Benutzer:Manuel Heinemann/Kaserne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Graf-Stauffenberg-Kaserne

Einfahrt der Graf-Stauffenberg-Kaserne (2009)
Daten (Stand: Oktober 2010[1])
Standort Sigmaringen
Zahl der Soldaten 1050 bis 1150
Zahl der Wehrpflichtigen 200
Zivile Beschäftigte 213
Gründung 1959
Sigmaringen (Deutschland)
Sigmaringen (Deutschland)

Die Graf-Stauffenberg-Kaserne ist eine 1957 erbaute Kaserne der Bundeswehr in Sigmaringen an der Oberen Donau. Die Kaserne wurde am 20. Juli 1961 nach dem Obersten i. G. und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime Claus Schenk Graf von Stauffenberg benannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohenzollerische Militärgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den ersten typischen Militärs unter den Landesherren zählt Graf Karl II. (1547–1606) Mit einem bewaffneten Handstreich erregte er 1591 größtes Aufsehen. In fremden Diensten war die Fürsten Meinrad II. (1673–1715). Sein Sohn Joseph Friedrich Ernst (1702–1769) kämpfte als Vasall des österreichischen Erzhauses gegen Maria Theresia. Der Sigmaringer Fürst Anton Aloys (1762–1831) war Generalmajor der Schwäbischen Kreisarmee. Die Erbprinzen Karl (1785–1853) und Friedrich (1776–1838) traten in die Dienste von Napoleon Bonaparte (1769–1821). Weniger freiwillig gerieten 200 hohenzollerische Soldaten in die Fänge des französischen Kaisers. Der diplomatische Fürst Karl Anton (1811–1885) wurde dann preußischer Ministerpräsident. Zur traurigen Figur wurde sein ältester Sohn Leopold (1835–1905), als ihn die Spanier 1868 als Anwärter zum König von Spanien auserkoren. Frankreich intervenierte dagegen.[2]

Otto von Bismarck (1865–1890) nannte darauf die Kandidatur als Privatsache der süddeutschen Hohenzollern. Bismarck hatte Paris herausgefordert, worauf dieses den Krieg erklärte. Mit dem Siegesvertrag von Versailles 1871 erwuchs dann die deutsch-französische Erbfeindschaft. Die unselig fortschreitenden Auseinandersetzungen führten endlich zur deutsch-französischen Freundschaft und mit ihr zur vereinigten Deutsch-Französischen Brigade, in der nun die 202 Sigmaringer Wehrpflichtigen dienen.[2]

Schon 1806 hatte der württembergische König Friedrich I. (1754–1816) versucht sich der längst unbrauchbar gewordenen Stammburg über Hechingen zu ermächtigen. Der „dikke Friz von Stutgard“ ärgerte sich, „dass mir die verfluchten Pickelhauben auf mein Hohenzollern sitzen“. Hechingens Fürst Hermann (1751–1810) gab der bescheidenen Besatzung den Befehl „alle in Händen habende Gegengewalt“ im Falle eines württembergischen Angriffs auf den Hohenzollern anzuwenden. Der Eroberungskrieg wurde abgeblasen.[2]

Garnision in Gorheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kloster Gorheim (2009)

Die Grundlagen für das Militärwesen in der Hohenzollernstadt Sigmaringen liegen nicht in der Graf-Stauffenberg-Kaserne, sondern am anderen Ende der Stadt: Im heutigen Stadtteil Gorheim unterhielt der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen eine kleine Garnison. Das 1806 an das an das Fürstemtum Hohenzollern-Sigmaringen gefallene Kloster Gorheim diente von 1807 bis 1849 für militärische Zwecke, unter anderm als Waffendepot, und von 1814 bis 1850 dem hohenzollernschen Militär als Kaserne[3].

