Benutzer:Josef K./Artikelentwurf

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Einsatz für die Alliierten (1939-1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wandten sich Aurobindo und Mirra Alfassa entschieden gegen Hitler und den Nationalsozialismus, hinter denen sie zutiefst unmenschliche Kräfte und die Mächte des Bösen sahen, „deren Sieg die Versklavung der Menschheit an die Tyrannei des Bösen bedeutet hätte und einen Rückschritt auf dem Weg der Evolution, und besonders der spirituellen Evolution der Menschheit, der nicht nur zur Versklavung Europas, sondern auch von Asien und damit von Indien führen würde ...“ Sri Aurobindo erklärte öffentlich, auf der Seite der Alliierten zu stehen. Er leistete einige finanzielle Beiträge und entsprach damit einem Aufruf für einen Hilfsfond und ermutigte Ratsuchende in die Armee einzutreten oder sich auf andere Weise für den Krieg einzusetzen. Seit dem Zeitpunkt der Schlacht von Dünkirchen, als jedermann den sofortigen Fall Englands erwartete, stellte er im Stillen seine spirituelle Kraft den Alliierten zur Verfügung.

Unabhängigkeit Indiens (15. August 1947)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszüge aus einer Radio-Botschaft Sri Aurobindos am Vorabend der Befreiung Indiens und seines 75. Geburtstages über die All India-Station Trichinopoly: „Der 15. August 1947 ist der Geburtstag des freien Indiens. ... Der 15. August ist auch mein eigener Geburtstag. Es erfüllt mich natürlich mit Freude, dass dieser Tag eine so weite Bedeutung erlangt hat. Ich fasse dieses Zusammentreffen nicht als Zufall auf. ... Ich kann heute wahrnehmen, wie sich fast alle Bemühungen der Welt, von denen ich gehofft hatte, dass sie noch zu meinen Lebzeiten erfolgreich sein würden, ihrer Vollendung nähern oder auf dem Wege dorthin sind, auch wenn sie damals wie unerfüllbare Träume ausgesehen haben. In all diesen Entwicklungen kann das freie Indien wahrhaftig eine große Rolle spielen und eine führende Stellung einnehmen.“

Ashram in Pondicherry (1910–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1910 fuhr Aurobindo nach Pondicherry in Südindien, wo er für den Rest seines Lebens blieb. Hier entwickelte er den „Integralen Yoga“ (Integral = umfassend; Yoga = Bewusstseinsentwicklung) im Sinne einer modernen, zukunftsweisenden, umfassenden Bewusstseinsentwicklung.

Im Jahr 1914 lernte Aurobindo Mirra Alfassa und ihren Ehemann Paul Richard kennen. Auf dessen Idee hin brachte er dann die philosophische Zeitschrift Arya heraus, in der bis 1920 die meisten seiner Hauptwerke zum ersten Mal veröffentlicht wurden[1]. Die letzte Ausgabe des Arya erschien am 15. Januar 1921. In dieser Zeit begann er, seine Briefe und Artikel mit „Sri Aurobindo“ zu unterzeichnen.

1920 – nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Japan – kam Mirra Alfassa zu Aurobindo nach Puducherry zurück und blieb für den Rest ihres Lebens dort. Sie leitete den Haushalt, der sich um Sri Aurobindo gebildet hatte und ab 24. November 1926 Sri Aurobindo Ashram genannt wurde. An diesem Tag hatte sich für Sri Aurobindo – nach seiner eigenen Aussage – die Bewusstseinsebene des Overmind (Übermentals) (siehe Abschnitt: Lehre, Methode, Bewusstseinsebenen) verwirklicht. Der Tag wurde fortan „Siddhi Day“ genannt. Der Ashram zählte zu dieser Zeit nicht mehr als 24 Schüler. Aurobindo entschied im Dezember des gleichen Jahres, sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Er übertrug die volle Verantwortung für den Ashram auf Mirra Alfassa, die er mit der Göttlichen Mutter identifizierte. 1927 zogen Sri Aurobindo und „Die Mutter“ in die Rue Francois Martin, wo sie für die restliche Zeit ihres Lebens blieben. Im Jahr 1928 zählte der Ashram rund 80 Mitglieder, davon nur wenige Kinder. Seit 1926 beantwortet Sri Aurobindo die Fragen seiner Schüler in einer ausführlichen Korrespondenz. 1928 erfolgte die Herausgabe des Buches The Mother (Die Mutter); 1933 die Veröffentlichung von The Riddle of the World (Das Rätsel dieser Welt), eine Auswahl aus den Briefen. Im Jahre 1938 verletzt sich Aurobindo bei einem Sturz sein rechtes Bein und der regelmäßige Briefwechsel mit den Yogaschülern findet ein Ende. Erst ab 1940 stieg die Zahl der Einwohner weiter merklich an und es wurden auch immer mehr Eltern mit Kindern aufgenommen. Am 2. Dezember 1943 wird die Ashram-Schule gegründet.

