3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid

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Strukturformel
Strukturformel von 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid
Allgemeines
Name 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid
Summenformel C14H16Cl4O9
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 6087-47-4
PubChem 10344635
ChemSpider 239360
Wikidata Q113840236
Eigenschaften
Molare Masse 470,09 g·mol−1
Schmelzpunkt
Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid ist eine chemische Verbindung, die sich von der Glucose ableitet. Es ist als Zwischenprodukt in der organischen Synthese von Bedeutung.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Percy Brigl publizierte 1921 die erste Synthese für 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid. Pentaacetyl-β-D-glucose wird nach dieser Publikation in einem Schritt durch Erhitzen mit 5 Äquivalenten Phosphorpentachlorid über 2,5 h zum Produkt umgesetzt. Als Nebenprodukte entstehen bei der Reaktion außerdem Chlorwasserstoff, Acetylchlorid, Phosphoroxychlorid und Phosphortrichlorid. Brigl isolierte das Produkt, indem er zunächste flüchtige Komponenten destillativ abtrennte und dann mit Extraktionsschritten fortfuhr. Schließlich reinigte er das Rohprodukt, welches in 40%iger Ausbeute erhalten wurde, durch Umkristallisation aus Diethylether (Kristallisation ausgelöst durch Hinzufügen von Petrolether).[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3,4,6-Tri-O-acetyl-2-O-trichloracetyl-β-D-glucopyranosylchlorid ist gegenüber Wasser beständig; lediglich durch längeres Kochen tritt langsame Zersetzung ein. Von allen Substituenten ist die Trichloracetylgruppe besonders labil.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man kann sich die gegenüber den Acetylgruppen höhere Labilität der Trichloracetylgruppe zunutze machen, indem man diese chemoselektiv hydrolysiert. Man erhält so zunächst das 3,4,6-Tri-O-acetyl-β-D-glucopyranosylchlorid, das sich wiederum zur 1,3,4,6-Tetra-O-acetyl-α-D-glucopyranose umsetzen lässt. Diese Reaktionen sind näher beschrieben.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g P. Brigl: Kohlenhydrate. I. Partieller Austausch von Säuregruppen in der β-Pentaacetyl-glykose. In: Zeitschrift für physiologische Chemie. Band 116, Nr. 1, 1921, S. 1–52.
  2. R. U. Lemieux, G. Huber: The alpha and beta 1,3,4,6-tetraacetyl-D-glucopyranoses and their chloroacetyl derivatives. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 31, Nr. 11, 1953, S. 1040–1047, doi:10.1139/v53-136.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. R. U. Lemieux, G. Huber: The Solvolysis of the Alpha-and Beta-3,4,6-Tri-O-Acetyl-D-Glucopyranosyl Chlorides. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 33, Nr. 1, 1955, S. 128–133, doi:10.1139/v55-016.