Benutzer:Aquis/Transpersonale Psychologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Transpersonale Psychologie ist ein Begriff, der von dem tschechisch-amerikanischen Psychiater Stanislav Grof in die wissenschaftliche Literatur eingeführt wurde und erstmals 1969 mit erscheinen des Journals of Transpersonal Psychology definiert wurde. Neben der ITA (International Transpersonal Association) gibt es allein in Europa mittlerweile in 18 europäischen Ländern Gesellschaften Transpersonaler Psychologie, die sich zum Dachverband EUROTAS.org zusammengeschlossen haben.

Ausbildungsgänge mit akademischen Abschlußgrad Ph.D. und Master of Art in Transpersonaler Psychologie sind z.B. am Institute of Transpersonal Psychology in Palo Alto, Kalifornien, USA erhältlich.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der transpersonalen Psychologie wird als vierte Kraft - neben der Psychoanalyse, dem Behaviorismus und der humanistischen Psychologie betrachtet. Transpersonale Psychologie ist eine Disziplin der Psychologie, die die spirituellen und transpersonalen Dimensionen des menschlichen Seins und die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen, die die Ego-Grenzen transzendieren in die Betrachtung mit einbezieht. Die transpersonalen Dimensionen der Psychologie befassen sich mit Themen wie Selbst-Transformation (self-development), ekstatischem Erleben (peak experiences) und mystischen Erfahrungen.

Den Befürwortern der transpersonalen Psychologie zu Folge hat die traditionelle Psychologie die Elemente trans-ego-haften Erlebens in der menschlichen Existenz wie religiöses Bekenntnis, veränderte Bewußtseinszustände und Spiritualität nicht hinreichend erklären und einordnen können. Die transpersonale Psychologie ist bestrebt, die Erkenntnisse der modernen Psychologie mit den Erkenntnissen aus meditativen Disziplinen traditioneller Kulturen des Ostens als auch des Westens mit in das Gesamtkonzept einzubeziehen. Transpersonale und spirituelle Traditionen der Psyche sind traditionell nicht im Fokus der westlichen Psychologie (außer bei C.G. Jung) gewesen, sondern sie hat sich im Wesentlichen auf die vorgeburtlichen und biographischen Aspekte der menschlichen Psyche konzentriet. (nach Miller 1998)

Mit trans-personalen Erfahrungen sind Erfahrungen gemeint, die die gewöhnlichen, mit den Sinneseindrücken erfahrbaren Wahrnehmungen überschreiten und einen Paradigmenwechsel in der Psychologie voraussetzen, um in das gängige, allgemein anerkannte wissenschaftliche Weltbild eingeordnet werden zu können. (Siehe Literatur)

Die Theorien der Transpersonalen Psychologie finden Anwendung bei der psychotherapeutischen Behandlung spiritueller Krisen und bei Psychosen.

Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(noch zu übersetzen )


Forschungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsgebiete im transpersonalen Bereiche sind: Spirituelle Traditionen (Hinduismus, Yoga, Buddhismus, Schamanismus, Jüdische Mystik (Kabbalah) und christliche Mystik ), Psychologie und Psychiatrie: Heilmethoden amerikanischer Ureinwohner, Spirituelle Entwicklung, Meditation, klinische Aspekte der Meditation, Bewusstseinsforschung, Psychedelische Erfahrungen und Psychopharmakologie, Parapsychologie, Interkulturelle Studien und Anthropologie, Diagnose religiöser und spiritueller Probleme, erschütternde spirituelle Erfahrungen und Interventionen. Die Behandlung früherer Mitglieder von Sekten (en:cults), transpersonale Psychotherapie, Abhängigkeiten, Sucht und deren Genesung, Katathymes Bilderleben (en: Guided-Imagery), Atemarbeit, Tod und Nahetoderfahrung, Rückführungstherapie, Überrleben der ökologie (en:ecological survival). (Scotton, Chinen and Battista, 1996)

Es herrscht Konsens darüber, dass die folgenden Zweige als transpersonale psychologische Schulen angesehen werden: Jungianische Tiefenpsychologie (in jüngerer Zeit auch als archetypische Psychologie nach James Hillman bezeichnet), Psychosynthese ( en:Psychosynthesis) begründet von Roberto Assagioli (en:Roberto Assagioli) und die Theorien von Abraham Maslow, Stanislav Grof, Ken Wilber, Michael Washburn und Charles Tart (en:Charles Tart).

