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Kategorien und Elemente der Verbalphrase

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Das neugriechische finite Verb hat verschiedene Person- und Numerus differenzierende Flektionsschemata für die grammatischen Kategorien des Verbgeschlechts, des Aspekts und der Zeitstufe.

Der Aspekt wird zumeist durch Änderungen am Verbstamm selbst angezeigt oder durch Einschub eines /s/-Lautes in die Lautfolge zwischen Stamm und Endung. Die Zeitstufen Vergangenheit und Gegenwart haben unterschiedliche Endungsreihen, zusätzlich sind in allen bis auf einem Deklinationschema (Paratatikos der der endbetonten Verben) die Formen der Vergangenheit durch eine Betonungsverschiebung auf die drittletzte Silbe markiert. Das Futur und das Konditional werden analytisch durch Voranstellung der Partikel tha (θα) oder na (να) gebildet. Auch die perfektischen Zeitformen werden umschreibend aus der Kombination Hilfsverb und einem ungebeugten Aparemfato gebildet. Das neugriechische "Passiv" ist aus den mediopassiven Formen des Altgriechischen hervorgegangen und folgt in den Zeitstufen der Gegenwart und der Vergangenheit einem Konjugationsschema mit eingenen Endungsreihen.

Diesen finiten, also Person und Numerus ausdrückenden Kategorien stehen die semifiniten (Imperativ - nur in 2. Person Singular und Plural) und infiniten (z.B. das Partizip Präsens Aktiv) Verbformen gegenüber.


Person und Numerus

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πρόσοπο & αριθμός

Das neugriechische finite Verb konjugiert in Kongruenz zum Satzsubjekt in der ersten bis dritten Person in Einzahl und Mehrzahl. Der im Altgriechischen noch rudimentär vorhandene Dual ist im Neugriechischen vollends verschwunden.

χρόνος

Es werden drei Zeitstufen unterschieden: Die Vergangenheit (παρελθόν), die Gegenwart (Präsens, ενεστώτας) und die Zukunft (Futur, μέλλοντας).

τρόπος

Das neugriechische Verb drückt in fast allen seinen Formen einen der drei möglichen Verbalaspekte aus. Eine Handlung oder ein Geschehen wird durch die Aspekte nach dem Vollendungsgrad beziehungsweise nach der Art des zeitlichen Ablaufs kategorisiert.

  • Eine Handlung wird nach ihrem Abschluss im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Erzählzeit betrachtet. Dieser Aspekt wird als perfektisch bezeichnet (gr.: εχακολουθητικός).
  • Eine Handlung wird als zur Erzählzeit fortlaufend oder wiederholt kategorisiert. Dieser Aspekt wird als imperfektiv, paratatisch oder fortlaufend bezeichet (gr.: στιγμιαιος)
  • Eine Handlung wird als momentan, punktuell betrachtet. Dieser Aspekt heißt perfektiv, aoristisch oder punktuell (gr.: συντελεσμένος).

Dass die Zeitstufe der Gegenwart prinzipiell als im Verlauf befindlich begriffen wird, erklärt das Fehlen einer "punktuellen" Gegenwartsform. Da aber in der üblichen Nebensatzbildung als Modalausage die Aspektunterscheidung wieder zwingend ist, ist die Aspektunterscheidung auch in der Alltagssprache allgegenwärtig (siehe Ypotaktiki).

Da der deutschen Sprache eine Aspektunterscheidung in diesem Sinne fremd ist, kann die Verwendung am besten an Beispielen gezeigt werden:

Das unregelmäßige Verb für ‚sehen‘ macht die Aspektunterscheidung in der Vergangenheit besonders deutlich
  • Kathe chimonas evlepa ta chionismena vouna. „Jeden Winter sah ich die verschneiten Berge.“
  • Chtes ton ida to Gianni. „Gestern sah ich Hans.“

Die Tempora Paratatikos und Aorist verwenden beim Verb für "sehen" nicht nur einen veränderten sondern einen komplett anderen Verbstamm für den gleichen Begriff.

