Benutzer:NACHTFALKEueberBERLIN/Spiel Bearbeitung Historie

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Und


Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom spielerischen Umgang mit der Materie ist der Mensch schon immer fasziniert gewesen; es lag auch in den Anfängen zivilisierteren Denkens grundsätzlich im Wesen des Menschen, spielen zu wollen. Hiervon zeugen zahlreiche Motive in Frankreich gefundener Höhlenzeichnungen und Tonmalereien.

Laut der griechischen Mythologie erfanden die Götter das Spiel. Die Erfindung des Würfels zum Zweck des Spielens soll auf den Gott Hermes zurückzuführen sein. Darüberhinaus wird die Fähigkeit des Hellsehens und des Sehens in die Zukunft dem Sohn des Zeus zugeschrieben, wobei das Legen der Karten die Grundlage für Weissagungen darstellte. Papyrusträger aus dem alten Ägypten zeugen von der Tatsache, dass die Vorläufer des späteren Tarots bereits in diesen frühen Zeiten existierten und dass aus der Kartenlegung orakelt wurde. Die Chinesen benannten vor fünf Jahrtausenden ein Zahlenlotto Keno, dass auffällige Regelübereinstimmungen mit dem heutigen Bingo aufweist; da es eingesetzt wurde, die Chinesische Mauer zu finanzieren, mag es die erste Staatliche Lotterie der Menschheit gewesen sein, sofern nicht archäologische Funde noch älterer Beweisstücke ergeben, dass schon weit vor dieser Zeit Glückslotterien zu Staatsfinanzierungen benutzt wurden, deren Charakter im Altertum jedoch nicht der persönlichen Bereicherung der Mitspieler, sondern dem Bewusstsein des Einzelnen entsprach, in spielerischer Weise dem Allgemeinwohl zu dienen. Archeologische Funde zeugen davon, dass das altägyptische Schlangenspiel sich bis etwa 3000 Jahre v. Chr. zurückverfolgen lässt.

Im Altertum nahmen die großen öffentlichen Kampfspiele die oberste Stelle ein, aber auch gesellige Spiele, namentlich bei den Griechen, (bei Trinkgelagen der Weinklatsch Kottabos) hatten ihren Platz im Alltag.

Es ist zu vermuten, dass die großen Feldherren seinerzeit den Göttern des Glücks folgten - machten sie ihre Kriegsstrategien oft vom Ausgang eines zuvor erfolgten Spiels abhängig. Nach alten Überlieferungen gab es königliche Lottogeneraldirektoren. Oft wurden Kriege mittels ausgerufener Lotterien finanziert, denen damals der heutige Glücksspielcharakter fehlte. Die Ausrufung einer Kriegslotterie hatte zu früheren Zeiten einen Massenandrang einer Bevölkerung zur Folge, die mit ihrer Ansicht dem Glücksspiel eher puritanisch gegenüberstand. Archivierten Gemeindeschreibungen des kolonialen Amerikas ist beispielsweise zu entnehmen, dass es der gesellschaftliche Anlass war, an einer Kriegslotterie im Nord-Südstaaten-Konflikt teilzunehmen; das patriotische Beisammensein, innerhalb dessen der einzelne so oft ein Los zog (kaufte), bis er etwas gewonnen hatte, wobei derjenige das höchste Ansehen genoss, der die meisten Lose bis zum Treffer ziehen musste und dem zufolge die meisten Mittel für die Kriegsfinanzierung zur Verfügung gestellt hatte.

In frühgeschichtlicher Zeit waren Spiele häufig von der Magie bestimmt. Der Wurf eines Loses oder eines Würfels ist meist als ein Versuch zu werten gewesen, den göttlichen Willen oder Unwillen zu ermitteln.

Das bei Griechen und Römern sehr beliebte Ballspiel und das Würfelspiel, das Richterspiel der Kinder - sie alle wurden mit Hingabe veranstaltet. Das heute unter dem Namen Mikado weltweit bekannte Geschicklichkeitsspiel war bereits den Römern 100 v. Chr. als Orakelspiel bekannt. Ein Brettspiel namens petteia, nach der Sage eine Erfindung des Palamedes, erscheint bereits bei Homer als Unterhaltung der Freier in Ithaka (siehe: "Odyssee", I, 107). Allerdings fehlt Genaueres über die Art der griechischen Brettspiele.