Die Zeit nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sri Aurobindo sah es als seine Aufgabe an, das „Supramentale“[2] in das Erdbewusstsein herabzubringen oder diese Herabkunft zumindest zu ermöglichen. Nach 1945 entwickelten Aurobindo und Mirra Alfassa Pläne für eine internationale Sri-Aurobindo-Universität und konzipierten das Modell einer zukunftsorientierten Stadt geistiger Freiheit, die eine Heimat für Menschen aus aller Welt sein sollte, die ein Leben des Friedens und der bewussten Selbstentwicklung führen wollen. An Sri Aurobindos 75. Geburtstag, am 15. August 1947, erlangt Indien die Unabhängigkeit. Aurobindo verstarb am 5. Dezember 1950 nach kurzer Krankheit. Die Beisetzung seines Körpers im Hof des Ashrams erfolgte am 9. Dezember. Zu dieser Zeit lebten im Ashram ca. 800 Menschen. Am 29. Februar 1956, dem "Goldenen Tag", hatte Mirra Alfassa nach eigenen Berichten während einer Meditation auf dem Ashram-Sportplatz eine innere Erfahrung, welche für sie das Ereignis der "Supramentalen Manifestation auf Erden" symbolisierte. In dieser Vision sah sie, wie sie einem massiven goldenen Tor gegenüberstand, das die Welt vom Göttlichen trennte. Dann zertrümmerte sie das Tor mit einem einzigen Schlag, woraufhin das supramentale Licht und die supramentale Kraft in einem beständigen Fluss auf die Erde herabströmten.[3] Mirra Alfassa stellte jedoch klar, dass es weiterhin große Widerstände in der Welt gebe und dass daher künftig keine plötzlichen Wunder zu erwarten seien, aber doch ein beschleunigter und stabilisierter evolutionärer Prozess möglich sei.

Politische Geschichte von Sri Aurobindo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aurobindos politische Karriere dauerte nur vier Jahre, von 1906 bis 1910. Obwohl er hinter der politischen Szene aktiv war seit er nach Indien zurückgekehrt war, indem er die nationale Sache unterstütze, organisierte und begutachtete und dies besonders während seiner Exkursionen nach Bengalen tat. Diese Periode seiner Aktivitäten von 1906 bis 1910 erlebte eine vollständige Veränderung der politischen Szene in Indien. Bevor Aurobindo begann seine Ansichten zu veröffentlichen, war der Kongress eine jährlich tagende Gesellschaft, deren seltene Erfolge darin bestanden, dass die Instanzen des Britische Empire eine wohlwollende Meinung zu den Petitionen einnahm. Als Aurobindo das Feld verließ, war das Ideal der politischen Unabhängigkeit im Geist der Menschen fest verwurzelt und 19 Jahre später wurde es die offizielle Grundhaltung des Kongresses.

