Ławice

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Ławice
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Ławice (Polen)
Ławice (Polen)
Ławice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Iława
Gmina: Iława
Geographische Lage: 53° 35′ N, 19° 39′ OKoordinaten: 53° 34′ 50″ N, 19° 39′ 13″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 14-200
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NIL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 16
Nächster int. Flughafen: Danzig



Ławice (deutsch Hansdorf) ist ein Dorf und Sołectwo in der Landgemeinde Iława im Powiat Iławski. Es liegt in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Mittelnorden Polens.

Geographische Lage

Die Landschaft ist durch den fennoskandischen Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne, die im Einzugsgebiet der Weichsel liegt. Das Dorf Ławice liegt inmitten der Eylauer Seenplatte (Pojezierze Iławskie), die dem Baltischen Höhenrücken angehört. Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Etwa sechs Kilometer westlich liegt der, mit 27 Kilometer, längste Rinnensee Polens Jeziorak (Geserichsee). Südöstlich am Dorf fließt der Fluss Drwęca (Drewenz) und südlich dessen Zufluss Iławka (Eylenz).

Durch Iława verläuft die Droga krajowa 16 (DK16). Die Entfernung von Ławice nach Iława beträgt neun, nach Lubawa 18, nach Ostróda 28 und nach Susz 31 Kilometer.

Geschichte

Ursprünglich war diese preußische Landschaft von den heidnischen Prußen (Pomesanien) bewohnt. Nach der Christianisierung durch den Deutschen Orden gehörte es dem Deutschordensstaat. Nach der Schlacht bei Tannenberg (1410) und dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 kam die Region zum Herzogtum Preußen. Nach den Teilungen Polens wurde in den Jahren 1772 bis 1793 die Provinz Westpreußen mit der Hauptstadt in Danzig gebildet.

Der Komtur des Deutschen Ordens in Christburg Luther von Braunschweig überließ mit der Handfeste im Jahr 1325 die Lokation des Dorfes an Andreas von Sommerau. Das Gut Hansdorf mit dessen Besitzer Sander von Rischkaw wurde erstmals im Jahr 1416 urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten gab es mehrere Besitzer. Um 1850 war Hansdorf eine Fürstlich-Reußsche Domäne, die verpachtet wurde, aber der Besitzerfamilie bis 1945 gehörte. Im Jahr 1864 bildete Hansdorf mit dem benachbarten Raudnitz einen Gutsbezirk, in dem 234 Einwohner lebten.

Im April 1818 ist der Kreis Rosenberg gebildet worden und hat bis Anfang 1945 bestanden. 1871 war Hansdorf eine Landgemeinde, die 57 Haushaltungen und 276 Einwohner hatte. Im Mai 1874 ist der Amtsbezirk Raudnitz mit der Landgemeinde Hansdorf gebildet worden.[1] Bei der Abstimmung im Abstimmungsgebiet Marienwerder am 11. Juli 1920 stimmten alle 107 wahlberechtigten Einwohner für Deutschland. Im Jahr 1905 lebten in Hansdorf 154 und im Jahr 1938 308 Einwohner. Letzter Pächter in Hansdorf war der Oberamtmann Bamberg.

Nach dem 21. Januar 1945 wurde Hansdorf von der Roten Armee eingenommen und der sowjetischen Kommandantur unterstellt. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Volksrepublik Polen und heißt seither Ławice. In den Jahren 1975–1998 lag das Dorf Ławice in der Woiwodschaft Olsztyn und seit 1999 gehört es der Woiwodschaft Ermland-Masuren an.

Persönlichkeiten

  • Emil Adolf von Behring (1854–1917), Immunologe und Serologe sowie erster Träger des Nobelpreises für Medizin

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Rolf Jehke: Amtsbezirk Raudnitz. 26. September 2004, abgerufen am 4. Mai 2015.