Da sowohl der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen als auch der Fürst von Hohenzollern-Hechingen Mitglied des Rheinbundes waren, dienten nach 1815 liechtensteinische und hohenzollerische Soldaten in einem gemeinsamen Bataillon, da die drei Staaten für die Stellung eines jeweils eigenen zu klein waren.[4]

Militärgeschichtliche Bedeutung ist der Deutschen Revolution 1848/49 beizumessen: Während der Revolution in Sigmaringen zeigte es sich, dass die Fürsten sich nicht auf das Sigmaringer Militär verlassen konnten. In der Hohenzollernstadt meuterte 1848 das drei Kompanien starke Rekrutenkontingent gegen ihren Befehlshaber. Die Soldaten waren nicht bereit auf ihre Landsleute zu schießen. Aus Angst vor einem angekündigten Marsch von 1000 Männern auf Sigmaringen wurde die Bürgerwache verstärkt. Aus der ungeschützten Kaserne in Gorheim wurden die Waffen entfernt und zwei Kanonen in Stellung gebracht, um Signalschüsse abzufeuern.[2] Die gescheiterte Revolution führte am 7. Dezember 1849 zum Abdanken von Karl Anton (1811–1885), Fürst des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen, und Konstantin (1801–1869), Fürst des Fürstentums Hohenzollern-Hechingen, und der Übergabe der beiden bis dahin unabhängigen Fürstentümer an den Staat Preußen. Nach der Bildung des Regierungsbezirks Sigmaringen im Jahre 1850 brach die militärische Zusammengehörigkeit ab, da die hohenzollerischen Soldaten von diesem Zeitpunkt an in preußischen Einheiten dienten.[4] Zum 18. Januar 1850 erfolgte in Gorheim die Kasernierung erster preußischer Truppen in Hohenzollern.[5]

1908 wurde mit dem Bau einer Unteroffizier-Vorschule im Stadtteil Gorheim begonnen. Die Hohenzollerische Volks-Zeitung berichtete am 7. August 1909 über den Bauverlauf: „In der vergangenen Woche wurde mit der Aufrichtung des Dachstuhles auf dem Mittelbau des Mannschaftsgebäudes an der künftigen Unteroffizier-Vorschule begonnen und damit das Gebäude glücklich unter Dach gebracht, und der mit bunten Taschentüchern geschmückte Tannenbaum verkündete nach altem Brauche am Samstag Mittag das frohe Ereignis von seiner stolzen Höhe.“[6] Sie bestand bis zum Inkraftreten des Friedensvertrags von Versailles im Jahre 1920. Die Gebäude wurden 1963 abgerissen. Es entstand dort das Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung (BWZ, umgangssprachlich „Zollschule“).[2]

Nonnenhof-Kaserne in Laiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.reservistenkameradschaft-sigmaringen.de/heim.htm http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/sigmaringen/Bundeswehr-investiert-1-4-Millionen-Euro;art372574,4594894

Nachdem es im nahegelegen Laiz bereits einen Militärübungsplatz gegeben hatte[7], errichtet zu Beginn des Zweiten Weltkriegs das Heeresbauamt der Wehrmacht mit Sitz in Donaueschingen, im Gewann „Nonnenhof“, an der Straße Richtung Winterlinger, Neubauten für das Wehrbezirkskommando und den Funkmeldekopf Nonnenhof. Aus Gründen der Geheimhaltung wurde vom Bau eines Hühnerhofs gesprochen.[7] So entstand hier zwischen 1939 bis 1941[7] die „Kasernenanlage Nonnenhof“ mit Trafostation, Wasserleitung und Straßenzuführungen, Wohngebäude, Hauptgebäude und Kraftfahrzeughalle mit Kleintierställen.

Die Funkzentrale war eine Außenstelle des deutschen Militärgeheimdienstes unter Admiral Wilhelm Canaris, von der aus der Funkverkehr mit den Agenten im Ausland aufrechterhalten wurde.[7] Dafür wurden mehrere, 20 Meter hohe Funktürme eingerichtet. Kurz vor Kriegsende wurde die gesamte militärische Besatzung nach Norwegen kommandiert, kamen aber unterwegs bei einem Fliegerangriff ums Leben.

Nach Kriegsende wurden die Hohenzollerische Lande Bestandteil der Französischen Besatzungszone. Die Militärregierung vereinigte es 1946 mit dem südlichen Teil des ehemaligen Landes Württemberg zum Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Die Kaserne wurde von den französischen Besatzern als Haftlager genutzt, die Funktürme demontiert und auf dem Gelände des „Hofguts Amerika“ (Gewann „Am Ziegelholz“ in Sigmaringen) wieder montiert.

Im Jahr 1948 zog in Laiz eine französische Garnison ein, bis 1958 die ersten Rekruten der Bundeswehr kamen.