Diese Veränderung erfolgte durch das Aufkommen der aggressiven nationlen Gedanken von Lokmanya Tilak , der erklärte, dass swaray sein Geburtsrecht sei und durch Bipin Chandra Pal, der die vollständige Unabhängigkeit von Britannien forderte. Doch niemand ging soweit wie Aurobindo, der von Legitimität und Notwendigkeit vollständiger Unabhängigkeit sprach. Er gründete seinen Freiheitsanspruch für Indien auf das angeborene Recht auf Freiheit; nicht darauf dass schlechte Verwaltung oder Unterdrückung dies verlangten. Er schrieb: Politische Freiheit ist der Lebensatem einer Nation. Soziale Reformen, Erziehungsreformen, Industrielle Entwicklung und die moralische Verbesserung einer Rasse zu versuchen, ohne zuerst und vor allem politische Freiheit anzustreben, ist der Höhepunkt von Ignoranz und Nutzlosigkeit.[4]

Dr. Ghose begann Aurobindo Zeitungsausschnitte von Greueltaten zuzusenden, die vom Indischen Volk durch die Briten entfesselt wurden. Zu der Zeit war Aurobindo am King's College von Irischen Nationalisten wie Charles Stewart Parnell beeindruckt. Er schrieb ein Lob auf Parnell:

Patrioten, Schaut Euren Lohn! Dieser Mann fand

Erin, seine Mutter, geschlagen, gezüchtigt, gefesselt,
Schutzlos vor armseliger Beschuldigung verleugnet,
Während fremde Herren ihr Haus voll Hochmut in Besitz nahmen."

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Wolf, Sri Aurobindo, Rowohlts Monographien S. 66
  2. Engl. Supermind. Der Begriff wird z.T. auch mit "Übergeist" wiedergegeben.
  3. Wilfried, Die Mutter - Eine Kurzbiographie (Pondicherry, Sri Aurobindo Society 1986), S.86–87
  4. Peter Heehs, Idea of India (http://www.lifepositve.com/Spirit/Enlightenment/Idea_of_India.asp)


Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Autoren und Schüler führen ihr intellektuelles Erbe auf Sri Aurobindo und Die Mutter zurück oder sind in hohem Maße von Ihnen beeinflusst worden.

  • Nolini Kanta Gupta (1889-1983) war einer der ersten Schüler Aurobindos. Er schrieb zahlreiche Werke in englischer Sprache über Philosophie, Mystizismus und spirituelle Evolution.
  • Pavitra (1894-1969), (Philippe Barbier Saint-Hilaire; *1894 in Paris; †16. Mai 1969 in Puducherry) war einer der ersten Schüler Aurobindos und der Mutter. Er war Ingenieur, hatte im Ersten Weltkrieg als Offizier der Artillerie die Grausamkeiten des Kriegs kennengelernt und sich nach diesen Erfahrungen auf die Suche nach den spirituellen Wahrheiten Asiens aufgemacht. 1925 kam er nach Puducherry. Sri Aurobindo nahm ihn als Schüler an und gab ihm den Namen Pavitra, (d.h. "fromm, heilig, klar"). 1951 wurde er Direktor der neu gegründeten Sri Aurobindo International University sowie Sekretär des Sri Aurobindo Ashrams. Ein Teil seiner Aufzeichnungen von Gesprächen mit der Mutter und Sri Aurobindo aus den Jahren 1925 bis 1926 wurde 1972 unter dem Titel Conversation avec Pavitra veröffentlicht.
  • Nirodbaran (1903-2006), der einen Doktortitel in Medizin besaß, veröffentlichte seine ausführliche Korrespondenz mit Sri Aurobindo über die zahlreichen Aspekte des Integralen Yogas.
  • M. P. Pandit (1918-1993), Sekretär Der Mutter und des Ashrams, bescähftigte sich in seinen umfangreichen Schriften und Vorträgen unter anderem mit Themen des Yogas, der Veden, des Tantra-Yogas und mit Sri Aurobindos Dichtung Savitri .





Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg von Simson (Hrsg.): Mahabharata. Die Große Erzählung von den Bharatas. in Auszügen aus dem Sanskrit übersetzt, zusammengefaßt und kommentiert. Verlag der Weltreligionen, Berlin 2011, ISBN 978-3-458-70031-9.

Verfilmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1988–1990: Mahabharat (Regie: B. R. Chopra und Ravi Chopra) – 94-teilige Fernsehserie zu je 45 Minuten. Die Serie wurde über das nationale indische Fernsehen (Doordarshan) ausgestrahlt und war die populärste indische TV-Serie aller Zeiten (Die Serie ist auf 16 DVDs im Handel erhältlich; die 94 Episoden sind in Hindi mit englischen, französischen und spanischen Untertiteln versehen).

Überarbeitung Abschnitt Lehre bei Aurobindo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorbemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Alles Leben ist Yoga", ist einer der zentralen Sätze Sri Aurobindos. Demzufolge berühren seine Aussagen, die in den Briefen an seine Schüler zu finden sind, alle Bereiche des Lebens. Seine literarischen Werke umfassen die vier großen Bereiche:
Yoga und Philosophie,
Indische Literatur,
Literatur, Kunst, Kultur, Erziehung, usw.
Soziale und Politische Themen.
Als seine persönliche Aufgabe sah er es an, eine bisher "verschlossene Tür zu öffnen" und ein Bewusstsein in die Natur der Erde "sichtbar" zu machen, welches er das Supramentale Bewusstsein nannte.

Überschreitung bisheriger Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aurobindos Lehre geht – nach seiner eigenen Aussage – über das Wissen der Vergangenheit hinaus. In seinen Anfängen war Aurobindo vor allem durch die Bhagavad Gita beeinflusst.[1] Zu einem späteren Zeitpunkt analysierte und kommentierte er die Bhagavadgita, die Upanishaden und den Veda. So sehr er auch die spirituelle Vergangenheit von Indien schätzte, erkannte er doch, dass spirituelles Wissen niemals für alle Zeiten festgelegt sein kann. Die geistige Entwicklung der Menschheit sah er als einen fortdauernden Prozess an. Er begründete diese Aussage mit der Bemerkung, dass die Entdeckung der Wahrheit ein unendlicher Vorgang sei, der es notwendig mache, dass Personen zu allen Zeiten unterschiedliche Erkenntnisse haben. Sri Aurobindo verstand es als seine Aufgabe, der Menschheit einen neuen Weg aufzuzeigen. Ziel seiner eigenen Entwicklung war es, das Supramentale Bewusstsein für den Menschen erreichbar zu machen (siehe: Bewusstseinsebenen). Er selbst sagte, dass er das Wesentliche der alten Yoga-Wege in seine Lehre aufgenommen habe, sein Standpunkt, seine Ziele und die Ganzheit seiner Methode aber neu seien. Christliche Gottesvorstellungen nehmen in der Lehre Aurobindos nur einen geringen Platz ein.

Was ist das Supramentale Bewusstsein ?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem Hauptwerk The Life Divine, das 1939 und 1940 in Buchform herausgegeben wurde und zuerst in der Zeitschrift Arya zwischen 1914 und 1919 erschienen war, schreibt er hierzu, dass der Höchste Spirit, das satccidananda Brahmanseine zeit- und raumlose Seligkeit darstelle.
Der Kosmos sei jedoch eine Ausdehnung in Zeit und Raum und eine Bewegung, Ausarbeitung und Entfaltung von Beziehungen und Möglichkeiten durch Kausalität. Der wahre Name für diese Kausalität ist Göttliches Gesetz. Das Wesentliche dieses Gesetzes ist eine unbeirrbare Selbst-Entfaltung der Wahrheit der Sache, die als Idee, im wahren Wesen dessen enthalten ist, was entwickelt wird. [2]
Diese Bewusste Kraft könne nicht das Mental sein, denn dieses lenke und bestimme dieses Gesetz nicht.
Außerdem muss dieser Wissens-Wille, der alles zur Entwicklung bringt, im Besitz der Einheit der Dinge sein und aus ihr deren Vielfalt manifestieren. Das Mental aber ist nicht im Besitz jener Einheit [3]
Er führt weiter aus, dass dieses Verbindungsglied zwischen dem Unbeweglichen Sein und dem Kosmos aber existieren müsse.
Wir nennen es das Supramentale oder das Wahrheitsbewusstsein, weil es ein der Mentalität übergeordnetes Prinzip ist und in der fundamentalen Wahrheit und in der Einheit der Dinge...existiert, handelt und vorwärtsgeht. Die Existenz des Supramentals ist eine logische Notwendigkeit. [4]

