„Flughafen Berlin Brandenburg“ – Versionsunterschied

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Das Terminal soll sich in der Mitte der zwei Start-und-Landebahnen befinden. Es soll bei der geplanten Fertigstellung 2011 eine Kapazität von 22 Millionen Passagieren im Jahr haben. Jedoch kann in den nachfolgenden Jahren durch so genannte „Ausbaumodule“ der Flughafen auf bis zu 40 Millionen Passagiere im Jahr ausgebaut werden. Diese Ausbaumodule werden in Form von Satelliten parallel zum dann bestehenden Terminal angeordnet. Das Terminal soll in seiner ersten Ausbaustufe 16 [[Fluggastbrücke]]n, sowie zehn so genannte Walk-boarding-Gates erhalten.
Das Terminal soll sich in der Mitte der zwei Start-und-Landebahnen befinden. Es soll bei der geplanten Fertigstellung 2011 eine Kapazität von 22 Millionen Passagieren im Jahr haben. Jedoch kann in den nachfolgenden Jahren durch so genannte „Ausbaumodule“ der Flughafen auf bis zu 40 Millionen Passagiere im Jahr ausgebaut werden. Diese Ausbaumodule werden in Form von Satelliten parallel zum dann bestehenden Terminal angeordnet. Das Terminal soll in seiner ersten Ausbaustufe 16 [[Fluggastbrücke]]n, sowie zehn so genannte Walk-boarding-Gates erhalten.

Mittlerweile ist beschlossen, dass der BBI mit drei Gebäudekomplexen starten wird. Auf Grund der steigenden Nachfrage bei Billigflieger wird ein zusätzliches Gebäude gebaut und mit mehreren Walk-boarding-Gates ausgestattet. Die zusätzlichen Unkosten sollen sich unter 50 Millionen [[Euro]] belaufen. Gleichzeitig betonten die Berliner Flughäfen, dass der BBI nicht zu klein geplant sei und das Berliner Passagieraufkommen bewältigen könne.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Flughafen-BBI;art270,2456866]</ref>


=== Ausstellung und Infocenter ===
=== Ausstellung und Infocenter ===

Version vom 16. Januar 2008, 21:44 Uhr

Flughafen Berlin Brandenburg International
Flughafen Berlin Brandenburg (Erde)
Flughafen Berlin Brandenburg (Erde)
keine Koordinaten
i1
Kenndaten
IATA-Code BER (geplant)
Koordinaten

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe über MSL 47 m  (154 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 18 km südlich von Berlin
Straße A113
Basisdaten
Eröffnung 30. Oktober 2011 (geplant)
Fläche 1470 ha
Terminals 1
Kapazität
(PAX pro Jahr)
22–25 Mio. (1. Ausbaustufe)
Start- und Landebahnen
Nord 3600 m
Süd 4000 m

i1 i3 i12 i14

BW

Der Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) ist ein im Bau befindlicher Flughafen an der südlichen Stadtgrenze Berlins auf dem Gebiet der Gemeinde Schönefeld im Land Brandenburg, der teilweise auf dem Gelände des jetzigen Flughafens Berlin-Schönefeld sowie auf zusätzlichen Flächen südlich davon errichtet werden soll. Betreiber wird die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) sein. Der erste Spatenstich von Klaus Wowereit, Matthias Platzeck, Hartmut Mehdorn und Wolfgang Tiefensee erfolgte am 5. September 2006. BBI ist eines der größten im Bau befindlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte Deutschlands.

Planung und Kritik

Der neue Flughafen soll die Kapazitäten des Flugverkehrs in und um Berlin verbessern. Geplant ist die Schließung der beiden zurzeit bestehenden Flughäfen Tempelhof und Tegel und der Ausbau des Schönefelder Flughafens, da die Flughäfen in Berlin zum Teil ihre Kapazitäten überschritten haben. So ist der Flughafen Tegel mit einer Kapazität von 9,5 Millionen Passagieren, jedoch einer Passagieranzahl von über 12 Millionen im Jahr 2005 deutlich überlastet. Auch Schönefeld wird nach Prognosen von Verkehrsstatistiken schon bald überlastet sein. Im Jahr 2006 sind insgesamt 18,5 Mio. Passagiere von und nach Berlin geflogen.[1] Da der Neubau BBI in der ersten Ausbauphase auf 22 Mio. Fluggäste ausgerichtet ist, wird er zur Neueröffnung wahrscheinlich selbst bereits an den Kapazitätsgrenzen operieren. Nach Aussage des Betreibers ist ein Ausbau der Kapazitäten auf bis zu 40 Mio. Fluggäste jedoch möglich.

