Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/César Domela

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César Domela (15. Januar 1900 in Amsterdam; † 20. Dezember 1992 in Paris)[1] war ein französischer Maler niederländischer Herkunft.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

César Domela war das jüngste Kind von Bertha und Ferdinand Domela-Niewenhuis (1846 – 11. November 1919), der als „bedeutendster Vertreter des holländischen Sozialismus“ gilt.[1]

Er heiratete 1926 Ruth Deremberg (* in Hamburg).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

César Domelas Kindheit wurde entscheidend durch das politische Engagement und die internationalen Kontakte seines Vaters geprägt. Einen großen Eindruck hinterließ dabei während der Schulferien 1914 ein Besuch des Bildhauers Henri Laurens in dessen Atelier in Paris.[1]

1916 begann der Jugendliche sich für Völkerkunde zu interessieren und begann mit dem Aufbau einer Sammlung vor allem von afrikanischer und indonesischer Kunst. Nachdem er 1918 in Hilversum am dortigen Lyzeum die Schule abschloss, begann Domela zu zeichnen. Nach dem Tod des Vaters 1919 zog César Domela im Frühjahr 1920 nach Ascona. Dort und auf dem Monte Verità lernte der junge Mann bedeutende Züricher Dadaisten kennen, etwa Hans Arp, Hugo Ball, Hans Richter und Arthur Segal, aber auch Künstler wie Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Unter diesem Eindruck entstehen bis 1922 Domelas erste Gemälde, Landschaften und Stillleben.[1]

1923 entwickelten sich das Schaffen Domelas zunehmend in Richtung Abstraktion. Er zog nach Berlin, wo sich seine Freundschaft mit Arthur Segal vertiefte, einem Komiteemitglied der Novembergruppe. Segal vermittelte Domelas erste Ausstellungsbeteiligung mit abstrakten Gemälden: Während der „Großen Berliner Kunstausstellung“ im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof kam er in Kontakt mit den Künstlern Alexander Archipenko, Raoul Hausmann und Viking Eggeling.[1]

1924 hielt sich César Domela kurzfristig in Bern auf, zog dann aber nach Paris und arbeitete im Atelier des Bildhauers Henri Laurens, den er ja schon als Jugendlicher kennengelernt hatte. Durch Laurens begegnete Domela zunächst Künstlern wie Constantin Brancusi, Fernand Léger und Christian Zervos, traf mit Piet Mondrian und Theo van Doesburg zusammen. Schließlich wurde Domela jüngstes Mitglied der holländischen Künstlergruppe De Stijl und entwickelte ein starkes Interesse am Konzept der Neoplastizismus. In der Mappe 10 Konstruvistische Studien veröffentlichte Domela erstmals einen Linolschnitt in der Kunstzeitschrift De Stijl (Heft 8) sowie in der polnischen Kunstzeitschrift „Blok“. Durch van Doesburg traf Domela 1924 auf weitere Künstler wie Antoine Pevsner, Georges Vantongerloo, Auguste Herbin oder Jean Dorin. Im selben Jahr konnte Domela in Den Haag seine erste Einzelausstellung zeigen im Kunstzaal d'Autretsch.[1]

Nach der Begegnung mit der Schriftstellerin Til Brugman 1925 zog Domela wieder in seine Geburtsstadt Amsterdam. Von dort aus nahm er an der Ausstellung L'art d'aujordhui (etwa: „Zeitgenössische Kunst“) in Paris teil. Im Folgejahr lernte Domela 1926 in Amsterdam seine spätere Ehefrau Ruth kennen, stellte nach einer Einladung der Societé Anonyme im Brooklyn Museum aus und begann seine Mitarbeit an der französischen Zeitung Vouloir.[1]

1927 lieferte Domela einen Titelentwurf für die von Arthur Lehning im selben Jahr gegründete Zeitschrift i 10, in der er in Heft 4 und 10 seine Arbeiten veröffentlichte. Im selben Jahr lieferte er den neoplastischen Entwurf für Lehnings Atelier, um dann gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Ruth nach Berlin umzuziehen. Dort eröffnete er - gemeinsam mit Helene von Jecklin und dem Fotografen Hans Robertson - ein Werbestudio, über das Aufträge von renomierten Firmen wie AEG, Ruthsspeicher Orenstein & Koppel oder Osram ausgeführt wurden. Domela besuchte das Bauhaus Dessau und schloss Bekanntschaft mit László Moholy-Nagy, Lucia Moholy und Wassily Kandinsky. Durch Theo van Doesburg, den er schon aus früheren Zeiten kannte, traf César Domela 1927 in Berlin erstmals auf Kurt Schwitters; die Begegung sollte sich zu einer lebenslangen Freundschaft entwickeln. Noch im selben Jahr wurde Domela Mitglied der von Schwitters initierten Gruppe „radikaler Werbegestalter“ sowie Mitglied - das einzige auswärtige - in der ebenfalls von Schwitters initierten Künstlergruppe die abstrakten hannover. Ebenfalls 1927 macht Domela Bekanntschaft mit Naum Gabo, Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp.[1]

1928 trat Domela der von Félix Del Marle in Lille gegründeten Künstlergruppe S.T.U.C.A. bei und nahm noch 1928 an deren ersten Ausstellung teil. Im selben Jahr fertigte César Domela, der sich bis mindestens 1931 auch als Fotograf betätigte, Fotomontagen für eine Anzeigenkampagne der Firma Ruthsspeicher, trat dem Ring neuer werbegestalter bei,[1] dem von Schwitters 1928 in Hannover gegründeten Verein für von Künstlern und Schriftkünstlern zur künstlerischen Gestaltung von Gebrauchs- u. Werbegraphik.[3]

Werke (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Druckwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • César Domela: Triptychon. Mappe mit 3 Serigrafien / Cesar Domela, Text von César Domela, mit 4 Blättern, 3 farbigen Illustrationen, 70 cm (in einer Mappe für DM 2600,- verkauft), Friedberg: Hoffmann, 1979
  • 2 Texte und 2 Fotografien in der Zeitschrift De Stijl, Hefte 79–84, 1927
  • Neoplastisches Werk in der tschecheslowakischen Zeitschrift Fronta, 1927
  • Fotomontage für die Anzeigenkampagne der Ruthsspeicher, 1928

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Karin Orchard (Hrsg.): César Domela - Biografie, in: César Domela ... (siehe Literatur), S. 122–125
  2. Vergleiche die GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Vergleiche diese Angaben der Deutschen Nationalbibliothek