Dem heutigen Schach- oder Damespiel scheint das Städtespiel ähnlich gewesen zu sein. Von den verschiedenen Gattungen der römischen Brettspiele sind einigermaßen bekannt der ludus latrunculorum (Räuberspiel), eine Art Belagerungsspiel und der ludus duodecim scriptorum.Im Räuberspiel wurden die vorhandenen Steine in Bauern und Offiziere geteilt und es galt, die feindlichen Steine zu schlagen oder festzusetzen. Beim ludus duodecim scriptorum, dem Spiel der 12 Linien, musste in einem in zweimal 12 Felder geteilten Wurfbrett das Vorrücken der 15 je weißen und schwarzen Steine durch die Höhe des jedem Zug vorangehenden Würfelwurfs bestimmt werden (Vorläufer des Backgammon). Auch ein dem Halma ähnliches Spiel existierte. So kann man sagen, dass eine Vielzahl der noch heute gängigen Gesellschaftsspiele ihren Ursprung im Mittelmeerraum haben und dort schon von alters her Bestandteil der dortigen Spielkultur waren.

Sehr beliebt war im Altertum das Fingerraten, das noch heute in Italien als Moraspiel verbreitet ist (siehe auch Schere, Stein, Papier).

Aus dem deutschen Sprachraum ist im Mittelalter vor allem als Volksspiel der Schwerttanz zu erwähnen. Daneben waren auch Steinstoßen, Speerwerfen und Wettlaufen beliebt. Auch das Kegeln und das stets mit Leidenschaft betriebene Würfelspiel sind in Mitteleuropa schon lange heimisch. Während das Landvolk an diesen Spielen festhielt, wandten sich die höfischen Kreise der Ritterzeit vorwiegend den Kampfspielen zu, aus denen sich unter fremdem Einfluss die eigentlichen Ritterspiele (Tjost, Buhurt und Turnier) entwickelten. Daneben wurde das Ballspiel (meist von der weiblichen Jugend) und als beliebtestes Verstandesspiel das Brettspiel und das Schachspiel (seit dem 11. Jahrhundert) betrieben.

Die ersten Olympischen Spiele in Hellas datieren auf das Jahr 776 v. Chr. Erst die fortschreitende archäologische Forschung lässt Rückschlüsse auf die Uneigennützigkeit und den sogenannten olympischen Grundgedanken, auf den noch heute ein jeder Teilnehmer der neuzeitlichen Spiele einen Eid leisten soll, zu; so waren den frühzeitlichen hellenischen Spielen keinesfalls auf Grund der dem Sieger zugutekommenden Ehrung, dem Ansehen und der lebenserleichternden Vergünstigungen in seinem Herkunftsort, nur uneigennützige Beweggründe zuzuordnen. Spielbetrug (beispielsweise das Versetzen von Markierungssteinen für die Leistungsbewertung und unfaires Verhalten) ist entgegen der heute überlieferten und allgemein als beispielhaft dargestellten „sportlichen Einstellung“ genauso missbräuchlich eingesetzt worden, wie heute mit Drogen Leistungssteigerungen erzielt werden. Erschwerend kam für die Teilnehmer hinzu, dass es kein "Siegertreppchen" gab; nur der Gewinner erlangte im Altertum Ruhm und Ehre - und Vermögen bei der Rückkehr zu Hause. Schon der Zweitplatzierte der jedweiligen Disziplinen versank in Bedeutungslosigkeit. So ist zu erklären, dass die letzte Disziplin der jeweiligen Spiele, das Gladiatorenrennen, das im Altertum den Höhepunkt der Spiele darstellte und dessen Sieger entsprechend hoch angesehen war, sogar regelmäßig Tote einforderte.

Je weiter man sich aus dem Mittelmeerraum in Richtung Norden bewegt, desto mehr verlagert sich der Charakter der betriebenen Spiele in Kraftspiele.

