„Benazir Bhutto“ – Versionsunterschied

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1987 heiratete Bhutto den Zementfabrikanten [[Asif Ali Zardari]].
1987 heiratete Bhutto den Zementfabrikanten [[Asif Ali Zardari]].
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== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

Version vom 27. Dezember 2007, 19:11 Uhr

Benazir Bhutto

Benazir Bhutto (* 21. Juni 1953 in Karatschi / Provinz Sindh; † 27. Dezember 2007 in Rawalpindi / Provinz Punjab) war eine Politikerin in Pakistan. Sie war von 1988 bis 1990 und von 1993 bis 1996 Premierministerin von Pakistan. Nachdem sie im Oktober 2007 aus ihrem Exil nach Pakistan zurückgekehrt war, etablierte sie sich als Oppositionsführerin und kam durch ein Attentat nach einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi am 27. Dezember 2007 ums Leben.

Laufbahn

Studium

Benazir Bhutto war die Tochter des ehemaligen Premierministers von Pakistan Zulfikar Ali Bhutto ihre Mutter war Kurdin aus Esfahan (Iran)[1][2]. Sie studierte in Harvard und Oxford. 1971 verließ sie Harvard zeitweise, als Indien Truppen nach Ostpakistan schickte und ihr Vater als Verteidigungsminister von Westpakistan zur UNO in New York zu Verhandlungen reiste. Die noch nicht zwanzigjährige Benazir Bhutto unterstützte damals ihren Vater bei den Vereinten Nationen in New York als Assistentin.

Bhutto als Premierministerin

Nach ihrem Studienabschluss in Oxford kehrte Benazir Bhutto nach Pakistan zurück. Ihr Vater wurde 1977 durch einen Putsch abgesetzt, inhaftiert und 1979 gehängt. Danach stellte man Benazir Bhutto unter Hausarrest. Als ihr 1984 erlaubt wurde auszureisen, zog sie nach Großbritannien und wurde dort im Exil Führerin der Partei ihres Vaters.

Nach dem Tod Zia ul-Haqs 1988 fanden erstmals seit 1977 wieder freie Wahlen statt, aus denen am 16. November 1988 mit Benazir Bhutto zum ersten Mal in der Geschichte eines islamischen Staates eine Frau als Siegerin hervorging. Am 2. Dezember wurde sie als erste Regierungschefin in der islamischen Welt vereidigt.

Bhuttos Regierung wurde 1990 aufgrund von Korruptionsvorwürfen, die sie bestritt, aufgelöst. Die Vorwürfe gegen Bhutto führten niemals zu einer Anklage. Ihr Nachfolger im Amt wurde Nawaz Sharif. 1993 wurde Bhutto wiedergewählt, und drei Jahre später wurde ihre Regierung erneut wegen Korruptionsvorwürfen durch den Präsidenten Farooq Leghari aufgelöst. Das oberste Gericht bestätigte Legharis Parlamentsauflösung. Es konnte nie endgültig geklärt werden, ob die Vorwürfe gegen ihren Mann und sie berechtigt waren. Ein Großteil der Kritik gegen Bhutto kam aus dem Lager der Punjabi-Eliten und reichen Großgrundbesitzer, gegen die Bhutto mit ihren Nationalreformen politische Position bezog. Sie stellte sich dabei vor allem den alten Feudal-Strukturen entgegen, denen sie die Destabilisierung Pakistans vorwarf.

Exil

Von 1999 bis 2007 lebte sie mit ihrer Familie im Exil in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie kehrte zurück nach Pakistan, obwohl ihr mit Anschlägen gedroht wurde.

Versuchtes politisches Comeback

Im Jahr 2002 veranlasste Präsident Pervez Musharraf einen Verfassungszusatz, wonach Premierminister höchstens zwei Amtszeiten amtieren dürfen, der offenbar gezielt auf Benazir Bhutto zugeschnitten worden war.