Eine radikal monistische Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehre Sri Aurobindos ist monistisch. Er stimmt dabei mit den alten Lehren des Hinduismus überein, dass es ein Sein gibt, dass raum- und zeitlos ist (das Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit oder Brahman genannt wird. Er führt dann - und dies ist neu - aus, dass es ein Supramentales Bewusstsein geben muss, dass in Raum und Zeit wirke und dieses Bewusstsein habe in sich einen dreifachen Status.
Die erste begründet die unveränderlich Einheit der Dinge. Die zweite modifiziert diese Einheit, um die Manifestation der Vielen im Einen und des Einen in Vielen zu fördern und zu erhalten. Die dritte modifiziert es noch weiter, um die Evolution einer unterschiedlichen Individualität zu unterstützen, die in uns, durch das Wirken der Unwissenheit, auf einer niederen Ebene zur Illusion des gesonderten Ichs wird.[5]


Das Eine und die Vielfalt der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Sri Aurobindo ist der Kosmos aus den Einen entstanden und wird in allumfassender und durchdringende Weise von Ihm regiert.Das ist also die Natur des Göttlichen Bewusstseins, das in sich selbst alle Dinge durch eine Bewegung seiner bewussten Kraft erschafft und ihre Entwicklung durch Selbst-Evolution mittel eines eingeborenen Wissens-Willens der Wahrheit des Seins oder der Real-Idee regiert, die jene gebildet hat. Das Wesen, das auf diese Weise um sich selbst weiß, nennen wir Gott. Offensichtlich muss Er allgegenwärtig, allwissend und allmächtig sein [6]
Außerhalb dieses Bewusstseins kann sonst nicht existieren:
Gegen sie kann kein anderer Wille, keine andere Kraft und kein anderes Bewusstsein von außen oder innen her Widerspruch erheben, denn es gibt kein Bewusstsein und keine Kraft, die außerhalb von dem Einen wäre, und alle Energien und Gestaltungen von Wissen in ihm sind nichts anderes als das Eine. [7]

Die Realität der phänomenalen Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die phänomenale Welt, die der Mensch täglich erlebt, sei eine Selbstmanifestation des Ewigen; sie sei nicht so sehr Maya, eine Scheinwelt oder ein Trugbild, dem ein höher zu bewertendes Nirvana gegenüberstehe, sondern sie sei real, wiewohl sie jedoch nicht die gesamte Realität umfasse.
In einem Brief an einen Schüler schreibt er: "Doch wenn wir die Welt sehen, wie sie wirklich ist, eine teilweise und sich entwickelnde Manifestation des Brahman, dann kann sie nicht länger als Illusion beschrieben werden, sondern vielmehr als das Spiel, die lila. Er aber ist mehr als sein Spiel; Er ist in ihm und es ist in Ihm; es ist keine Illusion." [8]

Göttliche Shakti und Natur (Der Evolutionsprozess)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→   Hauptartikel mit zugehöriger, weiterführender Literatur:   Integraler Yoga

Der integrale Yoga ist die praktische Anwendung von Aurobindos Philosophie. Das Ziel des integralen Yoga ist eine schrittweise Vereinigung mit dem Göttlichen und, verbunden damit, dessen wachsende Offenbarung in allen Bereichen des menschlichen Lebens. "In die Wahrheit und die Macht des Geistes hineinzuwachsen und durch das direkte Handeln jener Macht ein rechtes Strombett zu werden, durch das jener sich selbst ausdrücken kann, ein Leben des Menschen in Gott und ein göttliches Leben des Geistes in der Menschheit, - das ist darum das Prinzip und das ganze Ziel eines integralen Yoga der Selbstvollendung."[9]

Laut Aurobindo genügt es nicht, wenn die Seele aufsteigt und sich mit dem Göttlichen vereint, oder der Geist im Nirvana aufgeht. Ein Aufstieg zum Göttlichen allein kann nicht das Ziel sein; eine Herabkunft des Göttlichen in die Welt muss folgen. Damit aber die Welt transformiert werden könne, dürfen keine Stufen des Weges übersprungen werden. Nur wer die Stufen der gesamten Leiter gehe, also alle Persönlichkeitsanteile bewusst dem Göttlichen zuwende, könne auch wieder den Weg zurückkehren und das Göttliche in die Welt bringen.