Seit der uns bekannten Existenz von Spielen, ist ersichtlich, dass Menschen auch um Sachwerte, anfangs um Naturalien, mit Aufkommen der ersatzweisen Zahlungsmittel (der ersten Münzen) um Geld gespielt haben. Mit diesem Vermögenseinsatz war der Begriff der Wette geschaffen. Schon damals nahm der Nervenkitzel, das scheinbar vorgegebene Schicksal zu korrigieren und Fortuna, die Göttin des Glücks, herauszufordern zu. Die Formen entwickelten sich aus ihrer Ursprünglichkeit vergangener Jahrtausende heraus immer weiter. Es entwickelten sich allerdings nicht nur die Anlässe, weswegen gespielt wurde, sondern auch die Formen des Spiels und die Einsätze. Manche Germanenstämme setzten Weib und Kind ein, ja setzten sich sogar selber mit Verschreiben ihres Leibs und ihrer Seele aufs Spiel, was in Einzelfällen bis in die Sklaverei ihrer Person führte (Leibeigenschaften).

Zwischen fortschreitender Aufklärung und erzkonservativer Haltung von Moralisten galt das Spiel im Mittelalter über lange Zeitspannen hinweg als Gotteslästerung.

  • Hatten kirchliche Fundamentalisten und Moralisten das Sagen, galt das Spielen als ketzerisch, und immer wieder wurden Verbote ausgesprochen, untermauert mit Bestrafungen, die in keinem Verhältnis zu den Anlässen standen.
  • Hatten weltliche Machtinhaber die gesellschaftlichen Geschicke zu bestimmen, wurden die Verbote aufgeweicht, sodass das Spielen zwar als gesellschaftlich unproduktiv galt und somit als verpönt angesehen wurde, aber geduldet war.

Wiederentdeckten die Landesfürsten die Möglichkeit, derer sich schon die altertümlichen Feldherren für deren Kriegsfinanzierung bedient hatten, mit der Ausrichtung von Spielen ihre Staatskassen zu füllen, änderte sich die Situation. Haushaltsbudgets, Gebäudeerbauungen, Investitionen im Bildungswesen konnte man mit den Erträgen aus einem öffentlich gemachten, staatlich kontrollierten Spiel hervorragend finanzieren.
Auch seitens der kirchlichen Institutionen wurden zwischenzeitliche Verbote aufgehoben, weil der Kapitalbedarf (beispielsweise für die Errichtung eines Klosters) anders für einen Orden nicht mehr aufzubringen war. Forschungsstätten und Sozialeinrichtungen, insbesondere die Bekämpfung aufkommender Seuchen (wie der Pest im Mittelalter), die Pflege alter und kranker Menschen, konnte durch den Ertrag kirchlicher Produktionen nicht mehr aufgebracht werden und längst konnten die Steuereinnahmen den Kapitalbedarf der Kirche nach Beendigung der Inquisition und mit der Aufgabe des Ausschreibens sogenannter Ablassbriefe nicht mehr decken. So ist letztlich die Aufhebung des Spielverbots seitens des Vatikans im 17. Jahrhundert in Italien nicht anzusehen als Kapitulation vor dem menschlichen Bedürfnis, zu spielen, sondern als wirtschaftlicher Faktor - gewissermassen ein Vorläufer späterer Soziallotterien. Von der Einführung des Zahlenlottos 1620 in Genua bis zur ersten öffentlichen Ziehung der Lottozahlen im Deutschen Fernsehfunk (DFF) brauchte es exakt 337 Jahre. Wettkämpfe und Glücksspiele gab es folglich schon immer, und die Lust darauf zu setzen wohl auch.

Lotterien erfreuten sich in der breiten Bevölkerung schon damals großer Beliebtheit. Dem Prinzip des heutigen Zahlenlottos entsprechende Ziehungen gab es seit dem 16. Jahrhundert in Italien und in England. Lotto entsprechend den heute bestehenden Regeln wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in Italien erfunden, in dem man politische Entscheidungen mittels Zahlenauslosungen ermittelte. Bei einer Ziehung 5 aus 90 wurden 5 Ratsherren im Zufallsprinzip bestimmt. Historiker sehen in diesem politischen Hergang die Entwicklung der numerischen Wette; dennoch sind jene Kriterien nicht dem „Glück“, sondern einer höheren Fügung zuzuordnen, als Ratsherr bestimmt zu werden.