Aspektunterscheidung im Imperativ (Befehlsform)
  • Panda proseche sto dromo! „Achte immer auf die Straße!“
  • Ama to psonisis, prosexe tin timi! "Wenn du das kaufst, achte auf den Preis!"
Aspektunterscheidung im Futur
  • Tha sou grafo kathe mera „Ich werde dir jeden Tag schreiben.“
  • Avrio tha grapso ena gramma gia ti mana mou. „Morgen schreibe ich einen Brief an meine Mutter.“

Zur Begrifflichkeit der Aspekt-Bezeichnungen

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Für die in der deutschen Grammatik nicht vorhandene Verbalkategorie ‚Aspekt‘ wird in der Fachliteratur eine nicht einheitliche Terminologie verwendet, Begriffe wie „perfekt“, „perfektiv“ und „perfektisch“ tauchen in unterschiedlicher Bedeutung auf, die Bezeichnungen für die Aspekte sind in der Literatur uneinheitlich und teilweise sogar widersprüchlich.

Die meisten heutigen indogermanischen Sprachen haben das ursprünglich dreigliedrige Aspektsystem auf nur zwei Aspekte (imperfekt/unvollendet und perfekt/vollendet) oder sogar vollständig reduziert, wohingegen im Neugriechischen weiterhin drei Aspekte verwendet werden. Hans Ruge bezeichnet sie in seiner „Grammatik des Neugriechischen“ als „perfektisch“, „imperfektiv“ und „perfektiv“, wobei ersterer für die resultativen Tempora Perfekt, Plusquamperfekt und vollendetes Futur steht und letzterer für die mit dem Aoriststamm gebildeten Tempora. In Publikationen, die sich nicht mit der griechischen Sprache, sondern z.B. den slawischen Sprachen beschäftigen, wird hingegen der perfektische Aspekt zumeist „perfektiv“ genannt.

Morphologisch ist im Neugriechischen die Unterscheidung klar zu treffen: der imperfektive Aspekt wird durch Verwendung der paratatischen Stammform realisiert (gelegentlich wird daher auch vom "paratatischen" Aspekt gesprochen), der perfektive Aspekt wird mit dem Aoriststamm gebildet und in Literatur welche ausschließlich die griechische Sprache behandelt oft als "aoristisch" bezeichnet.


Tempora: Zeitstufe und Aspekt

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Das Neugriechische hat ein kombiniertes System aus Zeitstufe und Verbalaspekt, d.h. jedes "Tempus"-Paradigma drückt sowohl eine Zeitstufe als auch einen Aspekt aus. Außer im Präsens - und das auch nur in Hauptsätzen - muss der Sprecher sich entscheiden, in welchem Aspekt er das Gesagte ausdrücken will. Im weiteren Abschnitt wird der Begriff „Tempus“ daher als Bezeichnung für ein Verbalpardigma verwendet, welches beide Informationen trägt und nicht als Bezeichnung nur für die Zeitstufe.

abgeschlossen andauernd momentan
Zukunft vollendetes Futur andauerndes Futur momentanes Futur
Gegenwart Perfekt Präsens  
("Ypotaktiki") - "Konj. Präsens" "Konj. Aorist"
Vergangenheit Plusquamperfekt Paratatikos Aorist

Das für das Neugriechische typische Satzbauschema der "Ypotaktiki" (Hauptsatz + mit Modalpartikel angeschlossenem Nebensatz mit einem Verb in einer grammatischen Konjunktiv-Form) fordert für das Verb im untergeordneten Satz eine von zwei weiteren Verbformen. Da der Modus "Konjunktiv" im Neugriechischen seit langem anders realisiert wird (s.u.), verwirren die traditionellen Bezeichnungen „Konjunktiv-Aorist“ (υποτακτική αορίστου) und „Konjunktiv-Präsens“ (υποτακτική του ενεστώτα) für diese beiden Tempora bei funktioneller Betrachtung ihres Vorkommens. Diese beiden "zeilosen" Tempora, mit denen syntaktisch unter anderem der im Neugriechischen verlorene Infinitiv ersetzt wird, realisieren die Scheidung des punktuellen und des fortlaufenden Aspektes in modalen Nebensätzen. In beiden Fällen wird eine Modalpartikel dem Verb vorangestellt (meist na, aber auch as oder mi für verneinte Befehle) Der „Konjunktiv-Aorist“ ist hierbei der mit Abstand häufigere Anwendungsfall: Thelo na trexo „Ich will laufen“. Aussagen im Konjunktiv-Präsens dagegen sind durch die Natur ihrer Bedeutung bedingt relativ selten: Prepi na trecho 5 km kathe mera, ipe o giatros mou. „Ich muss jeden Tag 5 km laufen, sagt mein Arzt.“

