Monika Henzinger
Monika Henzinger (* 17. April 1966 als Monika Rauch in Weiden in der Oberpfalz) ist eine deutsche Informatikerin. Sie ist seit 2009 Universitätsprofessorin an der Universität Wien und beschäftigt sich vor allem mit Algorithmik mit Schwerpunkt Information Retrieval, Suchtechnologie[1] und Web-Data-Mining.[2] Henzinger war Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrates und ist Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrats.
Leben
Nach dem Abitur am Elly-Heuss-Gymnasium Weiden wechselte sie zum Informatikstudium an die Universität Erlangen und später an die Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Für ihre Leistungen wurde sie von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.[3] Henziger wurde 1993 bei Robert Tarjan an der Princeton University zum Thema Fully Dynamic Graph Algorithms and Their Data Structures (dt. Voll dynamische Graphenalgorithmen und ihre Datenstrukturen) promoviert.[4] Anschließend war sie an der Cornell University als Assistenzprofessorin tätig.[2] 1999 wurde Monika Henzinger Mitarbeiterin der Forschungsabteilung von Google in Kalifornien,[5] ab 2001 war sie deren Direktorin.[1] Im März 2005 wechselte sie in die Schweiz an die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne.[5] Zum Wintersemester 2009/10 wechselte Monika Henzinger an die Universität Wien. Im August 2018 wurde sie für eine dreijährige Funktionsperiode von 2019 bis 2021 zum Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrates bestellt.[6] Im Jahr 2020 wurde sie Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates (SWR).[7]
Monika Henzinger ist mit Thomas Henzinger verheiratet und hat drei Kinder.[3] Sie war bis 2015 Mitglied des Hochschulrats der Technischen Universität München.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2001: Top 25 Women on the Web Award[2]
- 2004: European Young Investigator Award[2]
- 2009: Olga Taussky Pauli Fellowship[2]
- 2010: Mitglied der Jungen Kurie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[8]
- 2013: ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats[8]
- 2013: Mitglied der Academia Europaea
- 2013: Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dortmund[9]
- 2014: Korrespondierendes Mitglied im Inland der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wirkliches Mitglied seit 2017
- 2014: Mitglied der Leopoldina[10]
- 2016: Fellow der Association for Computing Machinery
- 2018: Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften
- 2019: Carus-Medaille der Leopoldina
- 2021: Wittgenstein-Preis[11]
Veröffentlichungen
- On near-uniform URL sampling, mit Heydon Allan, Mitzenmacher Michael, Najork Marc in Computer Networks 1/33, S. 295–308
- Computing Vertex Connectivity: New Bounds from Old Techniques, mit Rao Satish, Gabow Hal N. in J Algorithms 2/34, 2000, S. 222–250
- Hyperlink analysis for the Web, in Internet Computing, IEEE 1/5, 2001, S. 45–50
- Maintaining minimum spanning forests in dynamic graphs, mit King Valerie in SIAM J Comput. 2/31, 2001, S. 364–374
- Challenges in web search engines, mit Motwani Rajeev, Silverstein Craig in SIGIR Forum 2/36, 2002, S. 11–22
- Scheduling data transfers in a network and the set scheduling problem mit Goe Ashish, Plotkin Serge, Tardos Eva in J Algorithms 2/48, 2002, S. 314–332
- Scheduling multicasts on unit-capacity trees and meshes mit Leonardi Stefano in J. Comput. Syst. Sci. 3/66, 2003, S. 567–661
- An online throughput-competitive algorithm for multicast routing and admission control mit Goel Ashish, Plotkin Serge in J Algorithms 1/55, 2005, S. 1–20
- Query-Free News Search mit Chang, Bay-Wei, Milch Brian, Brin Sergey in World Wide Web 2/8, 2005, S. 101–126
- Search Technologies for the Internet in Science 5837/317, 2007, S. 468–471
Weblinks
- Website des Lehrstuhls an der Universität Wien (englisch)
- Monika Henzinger in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Monika Henzinger verlässt Google, marketingmann.de, 25. April 2004 ( vom 27. Juni 2004 im Internet Archive)
- ↑ a b c d e Universität Wien, Neue "Frauenpower" an der Fakultät für Informatik: Monika Henzinger und Stefanie Rinderle-Ma an die Universität Wien berufen, abgerufen am 3. Februar 2021
- ↑ a b WirtschaftsWoche e-business 12/2001: Googles Kopf. In: Markus Göbel. 28. Mai 2001, abgerufen am 3. Februar 2021 (deutsch).
- ↑ Monika H. Rauch Henzinger, Mathematics Genealogy Project Abgerufen am 26. Oktober 2020.
- ↑ a b Swissworld.org, Monika Henzinger ( vom 10. Oktober 2009 im Internet Archive), abgerufen am 11. Okt. 2009
- ↑ Prof. Monika Henzinger zum Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrates bestellt. OTS-Meldung vom 24. August 2018, abgerufen am 9. Jänner 2019.
- ↑ swir.ch: Prof. Dr. Monika Henzinger auf den Seiten des Schweizerischen Wissenschaftsrats (mit Foto), abgerufen am 11. Februar 2022.
- ↑ a b Monika Henzinger erhält ERC Advanced Grant. Abgerufen am 3. Februar 2021.
- ↑ Google-Pionierin ist neue Ehrendoktorin der Technischen Universität Dortmund. Medieninformation vom 5. Februar 2013, abgerufen am 22. Oktober 2015.
- ↑ Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Monika Henzinger (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Juni 2016.
- ↑ Informatikerin Monika Henzinger zu Österreichs Wittgenstein-Preisträgerin 2021 gekürt. In: fwf.ac.at. 22. Juni 2021, abgerufen am 22. Juni 2021.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Henzinger, Monika |
ALTERNATIVNAMEN | Rauch, Monika (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Informatikerin |
GEBURTSDATUM | 17. April 1966 |
GEBURTSORT | Weiden in der Oberpfalz |
- Informatiker
- Hochschullehrer (Universität Lausanne)
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Person (Google)
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)
- Mitglied der Academia Europaea
- Ehrendoktor der Technischen Universität Dortmund
- Wittgenstein-Preisträger
- Person (Technische Universität München)
- Deutscher
- Geboren 1966
- Frau