Eine wesentliche Rolle bei der Erlangung dieses Ziels spielt das "psychische Wesen", der Funken des Göttlichen im Menschen, die individuelle Seele, die seine Evolution von Leben zu Leben unterstützt.[10]], dem ewigen, unveränderlichen Selbst, sondern es ist ein Teilaspekt von ihm Es handelt sich jedoch nicht um eine Form des Yoga mit fest definierten Übungen wie z.B. im Hatha Yoga. Wesentlicher als Asanas ist nach Aurobindo die vollkommene Hingabe, in der der Übende oder Sadhak alle seine Handlungen, Worte und Gedanken dem Göttlichen widmet. Dieser Yoga heißt integral, weil die traditionellen Disziplinen Jnana Yoga, Karma-Yoga und Bhakti Yoga miteinander verknüpft werden.[11] Integral sei er aber auch deshalb, weil er die Welt nicht ablehnt oder überwinden will, sondern sie mit dem Göttlichen zu durchdringen sucht. Dazu müssen alle Wesensteile des Menschen umgewandelt und von der göttlichen Shakti erfüllt werden.
andlung bewirken, was ein Zurücktreten des Individuums voraussetzt.

  • Die dreifache Wandlung ist:
  • die psychische Transformation,
  • die spirituelle Transformation,
  • die supramentale Transformation.

Nur mit letzterer könne die vollständige Transformation von Körper, Leben und Geist beginnen.

Die Bewusstseinsebenen: in Aurobindos Stufenmodell gibt es verschiedene geistige Ebenen:

  • das normale Mental, das höhere Mental, das erleuchtete Mental, das intuitive Mental
  • das Übermental (Overmind)
  • das Supramental, das alles in einer einzigen Vision und zugleich den Blickwinkel jeder einzelnen Sache sieht; auf diese Weise soll es das Göttliche auf neue Art mit seiner Schöpfung verbinden.


Die Psychische Transformation: nach Aurobindo steht die Seele (das Psychische Wesen) hinter der Persönlichkeit des Menschen. Sie ist der Träger von Körper, Leben und Mental. Es ist deshalb die Aufgabe des Sadhaks, die Kräfte des Körpers, des Vitalen und Mentalen unter den seelischen Einfluss zu bringen und nach und nach sich immer mehr dem Psychischen Wesen zu überantworten.

Die Bedeutung der Tat: Sri Aurobindo fordert in seinem Yoga ein Tätigsein für den Ishvara, den Herrn der Schöpfung, in der Welt. Die Tat soll ohne Anhaften an den Erfolg und in vollkommener Gelassenheit erfolgen. In einer letzten Stufe sollen die Handlungen des Sadhak ganz und gar den göttlichen Willen ausdrücken.

Evolution des Bewusstseins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Aurobindo soll das jetzige, mentale Bewusstsein der Menschheit nicht die letzte Stufe der Evolution sein. Ähnlich wie in der Vergangenheit über das vitale Bewusstsein des Tieres hinaus das mentale Bewusstsein durch den Menschen in der Evolution auftauchte, soll in der Zukunft ein nunmehr das mentale Bewusstsein des Menschen überschreitendes, neues Bewusstsein möglich sein, das er als Wahrheitsbewusstsein oder Supramentales Bewusstsein bezeichnete. Er sah es als seine eigentliche Lebensaufgabe an, dieses Supramentale Bewusstsein zur Erde herabzubringen oder wenigstens für die Zukunft zu ermöglichen.[12]

