Benutzer:Alexander Hoernigk/TEMP1
Alexander Hoernigk/TEMP1 | ||
---|---|---|
Herbststimmung am Hohlestein (vorne rechts) | ||
Höhe | 476,6 m ü. NHN [1] | |
Lage | nahe Weimar; Landkreis Kassel, Hessen (Deutschland) | |
Gebirge | Dörnberg und Schreckenberge, Habichtswälder Bergland | |
Koordinaten | 51° 21′ 5″ N, 9° 21′ 48″ O | |
| ||
Gestein | Basalt | |
Besonderheiten | vorgeschichtliche, künstlich eingelassene, Basaltsteingrube im Gipfelbereich des Hohlesteins |
Der Hohlestein ist eine 476,6 m ü. NHN[1] hohe Bergkuppe in der Gemarkung von Ahnatal im hessischen Landkreis Kassel (Deutschland).
Das Naturdenkmal Hohlestein ist eine prähistorische Begräbnis-, Kult- und Opferstätte der La-Tène-Zeit.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hohlestein erhebt sich im Nordostteil des Naturparks Habichtswald etwa 9 km (Luftlinie) westnordwestlich von Kassel zwischen Ahnatal-Weimar und Habichtswald-Dörnberg. Während sich rund 1 km weiter westlich der Hohe Dörnberg (578,7 m) erhebt, fällt das Gelände des Hohlesteins nach Osten in das Tal der Ahne ab.
Auf dem kleinen Gipfelplateau des von Buchen bewaldeten Hohlesteins befindet sich ein geodätischer Vermessungspunkt und am südlichen Bergfuß steht eine Schutzhütte. In 600 m südlicher Entfernung ist dem Hohlestein der Katzenstein (ca. 430 m), eine nur am Gipfel inselartig bewaldete Kuppe, vorgelagert.
Fließgewässer und Wasserscheide
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hohlestein liegt, wie auch der Hohe Dörnberg, auf der Wasserscheide zwischen Fulda und Diemel, einem Teil der Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide. Der am Osthang des Hohen Dörnbergs bzw. etwas nordwestlich vom Hohlestein entspringende Dorfbach (auch Servitutgraben genannt; 4,8 km lang) entwässert zur Ahne und dann in die Fulda, während der vom Hohen Habichtswald heran fließende Bach Kressenborn (2,7 km) letztlich westwärts dem vom selben Ursprungsgebiet kommenden Lubach (im Oberlauf Laubach genannt; 4,9 km), der Warme und dann der Diemel zustrebt (Gewässerlängen laut[2]). Schließlich münden Fulda und Diemel in die Weser.
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ für Details siehe Absatz Naturräumliche Zuordnung und Gliederung des Artikels "Dörnberg und Schreckenberge"
Der Hohlestein gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westhessisches Berg- und Senkenland (Nr. 34) und in der Haupteinheit Habichtswälder Bergland (342) zum Naturraum Dörnberg und Schreckenberge (342.3) und dessen Untereinheit Dörnbergpass (342.30).
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Felsgebilde des Hohlesteins besteht aus Basalt, ein Limburgit des basatoiden Trachydolerits, und hat fast senkrechte Wände. Der Gipfel ist ein fast ebenes, kleines Plateau. An der Nordseite sind die Basaltwände 13 m und an der Südseite 25 m steil abfallend. Der waagrecht geschichtete Säulenbasalt des Hohlesteins belegt geologisch, dass der Felsen der Rest eines in Nordwest-Südost-Richtung verlaufenden Basaltgangs des Hohen Dörnbergs ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine archäologische Besonderheit des Hohlesteins ist eine 2 m breite, 2 m lange und 1 m tiefe, künstlich eingelassene, quadratische Basaltsteingrube auf dem Gipfelplateau. Je nach Jahreszeit bzw. Niederschlagsmenge sammelt sich mehr oder weniger Regenwasser in dieser Vertiefung.
Diese Anlage war vielleicht eine Begräbnis-, Kult- und Opferstätte der Kelten aus dem 3. Jahrhundert v. Chr bzw. der La-Tène-Zeit. Vermutlich diente die künstliche Mulde zunächst als Ort einer Brandbestattung. Unterstützt wird diese Vermutung durch den Fund eines Bronzerings im Jahr 1905, der als Grabbeilage gedeutet wird. Später wurde die Vertiefung als Unterbau eines militärischen Stützpunkts einer dorfähnlichen, mit einem Ringwall ummauerten Ansiedlung der Oppida-Zivilisation des späten 2. bis 1. Jahrhunderts v. Chr. verwendet. 1905 wurden am Hohlestein prähistorische Scherben aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden, 1951 am Osthang der Basaltkuppe nahe dem Basaltfelsen eine große Anzahl von Gefäßscherben aus der La-Tène-Kultur sowie Bruchstücke von Hüttenlehm eines keltischen Stützpunkts aus dem späten 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. Eine chattische Verwendung des Kultplatzes ist nicht belegbar.
Heute werden die steil abfallenden Basaltsteinwände des Hohlesteins als Klettergebiet genutzt. Die Basaltkuppe kann ohne Hilfsmittel nur im Norden erklettert werden.
Anfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Kassel gelangt man über die B 251 (Wolfhager Straße), die vom Stadtteil Harleshausen nach Westen zur Gemeinde Habichtswald führt, zum Hohlestein; die Straße führt in einer Straßenkurve bei einem Schotterwerks am Dörnbergpass auf maximal 393,8 m[2] Höhe. Man lässt das Auto an der Gaststätte Ahnetal zurück und folgt bergauf durch den Wald den Wanderwegzeichen F oder M (Märchenlandweg), oder man stellt es kurz vor dem Pass am Parkplatz Triffelsbühl ab und läuft auf Feldwegen zum Berg. Dort steht am Waldrand unterhalb des Gipfels bzw. an den genannten Wanderwegen eine Schutzhütte.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 56