Benutzer:Martin Henke/Unterwasserstation

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Eine Unterwasserstation bzw. ein Unterwasserlabor (kurz UWL), auch Habitat ist eine Tauch- und Arbeitsstation unter Wasser, die in der Regel auf dem Meeresboden für Forschungszwecke wie meereskundliche Aufgaben dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum errichtet wird.

In den 1960er und 70er Jahren dienten Unterwasserstationen der Erforschung insbesondere der Offshore-Tauchtechnik und des Sättigungstauchens, auch wurden neue Erkenntnisse in der Zoologie gewonnen. Die Stationen verblieben während des Forschungsauftrages in der festgelegten Tiefe, die Versorgung war über Schiffe oder von Land sichergestellt.

Entsprechend der Aquanautik, der Forschungsbereich der Meereskunde, der sich mit der Stationierung von Menschen unter Wasser beschäftigt, nennt man Besatzungsmitglieder einer Unterwasserstation Aquanauten.[1]

Die frühe Geschichte von Unterwasserstationen ist identisch mit der von Taucherglocken und Senkkästen. Da außerdem lange Aufenthalte in Umgebungen mit erhöhtem Druck (hyperbare Umgebungen) notwendigerweise mit einer Sättigung des Körpers mit dem umgebenden Gas einhergeht, ist sie ebenfalls eng mit der Entwicklung des Sättigungstauchens verbunden.

Die zündende Inspiration, die zum Bau vieler verschiedener Unterwasserstationen führte, kam von George F. Bond, der zwischen 1957 und 1963 in seinem Projekt Genesis in 5 Phasen die medizinischen Auswirkungen von Organismen in gesättigtem Zustand erforschte.

Durch diese Experimente motiviert, begann Edwin A. Link das Programm Man-in-the-Sea noch bevor George F. Bond die Experimente mit Menschen 1962 durchgeführte. Dazu entwickelte er eine Tauchkammer, in der er diverse Versuche vornahm, bevor unter der Bezeichnung Man-in-the-Sea I Robert Sténuit knapp über 24 Stunden auf einer Tiefe von 61 m verbrachte.[1]

Ebenfalls durch die Ergebnisse von George F. Bond motiviert, fand 1962 in Frankreich Jacques-Yves Cousteau's erstes Conshelf-Projekt auf einer Tiefe von 10 m statt. Dabei verbrachten zwei Taucher eine Woche in einem waagerechten Stahlzylinder.

Nun wurden die Projekte anspruchsvoller. 1963 folgte Cousteau's Conshelf II-Projekt. Im Vordergrund stand dabei nicht nur der technische Erkenntnisgewinn, sondern auch die Absicht, anstelle eines reinen Schutzraumes ein wohnliche Umgebung zu schaffen. Auf 11 m Tiefe lebten 5 Personen für vier Wochen, zwei weitere eine Woche auf 25m Tiefe.[2]

Im Juni 1964 verbrachten Robert Sténuit und Jon Lindbergh 49 Stunden auf einer Tiefe von 126 m in Edwin A. Link's Man-in-the-Sea II-Programm. Das Habitat bestand dabei aus einem elastischen Ballon namens SPID. Analog zum Wettlauf zum Mond begann nun ein Wettrennen um die Führung bei der Stationierung von Menschen auf dem Meeresboden. Die Anlagen wurden größer und man erweiterte die Einsatztiefe.

Es folgte eine Reihe von anspruchsvollen Unterwasserstationen, in denen sich Menschen für mehrere Wochen und in hohen Tiefen aufhielten. Mit Sealab II entstand das bis jetzt größte Habitat mit einer Nutzfläche von 63 m², das auf einer Tiefe von über 60 m eingesetzt wurde. Mehrere Länder bauten fast zeitgleich eigene Stationen und begannen Experimente meist in flachen Gewässern, während immer neue Rekorde gebrochen wurden. So wohnten in Conshelf III sechs Aquanauten für mehrere Wochen auf einer Teife von 100 m. In Deutschland wurde mit dem UWL Helgoland das erste Habitat für den Betrieb in kalten Gewässern gebaut, die Tektite-Stationen waren geräumiger und technisch ausgereifter. Das wohl ambitionierteste Projekt war Sealab III, ein Umbau von Sealab II, das nun auf 186 m betrieben werden sollte. Als einer der Taucher noch in der Vorbereitungsphase durch menschliches Versagen tödlich verunglückte, wurden alle weiteren Projekte der U.S. Marine beendet. International ist zu bemerken, dass alle begonnenen Groß-Projekte bis auf das La Chalupa-Habitat durchgeführt, aber nicht mehr fortgesetzt wurden, so dass die folgenden Habitate kleiner waren und für geringere Tiefen ausgelegt waren. Das Rennen um größere Tiefen, längere Missionen und technische Weiterentwicklungen schien somit ein Ende gefunden zu haben.

Auch aus Gründen wie fehlende Mobilität, nicht zu gewährleistende Autarkie, Verlagerung des Schwerpunkts auf Raumfahrt und/oder Übergang zu oberflächenbasierten Ölplattformen sank das Interesse an Unterwasserstationen, so dass nach 1970 eine spürbare Abnahme an großen Projekten auftrat. Mitte der Achtziger Jahre entstand noch das Habitat Aquarius im Stil von Sealab und Helgoland und ist noch heute in Betrieb. Die erste Generation von Unterwasserstationen endete mit ihm.

Folgendes Zitat der Cousteau Society drückt stellvertretend das Ergebnis der gesamten ersten Generation von Unterwasserstationen aus:

Conshelf proved that human beings can live under the sea for long periods of time but that, even though they have the physical and psychological capabilities, humans are not made to exist in a world without sun.[2]

Conshelf bewies, dass Menschen für längere Zeiträume am Meeresboden leben können, jedoch, obwohl sie die physische und psychische Kapazität dazu haben, nicht dazu geschaffen sind, in einer Welt ohne Sonne zu existieren.

