Strategische Planung (Betriebswirtschaft)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2023 um 07:11 Uhr durch Millbart (Diskussion | Beiträge) (Revert auf Version von Benutzer:Torana (19:43 Uhr, 26. März 2021). Grund: bitte mit erkennbar rezipierten WP:Belegen, siehe auch WP:RW).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Strategische Planung ist in Abgrenzung zur operativen Planung der Teil der Unternehmensplanung, mit dem die strategischen Unternehmensziele verfolgt werden sollen.

Strategische und operative Planung ergeben zusammen die Unternehmensplanung. Sie soll dafür sorgen, dass die Unternehmensziele (etwa Gewinnmaximierung, Kostendeckungsprinzip) erreicht werden können. Die strategische Planung dient der Sicherung der Überlebensfähigkeit des Unternehmens.[1] Wichtige Merkmale jeder Planung sind in der Betriebswirtschaftslehre Planungsgegenstand, Planungssubjekt, Planungsdaten und Planungshorizont.[2] Typisch für strategische Planung sind ihr langfristiger Planungshorizont, Ungewissheit der Planungsdaten, Berücksichtigung lediglich globaler Größen und die Zuständigkeit der Unternehmensführung.[3]

Hauptaufgaben der strategischen Planung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fokus der strategischen Planung stehen als Planungsgegenstand Strategische Geschäftsfelder (SGF) eines Unternehmens. Geschäftsfelder sind beispielsweise bei der Lufthansa „Passage“ (Personenflugverkehr), „Cargo“ (Frachtflugverkehr) und „Technik“ (Instandhaltung). Welches dieser Geschäftsfelder künftig auszubauen (Wachstumsstrategie), zu halten (Stabilisierungsstrategie) oder zu verlassen ist (Schrumpfungsstrategie, Desinvestitionen), hat die Unternehmensführung als Planungssubjekt zu entscheiden.[4]

Die strategische Planung hat auch die Frage zu beantworten, welches Marktverhalten ein Unternehmen im Vergleich zu seinen Wettbewerbern wählen soll. Verhält es sich als Mengenanpasser/Mengenfixierer, Preisfixierer/Optionsfixierer, dann entscheidet es sich für verschiedene Varianten von Marktpreis oder Absatzvolumen. Darüber hinaus ist auch die Wettbewerbsstrategie (Kostenführerschaft, Preisführerschaft, Qualitätsführerschaft oder Nischenstrategie) Bestandteil strategischer Planung. Auch die langfristige Entwicklung des Kerngeschäfts mit dessen Cashcows und die Frage der Diversifikation oder der gegensätzlichen Monostruktur beschäftigen die strategische Planung. Auch Finanzplanung, Produktionsplan (Produktionsprogramm) oder Investitionsplan beinhalten strategische Planungsaspekte.

Betriebswirtschaftliche Aspekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründe für die Notwendigkeit strategischer Planung sind unter anderem die wachsende Umweltdynamik, steigender Innovationsdruck, sich erhöhende Komplexität von Problemen, Unternehmenswachstum[5] oder steigender Wettbewerbsdruck. Sie deckt damit Planungsgegenstände ab, die die globale Entwicklung eines Unternehmens betreffen. Die bisher meist bei Großunternehmen eingesetzte strategische Planung erreicht zunehmend auch mittelständische Unternehmen. Empirische Studien stellen seit 1988 einen Zusammenhang zwischen strategischer Planung und Erfolg fest.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Aloys Gälweiler, Strategische Unternehmensplanung, 1990, S. 84
  2. Günter Wöhe, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2013, S. 63
  3. Jürgen Bloech/Uwe Götze/Burkhard Huch/Wolfgang Lücke/Friedhelm Rudolph (Hrsg.), Strategische Planung: Instrumente, Vorgehensweisen und Informationssysteme, 1994, S. 3
  4. Alexander Huber, Praxishandbuch Strategische Planung, 2008, S. 32
  5. Markus Hoch, Strategische Planung in mittelständischen Unternehmungen, 1989, S. 45 ff.
  6. Charles R Schwenk/Charles B Shrader, Effects of formal Strategic Planning: Theory and Practice, 1993, S. 53 ff.