Werdau Bogendreieck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Dezember 2016 um 22:35 Uhr durch Rolf-Dresden (Diskussion | Beiträge) (Das ist keine Strecke, sondern eine Betriebsstelle, oder genauer heute drei). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage des Bogendreiecks Werdau im sächsischen Eisenbahnnetz
Die „Neumarker Spitze“, links die Gleise von Leipzig, rechts die von Dresden (2008)

Der Abzweig Werdau Bogendreieck[1] ist eine als Gleisdreieck ausgeführte Abzweigstelle bei Werdau in Westsachsen, wo die Bahnstrecke Dresden–Werdau (mit Streckenkilometer 135,96[2]) in die Bahnstrecke Leipzig–Hof einmündet.

Im Bereich des Bogendreieckes befinden sich Gärten, aber kein Bahnhof oder Haltepunkt, wodurch ein direktes Umsteigen an diesem Ort nicht möglich ist. Reisende können in Werdau, Zwickau, Lichtentanne, Reichenbach im Vogtland oder Neumark (Sachs) zwischen den Zügen der verschiedenen Richtungen umsteigen.

Geschichte

Mit der Fertigstellung der von der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn-Compagnie (ab 1847: Sächsisch-Bayerische Staatseisenbahn) gebauten Strecke von Leipzig bis Werdau (Bahnstrecke Leipzig–Hof) wurde am 6. September 1845 auch der 8,10 km lange Abzweig nach Zwickau mit in Betrieb genommen. Mit der weiteren Inbetriebnahme der Trasse in Richtung Reichenbach am 31. Mai 1846 ging das spätere Bogendreieck als einfacher Abzweig in Betrieb.

Für den Anschluss an die 1855 eröffnete Albert-Bahn von Dresden waren ursprünglich drei verschiedene Anschlusspunkte in Erwägung gezogen worden. Für den Kohleverkehr aus dem Lugau-Oelsnitzer Revier wurden vor allem die Bahnhöfe Werdau oder Gößnitz als Anschlusspunkte für wichtig erachtet. Werdau war ideal gelegen, um Züge nach Süden Richtung Hof zu leiten, Gößnitz erschien jedoch günstig für den Weg nach Leipzig. Als dritte Variante wurde seinerzeit noch Crimmitschau als Anschlusspunkt untersucht. Letztlich entschied man sich für eine Trassenführung nach Zwickau sowie einer in Schönbörnchen bei Glauchau abzweigenden Verbindungsbahn nach Gößnitz. Am 25. Juni 1855 begann der Bau der Verbindungsbahn nach Gößnitz, am 15. November 1855 auch der Bau der Haupttrasse in Richtung Zwickau. Am 15. November 1858 wurden die beiden neuen Strecken eröffnet. Schon vorher war am 1. Januar 1856 der zweigleisige Verbindungsbogen Zwickau–Neumark an der vormaligen Abzweigstelle Werdau in Betrieb gegangen, welche nun als Bogendreieck Werdau bezeichnet wurde.

Über zehn Jahre später konnte am 1. März 1869 mit dem Lückenschluss zwischen Freiberg und Flöha die durchgehende Verbindung von Dresden vollendet werden. Seitdem besitzt das Bogendreieck Werdau seine überregionale Bedeutung als Nahtstelle im Eisenbahnverkehr zwischen Schlesien und Süddeutschland.

Anfang Oktober 1989 kam es am Bogendreieck Werdau zu massiven, gewalttätigen Übergriffen der Deutschen Volkspolizei gegen Bürger, die den dort vorbeifahrenden Zügen mit den Flüchtlingen aus der Prager Botschaft zuwinken und zujubeln wollten.

Überregionale Bedeutung

Das Bogendreieck Werdau besitzt durch seine Verbindung der Bahnstrecken Dresden–Werdau und Leipzig–Hof eine über Sachsen hinausragende überregionale Bedeutung. Es ist Bestandteil der Sachsen-Franken-Magistrale und wird in den Planungen zur Mitte-Deutschland-Verbindung einbezogen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. stredax.dbnetze.com
  2. Warum heißt es Dresden-Werdau? In: Freie Presse. 4. März 2013, S. 11.

Koordinaten: 50° 42′ 42″ N, 12° 22′ 44″ O