Dort stand vor 50 Jahren „die Wiege“ der 10. Panzergrenadierdivision. Weil es dort nur wenig Platz gab und zudem auch noch Rekruten untergebracht werden mussten, durfte der Divisionsstab nur 80 Unterkunftsplätze beanspruchen. Und das natürlich nur für Männer, denn „Frauen beim Bund“, das war 1959 undenkbar.[8]

Inzwischen ist in der ehemalige Nonnenhof-Kaserne das „Grüne Zentrum“ des Landkreises untergebracht.[7] Es beheimatet die Fachbereiche Forst- und Landwirtschaft der Kreisverwaltung, die Technikerschule für Junglandwirte, der Landfrauenverband und die Geschäftsstelle des Kreisbauernverbandes Biberach-Sigmaringen.[9]



Neubau „Am Ziegelholz“ in Sigmaringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://books.google.de/books?id=usOTq0H47V8C&pg=PA225#v=onepage&q&f=false

- das ehemalige Reichsbauamt in Ulm das Hofgut Amerika und die Reichszollschule mit dem Schießstand in Sigmaringen - zu verwalten.

sowie die Graf-Stauffenberg-Kaserne der Bundeswehr: Sigmaringen ist Divisionsstadt mit dem Stab der 10. Panzerdivision, dem Führungsunterstützungsbataillon 291 und einer Ausbildungsbatterie des Artilleriebataillons 295. Die Gründung des Standorts erfolgte im Jahr 1959. Er hatte früher im Vergleich zu heute doppelt so viele Soldaten und Zivilangestellte.[10]


1. Oktober 1959: Mit einem feierlichen Appell wurde die 10. Panzergrenadierdivision offiziell in Dienst gestellt. Mittlerweile heißt der Großverband 10. Panzerdivision und ist weltweit im Einsatz – und das mittlerweile auch mit weiblicher Unterstützung.

Vergangenen Mittwoch, 1. April 2009, jährte sich zum 50. Mal die „Geburtsstunde“ der Truppe, die immer noch in Sigmaringen ihren Sitz hat. „II. Korps stellt ab 1.4.1959 in Sigmaringen, Nonnenhof, Stab und Stabskompanie 10. Panzergrenadierdivision auf.“ So lauteten in diesen Tagen vor fünfzig Jahren die ersten Worte des Aufstellungsbefehls des „Bundesministeriums für Verteidigung“, der an das II. Korps in Ulm erging. In den ersten Monaten umfasste der Stab und die Stabskompanie der neuen „Zehnten“, die zunächst als Panzergrenadierdivision aufgestellt wurde, gerade einmal zwischen 80 bis 115 Soldaten. Die ersten Soldaten des neuen Divisionsstabes gehörten ursprünglich dem II. Korps in Ulm an. Die ersten beiden Stationen für die im Aufbau befindliche Division waren zu Beginn im April 1959 die Liegenschaft im Nonnenhof im Sigmaringer Stadtteil Laiz. Heutzutage ist dort das „Grüne Zentrum“ untergebracht. Ab Juni des Jahres 1959 wurde dann das neue Quartier im Ziegelholz, der heutigen Graf-Stauffenberg-Kaserne, die sich seit 1957 im Bau befand, bezogen. Doch die Geschichte schreitet schnell voran und bereits 1960 wird der Staufische Löwe das Wappen der neuen 10.Panzergrenadierdivision in Sigmaringen. Gerade einmal zehn Jahre später wurde sie in 10. Panzerdivision umbenannt und blickte im selben Jahrzehnt einer weiteren Herausforderung entgegen, als die Bundeswehr 1972 insgesamt 20 000 Soldaten zum „Olympiaeinsatz“ nach München abkommandierte, waren auch Soldaten der „Zehnten“ mit dabei. Heutzutage sieht sich die „Löwendivision“ anderen Aufgaben gegenüber, weit weg von heimischem Boden. Die „Zehnte“ bestritt seit Ende der 1990er verschiedenste Einsätze im Ausland, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Afghanistan. Auch im Jubiläumsjahr sind Soldatinnen und Soldaten fern ihrer Heimat im Auslandseinsatz und riskieren ihre Leben, um die Missionen voranzubringen. Für das Jahr 2010 steht die 10. Panzerdivision vor der bisher größten Aufgabe ihrer jetzt 50jährigen Geschichte. Die „Löwendivision“ ist für ein komplettes Jahr für alle Einsatzgebiete, in die die Bundeswehr Truppen entsendet, zuständig. So stellt sie die Masse des Personals der Einsatzkontingente auf dem Balkan und im fernen Afghanistan. In Sigmaringen wird das Jubiläum mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Glanzpunkt dürfte sicher der 16. Mai sein. Dann gibt es ein großes Feldbiwak mit Waffenschau auf dem Festplatz bei der Stadthalle, eine Ausstellung „50 Jahre 10. Panzerdivision“ und abends einen Großen Zapfenstreich auf den Käppeleswiesen – ein Erlebnis für die ganze Bevölkerung.[11]


