„Andrea Ypsilanti“ – Versionsunterschied

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Ypsilanti studierte von 1986 bis 1992 in Frankfurt am Main [[Soziologie]], [[Politikwissenschaft]] und [[Pädagogik]], 1992 schloss sie das Studium als Diplom-[[Soziologin]] ab. Von 1991 bis 1993 amtierte sie als Vorsitzende der hessischen [[Jusos]], bis sie 1994 für den damaligen [[Ministerpräsident]]en [[Hans Eichel]] als Referatsleiterin in der Staatskanzlei tätig wurde. 1999 zog sie zum ersten Mal für die SPD über die [[Landesliste]] in den Landtag ein, sie betreut den Wahlkreis [[Frankfurt am Main|Frankfurt am Main (Nord/Ost)]]. Im März 2003 wurde sie zur Vorsitzenden des hessischen SPD-Landesverbandes, im November 2005 in den Bundesvorstand der SPD gewählt.
Ypsilanti studierte von 1986 bis 1992 in Frankfurt am Main [[Soziologie]], [[Politikwissenschaft]] und [[Pädagogik]], 1992 schloss sie das Studium als Diplom-[[Soziologin]] ab. Von 1991 bis 1993 amtierte sie als Vorsitzende der hessischen [[Jusos]], bis sie 1994 für den damaligen [[Ministerpräsident]]en [[Hans Eichel]] als Referatsleiterin in der Staatskanzlei tätig wurde. 1999 zog sie zum ersten Mal für die SPD über die [[Landesliste]] in den Landtag ein, sie betreut den Wahlkreis [[Frankfurt am Main|Frankfurt am Main (Nord/Ost)]]. Im März 2003 wurde sie zur Vorsitzenden des hessischen SPD-Landesverbandes, im November 2005 in den Bundesvorstand der SPD gewählt.


Im August 2006 erklärte Andrea Ypsilanti, sich beim Nominierungsparteitag der SPD als Spitzenkandidatin für die hessische Landtagswahl 2008 bewerben zu wollen. Zuvor hatte der ehemalige Offenbacher Oberbürgermeister [[Gerhard Grandke]], der bis dahin parteiintern als Herausforderer des amtierenden Ministerpräsidenten [[Roland Koch]] favorisiert wurde, eine eigene Kandidatur ausgeschlossen. Sie setzte sich am 2. Dezember 2006 auf dem Landesparteitag der SPD Hessen gegen den amtierenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Wiesbadener Landtag, [[Jürgen_Walter_(SPD)|Jürgen Walter]], bei der Wahl um die Spitzenkandidatur zur [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl 2008]] mit knapper Mehrheit (175 gegen 165 Stimmen<ref>''vorwärtsHESSEN. Informationen des SPD-Landesverbandes und der SPD-Fraktion Hessen.'' Dezember 2006 / Januar 2007 ([http://www.spd-fraktion-hessen.de/fileadmin/media/pdf/Split_Dez_06.pdf PDF]; 516 KB)</ref>) im 2. Wahlgang durch. Zuvor hatte sich die SPD-Basis auf Regionalkonferenzen in ihrer Mehrheit für Jürgen Walter ausgesprochen.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/502/93409/ ''Hessen-SPD - Ypsilanti fordert Koch heraus''], 2. Dezember 2006</ref> Am 16. Januar 2007 übernahm Andrea Ypsilanti auch den Fraktionsvorsitz. Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl am 27. Januar 2008]] trat sie als Spitzenkandidatin der hessischen SPD an und musste gegen Roland Koch eine sehr knappe Niederlage (CDU, 36,8 %, 42 Sitze/SPD 36,7 %, 42 Sitze) hinnehmen. Die Frage nach der Bildung einer neuen Landesregierung ist derzeit offen.
Im August 2006 erklärte Andrea Ypsilanti, sich beim Nominierungsparteitag der SPD als Spitzenkandidatin für die hessische Landtagswahl 2008 bewerben zu wollen. Zuvor hatte der ehemalige Offenbacher Oberbürgermeister [[Gerhard Grandke]], der bis dahin parteiintern als Herausforderer des amtierenden Ministerpräsidenten [[Roland Koch]] favorisiert wurde, eine eigene Kandidatur ausgeschlossen. Sie setzte sich am 2. Dezember 2006 auf dem Landesparteitag der SPD Hessen gegen den amtierenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Wiesbadener Landtag, [[Jürgen_Walter_(SPD)|Jürgen Walter]], bei der Wahl um die Spitzenkandidatur zur [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl 2008]] mit knapper Mehrheit (175 gegen 165 Stimmen<ref>''vorwärtsHESSEN. Informationen des SPD-Landesverbandes und der SPD-Fraktion Hessen.'' Dezember 2006 / Januar 2007 ([http://www.spd-fraktion-hessen.de/fileadmin/media/pdf/Split_Dez_06.pdf PDF]; 516 KB)</ref>) im 2. Wahlgang durch. Zuvor hatte sich die SPD-Basis auf Regionalkonferenzen in ihrer Mehrheit für Jürgen Walter ausgesprochen.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/502/93409/ ''Hessen-SPD - Ypsilanti fordert Koch heraus''], 2. Dezember 2006</ref> Am 16. Januar 2007 übernahm Andrea Ypsilanti auch den Fraktionsvorsitz. Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl am 27. Januar 2008]] trat sie als Spitzenkandidatin der hessischen SPD an und musste gegen Roland Koch eine sehr knappe Niederlage (CDU, 36,8 %, 42 Sitze/SPD 36,7 %, 42 Sitze) hinnehmen. Offen blieb zunächst, welche Fraktionen in einer künftigen Landesregierung zusammenarbeiten werden. Am Tag nach der Wahl erklärte Ypsilanti sich aber bereit, auch Gespräche mit CDU und FDP über ein mögliches Regierungsbündnis zu führen. <ref>[http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessenwahl_2008/?sid=9ac718053c884a29b761bbec1b54cb07&em_cnt=1278370 fr-online.de]</ref>