Der neue BBI-Flughafen soll Ende Oktober 2011[2] in Betrieb genommen werden. Der Baubeginn erfolgte mit dem ersten Spatenstich für die zentrale Baustelleneinrichtung am 5. September 2006. Zuerst werden Baustraßen und die Bau-Infrastruktur errichtet, außerdem werden die Rollbahnanschlüsse an die BBI-Nordbahn hergestellt.

Im Jahr 2007 wurde mit dem Bau des Bahntunnels, des unterirdischen Bahnhofes und der neuen Südbahn sowie mit dem Bau des Lückenschlusses der Bundesautobahn 113 begonnen. Für 2008 ist der Baustart für das neue Terminal, für 2010 die Inbetriebnahme der Feuerwache vorgesehen. Der Probebetrieb für das neue Terminal beginnt im Mai 2011.

Am 9. Oktober 2007 wurde bekannt gegeben, dass das Terminal in sieben Teilbereichen erneut ausgeschrieben wird. Der Grund sind die Angebote, die weit über den geplanten Baukosten von 630 Millionen Euro gelegen hätten und Preisabsprachen zwischen den bietenden Konsortien nahelegt.[3] Der Baubeginn wird Mitte 2008 sein, so dass der Flughafen wie geplant Ende 2011 eröffnet werden kann.[4]

Für die Ortschaften Diepensee und Selchow sind Umsiedlungen durchgeführt worden, da auf den Gemeinden noch das geplante Flughafengelände liegen würde. 335 Menschen mussten Diepensee verlassen. Ihnen wurde neuer Wohnraum in Königs Wusterhausen angeboten. Von Selchow zogen 35 Einwohner nach Groß Ziethen. [5]

Der Ausbau des Flughafens stößt teilweise auf Widerstand von Anwohnern im weiteren Umland, die sich im Bürgerverein Brandenburg-Berlin e.V. (BVBB) zusammengeschlossen haben. Auch die Art und Weise der Bahnanbindung (S-Bahn nur von Westen und mit großem Umweg; Fernbahn auf neuer Trasse durch den Bohnsdorfer Forst) stößt bei Verkehrs- und Umweltexperten auf erhebliche Kritik.

Planbeschreibung

Bestand (gelb) und Planung (blau) des Flughafens BBI

Die Nummerierung bezieht sich auf das Bild „Bestand und Planung des Flughafens BBI“ (siehe rechte Seite):

  1. Alte Nordstartbahn - soll nach Eröffnung der Neuen Südstartbahn (3) geschlossen werden
  2. Alte Südstartbahn - wird ausgebaut und zukünftig die Neue Nordstartbahn
  3. Neue Südstartbahn
  4. Neuer Terminal - in der ersten Ausbaustufe für 22–25 Mio. Passagiere
  5. Mögliche Terminalerweiterungen für bis zu 40 Mio. Passagiere
  6. Unterirdisch verlaufende Fern-, Regional- und S-Bahn
  7. Straßenzufahrt
  8. Autobahnneubau
  9. Alter Terminal - weitere Verwendung bisher ungeklärt

Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes

Gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld hatten ca. 4.000 Anwohner vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig geklagt. Das Gericht verhandelte ab dem 7. Februar 2006 über vier Musterklagen gegen die Ausbaugenehmigung, am 23. Februar 2006 endeten die mündlichen Verhandlungen. Mit seinem Urteil vom 16. März 2006 wies das BVerwG die Klagen als zum größten Teil unbegründet ab. Allerdings wurden verschärfte Auflagen zum Lärmschutz gemacht und Einschränkungen für den Nachtflugbetrieb zwischen Mitternacht und 5:00 Uhr morgens festgelegt. Mit der Entscheidung ist der Weg frei für den Bau des BBI. Das Urteil ist rechtskräftig.