Am 20. Juli 1961 wurde die Bundeswehrkaserne „Am Ziegelholz“ in Sigmaringen zur Erinnerung an Oberst i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Graf-Stauffenberg-Kaserne umbenannt.[12]

An den Namensgeber der Kaserne erinnert ein Gedenkstein in einer Grünanlage des Ortes.[13]

In der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen haben am Freitagvormittag die Soldaten vor geladenen Gästen des Namensgebers ihrer Kaserne, Oberst Graf Schenk von Stauffenberg, gedacht, der als Teil des Widerstandes im Dritten Reich am 20. Juli 1944 hingerichtet wurde. Sigmaringen - Bei einem Appell vor dem Denkmal des Widerstandskämpfers legten der Standortälteste und stellvertretende Kommandeur der 10. Panzerdivision, Brigadegeneral Manfred Hofmeyer und der Kasernenkommandant, Major Ralph Britz, einen Kranz nieder. "Das Aufstehen der Männer und Frauen des Widerstandes", so Hofmeyer in seiner Gedenkansprache, "ist Vermächtnis und Ermutigung für die nachfolgenden Generationen, es bindet unser Handeln an Grundsätze, die ihren Niederschlag auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gefunden haben." Die ehemalige Kaserne "Am Ziegelholz" wurde am 20. Juli 1961 nach Stauffenberg benannt. Auch der Bürgermeister von Sigmaringen Daniel Rapp und Landrat Dirk Gaerte wohnten dem Appell bei. Als besonderer Gast war auch Hans Reichhart, Bürgermeister der Gemeinde Jettingen-Scheppach zugegen. Dort hatte der Stab der 10. Panzerdivision im vergangenen Jahr mit einem großen Zapfenstreich am Geburtsort Stauffenbergs seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Die musikalische Umrahmung der Feierlichkeit oblag dem Heeresmusikkorps 10 aus Ulm. Seit Freitag ist auch die militärhistorische Sammlung der Kaserne wieder für den öffentlichen Besuch zugänglich. Sie zeigt Ausschnitte aus der Militärgeschichte Deutschlands, beginnend in der napoleonischen Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts über das Deutsche Reich, die beiden Weltkriege bis hin zur modernen Bundeswehr von heute. Anhand zahlreicher Ausstellungsstücke und Schautafeln kann der Besucher in eine kleine Zeitreise eintauchen. Die letztes Jahr zu Ende gegangene Sonderausstellung "100 Jahre Stauffenberg", die rund 5000 Besucher anlockte, ist in verringertem Umfang zu besichtigen.[14]

Kritik an der Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stauffenberg beim 17. Reiterregiment in Bamberg

Claus Schenk Graf von Stauffenberg trat 1926 in die Reichswehr ein und soll illegale Waffen-Depots an die Reichswehr übergeben haben. 1933 bildete er SA-Mitglieder aus. Kritiker werfen ihm vor, dass er mit den Nazis sympathisiert haben und eine antisemitische Einstellung gehabt haben soll. Seit Herbst 1942 war er davon überzeugt, dass der Krieg nicht gewonnen werden konnte und lehnte vor allem auch die Verbrechen des Regimes entschieden ab. Daher schloss er sich dem militärischen Widerstand an, wobei er rasch zu dessen Protagonisten wurde. Am 20. Juli 1944 führte er dann persönlich das Attentat auf Adolf Hitler durch, um Krieg, Holocaust und die übrigen Kriegsverbrechen zu beenden. Nach dem Scheitern des Umsturzversuches wurde er noch am selben Tag im Berliner Bendler-Block hingerichtet. In ersten Entwürfen für eine neue Regierung soll er die parlamentarische Demokratie abgelehnt haben. Zentrales Motiv seines Handelns soll allerdings – seinen Kritikern zufolge – nur der Erhalt des Deutschen Reiches gewesen sein.[15]