Bhutto strebte seit 2007 erneut das Amt der Premierministerin an. Im Januar 2008 sollten Parlamentswahlen abgehalten werden. Die wichtigsten betrafen die Rechtmäßigkeit der Wiederwahl von Präsident Musharraf am 6. Oktober 2007 und die Frage, ob Musharraf, der zugleich Armeechef ist, bei der Präsidentenwahl überhaupt hätte antreten dürfen. Das Terrornetzwerk al-Qaida hatte mit Anschlägen gegen eine mögliche Rückkehr Bhuttos gedroht. Benazir Bhutto kehrte am 18. Oktober 2007 nach acht Jahren Exil wieder in ihre Heimatstadt Karatschi zurück, gegen den Widerstand von Präsident Musharraf.

Die Rückkehr Bhuttos aus dem Exil war stark umjubelt, doch die Feiern wurden durch einen der blutigsten Anschläge in der pakistanischen Geschichte abrupt beendet. Kurz nach Mitternacht des 19. Oktober 2007 explodierten zwei Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des Konvois Bhuttos.[3] Ihre Wagenkolonne befand sich zu diesem Zeitpunkt auf halbem Weg vom Flughafen zum Mausoleum von Staatsgründer Jinnah in Karachis Innenstadt. Bei dem Selbstmordanschlag wurden 139 Menschen getötet, Bhutto selbst blieb aber unverletzt. [4] Bhutto machte Anhänger des früheren Militärmachthabers und Präsidenten Mohammed Zia ul-Haq für den Anschlag verantwortlich. [5] [6]

Bhutto und Musharraf verhandelten einen Kompromiss, nachdem Bhutto wieder Premierministerin werden sollte und Musharraf Präsident bleiben konnte. Dafür sollte er seine Doppelrolle als Präsident und Militärchef aufgeben, die Korruptionsvorwürfe gegen Bhutto fallen lassen und die Verfassungsänderung von 2002 zurücknehmen. Sie kritisierte die Tatsache, dass Musharraf am 3. November 2007 den Ausnahmezustand verhängt hat, als Vertrauensbruch. Versuche Bhuttos, einen gemeinsamen Protest der Oppositionsparteien zu organisieren, wurden mit Hinweis auf ihre vorherigen Verhandlungen mit Musharraf abgelehnt.[7] Nachdem Benazir Bhutto zu Massenprotesten in Rawalpindi aufgerufen hatte, wurde sie am 9. November 2007 vorübergehend unter Hausarrest gestellt.

Am 27. Dezember 2007, zwei Wochen vor den Wahlen, wurde sie nach einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi Opfer eines Attentäters, der mehrere Schüsse auf ihren gepanzerten Wagen abgab. Der Attentäter sprengte sich nach dem Angriff in die Luft. Sie starb an Schussverletzungen um 18:16 Uhr Ortszeit[8] im Central/General Hospital Rawalpindi. [9][10] In einzelnen Städten ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Benazir Bhuttos Anwalt Babar Awan bezeichnete Bhutto als „Märtyrerin“.[8]

Familiäres

1987 heiratete Bhutto den Zementfabrikanten Asif Ali Zardari. Sie hat drei Kinder (Bilawal, Bakhtawar und ?).[11]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Hiwakan (The Hopes): Benazir Bhutto is Kurdish
  2. Benazir Bhutto Biography
  3. Schoresch Davoodi & Adama Sow: The Political Crisis of Pakistan in 2007 - EPU Research Papers: Issue 08/07, Stadtschlaining 2007,p.41ff
  4. BBC: Bhutto convoy bombs kill dozens (18. Oktober 2007)
  5. dradio.de: Bhutto macht Anhänger des früheren Militärmachthabers Zia für Anschlag verantwortlich (19. Oktober 2007)
  6. Tagesspiegel: Bhutto: "Ich weiß genau, wer mich umbringen wollte" (19. Oktober 2007)
  7. Die Welt: Bhutto sucht den offenen Machtkampf mit Musharraf (8. November 2007)
  8. a b http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/12/27/international/bhutto_bei_anschlag_getoetet
  9. Oppositionspolitikerin Bhutto getötet. In: Tagesschau, 27. Dezember 2007 (online)
  10. http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/7161590.stm
  11. Spiegel Fotostrecke

Weblinks

Commons: Benazir Bhutto – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Benazir Bhutto – in den Nachrichten
VorgängerAmtNachfolger
Muhammad Khan Junejo
Moinuddin Ahmad Qureshi
Premierminister von Pakistan
1988–1990
1993–1996
Ghulam Mustafa Jatoi
Miraj Khalid