Benutzer:JEW/Fallossteine

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Phallusstein von Dønna[1] in Nordland

Norwegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die etwa 90 Fallossteine (dt. Phallussteine) Norwegens stehen überwiegend an der Küste zwischen Vest-Agder und Troms. Phallussteine sind aus hellem Gestein, oftmals Marmor werden als Fruchtbarkeitssymbole interpretiert und lassen sich zwischen 1500 v. Chr. und 600 n. Chr. datieren. Die Steine wurden in Gräbern gefunden, andere standen auf oder neben Grabhügeln. Ihre Größe liegt zwischen 20 und 90 cm. Die Breite zwischen 10 und 50 cm. Merkmal ist einen gerundeter Kopf auf einer säulenförmigen Basis. Einige Steine sind an der Basis mit Ornamenten, oft auch mit einer Querlinie über dem Kopf versehen.

Der Phallusstein von Dønna steht auf dem eisenzeitlichen Gräberfeld Gleinsnæsset. Vor dem Grabhügel Vardehaugen (lokal Valhå'jn) wurde zu Ehren von Njord und Nerthus der größte Phallusstein Nordeuropas errichtet.

Weitere Steine stehen bei Tunold in Stryn im Fylke Vestland und in Sandeid in Rogaland. In der Nähe befindet sich die Kårstadsritzung.

Während des Straßenbaus wurde 1949 östlich der Kirche von Kvernes Tingsted im Fylke Møre og Romsdal ein 31 cm hoher und 23 cm breiter Phallusstein gefunden.

Schweden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der etwa 3,2 m hohe Phallusstein von Bredestad in Aneby besteht aus Granit und befindet sich nahe der örtlichen Kirche bei Jönköping. Der in Småland einzigartige Stein wurde in der Eisenzeit wahrscheinlich zu Ehren des Gottes Freyr errichtet. Der Stein hat ein viel kleineres, rot bemaltes Gegenstück im Rödsten von Grebo, bei Åtvidaberg in Östergötlands län.

Neufunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einer archäologischen Ausgrabung in Rollsbo, bei Göteborg, wurde 2019 ein 52 Zentimeter hoher Phallusstein entdeckt. Er stand unter einem Haufen Steine, den die Archäologen für ein Grab der Bronzezeit hielten. Das vermeintliche Grab war tatsächlich in erster Linie ein Bauwerk, das um den Phallus errichtet wurde. Erste Untersuchungen zeigen, dass das Monument aus der Bronzezeit stammt (1800–500 v. Chr.)

2023 wurden in Tystberga in der Provinz Södermanland, in Schweden im Zuge Voruntersuchungen für den Bau einer Eisenbahnverbindung etwa 60 wikingerzeitliche Grabhügel und eisenzeitliche Siedlungsreste gefunden. Bei der Untersuchung eines der Gräber wurde phallische Stein befand sich in der Mitte der Stätte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bjørn Myhre: Fra fallos til kors – fra horg og hov til kirke?, Viking 2006, Bd. 69, S. 215–250
  • Neil Price: Sexualität In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd 28, Berlin 2005
  • Gro Steinsland: Eros og død i norrøne myter, Universitetsforlaget Oslo 1997

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dønna ist eine Inselgemeinde in Helgeland im Fylke Nordland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]