Es folgten Projekte, die das Erleben in den Vordergrund rückten. So entstanden futuristische Konzepte für Unterwasserdörfer und -Luxushotels (Village Sou-Marine, Hydropolis, Poseidon Resort). Man entdeckte die Unterwasserwelt auch als Plattform für Fernseh-Spielshows (Progetto Abissi), baute Unterwasser-Observatorien (Coral World, Eilat) und -Restaurants, die per Korridor von der Wasseroberfläche erreichbar waren (Red Sea Star, Ithaa) oder Forschungsstationen, die an der Wasseroberfläche treiben und über einen Unterwasserbereich verfügen sollten (SeaOrbiter).

Die meisten dieser neuen Großprojekte wie Hydropolis, Poseidon Resort und SeaOrbiter wurden bisher nicht umgesetzt, obwohl der Architekt von SeaOrbiter, Jacques Rougerie, als auch der von Poseidon Undersea Resort, L. Bruce Jones, für die erfolgreiche Realisierung von unterseeischen Großprojekten bekannt sind. Sie zeigen jedoch klar, in welche Richtung sich zukünftige Projekte entwickeln.

Technische Grundlagen

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Aus unten stehender Liste der bisherigen Unterwasserstationen ableitend, können Unterwasserstationen je nach geplanter Tiefe und Mobilität in verschiedene Typen unterteilt werden. Dadurch wird ersichtlich, dass sich Unterwasserstationen konzeptionell nicht immer klar von Tauchbooten, Taucherglocken oder Schiffen unterscheiden lassen. Ein auf dem Meeresboden absetzbares und mit Ausstiegsschleusen versehenes U-Boot kann somit durchaus als Unterwasserstation kategorisiert werden. Ebenso verhält es sich mit Taucherglocken, die über einen Trockenbereich verfügen und den Tauchern erlauben, komplett aufzutauchen. Oder Schiffe, die über einen Bereich im Rumpf verfügen, dessen Druck an die Umgebung angepasst werden kann und es Tauchern erlaubt, über Schleusen Ausstiege vorzunehmen.

Zu diesem Dilemma schrieb G. Haux 1970: "An dieser Stelle muß auch noch gesagt werden, daß es nicht ganz einfach ist, den Begriff "Unterwasserlabor" scharf einzugrenzen. Man könnte sich darüber streiten, ob man die Tauchkammer von Link, die im "Man-in-Sea-I"-Projekt zum Einsatz kam, als UWL bezeichnen darf. Aber auch die von den Sowjets geplante "Bentos-300" ist, da sie eine gewisse Eigenmanövrierfähigkeit besitzt, nicht so ohne weiteres zu klassifizieren. Deshalb besteht durchaus die Möglichkeit, daß dieser Tauchkörper an anderer Stelle als Tauchboot eingeordnet wird. Nun - eine gewisse Großzügigkeit kann hier nicht schaden."[3]

Die wichtigsten Unterscheidungen sind wie folgt:

Schwimmend
Schwimmend

Die eigentliche Station befindet sich im Rumpf einer schwimmenden Struktur und somit ständig unter der Wasseroberfläche. Im Beispiel Sea Orbiter soll dieser Bereich bis zu einer Tiefe von 30m reichen. Vorteil dieses Typs ist die Mobilität.

per Korridor
Per Oberflächenkorridor

Die Station ist über einen Korridor zur Wasseroberfläche erreichbar. Dadurch ist die Einsatztiefe sehr begrenzt. Es kann jedoch der Innendruck von 1 bar aufrechterhalten werden, so daß Besucher keinerlei Dekompression-Prozeduren absolvieren müssen. Dieser Typ wird generell an Küsten eingesetzt wie z.B. das Unterwasser-Restaurant Ithaa auf den Malediven oder Red Sea Star in Eilat/Israel.

Halb-Autark
Halb-Autark

Stationen dieses Typs sind nur per Tauchgang erreichbar, beziehen Energie und Atemgas jedoch durch eine Versorgungsleitung (engl. umbilical = Nabelschnur). Die meisten Stationen sind von diesem Typ, wie z.B. Aquarius (Labor), Sealab I und II und Helgoland

Autark
Autark

Die Station verfügt über eigene Reserven an Energie und Atemgas und ist durch ihre Autarkie zwangsläufig dazu in der Lage, (zumindest in vertikale Richtung) selbst zu manövrieren. Dieser Typ ist also Tauchbooten oder Panzertauchanzügen ähnlich, umgeht durch seine Ausstiegsmöglichkeit jedoch die "vollständige Trennung von der Umgebung" (complete environmental separation[4]). Beispiele dafür sind Conshelf III oder Bentos-300

Die zwei Innendrucktypen: Umgebungsdruck gegen Oberflächendruck

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Bezüglich des Innendrucks lassen sich zwei Arten von Unterwasserstationen unterscheiden:

  • Offene Station: Fast alle Unterwasserstationen sind so eingerichtet, daß in Ihnen Umgebungsdruck herrscht bzw. leicht darüber, was dem Prinzip einer Taucherglocke entspricht. Die Anlage hat einen Ausgang (siehe Moonpool) an der Unterseite, durch den Taucher ein- und aussteigen können. Sobald die Aquanauten mit dem Atemgas gesättigt sind (siehe Sättigungstauchen), können sie sich unbegrenzt in der Station aufhalten. Am Ende einer Mission besteht dann die Notwendigkeit einer je nach Einsatztiefe beträchtlichen Dekompressions-Prozedur. Zu diesem Zwecke werden die Taucher entweder mit einer Kapsel zu einer Dekompressionskammer an Bord eines Versorgungsschiffes transportiert (siehe Sealab II), oder die Station wird unter Wasser versiegelt und dient selbst als Dekompressionskammer (siehe Aquarius). Zweiteres ist nur bis zu Tiefen von etwa 40m möglich.
  • Geschlossene Station: Der Innendruck bei geschlossenen Stationen ist wie bei einem U-Boot identisch mit dem Luftdruck auf Meereshöhe. Zum Ausstieg müssen Taucher eine Schleuse benutzen, die sie auf den Umgebungsdruck der jeweiligen Tiefe komprimiert und später wieder dekomprimiert. Während die Einsatztiefe von der Druckfestigkeit der Station abhängt, können Ausstiege nur in begrenzten Tiefen vorgenommen werden, da selbst kurze Ausstiege beträchtliche Dekompressions-Zeiten notwendig machen würden. Die russische Station Bentos-300 (sprich: Bentos Minus Dreihundert) war für Tiefen von bis zu 300m konzipiert und verfügte über eine solche Schleuse für Ausstiege.

