Aral

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Datei:AralCorpLogo.jpg

Die Aral AG ist ein Unternehmen der BP Group. Seit dem Jahr 2003 operiert die Deutsche BP AG unter dem Markendach Aral und vertreibt an etwa 2500 Tankstellen deutschlandweit vielfältigste Mineralölprodukte.

Geschichte

Aral Tankstelle
  • 28. November 1898:
Im Jahre 1898 wurde das Unternehmen durch 13 Bergbauunternehmen als „Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung“ in Bochum gegründet, aus welcher später die heutige Aral hervorging.
  • 1906:
Nach dem Zusammenschluss des Verbands mit der Ostdeutschen Benzol-Verkaufsvereinigung zur Deutschen Benzolvereinigung wurde ein Logo aus gekreuztem Schlägel und Eisen als Bergbauzeichen in Verbindung mit den Buchstaben „DBV“ GmbH verwendet.
  • 1918:
Nach verschiedenen Umstrukturierungen wurde die Benzol-Verband GmbH (kurz BV) gegründet. Durch die kontinuierlich wachsende Zahl der Autos wurde der Benzol-Verband zu einer bedeutenden Kraftstoffvertriebsorganisation, der einzigen großen ohne ausländische Beteiligung.
  • 1924:
Im Jahre 1924 entwickelte der Chemiker Walter Ostwald einen Kraftstoff aus einem Benzin-Benzol-Gemisch. Da Benzol zur chemischen Gruppe der ARomaten und Benzin zu den ALiphaten gehört, nannte Ostwald den neuen Kraftstoff BV-Aral.
  • 1930:
Neben der Aufnahme von Schmierstoffen in das Sortiment vollzog sich eine weitere Neuerung. Aus Marken- und Verbraucherschutzgründen wurde die Kraftstoffe Aral sowie das Benzin Deron in der Unternehmensfarbe blau eingefärbt.
  • 1935:
1935 war der Benzol-Verband in Deutschland die größte Mineralölvertriebsgesellschaft der Großen Fünf mit einer Absatzquote von 26,2 % und auf Platz Drei mit 7740 Zapfstellen (13,8 %).[1] Der Benzol-Verband übernimmt im gleichen Jahr die Zapfstellen der Deurop AG (Deutsche Vertriebsgesellschaft für Russische Ölprodukte). Dieser verbleibt das Händlergeschäft.
  • 1936:
Der Benzol-Verband vertreibt Leuna-Benzin sowie Synthetisches Benzin auf Steinkohle-Basis aus Gelsenkirchen-Scholven (heute BP Gelsenkirchen) unter dem Namen Bevaulin, später unter Aralin.[2] Daneben hat der Benzol-Verband ein Monopol auf den Verkauf von Benzol.
  • 1939–1945:
In diesen Jahren erfolgte eine staatliche Zentralisierung des Kraftstoffvertriebs im Rahmen der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft aufgrund der festgesetzten Quoten. Statt Markenbenzin wurde nur noch ein Einheitskraftstoff vertrieben.
  • 1947/1948:
Der Benzol-Verband plant, durch Steigerung des Benzolanteils einen hochwertigeren Treibstoff als die Wettbewerber mit 80 Oktan auf den Markt zu bringen.[3]
  • 1949:
Im Jahre 1949 wird die erste elektrisch betriebene Zapfsäule für Aral in Deutschland eingeführt.
  • 1951:
Mit der Abschaffung der Zwangsbewirtschaftung übernimmt der BV vom Zentralbüro für Mineralöl den Kraftstoffvertrieb nun wieder in Eigenregie.
  • 1952:
Die Entflechtung und Neuordnung der deutschen Industrie führte zur Umbenennung des Benzol-Verbandes in BV-Aral AG im Jahre 1952 (erstmals tauchte der Produktname Aral im Unternehmensnamen auf).
  • 1956:
Wintershall wird Aktionärin der BV-Aral AG unter Einbringung ihrer Tankstellenorganisation NITAG und der Anteile an der Gasolin. Gleichzeitig wird die DEA Aktionärin an der BV-Aral unter Einbringung ihrer Tankstellen sowie der Anteile an der Gasolin. Daraufhin wurde die NITAG mit ihren 650 Tankstellen auf die Gasolin zur Deutsche Gasolin-Nitag AG verschmolzen.
  • 1960:
Nach Übernahme von 50 % der Rheinpreußen in Jahr 1959 scheidet die DEA als Aktionärin wieder aus unter Mitnahme ihrer eigenen Tankstellenkette, die Anteile an der Gasolin verbleiben im BV-Aral, wofür DEA entschädigt wird.
  • 1961:
