Benutzer:Kent/Liste der Botschaften im Bezirk Berlin-Pankow

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Irakische Botschaft in der DDR in Niederschönhausen, 1990

Als Botschaftsbauten in Berlin-Pankow werden die bis zum Ende der DDR im Jahre 1990 untergebrachten diplomatischen Vertretungen im damaligen Berliner Stadtbezirk Pankow einschließlich des Ortsteils Niederschönhausen bezeichnet. Es handelte sich hierbei um etwa die Hälfte der in der DDR befindlichen diplomatischen Vertretungen. Seit der deutschen Wiedervereinigung wird ein Teil der Gebäude weiter von Botschaften genutzt. Einige der genannten Gebäude liegen nicht direkt im ehemaligen Stadtbezirk Pankow, sondern etwas jenseits dessen Grenze im damaligen Stadtbezirk Prenzlauer Berg, der seit der Bezirks-Verwaltungsreform im Jahr 2001 ein Ortsteil des neu geordneten Bezirk Pankow ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweizer Botschaft in der Esplanade 21, 1973
Botschaft der Republik Kuba
Botschaft von Eritrea
Botschaft der Republik Moldawien

Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der Botschaften in Berlin zerstört. Das Diplomatenviertel am Tiergarten lag in West-Berlin und war somit nicht für die DDR nutzbar. Die DDR rang lange Zeit um außenpolitische Anerkennung. Die Hallstein-Doktrin sollte die internationale Anerkennung der DDR verhindern. So unterhielten zunächst nur 13 sozialistische Staaten eine Vertretung in Ost-Berlin. Um der Hallstein-Doktrin entgegenzuwirken, wurde die sogenannte Ulbricht-Doktrin ins Leben gerufen. Seit Ende der 1960er Jahre gab die Bundesrepublik nach und nach die Hallstein-Doktrin auf. Seit 1969 konnte die Außenpolitik der DDR weitere Staaten zur Anerkennung bewegen, sodass im Jahre 1990 73 Staaten und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) eine diplomatische Vertretung in Ost-Berlin unterhielten. Dabei war eine Konzentration auf bestimmte Straßen wie die Esplanade an der Grenze zwischen Pankow und Prenzlauer Berg oder Straßen im Pankower Ortsteil Niederschönhausen östlich der Grabbealle zu verzeichnen. Im Jahr 1988 waren folgende diplomatischen Vertretungen mit ihren Adressen im damaligen Stadtbezirk Pankow und den unmittelbar angrenzenden Gebieten von Prenzlauer Berg ansässig:[1]

Für eine ganze Reihe von Staaten wurden kleinere Botschaftsgebäude errichtet. Hierbei wurde eine modifizierte Version des von dem Architekten Eckart Schmidt konzipierten dreigeschossigen, genormten Würfelbauten des Gebäudetypus ‚Pankow‘ umgesetzt[2]. Grundsätzlich handelt es sich bei den Bauten um einen standardisierten Gebäudetyp, der für alle betreffenden Nationen vorgesehen war.[3]

Nach der Wende verließen viele Staaten ihre Botschaftsgebäude im Bezirk Pankow. Einige wurden von neu entstandenen Staaten übernommen, andere Gebäude werden vom Bund genutzt oder an private Interessenten verkauft. Bekannt ist die verlassene Irakische Botschaft in der DDR, über die ein Artikel in der New York Times erschien.[4]

Heutige Botschaftsgebäude im Bezirk Pankow[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Demokratische Volksrepublik Algerien: Görschstraße 45/46[5]
  • Botschaft von Bosnien-Herzegowina: Das Gebäude befindet sich in der Ibsenstraße 14.[6]
  • Botschaft des Staates Eritrea: Stavanger Straße 18 (Ortsteil Prenzlauer Berg; dort befand sich bis 1989 die Iranische Botschaft)[7]
  • Botschaft des Staates Ghana: Stavanger Straße 17 & 19[8]
  • Königliche Botschaft von Kambodscha: Benjamin-Vogelsdorff-Straße 2 (frühere Straße 22)
  • Botschaft der Republik Kap Verde: Stavanger Straße 16
  • Botschaft der Republik Kasachstan: Nordendstraße 14–17[9]
  • Botschaft der Republik Kuba: Bis 1991 befand sich die Botschaft im Jüdischen Waisenhaus in Pankow in der Berliner Straße 120/121. Sie zog danach in den Block Gotlandstraße 13/Stavanger Straße 20[10][11][12][13][14]
  • Botschaft des Libanon: Berliner Straße 127[15]
  • Botschaft der Republik Moldawien: Gotlandstraße 16[16]
  • Botschaft der Mongolei: Dietzgenstraße 31[17]
  • Botschaft der Republik Togo: Grabbeallee 43[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tobias Krätzer: Botschaften und Konsulate in Berlin – Eine stadtgeographische Analyse. Verlag Arno Spitz, Berlin 1998.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berlin. Buchplan 1988; VEB Tourist Verlag; S. 52–54
  2. Markus Ehrenberg: Die Vereinigten Staaten von Pankow. In: Die Zeit April 2002
  3. Jörg Niendorf: Anders Wohnen – Quadratisch, praktisch, gut. In: faz.net.
  4. Caroline E. Winter: Saddam Hussein Is in My Kitchen. In: The New York Times. 26. September 2003.
  5. Seite der algerischen Botschaft
  6. Seite der Botschaft von Bosnien-Herzegowina
  7. Repräsentanz der Botschaft des Staates Eritrea in Berlin
  8. Seite der Botschaft von Ghana
  9. Seite der Botschaft
  10. Seite der Botschaft von Kuba
  11. Tätige Erinnerungen. In: Süddeutsche Zeitung vom 8. November 2008
  12. Jüdisches Waisenhaus, SS-Dienstsitz, kubanische Botschaft: Viele Gesichter einer Adresse. In: Der Tagesspiegel
  13. Historie: Der rauchende Mäzen. In Berliner Morgenpost
  14. Geschichte des Jüdischen Waisenhauses Berlin Pankow
  15. Seite der libanesischen Botschaft
  16. Seite der moldawischen Botschaft
  17. Seite der mongolischen Botschaft
  18. Seite der Botschaft

Kategorie:Bezirk Pankow Kategorie:Botschaft in Berlin Kategorie:Architektur (DDR) Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren


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Geschichte und Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich stand am dem Standort, das zu DDR-Zeiten gebaute sog. Mehlschwalbenhaus. Das Gebäude war 45 Meter hoch und beherbergte 122 Wohnungen und hatte 18 Stockwerke. Das Mehlschwalbenhaus wurde aber aufgrund baulicher Mängel nicht in Das Gebäude ist nach dem historischen Berliner Stadtteil Königsstadt benannt.


Kategorie:Wohngebäude in Berlin Kategorie:Erbaut in den 2010er Jahren Kategorie:Bauwerk der Moderne Kategorie:Hohes Gebäude (Berlin)