Im Wald zwischen Jungnau und Bingen unterhielt die Bundeswehr etwa 30 Jahre lang ein militärisches Sperrgebiet. Anfang der 1970er-Jahre hat sich der Bund dieses Gelände gegen den Willen der damals selbstständige Gemeinde Jungnau durch Enteignung geholt. 30 Jahre später wollte der Bund es an die Stadt Sigmaringen zurückgeben. Diese verzichtete, da die Befürchtung einer Schadstoffbelastung im Raum stand. Das 18 Hektar große Gelände mit 24 Bunkern, in denen die Bundeswehr bis zum Jahr 2000 Munition aufbewahrt hat, wurde 2001 an einen Privatunternehmer verkauft. Der Verdacht auf Schadstoffbelastung wurde durch Gutachten ausgeräumt, heute wird das Areal gewerblich genutzt.[16]

Sender Sigmaringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1946 bis 1964 betrieb der Südwestfunk auf dem Gelände der Graf-Stauffenberg-Kaserne bei 48° 5′ 27″ N, 9° 14′ 45″ O einen Rundfunksender für Mittelwelle, der als Sendeantenne einen 38 Meter hohen, gegen Erde isolierten abgespannten Sendemasten verwendete.

Am 15. November 1946 ein „von der französischen Militärregierung zur Verfügung gestellter 5-kW-Sender amerikanischen Ursprungs in Sigmaringen aufgestellt“ und durch den Südwestfunk inbetriebgenommen.

Von Freiburg aus wurde Württemberg-Hohenzollern über den Mittelwellen-Sender Sigmaringen mitversorgt.

Mit der Inbetriebnahme des Bodenseesenders bei Meßkirch wurde der Sigmaringer Sender überflüssig.

Die heutige Kaserne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht nur die 10. Panzerdivison feiert in diesem Jahr ihre Gründung vor 50 Jahren. Auch das Führungsunterstützungbataillon 291, ehemals Fernmeldebataillon 10, wurde im Jahr 1959 aufgestellt. Die Zeiten, in denen mehr als 1000 Soldaten im Dienst des Fernmeldebataillon 10 in Sigmaringen standen, sind seit dem Beginn der Umstrukturierung der Bundeswehr in den 1990er Jahren vorbei. Heute umfasst das Führungsunterstützungsbataillon 291 noch gut 500 Mann, wie Kommandeur Oberstleutnant Roland Kaiser berichtet. Frauen sind mit etwa drei Prozent in dieser Einheit in der Minderheit. "Für technische Berufsfelder wie unseres aber leider normal." Mit der Teilnahme am Girls day, der Mädchen für Technikberufe begeistern will, und anderen Aktivitäten will Kaiser Interesse an Bataillonen wie seinem wecken. Die Umbenennung von Fernmelde- in Unterstützungsbataillon vor zwei Jahren markiert auch inhaltlich eine Zäsur für die Einheit. Kaiser, der vor einem Jahr die Führung des Bataillons übernommen hat, weist auf die neuen Herausforderungen in der Nachrichtenübertragung hin. Da spielt nicht nur die Entwicklung bei IT eine Rolle. Durch die Auslandseinsätze müssten die Soldaten in der Lage sein, in wechselnden geographischen, klimatischen und politischen Umgebungen zu operieren. Nicht zuletzt müssten auch die Soldaten eines Unterstützungsbataillon mit den Bedrohungen rechnen, mit denen die Bundeswehr beispielsweise in Afghanistan konfrontiert sei. Seit dem ersten besonderen Auslandseinsatz 1993 in Somalia seien immer wieder Sigmaringer Fernmelder in Krisengebiete entsandt worden. Etwa 30 Soldaten bereiteten sich derzeit auf einen Einsatz in verschiedenen Stützpunkten in Afghanistan vor. Etwa 20 weitere würden auf den Balkan verlegt. Zwei Dutzend Soldaten haben am 2. März 1959 als Vorauskommando ihren Dienst im Divisionsfernmeldebataillon in Sigmaringen angetreten. Damals in der alten Zollschule - am Standort des heutigen Bildungszentrums der Bundesfinanzverwaltung an der Straße nach Unterschmeien - gegründet, zog die Einheit im April 1961 in die neue Kaserne auf dem Ziegelholz ein. Durch die Ausbildung von Wehrpflichtigen ab April 1959 wuchs die Einheit rasch an. Bis 1993 unterstanden die Fernmelder der 10. Panzerdivision, bevor das Führungsunterstützungsregiment 50 das Kommando übernahm. Von 2004 bis 2007 waren die Fernmelder vorübergehend nochmal der 10. Panzerdivision unterstellt, bevor im Juni 2007 mit dem neuen Namen der Wechsel vom Heer in die Streitkräftebasis vollzogen wurde. Engere Verbindungen unterhält das Bataillon zur Kreisstadt Sigmaringen. 2003 gründete der damalige Bürgermeister Wolfgang Gerstner eine Patenschaft mit den Fernmeldern. "Wir wollen das Jubiläum feiern", kündigte Kaiser an. Für kommenden Montag ist ein Festakt mit etwa 150 geladenen Gästen im Hofgarten geplant, darunter sind mehrere Kommandeure der zurückliegenden Jahre und Soldaten der Gründungszeit. Im September feiern die Fernmelder mit allen Angehörigen, Ehemaligen und Familien.[17]