Die 100 %-Mitgliedsunternehmen im BV-Aral-Verband beschließen, ihre unterschiedlichen Produkte (Treibstoffe und Schmierstoffe) unter dem gemeinsamen Markennamen Aral zu vermarkten. Dies gilt nicht für die sich nur zu einem 91 %-Anteil im BV-Aral befindliche Gasolin.
  • 1962:
Im Zuge dieser erfolgreichen Marktstrategie wird das Unternehmen in Aral AG umfirmiert.
  • 1964:
Die Aral AG erwirtschaftet einen Umsatz von 3,4 Milliarden DM.
  • Ab 1967:
Ab 1967 beteiligen sich Mobil Oil (heute ExxonMobil), Veba Oel und Gelsenberg AG an Aral.
  • 1969:
Die erste Selbstbedienungstankstelle wird eröffnet.
  • 1971:
wird die Gasolin mit der Aral verschmolzen. Die rot-weiße Marke Gasolin wird aufgegeben und bis 1972 werden die Tankstellen in das blau-weiße Araldesign umgeändert.
  • 1973:
Die durch den Nahostkonflikt verursachte Erdölknappheit veranlasst die Aral AG zur Suche nach Alternativenergien zum Erdöl. Durch die von Ölkrisen und neue Wettbewerber geprägten 70er und 80er Jahre hindurch behauptete die Aral AG durch eine konsequente Netzpolitik und Absatzstrategie die Marktführerschaft in Deutschland
  • 1990:
Mit der Wiedervereinigung eröffnet die Aral AG die ersten Tankstellen in den neuen Bundesländern und expandiert nach Osteuropa.
  • 1995:
Mitte der 90er Jahre stellte sich Aral zunehmend als ein nach Zielgruppen strukturierter Konzern auf, um noch konsequenter und effektiver auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundengruppen eingehen zu können. Die neue Strategie führte zu umfangreichen Investitionen in zukunftsträchtige Großtankstellen.
Insbesondere die Konzentration auf den Kundenservice sowie die Einführung neuer Produkte und Services bestimmten das Aral-Tankstellengeschäft. Aral-Tankstellen haben sich von Abgabestellen für Schmier- und Kraftstoffen zu modernen Waren-, Service- und Kommunikationszentren für mobile Menschen gewandelt. Mehr als 2000 Artikel aus den Bereichen Convenience, Food und Non-Food sind speziell auf die Bedürfnisse der privaten Shop-Kunden zugeschnitten.
  • 1997/1999
Im Zuge der Modernisierung und Besinnung auf neue Energien wurde im Jahre 1997 die erste Aral Erdgastankstelle und 1999 die erste Wasserstofftankstelle am Flughafen in München eröffnet.
  • 2000:
Am 1. Januar 2000 übernimmt die Veba Oel AG, bisher 56%ige Aktionärin der Aral AG, weitere 43 Prozent der Aralanteile von den langjährigen Mitaktionären Mobil Oil (28 Prozent) und Wintershall (15 Prozent). Aral wird zur primären Vertriebsplattform des Veba Oel-Konzerns. Die neue Gesellschaftsbezeichnung lautet „Aral Aktiengesellschaft & Co. KG“. Damit endet die seit 1967 bestehende Zusammenarbeit der drei Unternehmen.
  • 2002:
Im Jahre 2002 werden die Veba Oel und die Aral Aktiengesellschaft & Co. KG nach der Zustimmung des Bundeskartellamtes von e.on (die u. a. aus Veba entstanden) an die Deutsche BP AG übertragen.
  • 2003:
Im Jahre 2003 entscheidet sich BP, das Tankstellengeschäft unter dem Markendach von Aral zu führen. Es wurden zirka 650 BP-Stationen auf ARAL umgerüstet. Trotzdem blieben 6 BP-Tankstellen. Diese Tankstellen sind in: Dortmund, Barsbüttel, München, Berlin, Frankfurt und Schwarmstedt. Insgesamt verfügen Aral und BP jetzt über ca. 2500 Tankstellen deutschlandweit. Außerhalb von Deutschland und Luxemburg wurden die ARAL-Tankstellen weitgehend in BP-Tankstellen umbenannt.
  • 2004:
Kontinuierlich wurde und wird an der Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung der Kraftstoffprodukte geforscht, sodass im Jahre 2004 mit „ultimate 100“ und „ultimate Diesel“ zwei neue Premiumkraftstoffe auf den Markt gebracht werden. Im gleichen Jahr wird in Berlin eröffnet die erste öffentliche Wasserstoff-Straßentankstelle der Welt eröffnet
  • 2005:
Aral wird mit seinen „ultimate“-Marken offizieller Kraftstoffpartner der Deutschen Tourenwagenmeisterschaften (DTM).