Das Drei-Kammer-System

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Während man in den Experimenten Man-in-the-Sea I, Conshelf I, II und III das Habitat zugleich auch als Dekompressionskammer benutzte, wurden die beiden Funktionen schon im Man-in-the-Sea II-Experiment physisch voneinander getrennt. Nach dem Aufenthalt im Habitat stiegen die Taucher in eine Transportkapsel um, in der sie auch gleichzeitig dekomprimierten. Seit den Sealab-Projekten nutzt man das Drei-Kammer-System, bei dem die Taucher nach ihrem Aufenthalt im Habitat in eine Personentransferkapsel (PTC, engl. personnel transfer capsule) umsteigen, die unter Wasser versiegelt und so an Bord des Versorgungsschiffes gehoben wird. Dort koppelt man es an eine geräumige Deckdekompresionskammer (DDC für deck decompression chamber), in der die teilweise beträchtliche Dekompressionsphase absolviert wird. Die Vorteile sind Mobilität, Wetterunabhängigkeit und bessere medizinische Überwachung.

Die letzte Etappe der Entwicklung ist die Reduzierung von Tieftauchsystemen auf Deckdekompressionskammer und Personentransferkapseln wie in der Draeger Tieftauchanlage Bibby Topaz.[5] Systeme dieser Art werden heute für alle Offshore-Sättigungstauchgänge eingesetzt.[6]

Unterwasserstationen haben sich somit durch ihre eigene Weiterentwicklung selbst abgeschafft.

Komponenten von Unterwasserstationen

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  • Habitat: Die eigentliche Station
  • LSB (engl.: life support buoy, deutsch: Lebenserhaltungs-Boje), die für die Zuleitung von Energie, Atemluft, Süßwasser, Telekommunikation und Telemetrie notwendig ist. Die Verbindung zwischen Habitat und LSB erfolgt über ein mehradriges Umbilical (von umbilical cord, englisch für Nabelschnur), in dem alle Schläuche und Kabel vereint sind.
  • PTC (personnel transfer capsule, englisch für Personentransferkapsel): Wird die Dekompression am Ende einer Mission nicht im Habitat durchgeführt (also bei allen Missionen in größerer Tiefe), steigen die Aquanauten in diese Kapsel, die noch auf Einsatztiefe versiegelt wird. Sie wird dann an Deck gehoben und an die Deck-Druckkammer (siehe DDC) gekoppelt, in der die Dekompression absolviert wird.
  • DDC (DDC für deck decompression chamber, englisch für Deck-Druckkammer): Diese Kammer befindet sich auf dem Versorgungsschiff und dient sowohl der kontrollierten Kompression vor der Mission, als auch der Dekompression an deren Ende. Der Vorteil einer Druckkammer an Bord ist die Mobilität, die Wetterunabhängigkeit und die bessere medizinische Überwachung.
  • Versorgungsschiff (englisch support vessel): Während es bei den ersten Stationen noch zu massiven Problemen durch Seegang bei der Absenkung über die Bordseite kam, zeigte sich später, dass die ideale Form des Versorgungsschiffes die des Katamarans ist, bei dem das Habitat aus der Mitte des Schiffes zu Wasser gelassen werden kann. Um diese Form zu erreichen, wurden bei einigen Stationen zwei Schiffe, durch eine Plattform miteinander verbunden.
  • Landstation: Diese Station überwacht alle Vorgänge.
Der bei Ausstiegen erreichbare Freiraum rund um das Habitat beschreibt ein Ellipsoid

Für Ausstiege werden entweder gängige Drucklufttauchgeräte oder lange Schlauchverbindungen zum Habitat benutzt. Die Schlauch-Variante wird im Englischen als Hookah bezeichnet, dem aus dem Hindustani stammenden Begriff für Wasserpfeife.

  • Drucklufttauch- oder Kreislaufgeräte: Der Vorteil von Drucklufttauchgeräten ist die Mobilität, die für vollständig gesättigte Taucher auch zu einem großen Problem werden kann, wenn er nämlich bei schlechter Sicht den Rückweg zum Habitat nicht mehr findet. Es bestehen dann die zwei Möglichkeiten entweder eines lebensbedrohlichen Dekompressionsunfalls bei dem Versuch, zur Wasseroberfläche zu gelangen, oder der Tod durch Ersticken. Aus diesem Grunde wurden bei den meisten Programmen Markierungen und Seile rund um das Habitat angebracht, um zu vermeiden, daß sich Taucher verirren.
  • Hookah-Schläuche sind dementsprechend sicherer, schränken die Bewegungsfreiheit jedoch auch sehr ein und können sich verheddern.[7]

Somit sind die horizontalen Radien der Ausstiege auf die Menge des Luftvorrats oder die Länge des Atemschlauches begrenzt. Aber auch die Entfernungen über und unter das Niveau des Habitats sind beschränkt und richten sich nach der Einsatztiefe und der damit verbundenen Sättigung der Taucher. Der für Ausstiege erreichbare Freiraum beschreibt somit die Form eines Ellipsoids rund um das Habitat.

Im Programm Tektite I befand sich das Habitat auf einer Tiefe von 13,1 m. Ausstiege waren vertikal bis auf eine Tiefe von 6,7 m (6,4 m über dem Habitat) bzw. 25,9 m (12,8 m unter dem Habitat-Niveau) begrenzt und wurden horizontal bis auf eine Entfernung von 549 m zum Habitat durchgeführt.[1]

Die Stationierung von Tauchern auf dem Meeresboden hat gegenüber von oberflächenbasierten Tauchgängen diverse Vorteile:

  • Beobachtungen können zu jeder Zeit des Tages durchgeführt werden, um damit das Verhalten sowohl von tagaktiven als auch nachtaktiven Organismen zu studieren.[8]
  • Unterwasserstationen im flachen Wasser können auch dazu benutzt werden, Taucher aus größeren Tiefen aufzunehmen, um einen Großteil der Dekompression darin durchzuführen. Dieses Prinzip wurde im Projekt Conshelf II genutzt.
  • Sättigungstauchgänge bieten die Möglichkeit, mit kurzen Interallen zu tauchen, was von der Oberfläche nicht möglich ist.
  • Risiken in Zusammenhang mit Tauch- und Schiffs-Operationen bei Nacht können minimiert werden. Im Habitat La Chalupa fanden 35% aller Tauchgänge nachts statt.
  • Um die gleiche Menge an Tauchgängen anstelle vom Habitat La Calupa von der Wasseroberfläche aus durchzuführen, wären täglich acht Stunden Dekompressionszeit notwendig gewesen.[1]
  • Umständliche Handhabung
  • hoher Personal- und Materialaufwand
  • begrenzte Mobilität
  • hohe Kosten

Relevante Projekte

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Jahr Zustand max. Tiefe Beschreibung
1962 eingestellt 61m Man in the Sea I, USA

Der erste Aquanaut war Robert Stenuit im Projekt "Man-In-The-Sea I" von Edwin A. Link. Am 06. September 1962 verbrachte er 24 Stunden und 15 Minuten auf 61 m Tiefe in einem Stahlzylinder und absolvierte dabei mehrere Ausstiege.

1962 eingestellt 10m Conshelf I bzw. Precontinent I (Jaques-Yves Cousteau), Frankreich

Dieses erste Projekt von Jacques Cousteau's Conshelf- bzw. Precontinent-Serie wurde mithilfe des Habitats "Diogenes" vor der Küste Marseilles in einer Tiefe von 10m durchgeführt. Albert Falco und Claude Wesley lebten darin für eine Woche. Diogenes war ein Stahlzylinder von 5 m Länge und 2, 5m Durchmessern und verfügte über Fernseher, Radio, Bibliothek und ein Bett. [2]

1963 eingestellt 25m Conshelf II bzw. Precontinent II (Jaques-Yves Cousteau), Frankreich/Sudan

Diese Anlage im Riff Shaab Rumi vor Port Sudan bestand aus drei Unterwasserstationen:

  • das Haupthaus Starfish in Form eines Seesterns auf 10 m Tiefe
  • eine Garage für das U-Boot Diving Saucer auf 10 m Tiefe
  • das Tiefenlabor Deep Station auf 25 m Tiefe

Fünf Personen lebten einen Monat lang im Haupthaus, zwei weitere eine Woche in der Deep Station.[2]

1964 eingestellt 126m Man in the Sea II, USA

Im Juni 1964 verbrachten Robert Stenuit und Jon Lindbergh 49 Stunden auf einer Tiefe von 126 m in Edwin A. Link's Man-in-the-Sea II-Programm. Das Habitat bestand dabei aus einem elastischen Ballon namens SPID (submerged portable inflatable dwelling, englisch für tauchfähige, portable, aufblasbare Behausung).

1964 eingestellt 59m Sealab I, USA

Sealab I war ein Habitat der U.S. Marine. Im Juli 1964 verbrachten darin vier Taucher neun Tage auf 59 m Tiefe.[9] Die Anlage hatte eine Länge von 12,19 m (40 Fuß) und einen Durchmesser von 2,74 m (9 Fuß), folglich also eine Nutzfläche von etwa 33 m².[10]

Sealab 1
Sealab 1
1965 eingestellt 62,5m Sealab II, La Jolla/Kalifornien, USA

Sealab II fand zwischen dem 28. August und 14. Oktober 1965 etwa 1 km vor der Seebrücke des Scripps Institution of Oceanogrophy in La Jolla, Kalifornien auf einer Tiefe von 62,5 m (205 Fuß) statt, um den Nutzen von Stationen am Meeresboden zu erforschen. Das Habitat bestand aus einem Stahlzylinder mit einem Durchmesser von 3,66 m (12 Fuß) und einer Länge von 17,37 m (57 Fuß), hatte folglich also eine Nutzfläche von etwa 63,57 m².[11]

1965 eingestellt 11m Glaucus, Plymouth, Großbritannien

Dieses Selbstbau-Habitat bestand aus einem Zylinder von 3,7 m Länge und 2,1 m Höhe und wog 2 t. Colin Irwin (19) und John Heith (22), beide Mitglieder im Bournemouth and Poole Sub Aqua Club, wohnten darin für eine Woche auf einer Tiefe von 11 m. Das Habitat verfügte über zwei Betten und ein Telefon. Die Entwicklung dauerte etwa sechs Monate und kostete 1000 £. CO2 wurde per Atemkalk aus der Luft gefiltert und gegen Sauerstoff ersetzt, so daß keine Luftversorgung von der Wasseroberfläche nötig war.

Das Human Interface Technologies Team der University of Birmingham fügte der virtuellen Simulation des Plymouth Sounds eine digitale Rekonstruktion des Habitats hinzu, so dass die Anlage zumindest virtuell wieder begehbar ist. [12][13]

1965 eingestellt 100m Conshelf III bzw. Precontinent III (Jaques-Yves Cousteau), Frankreich

Dieses Projekt wurde in der Nähe von Nizza auf einer Tiefe von 100 m durchgeführt. Sechs Beatzungsmitglieder lebten drei Wochen in diesem Habitat und testeten während täglicher Ausstiege potentielle Arbeitskapazitäten.[2]

Das eigentliche Habitat war kugelförmig ud beherbergte zwei Etagen. Es saß auf einer Plattform, die sowohl als Ballast unter Wasser als auch als Schwimmkörper an der Wasseroberfläche fungierte.