Das Supramental stellt laut Aurobindo einen Bereich zwischen der höheren Triade, Sat – Chit – Ananda (‚Sein‘ – ‚Bewusstsein‘ – ‚Seligkeit‘), die Kennzeichen des Brahman sind, und der niederen Triade, Mental – Vital – Physis (‚Geist‘ – ‚Leben, Emotionen‘ – ‚Körper‘) dar.
Das Supramental soll alle Gegensätze in sich vereinen und ein inneres Wissen um alle Dinge besitzen. Aurobindo postuliert eine Supramentalisierung allen Lebens auf der Erde, die die nächste Stufe der Evolution darstelle. Das Supramental würde sich seine eigenen Instrumente im Menschen und auf der Welt schaffen, doch dafür sei ein Streben des Menschen zum Göttlichen hin notwendig. Die Konzeption eines geeigneten Instrumentes auf der Ebene des Menschen bezeichnete Aurobindo als Übermensch.

Der Übermensch bei Aurobindo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zukünftiger Träger und Instrument eines dem Supramental geöffneten Bewusstseins nach Aurobindo soll der »Übermensch« sein, der mittels des Superminds als individualisiertes supramentales Bewusstsein der über dem Mental liegenden supramentalen Bewusstseinssphäre Ausdruck verleiht. In seiner Zeitschrift Arya veröffentlichte Aurobindo 1920 einen Artikel mit dem Titel Der Übermensch: dort stellte er dem Übermensch Nietzsches seine Darstellung und Konzeption eines Übermenschen (engl. superman) der »integralen Selbsttranszendenz« gegenüber, der »in Einheit mit aller Welt lebt und alle Dinge akzeptiert, um sie zu verwandeln.« Wichtig dabei sei es, die eigenen egoistischen Instinkte zu überwinden. Gelinge das, würde der transzendente Mensch Wissen nicht durch mühsame, mit Irrtum verbundene Forschung ausschließlich durch den Verstand erwerben, sondern durch Identität erlangen; er würde somit die Gesetzmäßigkeit im Handeln der anderen Lebewesen unmittelbar erlebend erkennen und sie von innen heraus verstehen. Aus diesem Verständnis wachse dann Mitgefühl, weil er in ihnen auch einen Teil von sich selbst erkenne.

Man darf das aber nicht mit vergangenen oder gegenwärtigen Vorstellungen von Übermenschentum verwechseln. Denn in der mentalen Vorstellung besteht das Übermenschentum darin, dass ein Mensch über die normale menschliche Stufe hinauskommt, und zwar nicht durch eine höhere Art, sondern nur durch einen höheren Grad derselben Art: durch ausgeweitete Persönlichkeit, ein vergrößertes und übertriebenes Ich, vermehrte Macht des Mentals, erhöhte Vitalkraft und verfeinerte oder verdichtete und massive Übertreibung der Kräfte der menschlichen Unwissenheit... Das wäre ein Übermenschentum vom Typus Nietzsches. Es wäre keine Evolution, sondern ein Rückfall in die alte verbissen-gewalttätige Barbarei...Was jetzt hervortreten muss, ist etwas viel Schwierigeres und zugleich etwas viel Einfacheres. Es ist ein Wesen, das sein Selbst verwirklicht; es baut auf das spirituelle Selbst auf; die Seele wird stärker, und es wächst ihr Drängen; ihr Licht, ihre Macht und ihre Schönheit werden entbunden und gewinnen an Souveränität. Das ist kein ichhaftes Übermenschentum, das sich durch mentale und vitale Herrschaft über die Menschheit durchsetzt, sondern die Souveränität des Geistes gegenüber seinen eigenen Werkzeugen.... Das ist die einzige wahre Möglichkeit für einen Schritt nach vorn in der evolutionären Natur. Sri Aurobindo in Das Göttliche Leben (The Life Divine 1951), Übersetzung Heinz Kappes, Schlusskapitel, S. 498 f.

