Bahnstrecke Mannheim-Käfertal–Heddesheim

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Mannheim-Käfertal–Heddesheim
Strecke der Bahnstrecke Mannheim-Käfertal–Heddesheim
Streckennummer (DB):9403
Kursbuchstrecke (DB):669 (bis 1970: 300g; bis 1992: 568)
Streckenlänge:6,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:750 Volt =
Minimaler Radius:23 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:nur innerhalb der Bahnhöfe, also
  • Im Rott – Vogelstang West
  • Wallstadt West – Wallstadt Ost
von Mannheim 55A15
0,00 Mannheim-Käfertal (RNV)
nach Weinheim 5
B 38
0,75 Im Rott
Im Rott
1,10 Vogelstang West Straßenbahn zur Vogelstang 7
2,20 Wallstadt West
2,70 Wallstadt Bahnhof
Wallstadt
3,00 Wallstadt Ost 15
A 6
Wendeschleife Wallstadt
5,30 Dr. Müllersche Gutsverwaltung (Zuckerrüben)
6,50 Heddesheim Bahnhof (RNV) 5A

Die Bahnstrecke Mannheim-Käfertal–Heddesheim ist eine von der RNV, früher von der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft AG (OEG), nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO) betriebene, meterspurige Eisenbahnstrecke bei Mannheim. Die 6,5 Kilometer lange Schmalspurbahn befindet sich jedoch weiterhin im Eigentum der MVV Verkehr GmbH als Nachfolger der OEG. Auch aufgrund der eingesetzten Einrichtungs-Straßenbahn-Triebwagen wird sie in der Öffentlichkeit eher als eine Überlandstraßenbahn wahrgenommen. Die Strecke ist eine Nebenbahn, als Betriebsverfahren wird elektronisch signalisierter Zugleitbetrieb angewendet.

Geschichte

Als Zweig der 1887 eröffneten Strecke Mannheim–Weinheim wurde die Strecke am 1. Mai 1909[1] von der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) eröffnet. Sie war bei den Wallstädter Bürgern jedoch zeitweise unbeliebt, da die im nahegelegenen Feudenheim endende Mannheimer Straßenbahn einen günstigeren Fahrpreis, eine dichtere Zugfolge und eine bessere Anbindung an die Mannheimer Innenstadt bot, sodass viele Bürger den Fußweg von Wallstadt nach Feudenheim in Kauf nahmen.

Seit 1. November 1946 wird die Nebenstrecke Käfertal–Heddesheim elektrisch betrieben. Die Elektrifizierung erfolgte mit Material von der stillgelegten Strecke Feudenheim–Mannheim.

1979 wurde Streckenblock eingeführt. Die Strecke wurde daraufhin vom 1978 in Betrieb genommenen[2] Stellwerk in Käfertal aus gesteuert.

Wagen der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen als Linie 4 im Bahnhof Wallstadt

1995 wurde das Konzept MVG 2000 umgesetzt, das auch für die OEG große Veränderungen brachte. Die Strecke nach Heddesheim wurde Teil einer Straßenbahnlinie der seinerzeitigen MVG und der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH (VBL). Seitdem fuhr statt der OEG die Straßenbahnlinie 4 durchgehend von Heddesheim nach Ludwigshafen-Oggersheim und Bad Dürkheim.

Seit 9. September 2001 ist das zweite Gleis im Bahnhof Im Rott in Betrieb.

Wegen des gestiegenen Bedarfs durch das Neubaubaugebiet in Wallstadt war eine Verdichtung des Taktes von damals 20 Minuten auf einen Zehn-Minuten-Takt vorgesehen. Dies war wegen der eingleisigen Streckenführung nach Heddesheim noch nicht möglich. 2012 begann der Bau einer Wendeschleife östlich der 2008 errichteten Überführung über die A6.[3] Die Schleife wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 in Betrieb genommen.

Zwischen 2010 und 2014 wurden die kompletten Signalanlagen und Stellwerkstechniken in zwei Stufen erneuert. Seit Frühjahr 2014 ist somit die gesamte Strecke mit dem Ks-Signalsystem ausgestattet.

Betriebsstellen

Umbenennungen
vorher nachher wann
Vogelstang Vogelstang West
Donnersberg Am Ullrichsberg 1989
Am Ullrichsberg Im Rott 1995

Käfertal OEG-Bahnhof

Bf Im Rott

Der Bahnhof Im Rott ist ein zweigleisiger Kreuzungsbahnhof. In ihm befinden sich die beiden Haltepunkte Im Rott und Vogelstang West.