Morphologie der Tempora

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Die Zeitstufe wird durch Verwendung unterschiedlicher Flektionsreihen für Gegenwart und Vergangenheit, durch Betonungsverschiebung auf die drittletzte Silbe (ersatzweise bei zweisilbigen Wörtern durch ein vorgeschobenes Augment) oder durch den Vorsatz der Futur-Partikel θα (tha) ausgedrückt. Der Aspekt drückt sich dagegen im verwendeten Wortstamm oder der Wahl der analytischen Perfektform aus. Bis auf wenige Ausnahmen hat jedes neugriechische Verb mehrere Stämme, einen Präsens- oder paratatischen Stamm sowie je einen Aoriststamm für Aktiv und Passiv. An diesen aspektbestimmenden Stamm werden die zeitstufenkennzeichnenden Flektionsendungen angehängt oder das Augment und der Futur-Partikel „tha“ vorgeschoben.


Verwendung der Tempora

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Die Verwendung der Tempora - sowohl in zeitlicher als auch in aspektueller Sicht - ist im Neugriechischen restriktiver als im Deutschen. Ein „ich gehe nach Hause“ in der Bedeutung „ich werde gleich nach Hause gehen“ ist ungewöhnlich, es sollte die Form des Futurs gewählt werden: tha pao spiti (Θα πάω σπίτι). Da es sich um eine einmalige Handlung handelt, muss für den Satz der punktuelle Aspekt zur Anwendung kommen. Auch in einfachen umgangsprachlichen Situationen ist Verwendung des richtigen Aspektes zwingend - ein "ich möchte zahlen" (θέλω να πληρώνω) in der Form des imperfektiven Aspektes freut zwar den Wirt, ist aber nicht das richtige, wenn man (nur) das gerade verzehrte Essen bezahlen will (θέλω να πληρώσω), da man damit gesagt hat, dass man ab jetzt gewohnheitsmäßig immer zahlen wolle. Die Verwendung einer Perfektform zur bloßen Darstellung einer vergangenen Handlung ist nicht möglich, im Perfektiv kann nur die Handlung erscheinen, deren Auswirkungen auf den Erzählzeitpunkt besonders hervorgehoben werden soll ("Obwohl ich vollgetankt hatte, ist mir kurz vor Athen der Sprit ausgegangen").

εγκλίσεις (Σ 144)
οριστική
υποτακτική
προστακτική

Auch im Imperativ, der Befehlsform des Verbs, ist eine Aspektunterscheidung möglich. Der Imperativ existiert produktiv nur noch in der zweiten Person Singular und Plural, ein Imperativ der dritten Person (zito! ‚Er lebe!‘) ist nur noch in feststehenden Redewendungen zu finden. Neben der Bildung des Imperativs durch Flektion ist auch die etwas moderater wirkende umschreibende Bildung mittels der Partikel n (να φας! ‚Iss!‘) möglich. Die Negation muss zwingend mit der Negationspartikelmi(n (μη) ausgedrückt werden (min kles ‚heul nicht!‘).

Diathese und Genus Verbi

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Διαθέσεις και Φωνές

Vereinfacht gesagt drückt die Diathese ("Handlungsrichtung") einer Aussage aus, welche Rolle das grammatische Subjekt eines Satzes in einer Handlung hat. Ziel der Handlung ist entweder ein anderes Objekt (‚Hans wäscht das Auto‘ - Aktiv), das Subjekt selbst (‚Hans wäscht sich‘ - Reflexiv) oder das Subjekt selbst ist Ziel einer von anderen ausgeführten Handlung (‚Hans wird gewaschen‘ - Passiv). Ein weitere Diathese ist z.B. die gegenseitige Handlung mehrerer Subjekte am jeweil anderen (‚Hans und Maria schubsen sich‘ - Reziprok).

