MZ RT 125

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MZ
RT 125
Hersteller MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH
Produktionszeitraum April 2000 bis 2008
Klasse Leichtkraftrad
Motordaten

Die MZ RT 125 ist ein Motorrad, das die MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH in Zschopau von 2000 bis 2008 baute.

Der Name RT nimmt die Bezeichnung der populären RT-Baureihe auf, die von 1934 bis 1965 zuerst von der Auto Union AG im DKW-Stammwerk Zschopau und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (teils parallel) von IFA/MZ in der DDR am alten Standort und der neu gegründeten der Auto Union GmbH in Ingolstadt in der Bundesrepublik gefertigt wurde.

Modellgeschichte und Technik

Nachdem DKW und MZ bis 1992 in der 125-cm³-Klasse ausschließlich Zweitaktmotorräder hergestellt hatten und die Führerscheinregelungen in der Bundesrepublik Kleinkrafträdern lediglich 80 cm³ zugestanden, wurden 1996 durch die Neuregelung der Führerscheinklasse A1 und 125 cm³ und maximal 11 kW erlaubt, während die Höchstgeschwindigkeit für Führerscheininhaber unter 18 Jahren auf 80 km/h beschränkt blieb. Nach mehreren Studien, die MuZ ab 1996 erarbeitete, fiel 1997 die Entscheidung, ein völlig neues Motorrad für die Klasse zu entwickeln, dessen Viertaktmotor den rechtlichen Rahmen maximal ausschöpfen sollte.

Die von Masanori Hiraide entworfene Maschine mit ihrem charakteristischen geschwungenen Tank hatte von Anfang an einen modernen Motor mit der Möglichkeit, die Höchstgeschwindigkeit elektronisch zu begrenzen. Im Rahmen der Modellpflege wurden die Maschinen ab 2006 mit einem ungeregelten Katalysator ausgestattet.

Der Motor hat eine Drehzahlbegrenzung bei 10.750/min. Die bis 2013 geltende Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit für A1-Führerscheininhaber bis zum 18. Geburtstag wurde nicht – wie sonst üblich – durch Drosselung des Motors, sondern mit einem Geschwindigkeitssensor erreicht. Dadurch entfaltet der Motor bis zur elektronischen Abregelung seine volle Leistung.

Technische Daten

RT 125 RT 125 Classic
Baujahre 2000–2008 2001–2008
Motor wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor - 10° nach vorn geneigt
Ventilsteuerung DOHC-Ventilsteuerung, 4 Ventile über Tassenstößel betätigt, Zylinder stehend
Bohrung × Hub 60 mm × 44 mm
Hubraum 124,4 cm³
Verdichtung 11 : 1
Nennleistung 15 PS (11 kW) bei 9000/min
max. Drehmoment 11,7 Nm bei 8500/min
Gemischaufbereitung Mikuni-Rundschiebervergaser VM 24
Zündung kontaktlose Kondersatorzündung
Abgasreinigung U-Kat (ab Bj. 2006)
Lichtmaschine Wechselstrom-Generator, 180 W bei 5000/min
Batterie 12 V – 9 Ah
Bordspannung 12 V
Kupplung mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung
Getriebe Sechsgang-Stirnrad-Wechselgetriebe, klauengeschaltet
Sekundärübersetzung 16/49
Endantrieb Kette
Rahmen offener Stahlrohrrahmen
Maße (L × B × H) 1950 × 700 × 1080 mm
Radstand 1445 mm
Sitzhöhe 77 cm
Radaufhängung vorn 41-mm-Teleskopgabel, Federweg 130 mm
Radaufhängung hinten Stahl-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, Federweg 220 mm (Federbasis verstellbar)
Felgengröße vorn Gussrad, 2,75 × 17″ Speichenrad, 3,0 × 17″
Felgengröße hinten Gussrad, 4,0 × 17″ Speichenrad, 4,0 × 17″
Bereifung vorn 110/70-17
Bereifung hinten 130/70-17
Bremse vorn Einscheibenbremse, Ø 280 mm mit Zweikolben-Schwimmsattel
Bremse hinten Einscheibenbremse, Ø 220 mm mit Zweikolben-Schwimmsattel
Trockengewicht / Fahrbereit 123 kg
Leergewicht 131–133 kg
zul. Gesamtgewicht 320 kg
Tankinhalt 13,5 l (Reserve: 3,6 l)
Kraftstoffverbrauch 3,2 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 108 km/h

Sondermodell

Außer den beiden Serienmodellen gab es das Sondermodell Striker. Abweichend von der RT 125 war ein Flachlenker montiert, Tank und Vorderradkotflügel waren in Orange lackiert.[1]

Literatur

  • René Zapf: Made in Zschopau. Motorräder mit Herz. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2012, ISBN 978-3-937025-86-5, S. 130–139, 191.
Commons: MZ RT 125 (2000) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Werbeprospekt der MZ GmbH, Reihen SM - SX - RT 125. In: www.mz-heinz.de. Abgerufen am 27. Januar 2023.