akademische Relevanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl Modelle des Bewußtseins nur als Abstraktionen der Realität verstanden werden können hat die transpersonale psychologie signifikante Beiträge zum Studienfeld des Bewußtseins gemacht. Während andere Autoren wie Wilber und Battista dazu neigen das Bewußtsein in Form unterschiedlicher Level zu beschreiben, in dem jeder übergeordnete Level den darunterliegenden Level mit einschließt, neigen Theoretiker wie Washburn und Grof dazu die regressieven Aspekte der Natur des Bewußtseins zu beschreiben. Regressiv meint in diesem Kontext, dass das Individuum die tieferen und vorrationalen Aspekte der Psyche integrieren muß bevor es in einer gesunden Entwicklung fortfahren kann. (Scott, Chinen & Battista, 1996)

Wilbers Hauptbeitrag zum diesem Gebiet ist die Theorie das das Spektrums des Bewußtseins aus drei wesentlichen Kategorien besteht: Dem Pre-personale bzw. Vor-Ego-haften, dem personalen oder Ego-haften und dem trans-personalen oder trans-Ego-haften (Miller, 1998). Basierend auf Arbeiten von Wilber sind die transpersonalen Psychologen bestrebt, eine mögliche Differenzierung zwischen pre-rationalen psychiatrischen Problemen bzw. Erkrankungen und autentischen Problemen transpersonaler Entwicklungsschritte in den medizinisch psychologinschen Schulen einzuführen bzw. bekannt zu machen. Die Unkenntnis über die Unterschiede dieser beiden Kategorien führen - wie die transpersonale Theorie besagt - zu der Pre/Trans-Trugschluss, d.h. fehlender Unterscheidung zwischen Pre-Personalen und trans-personalen Bewußtseinsstadien (Lukoff et.all, 1998).

Die Transpersonale Psychologie hat Ansehen in klinischen Behandlung von Problemen der Kategorien psychoreligiöser und Psychospiritueller erlangt. Psychoreligiöse Probleme haben mit Problemen psychologischer Konflike zu tun, die aus dem Glaubenssystem, der Praxis und/oder dem Umgang mit organisierten religiösen Institutionen resultieren. Darunter finden sich problematische Erfahrungen im Glaubenswandel oder Konfessionswechsel, Intensivierung des religösen Glaubens oder Praktiken, Verlust des Vertrauens oder Zuversicht (en: faith) und Probleme beim Betritt oder dem Wechsel eine Glaubensgemeinschft oder einer Sekte.

Psychospirituelle Probleme gehören einer anderen Kategorie als religiöse Probleme an. Diese Probleme haben mit der Beziehung einer Person zu existenziellen Fragestellungen und sog. transzendenten Erfahrungen im Alltagsleben zu tun. Viele dieser psychologischen Schwierigkeiten werden vom Psychologischen "Main Stream" nicht behandelt. Darunter sind Psychiatrische Probleme im Zusammenhang mit dem Verlust des Glaubens (en: loss of faith), Nahetoderfahrung, Kundalini-Erwachen, Krisen der schamanischen Initiation (auch Schamanenkrankheit genannt), psychische Öffnung, frühere Leben, Zustände von Besessenheit, Probleme die im Verlauf eine Meditationspraxis auftauchen können, und Loslösung von einem spirituellen Lehrer. Probleme, die als Kombinationen von religiösen und spirituellen Problemen sind müssen als ernste Erkrankungen oder existenzielle Erkrankungen angesehen werden (Lukoff et. all., 1998). Ein Gutteil der Probleme im Zuammenhang mit Meditation zum Beispiel können damit zu tun haben, dass der Import östlicher kontemlativer Techniken in westliche Kulturen ist nicht immer in der sensiblen Weise in die westliche Kultur eingeführt bzw. gelehrt worden wie es dies in den Systemen der Fall war, dem sie entlehnt waren (Turner et.al., 1995; Lukoff et. al, 1998). Ein Umstand, den westliche Praktizierende mit nicht unerheblichen hermeneutischen Herausforderungen (der Interpretation und Erklärung des Erfahrenen) konfrontiert.

Der Begriff "Spritual Emergence" (de:Spirituelles Wachstum) wurde von Stanislav und Christina Grof in den späten 80ern geprägt um die schrittweise Entwicklung und Auftreten von Erfahrungen psycho-spiritueller Kategorien im Alltagsleben eines Menschen zu bezeichnen. Im Falle, dass die (autonome) spirituelle Entwicklung eine Intensität und Rasanz erfährt, die die Kontrollfähigkeit und das Kontrollbedurfnis des betreffenden Menschen übersteigen können auch als "Spiritual Emergency" (Spiritueller Notfall) beschrieben werden. Spirituelle Notfälle (en: emergencies) können signifikante Erschütterungen im psychologischen, sozialen und beruflichen Funktionieren bedeuten und viele der oben beschriebenen probleme können auch als spirituelle Notfallsituationen charakterisiert werden (Lukoff et. al., 1998). Abgesehen von psychospirituellen Kategorien haben Turner et. al. (1995) und Lukoff et. al. (1998), Whitney (1998) argumentiert, dass Manie auch als eine Form eines spiritueller Notfallsituation angesehen werden kann. (Anm.: ggf. als einstweiliger Fehlversuch im Bestreben einer spirirituellen Entwicklung).