Prognosen

Die jetzigen Berliner Flughäfen hatten 2006 über 18,5 Millionen Passagiere, das sind über 3,5 Millionen mehr als 2004. Damit wären alle Berliner Flughäfen zusammengenommen vor Düsseldorf der drittgrößte Flughafen Deutschlands. Und das Passagieraufkommen wächst weiter stark. Gegenüber den Monaten des Vorjahres flogen im Januar 2007 6,3% und im Februar 2007 8,1% mehr Fluggäste von und nach Berlin[6]. Im Mai 2007 wurde ein neues Abfertigungsgebäude am Flughafen Tegel für 2,5 Mio. Passagiere eröffnet. Alle drei Flughäfen Berlins haben dann eine Abfertigungskapazität von derzeit ca. 22 Millionen Passagieren insgesamt. Die technische Kapazität der Start- und Landebahnen beträgt dagegen 426.000 Flugbewegungen pro Jahr, was eine theoretische Abfertigung von über 40 Mio. Passagieren ermöglichen würde, soweit im Bereich der Terminals ausgebaut werden würde. Der neue Flughafen soll mit einer Kapazität von 22–25 Millionen Passagieren beginnen. Schon für das Jahr 2030 rechnet man mit 30 Millionen Passagieren, wozu der Flughafen ständig bis zu 40 Mio. Passagieren ausgebaut werden würde.

Namensgebung

Da die häufig genutzte Abkürzung BBI als IATA-Code bereits vergeben ist, bekommt Berlin Brandenburg International den Code BER zugeteilt, welcher derzeit als Metropolitan Area Code für alle drei Flughäfen Berlins steht.

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck, selbst Mitglied des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft, schlug im Oktober 2007 erneut als zukünftigen Namen „Willy Brandt“, den ehemaligen SPD-Vorsitzenden und Berliner Bürgermeister, vor. Die CDU schlug „Marlene Dietrich“ und „Albert Einstein“ vor. Die FDP ist für „Gustav Stresemann“ oder einen Großsponsor; die Grünen für „Otto Lilienthal“ (was bereits der Beiname des derzeitigen Flughafens Berlin-Tegel ist, der zeitgleich mit der Eröffnung des BBI geschlossen werden soll). Ein weiterer Vorschlag wurde von der SPD Brandenburg ins Spiel gebracht: „Flughafen der deutschen Einheit“.[7] Eine Entscheidung zur endgültigen Namensgebung wurde bislang noch nicht getroffen.

Bauliche Anlagen

Start- und Landebahnen

Im Dezember 2007 wurde die sofortige Schließung der nördlichen Start- und Landebahn durchgeführt, sodass innerhalb von wenigen Monaten das fehlende Stück von 650 Metern Autobahn (A113) geschlossen werden kann.[8] Somit wird bis zur Eröffnung der neuen Südbahn in Schönefeld nur eine Start- und Landebahn betrieben. Gleichzeitig wird die bisherige Südbahn zur neuen BBI-Nordbahn und von bisher 3.000 Meter auf 3.600 Meter verlängert werden.[9]

Terminal

Das Terminal soll sich in der Mitte der zwei Start-und-Landebahnen befinden. Es soll bei der geplanten Fertigstellung 2011 eine Kapazität von 22 Millionen Passagieren im Jahr haben. Jedoch kann in den nachfolgenden Jahren durch so genannte „Ausbaumodule“ der Flughafen auf bis zu 40 Millionen Passagiere im Jahr ausgebaut werden. Diese Ausbaumodule werden in Form von Satelliten parallel zum dann bestehenden Terminal angeordnet. Das Terminal soll in seiner ersten Ausbaustufe 16 Fluggastbrücken, sowie zehn so genannte Walk-boarding-Gates erhalten.