Wenn es in einer Sprache für diese semantische Kategorisierung von Handlungen eine grammatische Entsprechung in der Verb-Morphologie gibt, wird diese als Genus Verbi oder Verbgeschlecht bezeichnet. Im Deutschen können Verben in einem der beiden Verbgeschlechter Aktiv oder Passiv gebraucht werden, andere Sprachen wie zum Beispiel Sanskrit oder Altgriechisch hatten ein weiteres, das Medium, was vor allem für die reflexive Diathese oder für Zustandsverben zum Einsatz kam.

Im Neugriechischen sind nicht die altgriechischen Mediumsformen sondern die Passivformen verlorengegangen, daher wird die passive Diathese ebenfalls mit der Formengruppe des mediopassiven Genus Verbi ausgedrückt. Wegen dieser Mehrfachbelegung des Genus Medio-Passiv mit verschiedenen Diathesen wird es vom Linguisten Hans Ruge in seiner „Grammatik des Neugriechischen“ schlicht als Nicht-aktiv bezeichnet.

Die Neugriechische Schulgrammatik unterscheidet vier Diathesen („Stimmungen“) des Verbs: ενεργητική διάθεση (handelnd, aktiv), παθητική διάθεση (erleidend, passiv), μέση διάθεση (mittel, rückbezüglich) und ουδέτερή διάθεση (neutral, keine Handlung, Zustand). Die beiden Genera Verbi werden als ενεργητική φονή und παθητική φονή (handelnde und erleidende Stimme) bzeichnet.

ενεργητική φονή

Das grammatisch aktive Genus eines Verbs, für das beide Genera möglich sind, drückt stets die aktive Diathese oder im Fall von manchen intransitiven Verben den Zustand des Subjektes aus.

παθητική φονή

Die neugriechischen nicht-aktiven Verbformen sind morphologisch von denen des altgriechischen Medio-Passiv abgeleitet. Im Gegensatz zum Deutschen aber analog zum Lateinischen werden diese "passiven" Verbformen flektierend, also mittels eigener Verb-Endungen gebildet und werden nicht mit einem Hilfsverb umschrieben (im Deutschen z.B. „werden“).

In vielen Fällen (vlepome βλέπομαι, ‚ich werde gesehen‘) drückt die nicht-aktive Form eine dem deutschen Passiv entsprechende Bedeutung aus. Aber aufgrund der oben skizzierten sprachgeschichtlichen Enwicklung haben viele neugriechische Verben im nicht-aktiven Genus Verbi keine passive, sondern ein reflexive Bedeutung: das aktive vrisko (βρίσκω) bedeutet ‚ich finde‘, aber das nicht-aktive vriskome (βρίσκομαι) meint nicht ‚ich werde gefunden‘ sondern ‚ich befinde mich‘. In diesem Fall muss das tatsächlich passive “Gefunden-werden” als aktives ‚sie finden mich‘ umschrieben werden: Fovame oti me briskoun (Φοβάμαι οτι με βρίσκουν ‚Ich befürchte, dass sie mich finden‘). Zudem gibt es eine große Gruppe Verben aus den Bedeutungsbereichen des Fühlens, des Sich-befindens und dem der Körperpflege, deren Nicht-Aktiv stets oder kontextabhängig eine reflexive Diathese hat (siehe dazu die Beispiele weiter unten).

Das Hilfsverb "sein"
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Auch die neugriechische Entsprechung des Hilfsverbs "sein" - ime (είμαι) wird mit einem an die nicht-aktive Endungsreihe angelehnten Schema konjugiert: ime ise ine imaste iste ine.