Die Graf-Stauffenberg-Kaserne, die ursprünglich im Quartier im Ziegelholz im Sigmaringer Stadtteil Laiz entstanden war, ist vor allem für ihre 10. Panzerdivision, einem Großverband des Heeres, bekannt. Deren unterstellte Truppenteile sind in Bayern und Baden-Württemberg stationiert und umfassen rund 12.100 Soldaten.[18] Der Stab hat hier seinen Sitz. Darüber hinaus beheimatet die Kaserne unter anderen auch das Versorgungsbataillon, die Fernmeldekompanie, das Führungsunterstützungsbataillon sowie das Fachsanitätszentrum. Gegründet wurde der Standort bereits 1906 – damals mit etwa 40 Soldaten. Aber erst 1957 wurde mit dem Bau der heutigen Kaserne begonnen.[1]

Die Kasernenanlage umfasst 70 Hektar, das Übungsgelände 133 und die Schießanlage 12 Hektar. Am Standort Sigmaringen sind aktuell 1425 Dienstposten (etwa 1050 bis 1150 Soldaten und rund 200 Wehrdienstleistende) stationiert und bis zu 213 zivile Bedienstete angestellt.[18]

Sollte es aufgrund der Vorschläge der Bundeswehr-Strukturkommission zu einer Verlegung des Generalstabs der 10. Panzerdivision nach Bayern und somit die Verlegung eines Großteils der Truppe kommen[19], würde dies einen großen wirtschaftlichen Einfluss auf die Region ausüben: Jährlich werden in der Kaserne etwa 3,5 Millionen Euro an zivile Unternehmen, wie zum Beispiel Reinigungsfirmen und Zulieferer, bezahlt. Zusätzlich werden Aufträge an zivile Baufirmen vergeben – im Jahr 2010 in Höhe von rund acht Millionen Euro.[1] Die Strukturreform könnte auch die Auflösung der Division bringen, d.h. den Wegfall der Hälfte der Dienstposten. Die Planung soll im März 2011 fertig sein.[19]

Mit dem 1. März 2011 gab es auch es in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen einen tiefen Einschnitt. Nach mehr als 50 Jahren Wehrpflicht in der Bundesrepublik werden hier keine freiwilligen Wehrdienstleistenden mehr ausgebildet. Die 202 Rekruten, die seit dem Jahresanfang die Kasernenwache hinter sich ließen, sind die letzten die hier freiwillig ihren Grundwehrdienst ableisten. Die jungen Männer wurden in zwei Ausbildungskompanien der deutsch-französischen Brigade mit Sitz in Müllheim unterstellt. Am Ende der Ausbildung werden die beiden Kompanien für weitere drei Monate auf ihre Stammeinheiten verteilt.[2]

Innerhalb der Kaserne befinden sich ein Mannschaftsheim, ein Kraftraum, zwei Sporthallen, zwei Sportplätze, ein Beachvolleyballfeld und mehrere Tennisplätze.