Mittlerweile ist beschlossen, dass der BBI mit drei Gebäudekomplexen starten wird. Auf Grund der steigenden Nachfrage bei Billigflieger wird ein zusätzliches Gebäude gebaut und mit mehreren Walk-boarding-Gates ausgestattet. Die zusätzlichen Unkosten sollen sich unter 50 Millionen Euro belaufen. Gleichzeitig betonten die Berliner Flughäfen, dass der BBI nicht zu klein geplant sei und das Berliner Passagieraufkommen bewältigen könne.[10]

Ausstellung und Infocenter

Mit dem ersten Spatenstich für die neue Großbaustelle im Oktober 2006 wurde auch ein Ausstellungs- und Infocenter eingerichtet. Es befindet sich gegenüber dem S-Bahnhof Berlin-Schönefeld und ist täglich außer Samstags von 10.00 bis 18.00 geöffnet. Der Besuch ist kostenlos. Die gegenwärtige Ausstellung steht ganz unter dem Motto des Informatikjahres 2006. In der Ausstellung kann man sich über sämtliche Aspekte des Ausbaus des Großflughafens, sowie die Geschichte der Deutschen Lufthansa und des Flugwesens in Deutschland, sowie den Flughafen Schönefeld informieren.

Seit 14. November 2007 steht direkt an der Baustelle ein neues Informationszentrum in Form eines Info-Turms. [11] Von dem futuristisch konzipierten Turm ist ein Überblick über die gesamte Baufläche möglich.[12]

Business-Parks

Rund um das Gelände des BBI Flughafens sollen Gewerbeflächen entstehen. In ihnen sollen sich Einkaufszentren, Parkhäuser und Unternehmen ansiedeln. Ursprüngliche Planungen sprachen von den drei Business Parks Midfield, North und East. Diese sollten jeweils zwischen 60 und 80 Hektar groß werden.

Inzwischen wurde das Konzept konkretisiert. Die Vermarktung der Gewerbeflächen hat im Herbst 2006 begonnen. Vor dem neuen Terminalgebäude Flughafens entsteht die BBI Airport City. Auf 16 Hektar sollen ab 2009 Büro-, Gastronomie- und Einzelhandelsflächen entstehen.

Zwischen der Straße Am Seegraben am S-Bahnhof Grünbergallee, Bohnsdorf und nordöstlich des Flughafens soll der BBI Business Park Berlin vermarktet werden. Das 109 ha große Areal bietet auf den in den 90er Jahren zugekauften Flächen Platz für Gewerbe- und Industrieansiedlungen unterschiedlicher Branchen.[13]

Die Nachnutzung der freiwerdenden Flächen am alten Terminal ist unklar. Ursprünglich war hier der Business Park North geplant.

Verkehrsanbindung

Schienenanbindung / Bahnhof

Das Terminal wird durch einen Eisenbahntunnel erschlossen, der in Ost-West-Richtung verläuft. Der Tunnel unterquert auf einer Länge von ca. 2,2 Kilometer das Vorfeld, das Terminalgebäude mitsamt dem östlich folgenden Flughafencenter sowie weiter östlich Grünflächen und Straßenverkehrswege. Die Gesamtlänge des Tunnels beträgt ungefähr 3,1 Kilometer. Er ist in neun Teilabschnitte untergliedert, die zeitlich versetzt zueinander errichtet werden. Die Baugruben der Bauwerke werden dazu größtenteils im Schutze einer Grundwasserabsenkung errichtet, so dass ein konventioneller Aushub erfolgen kann. In den Baugruben werden anschließend die Bauwerke als Stahlbetonkonstruktionen (Weiße Wanne) in Ortbetonbauweise errichtet. Nach der Fertigstellung wird die Grundwasserabsenkung abgeschaltet und die Restbaugruben werden verfüllt.