1966-1986 eingestellt Hydrolab, USA

Hydrolab bestand aus einem Zylinder mit den Dimensionen 5,49 m x 2,44 m. Es verfügte über eine Eingangsschleuse, so dass die Dekompression am Ende einer Mission innerhalb des Habitats und unter der Kontrolle der Aquanauten durchgeführt werden konnte. Es diente etwa 500 Aquanauten in 150 Missionen als Forschungsplattform. 1986 wurde es an die Smithsonian Institution übergeben, wo es sich noch heute befindet.[14][15][16]

1968/1972 eingestellt 13m Edalhab (Engineering Design and Analysis Laboratory Habitat), USA

Dieses Habitat in Form eines liegenden Zylinders war 2,6 m hoch, 3,3 m lang und wog 14 t. Es wurde erbaut von Studenten des Engineering Design and Analysis Laboratory. Am 26. April 1968 verbrachten vier Studenten 48 Stunden und 6 Minuten in diesem Habitat in Alton Bay, New Hampshire. Es folgten zwei weitere Missionen auf 12,2m[17]

Edalhab II, FLARE (Florida Aquanaut Research Expedition)

Dieses Experiment der Universität New Hampshire und der NOAA zur Nutzung von Sauerstoff/Stickstoff-Atemgas fand 1972 ebenfalls in Edalhab statt.[18] Bei diesen drei Missionen wurde das Habitat vor Miami auf einer Tiefe von 13,7 m positioniert. Der Umbau zu diesem Experiment erhöhte das Gewicht des Habitats auf 23 t.

1968-1974 eingestellt 30m Chernomor I und Chernomor II, Sowjetunion

Dieses Habitat bestand aus einem Zylinder mit den Maßen 2,9 m x 7,9 m und einer Verdrängung von 62 t. Einsatzort war das Schwarze Meer. Die erste Serie von Missionen (Chernomor I) begann im Juli 1968: 28 Aquanauten in 5 Teams verbrachten zwischen 4 und 6 Tagen auf 12,5 m. Nach einem Umbau war das Habitat (jetzt Chernomor II) dazu in der Lage, 2 Wochen unabhängig von der Wasseroberfläche auf 30 m zu operieren. Zwischen 1969 und 1972 verbrachten Aquanauten in zahlreichen Missionen insgesamt 4000 Mann-Stunden im Habitat. Die längste Mission dauerte 52 Tage auf 15 m mit 3-5 Personen (1971). Durch den geringen negativen Auftrieb von 4 t kippte das Habitat einmal samt Tauchern darin um 30-40°. Ein anderes Mal 'hüpfte' es mehrere Male, bis es im Uferbereich zur Ruhe kam.[1]

1968-1969 eingestellt 10m BAH I, Bundesrepublik Deutschland

BAH I (für Biologische Anstalt Helgoland) hatte eine Länge von 6 m und einen Durchmesser von 2 m. Sie wog etwa 20 t und war für eine Besatzung von 2 Personen vorgesehen.[19]

  • Die erste Mission im September 1968 mit Dr. Jürgen Dorschel und Dr. Gerhard Lauckner auf 10 m Tiefe in der Ostsee dauerte 11 Tage.
  • Im Juni 1969 folgte eine einwöchige Flachwassermission im Bodensee.
  • Bei dem Versuch, das Habitat auf 47 m zu verankern, wurde sie mit den beiden Tauchern darin geflutet und sank auf den Meeresboden. Man entschied, es gemäß der notwendigen Dekompressionsgeschwindigkeit mit den beiden Tauchern zu heben. Dabei kam niemand zu Schaden.[1]

BAH I sammelte wertvolle Erfahrungen für das wesentlich größere Unterwasserlabor Helgoland. 2003 wurde BAH I als technisches Denkmal von der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld übernommen und kam noch im selben Jahr in das Nautineum Stralsund auf der Insel Kleiner Dänholm.[20]

1968-1983 eingestellt 10m Malter, Deutsche Demokratische Republik

Dieses kleinere Habitat von 4,2 x 2 m wurde auf einer maximalen Tiefe von 10 m in der Malter-Talsperre bei Dresden eingesetzt. Die 2-Tages-Mission im November 1968 fand auf 8 m Tiefe als erstes Habitat unter einer gefrorenen Wasseroberfläche statt.

1972 wurde das Habitat überholt und bis 1983 eingesetzt. [1]

1969-1971 eingestellt 157m Aegir, Hawaii/USA

Diese Habitat bestand aus zwei Druckkammern mit den Maßen 2,7 x 4,6 m, die durch eine kugelförmiges Zwischenmodul miteinander verbunden waren. Die gesamte Anlage war auf einer geräumigen Plattform angelegt und wies dadurch sehr gute Schleppeigenschaften auf. Insgesamt wurden 25 Tauchgänge auf 24,4 m, 3 Tauchgänge auf 60,1 m und im Jahre 1971 ein Tauchgang auf 157,3 m vor Makapuu Point, Hawaii durchgeführt. Probleme entstanden durch niedrige Temperatur im Habitat und die eingeschränkte Kommunikation in der Helium-Atmosphäre. Zwischen 1971 und 1975 wurde die Anlage für Tauchsimulationen genutzt.[1]

1969-1970 eingestellt 13,1m Tektite I, Tektite II und Minitat

Das Tektite-Habitat bestand aus zwei Türmen mit jeweils zwei Stockwerken. Die Türme waren durch einen flexiblen Tunnel miteinander verbunden. Tektite I fand auf 13,1 m statt und dauerte 60 Tage.

1969 eingestellt 186m Sealab III, San Clemente/Kalifornien, USA

Nach dem Abschluß von Sealab II wurde das Habitat für eine Tiefe von über 180 m (600 Fuß) modifiziert und erhielt den Namen Sealab III. Im Februar 1969 wurde es bei San Clemente, Kalifornien abgesenkt. Bei dem Reparaturversuch eines Heliumlecks, erlitt einer der vier Taucher durch fehlendes Atemkalk einen tödlichen Unfall, was dazu führte, dass alle weiteren Programme der U.S. Marine eingestellt wurden.[21]

1969 k. A. 10m Sublimnos, Tobermory/Kanada

Dr. Joe MacInnis plante mit dem kanadischen Habitat Sublimnos (in Anlehnung an Limnologie), ein kostengünstiges Modell anzubieten, das sich sogar Tauchclubs und kleinere Universitäten leisten könnten. Obwohl der Bau des Habitats zu der Zeit etwa 10.000 $ kostete, wollte er diesen Preis in Zukunft auf etwa 2000 $ reduzieren. Er schuf das sogenannte Prinzip Open Hatch, demzufolge jedermann freien Zutritt zum Habitat haben sollte. Sublimnos verfügte über zwei ausklappbare Tische, eine Beobachtungskuppel an der Decke und vier Seitenfenster. [22] Der bewohnbare obere Teil war 2,7m hoch und hatte einen Durchmesser von 2,4m, also ein Volumen von etwa 10m³. Das Habitat wurde vom Ufer aus mit Luft versorgt. 1975 schenkte die MacInnis Foundation es dem Seneca College in Ontario.[1]

1969 eingestellt Helgoland, Bundesrepublik Deutschland

Das Unterwasserlabor Helgoland ist eine ehemalige deutsche Unterwasserstation und das erste stationäre Tauchsystem zum Sättigungstauchen für den Einsatz in kälteren Gewässern.

