Annie Kienast
Annie Kienast (* 15. September 1897 in Hamburg; † 3. September 1984 ebenda) war eine Hamburger Politikerin der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Annie Kienast arbeitete als Verkäuferin und später als Abteilungsleiterin. Sie engagiert sich politisch bereits 1918 und wurde Mitglied der Gewerkschaft und der SPD. Schon 1919 gehörte sie zum Organisationskomitee des ersten Streiks der Hamburger Warenhausangestellten. Sie gehörte von 1922 bis 1933 dem Gesamtbetriebsrat des Konsum-, Bau- und Sparvereins "Produktion" (Pro) an. Zudem war sie eine der wenigen weiblichen Betriebsräte in Hamburg. Als Gewerkschafterin setzte sie sich vor allem für die Belange der Frauen ein. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes wurde sie 1934 aus politischen Gründen bei der Pro entlassen. Erst nach einem Jahr fand sie wieder eine Anstellung als Verkäuferin.
Sie saß für die Sozialdemokratische Partei nach der Zeit des Nationalsozialismus vom Oktober 1946 bis zum Oktober 1949 als Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Zudem war sie auch wieder gewerkschaftlich organisiert: Sie gehörte der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) als leitende Funktionärin an und war Mitglied im Hauptvorstand. 1982 lehnte sie das Bundesverdienstkreuz ab, erhielt stattdessen die Hamburger Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes. Nach ihr wurde 2016 die Annie-Kienast-Straße im Stadtteil Langenhorn benannt, wo sie auch im Diekmoorweg 7 gelebt hatte.[1][2] Ihre Schwester Elisabeth wohnte im Diekmoorweg 8.
Annie Kienast war nicht verheiratet.
Der Verein Garten der Frauen e. V. ließ auf dem Grabstein von Herbert Reimers (1920–1943) und ihren Eltern Dorothea Kienast, geb. Ratzeburg (1864–1950), und Hermann Kienast (1859–1951) die Namen und Daten von Annie Kienast und ihrer Schwester Elisabeth Kienast (1898–1990) einarbeiten und stellte ihn 2016 im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof zu ihrem Gedenken auf.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt.“ Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft von 1946 bis 1993. Verlag Dölling & Galitz, Hamburg 1995, S. 357–358, ISBN 3-930802-01-5 (im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg). (Quelle des Artikels)
- Kienast, Anni. In: Hamburgische Biografie. Band 2, Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 212–213.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Anni Kienast auf garten-der-frauen.de
- Anni Kienast auf hamburg.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Beschluss zur Annie-Kienast-Straße der Bezirksversammlung Hamburg-Nord
- ↑ Nachweis (Memento des Originals vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive)
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Personendaten | |
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NAME | Kienast, Annie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdHB |
GEBURTSDATUM | 15. September 1897 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 3. September 1984 |
STERBEORT | Hamburg |