Als Teil dieser Tunnelbauwerke soll direkt unter dem Terminal ein sechsgleisiger Bahnhof entstehen, der sich innerhalb von 17 Minuten von der Berliner Innenstadt aus erreichen lässt. Von den sechs Gleisen sind zwei für die S-Bahn (Anschluss als Kopfbahnhof von Westen, Verbindung zum bisherigen Bahnhof Schönefeld durch Verlängerung der Strecke S9/S45), vier Gleise für die Fernbahn (IC- und ICE-Anschluss als Durchgangsbahnhof) vorgesehen. Dabei wird die neu zu errichtende Strecke im Westen vom Berliner Außenring herangeführt, untertunnelt den Flughafenbereich und wird nicht über die bestehende Flughafenanschlussstrecke (ehemalige Henschel-Werksbahn), sondern weiter südlich auf die Görlitzer Bahn in Höhe Bohnsdorf/Grünau geführt. Dadurch ist ein Verkehrsanschluss sowohl von Westen von der Anhalter und Dresdner Bahn her, als auch von Osten von Königs Wusterhausen sowie von Berlin über die Görlitzer Bahn möglich. Da der Flughafen südlich von Berlin liegt, reicht sein unmittelbares Einzugsgebiet über den Eisenbahnfernverkehr bis Dresden, Halle und Leipzig. Die Berlin-Dresdner Eisenbahn wird frühestens ab 2011 für Geschwindigkeiten bis 200 km/h ausgebaut (mittelfristig zurückgestellte zweite Ausbaustufe [14][15]) und könnte dann Dresden mit Fahrzeiten von etwa einer Stunde an den Flughafen anbinden. Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn verbindet als fertiggestellte Ausbaustrecke Berlin mit Leipzig und Halle bereits in gut einer Stunde Fahrzeit.

Nach der Planung des Flughafen soll die Hälfte der Flugreisenden den zukünftigen Flughafen auf der Schiene erreichen.[16] Ein Flughafen-Express soll dann von Berlin Hauptbahnhof mit Zwischenhalten in Berlin Potsdamer Platz und Berlin Südkreuz zum Flughafen führen. Die Frage des Betreibers ist derzeit noch offen. Planungen zur Verlängerung der U-Bahnlinie 7 über die Station Rudow hinaus bis zum Flughafen sind derzeit zurückgestellt.

Mit der Ausführung des Rohbaus wurde eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) beauftragt, die sich aus mittelständischen Berliner Bauunternehmungen zusammensetzt. Die Bauarbeiten sollten im Sommer 2007 beginnen, noch im gleichen Jahr die Betonage (Stand: 19. Juni 2007). Die Tunnelstation liegt in ca. 14,5 m Tiefe unter Gelände als unterstes Stockwerk des neuen Terminals. Drei Bahnsteige mit je elf Metern Breite sollen errichtet werden, einer davon für die S-Bahn.[17]

Im November 2007 erfolgte die Auftragsvergabe zu den Rohbauarbeiten der westlichen Schienenanbindung, sowie zu Oberbauarbeiten und zu den Bahnsteigen des zukünftigen Flughafenbahnhofs. Die beiden Aufträge umfassen 2,4 km Trogbauwerke, drei Eisenbahn- und vier Straßenbrücken. Rund 330.000 m³ Erdmassen werden bewegt, etwa 87.000 m³ Stahlbeton eingebaut. Insgesamt werden 33 km Gleise mit 23 Weichen verlegt.[18]

Aufgrund von Verzögerungen bei der Fertigstellung der Berlin-Dresdner Bahn auf Berliner Gebiet, sowie angekündigten Klagen, ist im Moment (Stand: Januar 2008) unklar, ob und wie der Flughafen mit Aufnahme der Flugbetriebs an das Schienennetz angeschlossen sein wird. Nach Bahnangaben ist die Realisierung eines durchgehenden 15-Minuten-Taktes auf der bestehenden Strecke schwierig. Eine Arbeitsgruppe soll Möglichkeiten klären, wie der Flughafen auch vor Fertigstellung der Dresdner Bahn auf der Schiene angebunden werden kann.[16]

Die Gesamtkosten für Bahnhof und Strecke belaufen sich auf ca. 636 Millionen Euro. Hiervon übernimmt der Bund 576 Millionen Euro sowie die Stadt Berlin und das Land Brandenburg jeweils 30 Millionen Euro. Allein zwischen 2007 und 2010 sollen 405 Millionen Euro investiert werden.[19] Die Unterzeichnung der Verträge erfolgte am 5. September 2006. Die Kosten für den Rohbau der Schienenanbindung (Tunnel und Bahnhof) wurden mit 285 Millionen Euro beziffert, nach Medienberichten[20] sollen die Kosten nicht über 160 Millionen Euro liegen.