1969 eingestellt 12m Operation Atlantide, Lago di Cavazzo, Italien

Diese Anlage bestnd aus mehreren miteinander verbundenen Zylindern und diente auf einer Tiefe von 12 m im Lago di Cavazzo als Unterwasserstation.[1]

1972-1975

1986-

in Betrieb 32m

6,5m

La Chalupa, ab 1986 Jules' Undersea Lodge, Florida, USA

Das UWL La Chalupa wurde von der Marine Resources Development Foundation (MRDF) und der Regierung von Puerto Rico finanziert. Es besteht aus zwei Zylindern, die durch einen rechteckigen Raum miteinander verbunden sind und somit eine Gesamtfläche von 32 m2 bietet. Es ist für 5 Personen ausgelegt und wurde für 11 Missionen bis auf Tiefen von 32 m eingesetzt.[1]

Seit 1986[23] wird die Anlage in einer Tiefe von 6,5 m als das erste Unterwasserhotel der Welt genutzt. MarineLab und Jules Undersea Lodge befinden sich heute in derselben Lagune. [24]

1970 eingestellt 20m Shelf I, Bulgarien

Shelf I bestand aus einem Stahlzylinder mit den Maßen 2,5 m x 6 m und wurde vor Burgas im Schwarzen Meer auf einer Tiefe von 20 m verankert. Im August 1970 betraten die ersten drei Aquanauten die Anlage und verbrachten dort 4½ Tage. Die Innentemperatur war identisch mit der Außentemperatur (24°C) und die Luftfeuchtigkeit betrug 90-95%. Am Ende der Mission wurden die Taucher per Kapsel zum Versorgungsschiff gebracht, wo sie an die dort befindliche Druckkammer gekoppelt wurde. Die dortige Dekompression dauerte 33,5 Stunden.

Im September startete die zweite und letzte Mission, die jedoch schon nach drei Tagen wegen schlechter Wetterverhältnisse abgebrochen wurde.[1]

1973 eingestellt 30m Seatopia, Japan, Japan Marine Science and Technology Center (JAMSTEC)

Diese Anlage war für Missionen bis auf 100 m vorgesehen und bestand aus folgenden Modulen:

  • das Habitat (2,3 m x 10,5 m)
  • die Personen-Transfer-Kapsel (PTC) (1,7 m x 2,8 m)
  • das Versorgungsschiff das extra für dieses Programm gebaut wurde und über eine Deck-Dekompressionskammer (DDC) verfügte, an das das PTC gekoppelt werden konnte.

Obwohl schon 1969 fertiggestellt, wurde dieses Habitat mehrere Jahre lang nur für Simulationen benutzt. Im September 1973 wurde Seatopia vor Yokosuka, im Südosten Japans, auf einer Tiefe von 30 m verankert und vier Aquanauten bestiegen die Anlage. Diese Mission dauerte 68 Stunden.[1]

1973 nicht umgesetzt - Village sou-marin (Jacques Rougerie), Frankreich

Jacques Rougerie plante diese Unterwassersiedlung im Auftrag der US-Raumfahrtagentur NASA und der US-Ozeanografiebehörde NOAA als Station für Langzeitforschungsaufenthalte von bis zu 250 Wissenschaftlern in 40 m Tiefe vor den karibischen Jungferninseln.[25]

1974-1984

2008-k.A.

in Betrieb 9m Wildschütz UW-Station RI, RII, RIII, Deutsche Demokratische Republik

Der erste Tei dieser kleinen Anlage (RI) wurde 1974, der zweite (RII) zwischen1980 und 1984 gebaut und zuerst im Bergwitzsee eingesetzt, wo sie vor allem für die Ausbildung im taucherischen Wehrsportbereich genutzt wurde. Sie besteht aus einer pilzförmigen Basis mit drei von ihm abzweigenden Kapseln. 1998 wurde sie nach Wildschütz transportiert, wo sie 2008 instand gesetzt und auf einer Tiefe von 9 m wieder aktiviert wurde. [26]

1977 eingestellt 300m Bentos-300, Sowjetunion

Bentos-300 (sprich Bentos minus 300) war ein manövrierfähiges und am Meeresgrund stationierbares U-Boot. Es verfügte über eine Ausstiegsschleuse und war dazu in der Lage, mit etwa 25 Personen zwei Wochen am Meeresboden zu verbringen. Obwohl schon 1966 angekündigt, hatte es seinen ersten Einsatz erst 1977. Die angestrebte Tauchtiefe war 300 m.[1] Nachdem 1992 Bentos-300 im russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk gesunken war, scheiterten mehrere Versuche, es wieder zu bergen. Im November 2011 wurde es dann zerlegt und in den folgenden 6 Monaten an Land geholt. [27]

1977 eingestellt Galathee (Jacques Rougerie), Frankreich

Dieses erste Unterwasser-Habitat von Jacques Rougerie wurde am 04. August 1977 zu Wasser gelassen.[28] Die Außenhülle der halb mobilen und frei schwebenden Konstruktion bestand aus Stahl, verfügte über Fensterkuppeln aus Acrylglas und hatte bewegliche Ballastkörper aus Neopren. Es bot bei 56m³ Rauminhalt Platz für vier bis sieben Besatzungsmitglieder.[25]

1978 eingestellt Aquabulle (Jacques Rougerie), Frankreich

Die Taucherglocke Aquabulle wurde zum ersten Mal im März 1978 eingesetzt und war ein Unterwasser-Observatorium für Tiefen bis zu 60 Metern. Bei einer Höhe von 280 cm und einem Durchmesser von 250 cm bot es drei Tauchern Platz für mehrere Stunden.[28]