αποθετικά

Wie schon im Altgriechischen gibt es auch im Neugriechischen eine Gruppe von Verben, die ausschließlich im nicht-aktiven Genus Verbi realisiert werden können, die also gar keine Aktivform haben. Soche Verben werden Deponentien genannt. Trotz ihrer grammatischen Form können können sie in manchen Fällen eine aktive Diathese ausdrücken, zumeist stehen sie aber für die reflexive oder für Zustände. Das bekannteste neugriechische Deponens ist vermutlich erchome (έρχομαι ‚kommen‘) mit seinem ungegelmäßigem Imperativ ela (ελα! ‚komm!‘). Von solchen Deponentien kann logischerweise mit grammatischen Mitteln kein semantisches Passiv mehr gebildet werden, da die passive Form durch das Grundwort „schon besetzt“ ist, ein Sprecher muss in diesem Fall auf lexikalische Mittel zurückgreifen.

  • Grammatisches Passiv eines "Normalverbs" hat reflexive Diathese:
O andras plenete Ο άντρας πλένεται. „Der Mann wäscht sich.“ (Ist das Subjekt kein Lebewesen, wird dagegen die passive Diathese angenommen: „Das Auto wird gewaschen.“)
To agori kryvete Το αγόρι κρύβεται. „Der Junge versteckt sich.“ (Das Passiv „Der Junge wird versteckt“ muss zwingend mit anderen Mitteln ausgedrückt werden, bevorzugt wird eine die unpersönliche Aktiv-Konstruktion „Sie verstecken den Jungen“ verwendet)
  • Grammatisches Passiv eines "Normalverbs" hat reziproke Diathese:
Μi sprochnete! Μη σπρώχνεστε! „Schubst euch nicht!“
  • Manche Deponentien (d.h. das Verb existiert nur als grammatisches Passiv) haben aktive Diathese:
erchome έρχομαι, stekome στέκομαι: „ich komme.“ „ich stehe.“
  • Andere Deponentien drücken überwiegend, aber nicht ausschließlich die reflexive Diathese aus:
thymame θυμάμαι, arnoume αρνούμαι, esthanome αισθάνομαι: „ich erinnere mich.“ „ich weigere mich.“ „ich fühle mich.“

Konjugationstabellen

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Exemplarisch die vollständige Konjugation des regelmäßigen Verbs γράφω (grafo “ich schreibe”)

Nicht zusammengesetzte Formen im imperfektiven (paratatischen) Aspekt
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Nicht-Vergangenheit Aktiv Vergangenheit Aktiv Nicht-Vergangenheit Passiv Vergangenheit Passiv
1. Sng. γράφω - gráfo έγραφα - égrafa γράφομαι - gráfome γραφόμουν - grafómoun
2. Sng. γράφεις - gráfis έγραφες - égrafes γράφεσαι - gráfese γραφόσουν - grafósoun
3. Sng. γράφει - gráfi έγραφε - égrafe γράφεται - gráfete γραφόταν - grafótan
1. Pl. γράφουμε - gráfoume γράφαμε - gráfame γραφόμαστε - grafómaste γραφόμασταν - grafómastan
2. Pl. γράφετε - gráfete γράφατε - gráfate γράφεστε - gráfeste γραφόσασταν - grafósastan
3. Pl. γράφουν - gráfoun έγραφαν - égrafan γράφονται - gráfonte γράφόνταν - gráfontan

Das Neugriechische hat viele Verben, deren Konjugationsschema zum Teil erheblich vom oben gezeigten abweicht. Dem zugrunde liegen in manchen Fällen Sprechvereinfachungen und Lautverschleifungen bei besonders häufig benutzten Verben aber auch die teilweise Übernahme von altgriechischen Schemata bei "gelehrten" Verben. Siehe dazu auch den Artikel Unregelmäßige Verben im Neugriechischen.