Straße

Über die Straße erreicht man den Flughafen nur noch aus Richtung Osten über die BAB 113, die etwas nördlich der Ausfahrt Waltersdorf eine neue Ausfahrt erhält (Fertigstellung voraussichtlich Mai 2008).

Archäologie

Wie jedes Großbauprojekt hat auch die Flughafengesellschaft mit dem Großprojekt BBI die Auflage nach dem Landesdenkmalschutzgesetz, die Dokumentation der von Zerstörung betroffenen Bodendenkmale auf dem Baugebiet zu finanzieren. Unter Leitung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM) wird hier das größte Ausgrabungsvorhaben der Region betreut. Insbesondere die Umsiedlung der Ortslage Diepensee ermöglichte eine zweijährige archäologische Erforschung des Bodens, die noch nicht abgeschlossen ist. 14 Hektar, eine Fläche von fast 20 Fußballfeldern, werden untersucht. Dabei kam das mittelalterliche 'Dypensey', dessen Geschichte bislang weitgehend unbekannt war, sehr gut erhalten zu Tage. Die Rekonstruktion ergab ein komplettes Angerdorf des 13. und 14. Jahrhunderts mit einer Dorfbefestigung und zwei den Anger mit dem Tiefen See umschließenden Straßen. Besonders überraschend waren zahlreiche Hauskeller aus Feldsteinen, der Grundriss einer kleinen Dorfkirche, sowie der Friedhof mit über 400 Gräbern.

Im Heimatmuseum Königs Wusterhausen zeigt das BLDAM gegenwärtig dazu die Ausstellung: „Zwischenlandung im Mittelalter“ - Archäologie für den Hauptstadtflughafen BBI - Die Ausgrabungen in Diepensee. (Dauer 28. November 2006 bis 31. März 2007). In der Ausstellung werden die geborgenen Funde, die materiellen Hinterlassenschaften der mittelalterlichen Diepenseer erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Quellenangaben

  1. Basisinfo Berliner Flughäfen, Zugriff am 2. April 2007
  2. Berliner Flughäfen: Zeitplan BBI
  3. Verdacht auf Preisabsprachen, Potsdamer Neue Nachrichten, 28. November 2007
  4. BBI: Neuer Bauauftrag für Terminal, RBB-Online, 9. Oktober 2007
  5. Zahlen der Flughafengesellschaft zur Umsiedlung, 15. Juni 2007
  6. Flugstatistik Februar 2007
  7. Nach wem soll der BBI benannt werden?, B.Z., 17. Oktober 2007
  8. Tagesspiegel.de
  9. Überblick über den BBI
  10. [1]
  11. BBI-Infotower eröffnet
  12. BBI-Infotower
  13. Flughafen Berlin Schönefeld GmbH: Imagebrochüren BBI Airport City und BBI Business Park Berlin
  14. Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz, in Berliner Morgenpost vom 18. April 2007
  15. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan Mücke, Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick Döring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im Zeitraum 2006 bis 2010'. In: Drucksache 16/5488 des Deutschen Bundestages
  16. a b Regionalbahn soll Airport-Shuttle ersetzen. In: Welt online, 10. Januar 2008
  17. RBB Online: Bericht: Baustart für BBi-Bahnhof im Sommer Meldung vom 19. Juni 2007
  18. Deutsche Bahn AG: Aufträge für Schienenanbindung Flughafen BBI vergeben. Presseinformation vom 21. November 2007
  19. Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz in Berliner Morgenpost vom 18. April 2007
  20. Bahnhof könnte Steuerzahler 100 Millionen Euro zu viel kosten, Der Spiegel, 24. Februar 2007

Weblinks