Bf Wallstadt

Der Bahnhof Wallstadt besteht aus zwei langen Hauptgleisen, an denen die drei Haltepunkte Wallstadt West, Wallstadt Bahnhof und Wallstadt Ost liegen, und einem weiteren Hauptgleis als Wendeschleife. Die ca. 120 m lange Wendeschleife Wallstadt wurde im Rahmen des Fahrplanwechsels 2012/2013 eingeweiht.[4]

Bf Heddesheim

Gleisplan von 1961

Anfangs gab es in Heddesheim neben dem durchgehenden Hauptgleis ein weiteres Hauptgleis südlich und daneben ein Nebengleis.[5] Von diesen dreien konnte die von Donges Stahlbau hergestellte, viergleisige Wagenhalle erreicht werden. Diese wurde am 1. Juni 1969 stillgelegt, daraufhin als Busabstellhalle genutzt und Ende 1991 abgerissen, nachdem sie zwischenzeitlich von einer anderen Firma als Lagerhalle genutzt worden war und lange leerstand. Ein weiteres Nebengleis war nördlich mit einer Gleiswaage und eine Laderampe an der Güterhalle neben dem Empfangsgebäude.[5] Die zwölf Weichen und eine Gleissperre waren bis zur Einführung des Streckenblocks durch den Fahrdienstleiter ortsbedient.

Seit 10. Juni 1977 endet die Strecke im Bahnhof Heddesheim in einer Wendeschleife. Wegen zu geringen Abstands der Zwangsschiene konnte der Schleifenbogen jedoch erst ab Anfang August befahren werden.

Verkehr

Ursprünglich verkehrte nach Heddesheim eine von vier unabhängig voneinander betriebenen OEG-Linien, die keine Liniennummer hatte. Die Wagenhalle befand sich in Heddesheim.

Vom 26. März bis zum 18. Juni 1945 wurde der Betrieb kriegsbedingt eingestellt.

Nach der vollständigen Elektrifizierung des OEG-Streckendreiecks wurde die Linie nach Mannheim Hauptbahnhof verlängert und als Linie C bezeichnet.

Ab 2. Juni 1957 fuhren die Züge im Halbstundentakt, vormittags fuhren sie bis zum 29. September 1963 nicht nach Mannheim weiter.

Vom 1. Juli 1971 bis 31. Juni 1973 galt ein Sparfahrplan mit verschlechtertem Takt, die abendlichen Züge wurden hierbei durch Busse ersetzt. Ab dem 28. Mai 1978 fuhren die Züge sonntags nur noch bis Käfertal, später galt dies an schulfreien Tagen auch für Züge zur Mittagszeit.

Ab Juli 1982 wurden bis zum 21. Mai 1993 auf der Strecke aus Bielefeld übernommene GT6 mit B4-Beiwagen eingesetzt.

Zum 23. Mai 1993 wurde erneut ein Halbstundentakt eingeführt. Die Höchstgeschwindigkeit wurde von 60 km/h auf 80 km/h erhöht.

Seit 24. September 1995 wurde die Strecke von Käfertal nach Heddesheim nun im Rahmen der ab Käfertal verlängerten Straßenbahnlinie von Ludwigshafen-Oggersheim aus von der MVG (spätere MVV-V) im Auftrag der OEG durch die Linie 4 bedient.

Im Dezember 2008 wurde schließlich die RHB, die bisher in Mannheim-Innenstadt wendete, in die Linie 4 integriert. Die Durchbindung nach Bad Dürkheim wurde bereits zuvor im Abendverkehr praktiziert. Als Fahrzeuge kommen nun überwiegend GT6N und seltener RNV8ER zum Einsatz.

Seit Eröffnung der Straßenbahnstrecke in die Gartenstadt, dem neuen Ziel der Linie 4 von Bad Dürkheim aus, im Juni 2016 fahren die Züge nach Heddesheim als Linie 5A und ab Käfertal anstelle der bisher dort beginnenden Züge der Linie 5 weiter Richtung Edingen. In der Hauptverkehrszeit, wenn früher keine Züge der Linie 5 in Käfertal endeten, fahren die Züge der Linie 5A in die Innenstadt und als Linie 15 zurück nach Wallstadt. Ursprünglich war auch eine Flügelung der Ringlinie in Käfertal geplant.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 100 Jahre Eisenbahn Käfertal–Heddesheim im morgenweb des Mannheimer Morgen, aufgerufen am 24. Dezember 2012
  2. http://www.inosig.com/referenzen/rnv.html
  3. Beschlussvorlage 352/2008@1@2Vorlage:Toter Link/webkosima.mannheim.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 2. Bau einer Wendeschleife in Wallstadt
  4. https://www.mannheim.de/de/nachrichten/wallstadt-ost-feierliche-einweihung-der-neuen-wendeschleife
  5. a b http://rnlf.ticse.net/s_hedd.htm