Shelley Berman
Sheldon Leonard Berman (* 3. Februar 1925 in Chicago, Illinois; † 1. September 2017 in Bell Canyon, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Komiker.
Leben
Shelley Berman wurde als Sohn von Nathan Berman und Irene Marks in eine jüdische Familie geboren. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der United States Navy. Nach dem Krieg studierte er Schauspiel an der Theaterschule der DePaul University. Dort lernte er Sarah Herman kennen, die er 1947 heiratete. Beide hatten keine gemeinsamen Kinder, adoptierten allerdings Mitte der 1960er Jahre einen Sohn und eine Tochter. Ihr Sohn Joshua starb kurz vor seiner Bar Mitzwa im Alter von 12 Jahren an den Folgen eines Hirntumors.
Mit Ende seines Schauspielstudiums wurde er Mitglied einer Schauspielgruppe in Woodstock, Illinois. 1949 zog er nach New York City, um ein weiteres Schauspielstudium an der HB Studio zu absolvieren. Um seine Schauspielerei zu finanzieren, arbeitete er als Sozialarbeiter, Taxifahrer, Tanzlehrer, Verkäufer und Sprachtrainer. Er fand Arbeit am Theater und wurde Mitte der 1950er Jahre Mitglied der Improvisationstheatergruppe Compass Players, welche später in The Second City aufging. Er begann vermehrt Solostücke zu spielen und wurde schließlich von Nachtclubs als Komiker gebucht. Er wurde von Verve Records unter Vertrag genommen und nahm 1959 mit Inside Shelley Berman und Outside Shelley Berman seine ersten beiden Comedy-Alben auf. Für das erste Album wurde er ein Jahr später mit dem Grammy Award for Best Comedy Album ausgezeichnet.
Berman blieb dem Theater treu und spielte unter anderem am Off-Broadway und am Broadway. Nachdem er bereits Mitte der 1950er vereinzelt im Fernsehen zu sehen war, etablierte sich Berman ab Anfang der 1960er Jahre als Schauspieler für Nebenrollen und trat dabei in Fernsehserien wie Verliebt in eine Hexe, Notruf California und MacGyver auf. Größere Aufmerksamkeit hatte er in 13 Folgen der renommierten Comedyserie Lass es, Larry!, als er mit der Rolle des Nat David den Vater von Larry David spielte. Dafür erhielt er 2006 eine Nominierung für den Screen Actors Guild Award als Bestes Schauspielensemble in einer Comedyserie und 2008 eine Nominierung als Gastdarsteller in einer Comedyserie bei der Primetime-Emmy-Verleihung 2008. Insgesamt wirkte Berman bis zu seinem Karriereende 2012 in fast 90 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Am 1. September 2017 starb Berman im Alter von 92 Jahren an den Folgen seiner Alzheimer-Krankheit in seinem Haus in Bell Canyon, Kalifornien.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1962: Tausend Meilen Staub (Rawhide, Fernsehserie, eine Folge)
- 1964: Der Kandidat (The Best Man)
- 1964: Verliebt in eine Hexe (Bewitched, Fernsehserie, eine Folge)
- 1967: Scheidung auf amerikanisch (Divorce American Style)
- 1970: Haferbrei macht sexy (Every Home Should Have One)
- 1972: Der Blob (Beware! The Blob)
- 1974: Notruf California (Emergency!, Fernsehserie, eine Folge)
- 1978: Die liebestollen Stewardessen (Flying High, Fernsehserie, eine Folge)
- 1984: Unter Brüdern (Brothers, Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1985: Knight Rider (Fernsehserie, eine Folge)
- 1989: Teen Witch
- 1991: MacGyver (Fernsehserie, eine Folge)
- 1991: Vier unter einem Dach (Walter & Emily, Fernsehserie, eine Folge)
- 1992–1993: L.A. Law – Staranwälte, Tricks, Prozesse (L.A. Law, Fernsehserie, sechs Folgen)
- 1996–1997: Friends (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 2000: In God We Trust
- 2000: Letzte Ausfahrt Hollywood (The Last Producer)
- 2002–2009: Lass es, Larry! (Curb Your Enthusiasm, Fernsehserie, 13 Folgen)
- 2003: King of Queens (Fernsehserie, eine Folge)
- 2006–2008: Boston Legal (Fernsehserie, 11 Folgen)
- 2006: Liebe braucht keine Ferien (The Holiday)
- 2008: Leg dich nicht mit Zohan an (You Don’t Mess with the Zohan)
- 2009: CSI: NY (Fernsehserie, eine Folge)
- 2012: Hawaii Five-0 (Fernsehserie, eine Folge)
Diskografie
- Inside Shelley Berman (1959)
- Outside Shelley Berman (1959)[2]
- The Edge of Shelley Berman (1960)[2]
- A Personal Appearance (1961)[2]
- New Sides (1963)[2]
- The Sex Life of The Primate (And Other Bits of Gossip) (1964)[2]
- Let Me Tell You a Funny Story (1968)[2]
- Live Again! Recorded at the Improv (1995)[2]
- To Laughter with Questions (2013)[2]
- When Jews Were Funny (2013)[2]
Weblinks
- Shelley Berman bei IMDb
- Shelley Berman in der Deutschen Synchronkartei
- Shelley Berman in der Internet Broadway Database (englisch)
- Shelley Berman in der Internet Off-Broadway Database (englisch)
- Offizielle Internetpräsenz
Einzelnachweise
- ↑ Peter Keepnews: Shelley Berman, Stand-Up Comic Who Skewered Modern Life, Dies at 92 In: The New York Times, 1. September 2017
- ↑ a b c d e f g h i Shelley Berman Discography. In: AllMusic. Abgerufen am 1. September 2017.
Personendaten | |
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NAME | Berman, Shelley |
ALTERNATIVNAMEN | Berman, Sheldon Leonard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und Komiker |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1925 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois |
STERBEDATUM | 1. September 2017 |
STERBEORT | Bell Canyon, Kalifornien |