Wegen der eigenen Natur psychoreligiöser und psychogeligiöser Probleme hat die transpersonale Gemeinschaft zu Beginn der 90er Jahre eine Initiative zur Einführung einer neuen Kategorie mit dem Titel "religiöse oder spirituelle Probleme" gemacht. Diese Kategorie wurde später in der vierten Ausgabe des Handbuchs zur Statistik und Diagnose Mentaler Störungen (DSM-IV, en: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) unter der Überschrift: "Andere Zustände, die im Blickwinkel klinischer Aufmerksamkeit stehen könnten", Code V62.89 (American Psychiatic Association, 1994; Lu et. al., 1997). Transpersonaler Theoretiker zu Folge, dokumentiert die Aufnahme in dieses Handbuch eine größer werdenden kulturellen Sensibilität und könnte dazu beitragen, ein verstärktes Verständnis zwischen den Feldern der Psychiatrie und Religion/Spiritualität herbeizuführen (Turner et. al, 1995; Sovatsky, 1998). Diese Neubewertung des Validierunssystem mit der neuen Kategorie wurde von Milstein et. al. vorgenommen (2000). (en: The construct validity of the new category has been assessed by Milstein et.al

Kritische Stimmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik an der transpersonalen Psychologie haben verschiedene Kommentatoren geäußert: Eine der ersten kritischen Stimmen kam vom humanistische Psychologen Rollo May, der das konzeptionelle Fundament der transpersonalen Psychologie bezweifelte (Aanstos, Serling & Greening, 2000). Kritik kam auch vom Kognitionspsychologen Albert Ellis (1989) der die Wissenschaftlichkeit der transpersonalen Psychologie und ihre Beziehung zur Religion und Mystik in Frage stellte. Diese Kritiken wurden von Wilber und Walsh bereits kommentiert (1989).

Doktrien oder Ideen vieler schillernder Persönlichkeiten, die spirituelle Lehrer im Westen waren oder sind, wie z.B. Gurdjieff oder Alice Baily, wurden oft vom Main Stream der transpersonalen Psychologie vereinnahmt. Diese Entwicklung wurde als nachteilig für die Bestrebung der transpersonalen Psychologie angesehen, einen respektablen akademischen Status zu erlangen.

Es wurde ebenfalls dargelegt, dass die meisten Psychologen (der transpersonalen Psychologie) sich nicht strikt an die Grenzen der traditionellen Schulen der Psychologie halten - sie wählen vielseitige und unterschiedliche Herangehensweisen. Das kann auch bedeuten, dass die genannten transpersonale Kategorien mitunter als Standard-Teilgebiete der traditionellen Psychologie angesehen werden können: Religiöses Bekenntnis kann als Teilgebiet der Sozialpsychologie, außergewöhnliche Bewußtseinszustände als Teilgebiet der Psychopharmakologie und Spiritualität als Teilgebiet der Religionspsychologie angesehen werden. Transpersonale Psychologen stimmen jedoch nicht mit der Herangehensweise solcher Phänomene, wie sie in der traditionellen Psychologie interpretiert wird, überein und bestehen darauf, dass die Phänomene transpersonaler Kategorien typischerweise als Anzeichen unterschiedlicher Arten von Geisteskrankheiten oder Regression in infantile Stadien kindlichen Erlebens oder psychosomatische Entwicklung fehlinterpretiert oder sogar fehldiagnostziert wurden. Von daher - um Beispiele für eine Fehleinschätzung zu nennen - wurden religiöse und spirituelle Erfahrungen in der Vergangenheit als entweder regressiv oder pathologisch angesehen.

Pioniere Transpersonaler Psychologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stanislav Grof; Das Abenteuer der Selbstentdeckung; Kösel Verlag;

(Anm.: englischer Originaltitel: "The Adventure of Selfdiscovery"; Selfdiscovery ist im Deutschen wohl eher als Selbsterfahrung zu verstehen.)

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

en:Introduction to Transpersonal Psychology, Michael Daniels PhD

European Transpersonal Association: EUROTAS


Die aktuelle Homepage von SEN in Deutschland lautet www.sen-ev.de


Anmerkung/Erläuterung: Diser Text entspricht in etwa dem Artikeltext des Artikels Transpersonale Psychologie, wie er bis zum 26.Oktober 2005 in der Wikipedia.de eingestellt war, aber komplett gelöscht wurde und daher für Benutzer, die nicht Administratoren sind danach nicht mehr einsehbar ist. Der vorliegende Text wurde meiner Sicherungskopie entnommen. Daher ist die Autorenhistorie hier auch nicht sichtbar.