Andreas Brunner (Jurist)

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Andreas B. Brunner[1] (* 1949 in Zürich[2]; heimatberechtigt in Zürich, Kilchberg ZH und Ganterschwil[3]) ist ein Schweizer Jurist. Er war von 2005 bis 2014 der Leitende Oberstaatsanwalt des Kantons Zürich.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Juristen wuchs in Zürich und Uitikon auf und studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Lausanne und Zürich.[4][5] Nach dem Lizenziat arbeitete er als PR-Berater.[6] 1978 promovierte er bei Manfred Rehbinder[5] an der Universität Zürich.[1] 1979 trat er als Bezirksanwalt in den Dienst der Zürcher Erwachsenenstrafverfolgung. 1990[7] wurde er Staatsanwalt, 2000 Mitglied der Geschäftsleitung. Anfang 2005 übernahm er das damals im Zuge der Reorganisation der Strafverfolgungsbehörden[8] neu geschaffene Amt des Leitenden Oberstaatsanwaltes und ersetzte Hansruedi Müller, der die Untersuchungs- und Anklagebehörden als 1. Staatsanwalt geleitet hatte.[9] Ende Februar 2014 trat Brunner in den Ruhestand, auf ihn folgte Beat Oppliger.[5] Brunner war Präsident der Konferenz der Strafverfolgungsbehörden der Schweiz (KSBS) (neuer Name Schweizerische Staatsanwälte-Konferenz (SSK)), auf ihn folgte Mitte Januar 2014 Rolf Grädel.[10][11]

Brunner war von 1986 bis 1994 als Parteiloser Mitglied des Gemeinderates von Kilchberg ZH.[6] Er war von 2000 bis 2006 Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime, davon von 2005 bis 2006 als Präsident. Seit 2009 ist er Vizepräsident der Stiftung Kinder und Gewalt.[12][3]

Brunner war Major der Schweizer Armee.[4] Er ist Vater zweier Kinder[6], darunter die Dramatikerin Katja Brunner[13], und wohnt in Zürich.[3] Er schrieb von 2015 bis 2019 die monatliche Kolumne «Tatort.ch» in der SonntagsZeitung über Themen des Strafrechts.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andreas B. Brunner: Die ausserordentliche Kündigung des Arbeitsvertrages nach schweizerischem im Vergleich zum deutschen Recht (= Schriften zum schweizerischen Arbeitsrecht. Heft 8). Stämpfli, Bern 1979, ISBN 3-7272-0608-X (Dissertation, Universität Zürich, 1978).
  2. Edgar Schuler: Ein jovialer Patron spürt Christoph Blocher nach. In: Tages-Anzeiger vom 24. März 2012
  3. a b c Andreas Brunner. In: databot.ch, abgerufen am 24. März 2012 (Archiv)
  4. a b Dario Venutti: Der Chef. Porträt in: Tages-Anzeiger vom 31. Mai 2012
  5. a b c Brigitte Hürlimann: Das Ende einer bewegten Ära. Andreas Brunner tritt von der Strafverfolger-Bühne ab. In: Neue Zürcher Zeitung vom 21. Februar 2014
  6. a b c Lukas Häuptli: Ein Staatsanwalt wie aus dem Bilderbuch. In: Tages-Anzeiger vom 7. Januar 2005
  7. Personelle Änderungen im Hinblick auf die Reorganisation der Strafverfolgungsbehörden. (Memento vom 27. Januar 2005 im Internet Archive) Medienmitteilung, April 2004
  8. Die bis anhin Bezirksanwälte genannten Fallbearbeiter heissen seit 2005 Staatsanwälte, siehe Information zur Revision (Memento vom 9. Februar 2007 im Internet Archive) auf der Seite der Direktion der Justiz und des Innern.
  9. Neue Zürcher Zeitung vom 8. Mai 2004, Nr. 83, S. 55.
  10. Staatsanwälte wollen mit Bildern im Internet fahnden. In: Blick.ch/sda vom 25. November 2013
  11. Daniel Gerny, Erich Aschwanden: Die Staatsanwaltschaften klagen über Überlastung. In: Neue Zürcher Zeitung vom 1. Oktober 2012
  12. Stiftungsrat auf der Website der Stiftung Kinder und Gewalt. Abgerufen am 25. November 2019.
  13. Katja Baigger: «Warum gab es nie eine öffentliche Entschuldigung?» In: Neue Zürcher Zeitung vom 6. April 2013