Truppenteile in der Kaserne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 10. Panzerdivision (H)
  • Stabskompanie 10. Panzerdivision (H)
  • Rekrutenkompanie 8 (H)
  • Führungsunterstützungsbataillon 291 (SKB) (ehemals Fernmeldebataillon 10)
  • Fernmeldekompanie Eurokorps (H)
  • Fernmeldesektor 503 (SKB)
  • Fachsanitätszentrum Sigmaringen (ZSan)
  • 2./Feldjägerbataillon 452 (SKB)
  • Teile Kreiswehrersatzamt Ulm (WV)
  • Teile Bundeswehrdienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt (WV)
  • Versorgungs-Instandsetzungs-Zentrum Sanitätsmaterial Sigmaringen (VIZ SanMat) (ehemals 3./Lazarettregiment 41 (ZSan))
  • 5./Artilleriebataillon 295
  • Sanitätsmaterialkompanie 200

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Simone Dürmuth: Serie. Mehr als 4600 Soldaten gibt es im Landkreis. In: Schwäbische Zeitung vom 30. Oktober 2010
  2. a b c d e f Falko Hahn (fah): Militär-Tradition beginnt in Gorheim. In: Südkurier vom 5. März 2011
  3. Hans-Joachim Harder: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg. Verlag W. Kohlhammer, 1987. ISBN 317009856X. S. 335
  4. a b Staatsarchiv Sigmaringen. Rheinbundakte reist nach Liechtenstein. In: Sigmaringer Stadt-Spiegel. Amtliches Mitteilungsblatt der Kreisstadt Sigmaringen mit den Ortsteilen Laiz, Jungnau, Gutenstein, Oberschmeien und Unterschmeien. Jg. 2006, Nr. 5, vom 9. März 2006. S. 7f.
  5. Donau-Zeitung, Passau 1850
  6. (ba): Militär errichtet Schule für Offiziere. In: Schwäbische Zeitung vom 7. August 2009
  7. a b c d e Michael Hescheler (fxh): In rund 100 Jahren verschwindet ein Großteil der Bauernhöfe. In: Schwäbische Zeitung vom 21. April 2010
  8. Karlheinz Fahlbusch (kf): Die „Löwendivision“ gibt es auch gedruckt. In: Südkurier vom 13. Mai 2009
  9. Karlheinz Fahlbusch (kf): Dienststellen präsentieren sich. In: Südkurier vom 28. Juni 2005
  10. Christoph Kiefer: Marktplatz. In: Schwäbische Zeitung vom 2. Januar 2009
  11. Karlheinz Fahlbusch (kf): Erstes „Einrücken“ vor 50 Jahren. In: Südkurier vom 3. April 2009
  12. Schild reist ins Ruhrgebiet zur Kulturhauptstadt-Ausstellung über Helden. In: Schwäbische Zeitung vom 16. Februar 2010
  13. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 82
  14. Vermächtnis für Generationen. In: Südkurier vom 19. Juli 2008
  15. Arbeitsstelle Abrüstung und Frieden: www.asfrab.de
  16. Ignaz Stösser: Ehemaliges Munitionsdepot. Unternehmer ist der Herr über 24 Bunker. In: Schwäbische Zeitung vom 8. November 2008
  17. Fernmelder sind 50 Jahre in der Stadt. In: Schwäbische Zeitung vom 28. Februar 2009
  18. a b 5000 Beschäftigte arbeiten in vier Kasernen im Kreis Sigmaringen. In: Südkurier vom 13. Januar 2011
  19. a b Karlheinz Fahlbusch (kf): Standortentscheidung. In: Südkurier vom 14. Januar 2011

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Finker: Stauffenberg und der 20. Juli 1944. 7. überarbeitete Auflage. Union-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-372-00298-9.
  • Klaus Achmann, Hartmut Bühl: 20. Juli 1944, Lebensbilder aus dem militärischen Widerstand. 2. Auflage. Mittler & Sohn, Hamburg 1996, ISBN 3-8132-0488-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]