Nicht zusammengesetzte Formen im perfektiven (aoristischen) Aspekt
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Nicht-Vergangenheit Aktiv Vergangenheit Aktiv Nicht-Vergangenheit Passiv Vergangenheit Passiv
1. Sng. γράψω - grápso έγραψα - égrapsa γραφτό - graf γράφτηκα - gráftika
2. Sng. γράψεις - grápsis έγραψες - égrapses γραφτείς - graftís γράφτηκες - gráftikes
3. Sng. γράψει - grápsi έγραψε - égrapse γραφτεί - graf γράφτηκε - gráftike
1. Pl. γράψουμε - grápsoume γράψαμε - grápsame γραφτούμε - graftoúme γραφτήκαμε - graftíkame
2. Pl. γράψετε - grápsete γράψατε - grápsate γραφτείτε - graftíte γραφτήκατε - graftíkate
3. Pl. γράψουν - grápsoun έγραψαν - égrapsan γραφτούν - graftoún γράφτηκαν - gráftíkan
Semifinite Formen: der Imperativ
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Infinite Formen: Partizipien und Aparemfato
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Zusammengesetzte Formen: Futur, "Konjunktiv" und Konditional
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Zusammengesetzte Formen des Perfektsystems
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Adverbien sind unflektierte Zusätze zum Prädikat einer Ausage wie ‚sehr‘, ‚bald‘, ‚gerne‘ oder ‚schnell‘, die die Umstände einer Handlung zeitlich, räumlich oder modal genauer spezifizieren. Im Unterschied zum Deutschen wird beim Prädikatsattribut oder Prädikativum kein Adverb sondern das Adjektiv gesetzt: H Maria ine grigori (Η Μαρία είναι γρήγορη ‚Maria ist schnell‘) versus H Maria troi grigora (Η Μαρία τρώει γρήγορα ‚Maria isst schnell‘).

Von Adjektiven abgeleitete Adverbien

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Ein von einen Adjektiv abgeleitetes Adverb entspricht der Form nach dem Nominativ Plural Neutrum des Adjektivs und ist nach dem gleichen Schema wie Adjektive steigerbar.

Adjektiv: grigor'os (γρήγορος ‚schnell‘) --> Adverb: grigora (γρήγορα) --> Komparativ: pio grigora (πιο γρηγορα) oder grigotera (γρηγότερα)

Die überwiegende Anzahl der neugriechischen von Adjektiven abgeleiteten Adverbien endet daher auf dem Laut /a/. Eine kleinere Gruppe Adverbien die von den auf ys deklinierten Adjektiven abgeleitet ist, bildet dagegen das Adverb auf die ältere Endung -ως (os). Für manche Adjektive und damit auch für die Adverbien sind beide Bildungen möglich, womit aber zumeist ein Bedeutungsunterschied einhergeht, beispielsweise akrivos (‚genau‘) akriva (‚teuer‘).

Präpositionalphrasen

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Ganz unreifes ...

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Ιn der gr. Schulgrammatik wird erstaunlicherweise auf die Aspektunterscheidung nur ganz am Rande eingegangen (kein eigenes Kapitel, nur ein kleiner Absatz unter "Chronoi" S.147 / §215):

Bezeichnungen für die Aspekte (Τρόποι)

  • εχακολουθητικός (fortlaufend)
  • στιγμιαιος (momentan)
  • συντελεσμένος (abgeschlossen)

Schema (später Tabelle)

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Das folgende Beispiel zeigt die verschiedenen Formen für alle Tempora der 2. Person, Singular, Aktiv für die Grundform πλένω pleno „ich wasche“:

       ASPEKT:  Perfektiv          Imperfektiv               Punktuell
ZEIT:           (perfektisch)      (paratatisch)             (aoristisch)
----
Zukunft        θα έχ-εις πλύνει    θα πλέν-εις               θα πλύν-εις 
               (tha ech-is plini)  (tha plen-is)             (tha plin-is)         

Gegenwart      έχ-εις πλύνει       πλέν-εις     
               (ech-is plini)      (plenis)                  

"Zeitlos"                          να πλέν-εις               να πλύν-εις
                                   (na plen-is)              (na plin-is) 

Vergangenheit  ή-χ-ες πλύνει       έ-πλεν-ες                 έ-πλυν-ες
               (ich-es plini)      (é-plen-es)               (é-plin-es)
               

Die Formen des Perfektivs sind in der Zeitstufe eingeordnet, auf die die abgeschlossenen Handlungen oder Ereignisse Auswirkungen haben. Daher ist das Tempus Perfekt in die Reihe der Gegenwart gestellt. (Man mache sich bewusst, dass die Aussage des Satzes "Dieser Busch hat noch nicht geblüht" sich auf die Gegenwart bezieht, obwohl er auf ein in der Vergangenheit (nicht) stattgefundenes Ereignis referriert).

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