Benutzer:Kallewirsch/Baustelle/23

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Plakette an einer S 3/6
Joseph Anton von Maffei. Porträt von Franz Hanfstaengl

J. A. Maffei war ein im Maschinenbau tätiges Unternehmen aus München. Die Firma existierte von 1838 bis 1931. Sie war vor allem bekannt durch den Bau von Lokomotiven.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bayrische Hofhammerschmied Landauer erhielt im Mai 1814 die Erlaubnis im Gebiet Hirschau, östlich des damals noch nicht nach München eingemeindeten Ortes Schwabing und nördlich des Englischen Gartens am Eisbach gelegen, eine Hammerschmiede einzurichten. Dies geschah trotz des Widerstandes des Intendanten des Englischen Gartens, Friedrich Ludwig Sckell[1]. Nach Lindauers Tod erwarb Joseph Anton von Maffei 1838 das kleine Eisenwerk zum Kaufpreis von 57500 Gulden. Im Gegensatz zum bayrischen König Ludwig I., der seinerzeit noch auf den Ausbau der Wasserstraßen setzte, hatte Maffei bereits erkannt, daß die Zukunft des Transportwesens der Eisenbahn gehören sollte. Er war erster Vorstand der München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft, der zweitältesten bayrischen Eisenbahngesellschaft.


Gründungsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1864: die 500. Lokomotive

erste Lokomotive


Erfolgsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siegerlokomotive des Wettbewerbes für die Semmeringbahn 1851: Lok "Bavaria"

Einen weiteren Schub erlangte die Lokomotivproduktion durch den Gewinn des Wettbewerbes um die geeigneteste Lokomotive für die geplante Semmeringbahn.. 1858 wechselte Hall, seit 1844 gemeinsam mit J. G. Ashton technischer Direktor, nach Wiener Neustadt zur dortigen Lokomotivfabrik. 1864 wurde die 500. Lokomotive fertiggestellt, eine B VI mit dem Namen „Hirschau“. Nach dem Tode Anton Josef von Maffeis erbte dessen Neffe Hugo den Betrieb. Mit Aufkommen der elektrischen Traktion stieg die Firma auch in die Produktion von Elektrolokomotiven ein.

Niedergang und Konkurs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre gerät der Betrieb zunehmend in Schwierigkeiten. Dazu bei trug auch der Umstand, daß sich Hugos Erben

Tivoli-Kraftwerk

1835 wurde die Fabrikation in der Hirschau eingestellt. Das 30 ha große ehemalige Betriebsgelände wurde 1943 vom bayrischen Staat zum Kaufpreis von 2,5 Millionen Reichsmark erwoben, um es dem dem angrenzenden Englischen Garten anzugliedern.[1] Als einziges Gebäude ist noch das 1895/96 errichtete und heute unter Denkmalschutz stehende Wasserkraftwerk Tivoli vorhanden.

Nachfolgeunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krauss-Maffei blieb in den Folgejahren weiterhin im Lokomotivbau aktiv, erweiterte aber seine Palette insbesondere im Bereich der Wehrtechnik. Nach mehreren Eigentümerwechseln und Umstrukturierungen, besteht seit Der Bereich Lokomotivbau gehört heute zum Siemens-Konzern. Unter dem Namen Kraussfirmiert heute


Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dampflokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elektrolokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

sonstige Landfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dampfmaschinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dampfschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raddampfer Dießen, Bj. 1908, nach der Generalsanierung 2006

1847 nahm Maffei die Produktion von Dampfschiffen auf. Das erste ausgelieferte Schiff trug den Namen Stadt Donauwörth. Waren es in den frühen Jahren hauptsächlich Flußschiffe für den Einsatz auf Donau und Inn, so verschob sich das Schwergewicht im Laufe der Jahre auf den Bau großer Dampfschiffe für den Einsatz vor allem auf den oberbayrischen Seen[2]. Insgesamt wurden im Laufe der Jahre 41 Schiffe produziert, darunter 1851 der Raddampfer Maximilian und 1890 das Salonschiff Luitpold, beide für den Starnberger See[3], der Raddampfer Dießen für den Ammersee[4] sowie mehrere Schiffe für den Chiemsee[5]. Auch bei der Bodenseeschiffahrt kamen Schiffe von Maffei zum Einsatz.[6][7] Die Produktion kompletter Schiffe wurde 1910 eingestellt. Bis 1926 werden allerdings noch Antriebsggregate für Schiffe hergestellt. Die zuletzt gebaute Schiffsdampfmaschine, Produktionsnummer 576, kam von 1926 bis 1972 im Raddampfer Ludwig Fessler auf dem Chiemsee zum Einsatz. Derzeit (2010) wartet sie im schweizerischen Neuenburg auf den Einbau in ein Museumsschiff.[2]

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte der Eisenbahn in Deutschland Liste_der_bayerischen_Lokomotiven_und_Triebwagen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Hoff: Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Berlin, 1911, Bd. 2, S. 186ff, online verfügbar hier), djvu-Datei, 44 mb, abgerufen am 22. März 2010.
  • Carola Zinner: Dampf in München - Joseph Anton von Maffei. Manuskript einer Sendung von Bayern 2, Radio Wissen. Online verfügbar hier, pdf-Datei, 42 kb, abgerufen am 22. März 2010.
  • Karl Boehm: Maffei-Lokomotiven. Herausgegeben vom Eisenbahnclub München e.V., 1979. ISBN 3-88563-007-9 *F
  • Michael Gündling: Schiffe aus der Lokomotivfabrik. Der Schiffbau der Lokomotivfabrik J.A. Maffei. In: Donau-Schiffahrt, Schriftenreihe des Arbeitskreises Schiffahrts-Museum Regensburg e.V., Band 8, S. 61-115, Regensburg 2006.
  • Friedrich Möhl: Hundert Jahre Krauss-Maffei, München: 1837 - 1937. München 1937.*
  • Krauss-Maffei-Aktiengesellschaft: 150 Jahre Fortschritt durch Technik : 1838-1988. Fürstenfeldbruck 1988, ISBN 3-922404-07-3. *F
  • Lokomotiv- und Maschinenfabrik J.A.Maffei München, Eisenwerk Hirschau, Katalog von 1922.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lars Imwolde: Freizeit, Freizeitmilieus und Freizeitsport in der Großstadt. Das Integrationspotential des Englischen Gartens in München. Diplomarbeit, Universität Dortmund, 2003. Online verfügbar hier, pdf-Datei, 10,9mb, abgerufen am 23. März 2010
  2. a b Portät des zuletzt gebauten Schiffsmotors
  3. Artikel über Dampfschiffe auf der Seite des Südbayrischen Schiffahrtsmuseums.
  4. Schaufelraddampfer auf dem Ammersee
  5. Die Schifffahrt auf dem Chiemsee. Bericht des Traunsteiner Tagblattes, abgerufen am 23. März 2010
  6. Geschichte der Schiffahrt in der Schweiz
  7. Schiffe der DB auf dem Bodensee, Stand 1958

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NOB D 2/4 (Maffei) Dampfturbinenlokomotive DRG-Baureihe T 18#T 18 1002