1981 eingestellt 12m Hippocampe (Jacques Rougerie), Frankreich

Im Dezember 1981 wurde dieses Habitat an der Stelle in Betrieb genommen, an der 1962 Jacques Cousteau's Conshelf/Precontinent positioniert wurde. Hippocampe I wurde von Jacques Rougerie und Bernard Gardette, Psychologe bei Comex, getestet. Prinzipiell Galathee ähnlich bestand es aus einer Aluminium-Struktur mit großen Fenstern aus Polymethylmethacrylat. Die Konstruktion war in der Lage, zwei Taucher in gesättigtem Zustand in einer Tiefe von 12 Metern für einen Zeitraum von 7 bis 15 Tagen zu beherbergen. 'Hippocampe I' wird zur Zeit in in Isla Mujeres, Cancun, ausgestellt.[29]

1984 in Betrieb 8m MEDUSA, ab 1984 MarineLab, USA

Obwohl schon 1970 unter dem Namen MEDUSA (Abkürzung von Midshipmen Engineered & Designed Undersea Systems Apparatus, englisch für Von Kadetten Entworfenes Untersee-Systems-Gerät) von der U.S. Marine-Akademie entwickelt, wurde es erst 1980 fertiggestellt. 1984 wurde es der Marine Resources Development Foundation (MRDF) gestiftet, in MarineLab umbenannt und zum ersten Mal eingesetzt. 1985 erreichte es seinen endgültigen Standort in der Lagune bei der Stiftungszentrale in Key Largo, Florida.

MarineLab, auch Classroom in the Sea, ist das älteste noch in Betrieb befindliche Habitat und besteht aus einem Wassertank aus Stahl von 5 m Länge und 2,5 m Durchmesser. Es verfügt über ein Fenster von 80 cm Durchmesser und eine vollverglaste Beobachtungskuppel aus Acrylglas mit einem Durchmesser von 168 cm unter dem Habitat.[30]

1989 in Betrieb 19m Aquarius Reef Base, USA

'Aquarius' ist ein US-amerikanisches Unterwasserhabitat und -labor, das sich im Besitz der Florida International University (FIU) befindet. Sie liegt circa vierzehn Kilometer südöstlich vor Key Largo im Atlantik auf einer Tiefe von 19m.

1991 in Betrieb 12m Eilat's Coral World Underwater Observatory, Eilat/Israel

Der erste Teil dieses Observatoriums wurde 1975 erstellt und 1991 erweitert. Die Anlage ist über einen Steg vom Ufer aus und über einen Korridor von der Wasseroberfläche erreichbar und befindet sich in einer Tiefe von 12 m.[31]

1995 k. A. 6m Red Sea Star, Eilat/Israel

Das Restaurant 'Red Sea Star' besteht aus drei Modulen, einem Eingangsbereich über der Wasseroberfläche, einem Restaurant mit 62 Panoramafenstern 6m unter Wasser und einem darunter gelegenen Ballastbereich. Die gesamte Konstruktion wiegt etwa 6000 Tonnen. Das Restaurant hat eine Kapazität von 105 Personen.[32][33]

1997 eingestellt 8m Scott Carpenter Space Analog Station, USA

1997 und 1998 wurde dieses kleine Habitat bei Key Largo, Florida auf einer Tiefe von 8 m für den Zeitraum von 31 Tagen betrieben. Man beabsichtigte, auf diese Weise, das Interesse von Studenten und Bevölkerung für Wissenschaften und das Raumfahrtprogramm der NASA zu erhöhen.[34]

2001 k. A. 8m Divescope, Neukaledonien

'Divescope' war eine größere Taucherglocke aus Plexiglas und Stahl mit einem Trockenbereich, in dem man vollständig auftauchen konnte. Sie befand sich in der Lagune vor Nouméa, der Hauptstadt von Neukaledonien in einer Tiefe von etwa 8 m (26 Fuß). Sechs Personen konnten sich darin für eine halbe Stunde aufhalten. 'Divescope' wurde unter anderem für Unterwasser-Hochzeiten genutzt. [35] Die Konstruktion ähnelt Jacques Rougerie's 'Aquabulle' (siehe oben).

2004 in Betrieb 5m Ithaa Undersea Restaurant, Malediven

Ithaa (dhivehi für Mutter der Perle) ist das weltweit einzige vollverglaste Unterwasser-Restaurant und befindet sich im Hotel Conrad Maldives Rangali Island.[36] Es ist erreichbar über einen Korridor von der Wasseroberfläche, so dass Besucher die Anlage trockenen Fußes und ohne die Notwendigkeit von langwierigen Kompressions- bzw. Dekompressionsprozeduren betreten und verlassen können. Ithaa wurde von M.J. Murphy Ltd. gebaut und hat ein Gewicht von 175 t.[37]

2005

2007

eingestellt 12m Progetto Abissi, Italien

Dieses Projekt, auch unter dem Namen La Casa in Fondo al Mare (italienisch für Das Haus unter dem Meer) des Tauchclubs Explorer Team Pellicano bekannt, bestand aus 3 zylindrischen Stationen und diente als Plattform für eine TV-Spielshow. Es fand zum ersten Mal im September 2005 für 10 Tage statt. Im Jahr 2007 wohnten 6 Aquanauten für 14 Tage in der Anlage.[38]

2006 nicht umgesetzt k. A. Hydropolis, Dubai

Designer Joachim Hauser und Prof. Roland Dieterle (SIBC) plante dieses Großprojekt eines Luxus-Resorts in Dubai.[39] Das Konzept sah 220 Hotelsuiten vor[40] und der Bau hätte Ende 2003 beginnen sollen. Da es jedoch Probleme mit der Finanzierung und Investoren gab, Palm Jumeirah wurde das Projekt bereits im Oktober 2004 von der damals zuständigen Behörde DDIA ad acta gelegt. Die Anlage sollte aus einer Land-Station bestehen, in der die Gäste begrüßt würden. Über einen Tunnel sollten sie dann per Zug in den Hauptbereich gebracht werden.

