Město Touškov

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Město Touškov
Wappen der Stadt Touškov
Město Touškov (Tschechien)
Město Touškov (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Plzeň-sever
Fläche: 963 ha
Geographische Lage: 49° 47′ N, 13° 15′ OKoordinaten: 49° 46′ 40″ N, 13° 14′ 58″ O
Höhe: 333 m n.m.
Einwohner: 2.306 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 330 33
Verkehr
Straße: PilsenPernarec
KozolupyManětín
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Kateřina Duchková
Adresse: Dolní náměstí 1
330 33 Město Touškov
Gemeindenummer: 559211
Website: www.touskov.cz

Město Touškov (deutsch Tuschkau Stadt) ist eine Stadt im Okres Plzeň-sever in Tschechien.

Geographie

Häuser der Stadt am Ufer der Mies

Die Stadt liegt in Westböhmen am Westrand des Pilsener Beckens, am linken Ufer der Mies, zehn Kilometer nordwestlich von Pilsen. Nordöstlich der Stadt befindet sich die Burgruine Komberk.

Durch Město Touškov führt die Staatsstraße 180 von Kozolupy zur Europastraße 49 bei Nová Hospoda.

Nachbarorte sind Čeminy im Norden, Kůští und Komberk im Nordosten, Dolní Vlkýš und Malesice im Osten, Křimice und Vochov im Südosten, Kozolupy und Bdeněves im Süden, Dobronice im Westen, sowie Újezd nade Mží im Nordwesten.

Geschichte

Rathaus
Kirche St. Johannes der Täufer
Straßenzug mit Wohnhäusern
Grabsteine auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof

Die erste urkundliche Erwähnung von Tuschkau als Besitz des Klosters Kladrau aus dem Jahre 1115 hat sich als nachträgliche Fälschung des Klosters erwiesen. Das Dorf entstand am alten Handelsweg von Prag nach Nürnberg und wurde vom Kladrauer Abt Rainer erst 1243 von einem Ritter Dřizislav erworben. Im Ort befand sich bereits 1383 eine Pfarrkirche, die heutige Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde jedoch erst um 1765 durch die Benediktiner des Klosters Kladrau erbaut.[2][3] 1543 wurde Tuschkau durch Ferdinand I. zur Stadt erhoben.

Im 19. Jahrhundert wurde Tuschkau Sitz eines Bezirksgerichts und erhielt einen Eisenbahn-Anschluss an die Staatsbahnlinie Wien GmündEger mit einem Bahnhof in Tuschkau-Kosolup. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der landwirtschaftlich geprägte Ort eine Bierbrauerei, Handschuhfabrikation und eine Mühle.[4]

Um Verwechslungen mit dem bei der Stadt liegenden Dorf Tuschkau entgegenzuwirken, das im Jahr 1900 486 deutsche Einwohner hatte,[4] wurde für die Stadt in neuerer Zeit der Ortsname Tuschkau Stadt gebräuchlich, für das Dorf der Ortsname Tuschkau Dorf.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region mit der Ortschaft Tuschkau Stadt 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mies, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschsprachigen Einwohner von Tuschkau größtenteils enteignet und vertrieben.

Demographie

Bis 1945 war Tuschkau überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1785 0 k. A. 98 Häuser[3]
1830 0900 in 120 Häusern[5]
1837 0954 in 122 Häusern, darunter sechs von neun jüdischen Familien bewohnte Häuser[2]
1900 1358 deutsche Einwohner[4]
1921 1472 davon 1283 deutsche Einwohner[6]
1930 1914 [7]
1939 1753 [7]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 2001 2011
Einwohner 1473 1672 1495 1657 1641 1712 2077

Ortsgliederung

Zu Město Touškov gehört der Ortsteil Kůští (Kuscht).

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Město Touškov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. a b Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 6: Pilsner Kreis. Prag 1838, S. 368, Ziffer 1 (books.google.de).
  3. a b Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 9: Pilsner Kreis. Prag 1788, S. 132, Ziffer 32 (books.google.de).
  4. a b c Tuschkau. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19: Sternberg–Vector. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 842 (zeno.org).
  5. Carl Eduard Rainold: Reise-Taschen-Lexikon von Böhmen. Prag 1835, S. 598 (books.google.de).
  6. Genealogie-Netz Sudetenland
  7. a b Michael Rademacher: Landkreis Mies. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.