== Politische Positionen ==
== Politische Positionen ==

Version vom 28. Januar 2008, 23:45 Uhr

Datei:Andrea ypsilanti 2007.jpg
Andrea Ypsilanti (2007)

Andrea Ypsilanti (geborene Dill; * 8. April 1957 in Rüsselsheim) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist Mitglied des Hessischen Landtages und seit März 2003 Landesvorsitzende der hessischen SPD. Außerdem ist sie seit Januar 2007 Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und damit Oppositionsführerin im hessischen Landtag. Bei der Landtagswahl am 27. Januar 2008 trat sie als Spitzenkandidatin der hessischen SPD an.

Biografie

Andrea Dill wuchs in Rüsselsheim als eine von drei Töchtern eines Opel-Arbeiters auf. Nach dem Abitur trat sie zuerst eine Stelle als Sekretärin an, bevor sie als Stewardess bei der Lufthansa beschäftigt war. Nach der Scheidung von ihrem griechischen Ehemann 1992 behielt sie den Nachnamen Ypsilanti. Sie lebt heute mit ihrem Lebensgefährten Klaus-Dieter Stork und einem gemeinsamen Sohn (* 1995) in Frankfurt.[1][2][3]

Ypsilanti studierte von 1986 bis 1992 in Frankfurt am Main Soziologie, Politikwissenschaft und Pädagogik, 1992 schloss sie das Studium als Diplom-Soziologin ab. Von 1991 bis 1993 amtierte sie als Vorsitzende der hessischen Jusos, bis sie 1994 für den damaligen Ministerpräsidenten Hans Eichel als Referatsleiterin in der Staatskanzlei tätig wurde. 1999 zog sie zum ersten Mal für die SPD über die Landesliste in den Landtag ein, sie betreut den Wahlkreis Frankfurt am Main (Nord/Ost). Im März 2003 wurde sie zur Vorsitzenden des hessischen SPD-Landesverbandes, im November 2005 in den Bundesvorstand der SPD gewählt.