Im Jahre 1917 entwickelte der Chemiker Walter Ostwald einen neuartigen Kraftstoff aus einem Benzol-Benzin-Gemisch. Da Benzol zur chemischen Gruppe der ARomaten und Benzin zu den ALiphaten gehört, nannte Ostwald den neuen Kraftstoff BV - Aral. Zur gleichen Zeit entstand auch das gelb-schwarze Logo in Form eines Diamanten, der edelsten Kohlenstoffverbindung, welche mit dem Aufgabengebiet des Benzolverbandes korrespondierte.

Datei:Aral Logo 1927.jpg

Als 1927 schwarz-gelbe Verkehrszeichen in Deutschland eingeführt wurden, änderte man das Logo unter Beibehaltung des Grundkonzepts und Verwendung der Bochumer Stadtfarben in blau-weiß.

Datei:Aral Logo 1952.jpg

Im Zuge der Gründung der B.V. Aral AG im Jahre 1952 entstand das in seiner Grundform heute noch verwendete Aral-Logo in dunkelblauer Färbung, das allerdings bis 1971 noch das alte Logo als kleinen Zusatz an der oberen linken Seite besaß.

Datei:Aral Logo 1971.jpg

1971 veränderte sich das Logo unter Beibehaltung der Grundform einem neuen in hellblauer Farbe.

Datei:9466.jpg

Durch diesen Zusammenschluss der Veba Oel AG und der Aral AG zur "Aral Aktiengesellschaft & Co. KG“ im Jahre 2000 wurde eine dunkleres Aral-Blau als Grundton des Logos verwendet.

Datei:AralCorpLogo.jpg

Seit dem Jahr 2006 präsentiert sich die Marke Aral mit neuem dreidimensionalem Logo, welches eine Erweiterung der bisher verwendeten Darstellung des Aral Logos darstellt.

Produkte

Aral bietet vielfältig Mineralölprodukte an:

In vielen Aral Tankstellen findet man mittlerweile PetitBistro sowie ein umfangreiches Shopangebot.

Des weiteren bietet Aral ein Waschprogramm mit Innen- und Außenreinigung an.

Aral beteiligt sich weiterhin am Payback-Programm und bietet in diesem Zusammenhang Bonusprämien an.

Literatur

  • Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859-1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. ISBN 3-406-50276-8

Weblinks

Fußnoten

  1. Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. S. 46.(zitiert nach Walter Ade: Das Tankstellenproblem in Deutschland. Hamburg, 1936.)
  2. Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. S. 26.
  3. Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859-1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. S. 272.