Der Plan sah vor, als Fundament der Anlage im Meer eine kreisrunde Mauer mit einem Durchmesser von 210 m zu bauen, anschließend das Meerwasser (785.000 m³) aus seiner Mitte abzupumpen und auf dieser Basis die Konstruktion zu beginnen.[41]

Das Projekt-Management sollte von der Firma SIBC Industrial Building Consultants, die technische Beratung von der Firma Siemens und die marinen Studien von der Firma Ostsee Kontor übernommen werden.[42]

2007 eingestellt 3m Biosub, Australien

Der Australier Lloyd Godson wohnte 2007 für 12 Tage in einem Container unter der Wasseroberfläche. Der Schwerpunkt dieses Experiments lag in der Autarkie. So produzierte er dort seine eigene Energie mithilfe eines Fahrrad-Heimtrainers und einen Teil seines Sauerstoff mit einem System aus Chlorella-Algen, die auch das Kohlendioxid aus der Luft filtern sollten. Obwohl das Projekt nicht so reibungslos verlief wie geplant, generierte es wichtige Erkenntnisse für autarke Systeme.[43]

2008 nicht umgesetzt 12m Poseidon Undersea Resort, Republik Fidschi

Der Unterwasserbereich des Poseidon Undersea Resorts sollte aus einem langen Korridor bestehen, an dessen Längsseiten die abgerundeten Zimmer-Module (sogenannte Pods, englisch für Kapsel) und an den Kopfseiten zwei runde Gemeinschaftsräumlichkeiten wie Bar und Restaurant gekoppelt werden sollten. Die Anlage sollte per Aufzug von der Wasseroberfläche erreichbar sein und über 24 Unterwasser-Suiten mit einer Fläche von je 51 m² verfügen, die zu 70 % aus 60 mm starkem, transparentem Acrylglas (Polymethylmethacrylat) bestehen sollten.[44]

2010 geplant 30m Sea Orbiter (Jacques Rougerie)

Der Sea Orbiter ist eine geplante französische Seeforschungsstation. Initiator ist der französische „Unterwasserarchitekt“ Jacques Rougerie. Die Gesamthöhe des Sea Orbiters soll ca. 51 Meter betragen, wovon sich 30 Meter unter Wasser befinden. Die Station soll senkrecht treiben und u. a. den Atlantik erkunden. Ursprünglich sollte die Station 2010 in Betrieb gehen, gegenwärtig ist das Projekt aber noch in der Planungsphase. Ein neuer möglicher Zeitpunkt für einen Stapellauf wurde bisher nicht genannt, nachdem im Mai 2015 erst ein einziges Bauteil, das "Eye of the SeaOrbiter" fertiggestellt wurde.

Sekundäre Projekte

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Unterwasserhotel Utter Inn

Folgende Projekte fanden zwar mehrfache Erwähnung in der Presse, konkrete Entwicklungen sind jedoch nicht zu finden oder sie repräsentieren keine neue Entwicklung:

  • Utter-Inn, Unterwasserhotel des Künstlers Mikael Genberg im Mälarsee in der Nähe von Västerås bei Stockholm/Schweden. Es besteht aus einer Konstruktion mit einer Kabine über Wasser und einer darunter.schwimmenden mit einem Zimmer. [45] Das populäre Projekt mündete in der Gründung von Genber Underwater Hotels.
  • Genberg Underwater Hotels ist eine luxuriösere Variante des Utter-Inn und befindet sich im Manta Resort bei der Insel Pemba/Tansania im Indischen Ozean.[46][47]
  • Atlantis Signature Suites sind zwei Suiten im Hotel Atlantis, The Palm/Dubai, die sich unter der Wasseroberfläche der Lagune befinden und über große Panoramafenster verfügen.
  • Planet Ocean Underwater Hotel: Dieser für Florida vorgesehene Entwurf lehnt sich sehr stark an das Design von Poseidon Resort an.[48]
  • Water Discus Underwater Hotel: Dieses 2011 preisgekrönte, jedoch noch nicht umgesetzte polnische Konzept besteht aus zwei großen Bereichen jeweils in Form eines Discus mit einer Fläche von etwa 1000m², von denen sich der eine unter der Wasseroberfläche, der andere darüber befindet. [49]Der Unterwasserbereich soll über 21 Zimmer verfügen und sich in 6 m Tiefe befinden.[50]
  • Chinesisches Tiefsee-Bergbau-Labor: 2012 stellte das China Ship Scientific Research Centre auf der 5. China Beijing International Hi-Tech Expo das Design eines Tiefsee-Labors vor, das für eine Tiefe von 1000 m und Einsätze von 2 Monaten für 33 Personen geplant ist. Die nuklearbetriebene Anlage soll die Form eine U-Bootes haben und bei einer Länge von 60,2 m, einer Breite von 15,8 m und einer Höhe von 9,7 m 2600 t wiegen. Ein kleinerer Prototyp für Missionen von 18 Tagen bei einer Besatzung von 12 Personen sollte 2015 in Betrieb gehen. Obwohl kein Datum für die große Version veröffentlicht wurde, gehen Experten von einem Realisierungsdatum von 2030 aus.[51] Eine Präsentation des Chinesischen Wissenschaftsministeriums stellte 2016 eine ähnliche Station für eine Tiefe von 3000 m im Südchinesischen Meer und für Missionen von bis zu einem Monat für mehrere Dutzend Teilnehmer vor. Demzufolge befände sich das Projekt auf der Liste der 100 wichtigsten Wissenschafts- und Technologie-Prioritäten der chinesischen Regierung auf Rang 2.[52]
  • Atlantica Expedition: Der NASA-Umwelt-Ingenieur, Science-Fiction-Autor und Entwickler der Scott Carpenter Space Analog Station Dennis Chamberland beabsichtigte mit diesem Projekt, die erste permanente Unterwasserkolonie der Welt zu bauen und erhielt dazu Unterstützung von James Cameron. Allerdings hat die Umsetzung des Projekts bisher noch nicht stattgefunden.[53]
  • Aqua Star Hotel: Dieses Konzept sollte aus aus kleinen Modulen bestehen und in einer Tiefe von 10 m verankert werden. Allerdings wurde es bisher noch nicht umgesetzt.[54]
  • Calamar-Park: Calamar Park ist ein quelloffenes Projekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Unterwasserstationen, jedoch bisher nicht in die Realität umgesetzt.[55]
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