Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels

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Die Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (AVE) ist die Spitzenorganisation der importierenden Einzelhändler in Deutschland. Sie wurde 1952 in Köln gegründet und hat ihren Sitz 2015 nach Berlin verlegt. Die AVE vertritt die außenwirtschaftlichen Interessen des deutschen Einzelhandels, der im Rahmen seiner weltweiten Einkaufspolitik auf eine reibungslose Einfuhr von Konsumgütern aller Art angewiesen ist. Darüber hinaus engagiert sich die Vereinigung für die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in der internationalen Lieferkette und in den Lieferländern.[1]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Mitgliedern der AVE gehören international agierende deutsche Handelsunternehmen mit einem jährlichen Gesamtumsatz von rund 230 Mrd. Euro, die zu den Marktführern ihrer Branche gehören und auch im Bereich Unternehmensführung und Nachhaltigkeit Standards setzen. Darüber hinaus zählt die AVE Verbände aus Handel, Mittelstand und dem Textilsektor zu ihren Mitgliedern.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsident ist seit 2008 Matthias Händle, Partner bei Peter May Family Business Consulting.[2] Daneben besteht das Präsidium aus Johannes Merck (Otto GmbH & Co. KG) und Karl-Josef Sedlmeyer (Adidas AG).[3][4]

Im September 2017 hat der Handelsverband Deutschland (HDE) die Geschäftsführung der AVE übernommen. Operativer Geschäftsführer ist Kai Falk (Geschäftsführer für Kommunikation und Nachhaltigkeit beim HDE), der an HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth berichtet. Die Kooperation beider Verbände erfolgte unter der Zielsetzung, eine noch wirkungsvollere Vertretung der Branche zu außenwirtschaftlichen und handelspolitischen Themen zu ermöglichen sowie die Aktivitäten zur Erreichung von nachhaltigen Lieferketten zu bündeln.[5]

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Stimme des importierenden Einzelhandels in Deutschland zu handelspolitischen Fragen sowie des Zoll- und Außenwirtschaftsrechts nimmt die AVE die Vertretung der Brancheninteressen auf nationaler Politikebene gegenüber der Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag wahr. Insbesondere zum Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), zum Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und zum Auswärtigen Amt (AA) bestehen enge Kontakte.

Zudem ist die AVE ein Trägerverband des Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, der die Interessen deutscher Unternehmen in Osteuropa vertritt und bringt ihre Expertise im Bereich Importförderung im Fachbeirat des Import Promotion Desk (IPD) ein. Daneben engagiert sich die AVE in verschiedenen Ausschüssen und wirkt hier unter anderem an der europapolitischen Arbeit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) mit.[6][7][8]

Kernthemen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handels- und Zollpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die AVE spricht sich für eine liberale Handelspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union aus. Sie lehnt im Sinne ihrer Mitglieder tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse ab und fördert Bemühungen zu einem weiteren Ausbau des liberalen Welthandels. Man hebt die volkswirtschaftliche Bedeutung der Importe hervor und sieht Importe als einen wichtigen Garanten für die hohe Kaufkraft und das günstige Preisniveau in Deutschland und damit als eine wesentliche Grundlage des Wohlstandes. Auch in den Lieferländern träge Import zu Wohlstand bei.

Soziale und ökologische Verantwortung in der internationalen Lieferkette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu diesem Zweck hat die AVE bereits 2003 die Business Social Compliance Initiative (BSCI) gegründet, eine Brancheninitiative des Handels zur Verbesserung von Sozialstandards in globalen Lieferketten.[9]

Außerdem ist die AVE Mitglied im 2014 gegründeten Bündnis für nachhaltige Textilien, einer Partnerschaft von rund 150 Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der deutschen Bundesregierung. Die Akteure haben sich 2014 zusammengeschlossen, um gemeinsam Verbesserungen entlang globaler Wertschöpfungsketten in der Textilindustrie durchzusetzen.[10]

AVE ist ein Aktives Mitglied in der Qualitätsgemeinschaft cads.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die AVE - Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  2. Peter May Family Business Consulting (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  3. Otto GmbH & Co. KG (Memento vom 13. Oktober 2017 im Internet Archive), abgerufen am 18. April 2024.
  4. Adidas AG (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  5. Handelsverband Deutschland (HDE) (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  6. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  7. Import Promotion Desk (IPD) (Memento des Originals vom 24. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.importpromotiondesk.de (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  8. Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) (Memento des Originals vom 24. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arbeitgeber.de (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  9. Business Social Compliance Initiative (BSCI) (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 18. April 2024.
  10. Bündnis für nachhaltige Textilien (Abgerufen: 24. Oktober 2017)
  11. Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels (Hrsg.): Außenhandel 2020. S. 23 (ave-international.de [PDF; abgerufen am 14. Januar 2022]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]