Mangels kommunikativer und publikativer Möglichkeiten wurden Spiele dieser Art zunächst in administrativen Gebäuden offizialisiert und später in eigens dafür bestimmten Häusern, den sogenannten „Spielhäusern“ offeriert. Aus ihnen entwickelten sich erst später, im 18. Jahrhundert, die ersten Spielcasinos, in denen schwerpunktmäßig Würfelspiele und Kartenspiele an Hohltischen betrieben wurden. Im Lauf der Zeit konstruierte man die ersten Lotteriemaschinen, bei denen die Trefferchancen mechanisch gezogen werden konnten, um Manipulationen seitens der Bedienenden auszuschließen.
Einen wahren Siegeszug seiner Zeit trat Pharao an, eine Wette auf die Karte, die als nächste gezogen und aufgedeckt wurde. Auch bei diesem Spiel galt anfangs der Grundgedanke des Erzielens eines besseren Ergebnisses gegenüber den Mitspielern, und nicht der des materiellen Zugewinns. Im 19. Jahrhundert war Trente-et-un das geläufigste Gesellschaftsspiel in den Casinos, ihm folgte Vingt-et-un das in seinen veränderten Regeln heute im Glücksspiel Black Jack wiederzufinden ist. Absoluter Renner unter den öffentlichen Spielen wurde schon im vorigen Jahrhundert das klassische Roulette, dass zwar als Glücksspiel anzusehen ist, dessen Reiz für viele Spieler jedoch durch taktisches Vorgehen mittels seines Spieleinsatzes besteht, aus dem Prozess zufällig gefallener Zahlenreihen auf den weiteren, zukünftigen Verlauf zu spekulieren und zu reagieren, sodass es von den Spielern auch als Strategiespiel angesehen wird. Bis heute sind die Würfel und der Roulettekessel mit seiner Zahlendrehscheibe das Spielsymbol schlechthin.

Vielfach sind elektronische Spiele und digital animierte Spiele mit Strategie-, Geschicklichkeits- oder Kreativaufgaben an die Stelle ihrer Vorgänger gerückt - die bekanntesten unter ihnen beispielsweise "Counterstrike", "Freelancer" und das zur Zeit aktuelle "World Of Warcraft". Durch die Vernetzung von Spielerterminals zu einer Plattform erhöht sich die Anzahl der an einem Spiel Beteiligten, um den Reiz der Teilnahme am Spiel zu erhöhen. Durch die heutigen technologischen Möglichkeiten hinsichtlich der kommunikativen Datenübertragung und im Rahmen interaktiver Inhalte der spielspezifischen Software, spielen bis zu mehrere Tausend Spieler auf weltweit für jedermann zugänglichen Servern im Internet.

So haben sich die Ursprünge im Zusammenhang mit dem menschlichen Spieltrieb aus grauer Vorzeit bis heute gehalten,

  • zunächst als menschliches Grundbedürfnis der Zerstreuung,
  • zwischenzeitlich als gesellschaftlich unmoralisch angesehenes Ärgernis
  • und schließlich als vielfach steuerlich belangtes Luxusbedürfnis, das es heute zu befriedigen gilt.

Welcher Jugendliche denkt heute, wenn er sich in einen Spielserver einloggt, um dort seinem Computerspieltrieb zu frönen, daran, dass alles in einer Zeit begann, als Höhlenmenschen ihrem Spieltrieb durch spierlerisches Zeichnen freien Lauf ließen?

Das Alter von Spielen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das "Spiel von Ur" (2.300 v. Chr. Mesopotamien, heute Irak)
  • Mühlespiel (2000 v. Chr. Spuren in Irland, Ägypten, China )
  • Senet Spiel (1.350 v. Chr. Ägypten)
  • Go (um 500 v. Chr. erste gesicherte Funde von Vorläufern des Go in China)
  • Schach (5. Jh. n. Chr. Indien, "Chaturanga" war der Urahn des Schach)
  • Mancala (6. Jh. n. Chr. Äthiopien; Deutung älterer Funde umstritten)
  • Pachisi (6. Jh. n. Chr. Indien)
  • Domino (3. Jh. oder 11. Jh. China)
  • Dame (12. Jh. Südfrankreich)
  • Halma (1883, Erfinder ein amerikanischer Chirurg, George Howard Monks)
  • Kreuzworträtsel (um 1900 Londoner Times) -> Scrabble (1938, USA)
  • Mensch ärgere dich nicht (1910 Deutschland)
  • Monopoly (1935 Parker, USA)
  • Pac-Man (1980 Namco, Japan)
  • Tetris (1985 Alexey Pajitnov; Dmitri Pawlowski, Wadim Gerasimow Russland)
  • Die Siedler von Catan (1995 Klaus Teuber), 2000 zum Spiel des Jahrhunderts gewählt.