Benutzer:Schweiz02/Lake-Central-Airlines-Flug 527

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Schweiz02/Lake-Central-Airlines-Flug 527

Eine Convair CV-580 der Nolinor Aviation

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Strukturversagen nach uneingedämmten Triebwerksschaden
Ort 3 km südöstlich von Marseilles, Ohio, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Datum 5. März 1967
Todesopfer 38
Überlebende 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Convair CV-580
Betreiber Lake Central Airlines
Kennzeichen N73130
Abflughafen Chicago
2. Zwischenlandung Cincinnati
3. Zwischenlandung Flughafen Port Columbus International
4. Zwischenlandung Flughafen Toledo Express
Zielflughafen Detroit
Passagiere 35
Besatzung 3
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Am 5. März 1967 verunglückte eine Convair CV-580 auf dem Inlandslinienflug Lake-Central-Airlines-Flug 527 von Chicago über Lafayette, IN, Cincinnati, Columbus, IN und Toledo, OH nach Detroit, wobei alle 38 Insassen starben. Es war der erste Unfall einer CV-580 mit Todesfolge und bis zum Unfall auf dem Partnair-Flug 394 auch der opferreichste.

Flugzeug und Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Flugzeug war eine 14 Jahre und 4 Monate alte Convair CV-340 (Luftfahrzeugkennzeichen:N73130) und wurde am 3. November 1952 als Convair CV-340-31 fertiggestellt und am 13 September 1966 zur Convair CV-580 umgerüstet mit 2 Triebwerken des Typs Allison 501-D13D. Bis zum Unfall absolvierte die CV-580, die am 15. September 1966 von Lake Central Airlines übernommen und seither betrieben wurde, insgesamt 16.216 Flugstunden.

Die Besatzung bestand aus 3 Personen:

  • Flugkapitän John W. Horn (45) besaß 22.425 Flugstunden Erfahrung, darunter 403 auf der CV-340. Er hatte die Musterberechtigung für die C-46, die DC-3, die Convair CV-240, die CV-340, die CV-440 und die CV-580. Sein Tauglichleitszeugnis wurde am 29. November 1966 ausgestellt und hatte keine Einschränkung. Vor Antritt des Fluges hatte er 85 Stunden dienstfrei gehabt.
  • Erster Offizier Roger P. Skillman (33) besaß 4.166 Flugstunden Erfahrung, darunter 250 in der CV-340. Sein Tauglichleitszeugnis wurde am 26. September 1966 ausgestellt und hatte keine Einschränkung
  • Die 23-jährige Flugbegleiterin Babara Littman wurde am 3. August 1965 von Lake Central Airlines eingestellt und hatte ihr letztes Training am 1. November 1966 erfolgreich absolviert.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Convair hob um 19:52 Uhr in Columbus ab und stieg auf 10.000 ft (3050 m). Der Fluglotse erteilte um 20:05 die Freigabe zum Sinkflug auf 5.000 ft (1525 m), wobei die Piloten sich beim Durchsinken von 8.000 ft (2440 m) und 7.000 ft (2130 m) melden sollten. Die Bestätigung darauf war die letzte Meldung der Piloten. Um 20:07 Uhr verschwand das Signal des Flugzeugs auf dem Radarschirm. Zeugen beschrieben die Geräusche als „ Triebwerk, das aufdrehte“, als „Auto, das im Eis feststeckte“ und als „Rennwagen auf einem Drag Strip“. Aufgrund des Regens, der teilweise gefroren war, und der Schneefalls konnten sie aber das Flugzeug in dieser Nacht nicht sehen.

Ermittlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugdatenschreiber des Typs F-542 von United Control Corporation konnte ohne größere Schäden geborgen werden. Den Daten zufolge befand sich das Flugzeug zuletzt auf nordwestlichen Kurs (322°) auf ca. 8.000 ft (2440 m) bei einer Geschwindigkeit von 254 kn (470 km/h). Dann driftete es um 40° nach rechts und danach 55° nach links, bevor die Aufzeichnung um 20:06:05 Uhr abbrach. Der Stimmenrekorder ebenfalls von United Control Corporation. Obwohl auch er unbeschädigt war, waren die Gespräche und die Funksprüche unverständlich. Trotzdem konnte ihm entnommen werden, dass der Flug normal verlief, bis um 20:06:05 die Aufzeichnung abbrach. In den letzten 2½ s war ein tiefes Summen zu hören, dessen Ton plötzlich höher wurde und mit dem Anfang von Zivilschutzsignalen vergleichbar war.

Das Flugzeug schlug ohne Querneigung mit angehobener Flugzeugnase auf und lag in 2 Teilen auf dem Feld. Der vordere Teil hatte sich beim Aufschlag gelöst und ist 90 ft (27 m) vor dem hinteren Teil geschlittert. Es fiel auf, dass 12 ft (3,65 m) des Rumpfes zwischen den Wrackteilen und der Propeller vom rechten Triebwerk fehlte. Die Rumpfteile wurden 0,5– 1,5 Landmeilen (0,8–2,4 km) südöstlich des Hauptwracks gefunden. Die 4 Blätter des rechten Propellers hatten sich von diesem gelöst und wurden 2.000– 2300 ft (610–700 m) südöstlich des Hauptwracks gefunden. Blatt Nr. 2 durchschlug den Rumpf und riss einen großen Teil der Struktur weg und ein Bündel aus 26 Kabeln, das auch die Flugschreiber mit Strom versorgte, unter dem Kabinenboden durch. Die darunter positionierten Steuerkabel waren alles, was das Flugzeug bis zum Aufschlag noch zusammenhielt.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unfallbeschreibung CV-580 N73130 (englisch), abgerufen am 25. Juli 2019

Koordinaten: 40° 24′ 36″ N, 83° 12′ 36″ W