Aurobindo verurteilt eindeutig die im III. Reich propagierte Vorstellung eines 'Herrenmenschentums' über 'Untermenschen'. Die Frage, wie das Zusammenleben zwischen »Übermenschen« und anderen Menschen funktionieren und gestaltet werden soll, beantwortet er allerdings nicht.

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Wolf, Sri Aurobindo, S. 55
  2. Sri Aurobindo: The Life Divine, S.168
  3. Sri Aurobindo: The Life Divine, S. 169
  4. Sri Aurobindo: The Life Divine, S. 168
  5. Sri Aurobindo: Das Göttliche Leben, Bd 1, s. 171
  6. Sri Aurobindo: Das Göttliche Leben, Bd. 1, S. 170
  7. Sri Aurobindo: Das Göttliche Leben, Bd. 1, S.170
  8. Sri Aurobindo: Briefe über den Yoga, Bd. 1, S. 48
  9. Otto Wolf: Der Integrale Yoga, S. 59 (Übersetzung aus The Synthesis of Yoga , 1955)
  10. Das psychische Wesen (engl. psychic being, teils auch mit "seelisches Wesen" übersetzt) ist nicht identisch mit dem Atman oder [[Purusha] in der Welt des Werdens. Aurobindo nennt es auch Chaitya Purusha oder Purusha im Herzen, d.h. im spirituellen Herzzentrum.
  11. wie Aurobindo es in seinem Hauptwerk Synthese des Yoga beschreibt
  12. Dilip Kumar Roy, Sri Aurobindo kam zu mir, S. 241

Gayatri Mantra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singen (chanten) des Gayatri Mantra

Die idealen Zeiten das Mantra zu singen sind drei mal am Tag: zur Morgendämmerung, zur Mittagszeit und zur Abenddämmerung. Diese Zeiten werden als die threesandhyas bezeichnet; Morgen, Mittag und Abend. Es wird gesagt, dass der höchste Nutzen erreicht wird, wenn das Mantra 108 mal gesungen wird. Wenn wenig Zeit ist kann man es auch 3, 9 oder 18 mal singen.

Wort für Wort Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OM () Die Silbe OM oder AUM steht für das Höchste und wird auch als pranava Mantra (summendes Mantra) bezeichnet. Es ist das bedeutendste Mantra im Hinduismus. Es wird auch im Buddhismus verwendet. Oft steht es zu Beginn eines Mantras, das aus mehreren Wörtern besteht. Ein Beispiel aus dem tibetischen Buddhismus ist: om mani padme hum, übersetzt etwa: om, Juwel im Lotos, Hum. Es wird auch als das erste oder Keim-Mantra bezeichnet weil es den Keim für alle anderen Mantren in sich sich enthält. OM wird auch einigen Texten zufolge als der Urlaut bezeichnet.

BHOOR (भूर्) Als erstes bedeutet das Wort Bhoor Existenz. Gott ist Selbstexistenz und unabhängig von allem. Er ist ewig und unveränderlich. Ohne Anfang und ohne Ende. Gott existiert als eine fortwährende, dauernde und konstante Wesenheit. Zweitens kann das Wort Bhoor auch die Erde bedeuten auf der wir geboren sind und aufrecht erhalten werden. Gott ist der Erhalter von allem und es geschieht durch Seinen göttlichen Willen, dass wir gesegnet sind mit allem, was wir benötigen um unser Leben zu erhalten. Letztlich bedeutet BHOOR auch Prana oder Leben (wörtlich: Atem).

BHUVAH (भुव) Bhuvah beschreibt das absolute Bewusstsein Gottes. Gott ist Selbst-Bewusstsein ebenso wie das Bewusstsein von allem anderen und ist fähig das Universum zu kontrollieren und zu regieren. Das Wort Bhuvah bezieht sich auch auf das Verhältnis Gottes zur himmlischen Welt. Es kennzeichnet die Größe Gottes; größer als der Himmel und größer als der Weltenraum. Er ist grenzenlos und unbeschränkt. Schließlich ist BHUVAH auch ein Hinweis auf die Rolle Gottes als der Entferner aller Schmerzen und Leiden (Sanskrit: Apaana).