Im August 2006 erklärte Andrea Ypsilanti, sich beim Nominierungsparteitag der SPD als Spitzenkandidatin für die hessische Landtagswahl 2008 bewerben zu wollen. Zuvor hatte der ehemalige Offenbacher Oberbürgermeister Gerhard Grandke, der bis dahin parteiintern als Herausforderer des amtierenden Ministerpräsidenten Roland Koch favorisiert wurde, eine eigene Kandidatur ausgeschlossen. Sie setzte sich am 2. Dezember 2006 auf dem Landesparteitag der SPD Hessen gegen den amtierenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Wiesbadener Landtag, Jürgen Walter, bei der Wahl um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2008 mit knapper Mehrheit (175 gegen 165 Stimmen[4]) im 2. Wahlgang durch. Zuvor hatte sich die SPD-Basis auf Regionalkonferenzen in ihrer Mehrheit für Jürgen Walter ausgesprochen.[5] Am 16. Januar 2007 übernahm Andrea Ypsilanti auch den Fraktionsvorsitz. Bei der Landtagswahl am 27. Januar 2008 trat sie als Spitzenkandidatin der hessischen SPD an und musste gegen Roland Koch eine sehr knappe Niederlage (CDU, 36,8 %, 42 Sitze/SPD 36,7 %, 42 Sitze) hinnehmen. Offen blieb zunächst, welche Fraktionen in einer künftigen Landesregierung zusammenarbeiten werden. Am Tag nach der Wahl erklärte Ypsilanti sich aber bereit, auch Gespräche mit CDU und FDP über ein mögliches Regierungsbündnis zu führen. [6]

Politische Positionen

Andrea Ypsilanti im Wahlkampf 2008

Andrea Ypsilanti wird zum linken Spektrum der SPD gezählt. Bundesweit bekannt wurde sie, als sie sich im Jahr 2003 gegen die sogenannten „Hartz-Reformen“ von Bundeskanzler Gerhard Schröder positionierte, die sie als sozial unausgewogen kritisierte.

Sie erreichte im Februar 2005 Aufmerksamkeit mit der Forderung, die Deutsche Bank zu boykottieren. Hintergrund war die Ankündigung des Vorstandsvorsitzenden der Bank Josef Ackermann, 6.400 Mitarbeiter entlassen zu wollen, um die Rendite weiter zu steigern.[7] Ypsilanti ist darüber hinaus Befürworterin einer „solidarischen Bürgerversicherung“.

Weiterhin steht sie für ein Bildungskonzept auf der Grundlage der Gemeinschaftsschule. Ihr Sohn besucht eine Privatschule. Nach Ypsilantis Aussage ist der Grund hierfür der Mangel an staatlicher Ganztagsbetreuung.[3][8] Zu ihren Wahlversprechen 2008 gehört die Abschaffung der 2007 eingeführten Studiengebühren in den ersten 100 Tagen ihrer Regierungszeit.[9] Außerdem setzt sie sich – zusammen mit Hermann Scheer – für einen flächendeckenden Einstieg in erneuerbare Energien in Hessen sowie den Mindestlohn ein.

Fußnoten

  1. Biografie auf eigener Website
  2. Welt am Sonntag: Aus der WG an die Parteispitze, 16. Februar 2003
  3. a b die tageszeitung: Die Spitzenkandidatin der SPD: Andrea Ypsilanti will es schaffen, 19. Januar 2008
  4. vorwärtsHESSEN. Informationen des SPD-Landesverbandes und der SPD-Fraktion Hessen. Dezember 2006 / Januar 2007 (PDF; 516 KB)
  5. Süddeutsche Zeitung: Hessen-SPD - Ypsilanti fordert Koch heraus, 2. Dezember 2006
  6. fr-online.de
  7. Der Spiegel 8. Februar 2005
  8. Welt am Sonntag: Eine Linke gegen Roland Koch, 30. September 2007
  9. SPD-Hessen: 100-Tage-Programm, 4. Januar 2008