Benutzer:Star-earth/Spielwiese3

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Kapellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Nord- und Südseite des Doms befinden sich jeweils vier Kapellen, die überwiegend im 14. Jahrhundert entstanden sind. Die Domherren stammten aus westfälischen Adelsfamilien, die mit ihrem Vermögen für die Stiftungen aufkam, die für den Unterhalt des Doms notwendig waren. Einige dieser Familien beanspruchten einen besonderen Platz, der nach ihren Vorstellungen und Wünschen ausgestaltet war und die Familienwappen und Inschriften zeigten. Dieser Gebetsort sollte auch gleichzeitig der Begräbnisort für die angehörigen Domherren sein. Etwa von der Mitte des 17. bis zum 18. Jahrhundert veränderte sich der Zeitgeschmack. Es kam die Zeit des Barock und die Kapellen wurden gründlich umgestaltet; sie erhielten in etwa ihr derzeitiges Aussehen. Sie wurden immer wieder beschädigt und auch geplündert, letztmals im Zweiten Weltkrieg, die Schäden und Verluste wurden repariert oder ersetzt. Die Räume sind vor Diebstahl und Vandalismus durch kunstvoll geschmiedete Gitter geschützt, die zum Teil in der Manier des optisch täuschenden perspektivischen Durchblicks angefertigt wurden. Ergänzt werden diese acht Kapellen durch die Marienkapelle an der Ostseite des Doms, die Brigidenkapelle im Atrium sowie die Westphalenkapelle und die Gedächtniskapelle im Kreuzgang.[1] Im Folgenden werden zuerst die Marienkapelle, anschließend die Seitenkapellen des südlichen Seitenschiffs von Ost nach West und zuletzt die Seitenkapellen des nördlichen Seitenschiffs von Ost nach West dargestellt.

Marienkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marienkapelle an der Ostseite des Doms südlich des Ostchors ist die größte und älteste der Kapellen (erstmals erwähnt 1215). Im 17. Jhdt. wurde die Kapelle im barocken Stil erneuert.[2] Hier wurden häufiger Gottesdienste gefeiert. Die schwere Tür, durch die sie erschlossen ist, wirkt ähnlich wie eine Laubsägearbeit. Aus zwei aufeinander geklebten Brettern wurden Öffnungen ausgestanzt, so dass die aufgemalte und von Engeln umgebene Madonna mit Kind vor einer perspektivisch vorgetäuschten Architektur Platz findet. Das Bild malte Anton Willemssens aus Flandern.[3] Die Tür ist von einer wuchtigen Portalrahmung mit zwei schweren Säulen umgeben. Die Decke wurde von Ludwig Willemssens mit wirkungsvollen Stuckarbeiten versehen.[4] Der kleine Rokokoaltar zeigt auf dem Altarblatt die Maria Immaculata. Zu beiden Seiten stehen die Figuren des Liborius und des Johannes Nepomuk, die in weiß und Gold gefasst sind. Der Altar stammt aus einer Privatkapelle und wurde 1786 in der Marienkapelle aufgestellt.[5] Erst im 20. Jahrhundert kam er an den heutigen Platz.[6] An der Nordwand der Kapelle steht das Grabmal des Domdekans Kaspar Philipp von Ketteler.[7]


Vituskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vituskapelle, die östlichste Kapelle auf der Südseite, wurde im 14. Jhdt. durch den Paderborner Bischof und ehemaligen Abt von Corvey Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg (1361-1380) gestiftet. Anfang des 18. Jhdts. ließen Domdechant Ferdinand von Plettenberg und sein Bruder Bernhard die Kapelle erneuern und neu ausstatten. Die prachtvolle Portalrahmung, ein Werk von Heinrich Papen, ist von einer Figur des Vitus, dargestellt mit einem Löwen und einem Adler, bekrönt. Die großen Medaillons mit den Portraits des Antonius von Padua und des Franz Xaver in den Seitenfeldern des Portals werden von Engeln gehalten. Der Altar der Kapelle ist aus Alabaster und Marmor gefertigt. Das Altarbild wird von Alabasterfiguren des Liborius', Karls des Großen, Heinrichs II. und Meinolfs begleitet. Das Antependium zeigt auf einem auf Leder gemalten Bild einen nicht bezeichneten Papst, in der Pose eines Baumeisters. Das Altarblatt wurde nach 1987 von Richard Sehrbrock aus Elsen gemalt und zeigt den Paderborner Weihbischof Nils Stensen. Das Bild im oberen Teil des Altars zeigt den sein Schöpfungswerk segnenden Gottvater. An den Seitengewänden des Eingangs stehen in zwei Nischen die Figuren der Agatha im Feuer und eines unbekannten Bischofs.[8][9]

Josefskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Josefskapelle entstand ebenfalls im 14. Jahrhundert, damals noch unter dem Patrozinium der Heiligen Drei Könige. Ein bekanntes Relief mit der Darstellung der Könige, das aus der Zeit dieses alten Patroziniums erhalten ist, wurde in den südlichen Pfeiler neben dem Treppenaufgang zum Hauptaltar eingelassen. Das Dreikönigsbild ist nicht erhalten. Im 17. Jahrhundert erhielt die Kapelle das Patrozinium des hl. Josef und wurde von Anton und Ludwig Willemsens barockisiert. In einer Muschelnische über dem Eingang befindet sich ein Brustbild des hl. Josef mit Jesuskind und Lilie. Die Kapelle hat die Form eines griechischen Kreuzes, wobei sich der Altar in der südlichen Nische befindet. Das Gemälde über dem schlichten Altar zeigt die Vermählung von Josef und Maria; in der östlichen Nische hängt ein Bild der Hl. Ursula mit Gefolge. Beide Gemälde sind Werke Anton Willemssens’.[10][11]

Matthiaskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Matthiaskapelle geht auf Matthias von der Reck zurück. Sie "hat häufig die verantwortlichen Hüter gewechselt."[12] Entstanden im 14. Jhdt., ließ der Paderborner und Mainzer Dompropst Johann Wilhelm Wolff von Metternich zur Gracht, Bruder des hiesigen Fürstbischofs Hermann Werner Wolff von Metternich zur Gracht sie im 17. Jhdt. neu errichten und von Heinrich Papen ausgestalten. Der Eingang ist von einer reich ausgeschmückten, prachtvollen Portalrahmung umgeben, die von einer Figur des Hl. Matthias bekrönt wird. Reliefs in den Seitenfeldern stellen die Berufung und das Martyrium des Heiligen dar. Die großen Medaillons darüber zeigen den hl. Judas Thaddäus und den hl. Liborius. Eine Inschrift und ein Wappen machen Johann Wilhelm Wolff von Metternich zur Gracht als Stifter der Kapelle kenntlich. Die Kapelle hat einen kreuzförmigen Grundriss, wobei der Altar sich in der südlichen Nische befindet. Er ist als Säulenädikula ausgebildet und zeigt die Kreuzigung; Figuren des hl. Matthias und des hl. Andreas flankieren die Säulen. In den anderen Nischen befinden sich Reliefs mit der Geißelung Christi und der Dornenkrönung.[13]

Hippolytkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahe dem Paradiesportal steht die Hippolytkapelle, die westlichste Kapelle des südlichen Seitenschiffs. Sie wird 1306 erstmals urkundlich erwähnt; ein Neubau durch den Domküster und Drost in Neuhaus und Boke, Matthias von der Reck[14], ist für 1688 belegt. Er bekam sie als Grabkapelle zugesprochen, doch ist seine tatsächliche Beisetzung nicht überliefert. Kapelle und Portal wurden vermutlich von Ambrosius von Oelde entworfen. Ionische Säulen flankieren den Eingang; auf dem Giebel des Portals steht die Figur des Hippolyt als Polizeihauptmann, mit Panzerhemd und Hellebarde. Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und ist in drei Joche unterteilt. Der Altar, der sich an der Ostwand der Kapelle befindet, ist als Säulenädikula gestaltet und zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel.[15]

Engelkapelle (Konrad-Martin-Kapelle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Engelkapelle ist die östlichste Seitenkapelle der Nordseite des Domes. Grundstock der Kapelle war ein Engelaltar aus dem 14. Jahrhundert, für den im 15. Jahrhundert die Engelkapelle errichtet wurde. Ende des 17. Jahrhunderts ließ der Paderborner Dompropst Johann Adolph von Fürstenberg sie zu seiner Grablege umgestalten, wurde jedoch dann in der Franziskanerkirche in Attendorn begraben. Das Portal ist plastisch reich gestaltet. Ionische Säulen flankieren den Eingang; auf dem Giebel steht eine Figur des hl. Erzengels Michael, der den Drachen niederstößt. Der Grundriss der Kapelle ist rechteckig mit westlich anschließender Tonnennische. In dieser Nische befindet sich das Grabmal des Paderborner Bischofs Konrad Martin (1856-1875). Der Bischof wird auf der Tumba kniend, mit einem Kreuz in den Händen gezeigt. Die Darstellung ist eines der Hauptwerke des Bildhauers Georg Busch aus dem Jahre 1915. Der Altar befindet sich an der Ostwand der Kapelle und ist als Säulenädikula gestaltet. Das Altarblatt ging im Krieg verloren, aber die Bildunterschrift blieb erhalten. Auf dieser Grundlage wurde von Richard Sehrbrock ein neues Bild gemalt, das zu den Altarpatronen Pauline von Mallinckrodt inmitten ihrer blinden Kinder hinzufügt. Außerdem hängen an den Wänden der Kapelle zwei Reliquiare, eines der seligen Pauline von Mallinckrodt (1817-1881), das 1986 von Walter Cohausz in Form eines Weinstocks angefertigt wurde, sowie ein rundes Reliquiar der seligen Maria Theresia Bonzel (1830-1905), das 2014 von Matthias Engert[16] geschaffen wurde.[17][18]

Dreifaltigkeitskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar in der Dreifaltigkeitskapelle

Die Dreifaltigkeitskapelle geht auf einen Dreifaltigkeitsaltar vom Beginn des 14. Jahrhunderts zurück; die Kapelle selbst dürfte in der Mitte des Jahrhunderts entstanden sein. Zeitweise war Gobelin Person Inhaber der Altar- und Kapellenstiftung. Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Dompropst Johann Wilhelm von Sintzig die Kapelle barockisieren, wahrscheinlich durch den Franziskanerbruder Gerhard Mahler, der seit 1652 mit der Wiederherstellung der Kirche befasst war. Das Portal ist wie ein Triumphbogen mit ionischen Säulen gestaltet und trägt im bzw. auf dem Giebel die Wappen von Johann Wilhelm und Johann Heinrich von Sintzig. Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss mit je einer Nische im Osten und im Westen. In der Portallaibung sind Meinolfus als Augustinerchorherr mit einem Modell der Klosterkirche von Böddeken und die Begegnung von Joachim und Anna, der Eltern der Maria, an der goldenen Pforte zu sehen. In der Fensterlaibung sind der hl. Kilian und der hl. Liborius dargestellt. Der Altar steht in der östlichen Nische und zeigt heute ein Bild des Adolph Kolping von Richard Sehrbrock. Das ursprüngliche Altarbild ging in Kriegswirren verloren; die begleitenden Figuren des hl. Mauritius und der hl. Ursula sind jedoch erhalten. In der westlichen Nische ist in einem großformatigen Relief die Taufe Christi dargestellt. Die Kappen der Gewölbe sind mit den Darstellungen der vier Evangelisten, sowie viel Schmuckwerk und Engelsköpfen, verziert. Ein durch das Gewölbe reichendes Schriftband mit dem Text des Ave Maria wird von Engeln gehalten.[19][20]

Elisabethkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elisabethkapelle ist die am reichsten ausgestattete Kapelle des Doms. Der Priester Werner Gerlaci ließ sie um 1376 errichten; 1687 wurde sie unter Fürstbischof Hermann Werner von Wolff Metternich zur Gracht (1683-1704) im barocken Stil erneuert. Ihre Skulpturen schuf der Bildhauer Heinrich Papen. Die prächtige Portalfassade aus Alabaster rahmt den Eingang durch zwei ionische Säulen ein; die Zwickel sind mit Füllhörnern, die Blumen und Weintrauben tragen, belegt. Auffällig sind die Muschelnischen mit den Büsten des dornengekrönten Christus sowie der Mater Dolorosa in den Seitenfeldern des Portals. Elisabeth von Thüringen erscheint als bekrönende Figur auf dem Giebel. Die Kapelle hat einen kreuzförmigen Grundriss, wobei sich der Altar in der nördlichen Chornische befindet. Sein Relief zeigt die heilige Sippe: Im Vordergrund sind Maria und Elisabet mit dem Jesusknaben, im Hintergrund Josef, Zacharias und ein Engel. In der westlichen Nische befindet sich das Grabmal des Fürstbischofs Hermann Werner von Wolff Metternich zur Gracht. Im Vordergrund ist der Bischof vor einem Kruzifix kniend dargestellt. Im Hintergrund stehen zwei allegorischen Frauenfiguren mit Spiegel und Schlange bzw. Waage und Schwert und weitere Figuren. In der östlichen Nische der Kapelle steht ein Relief, das den Jesusknaben zeigt, der den hl. Antonius von Padua und den hl. Hermann Josef mit Rosen krönt.[21]

Meinolphuskapelle (Schützenkapelle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar der Schützenkapelle

Die Meinolphuskapelle wurde 1377 durch den Priester Werner Gerlaci als Andreaskapelle errichtet. Ende des 17. Jhdts. ließ Friedrich von Oienhausen zu Eicholtz[22] sie barock erneuern; dabei wechselte ihr Patronat zu dem des hl. Meinolf. Ionische Säulen flankieren die Portalöffnung; im Giebelfeld der Portalrahmung ist das Wappen des Stifters sichtbar. Auf der Giebelspitze steht eine Figur des hl. Meinolf. Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und wird durch drei Joche gegliedert. Das westliche und das mittlere Joch sind durch eine Zwischenwand voneinander getrennt. Das Fenster des mittleren Jochs zeigt heute den hl. Hubertus, den Patron der Schützen. Der Altar an der Ostwand präsentiert sich als schlichte Säulenädikula mit einem Bild der hll. Andreas, Sebastian und Meinolf, das von Richard Sehrbrock gemalt wurde.[23] Die Inschrift auf dem Portalgitter bezeichnet die Meinolphuskapelle als "Schützenkapelle". Der Name geht auf das Engagement des Paderborner Bürgerschützenvereins für den Wiederaufbau und die mehrmalige Erneuerung der Kapelle vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zurück.[24]





Kapellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Nord- und Südseite des Doms befinden sich Kapellen, die überwiegend im 14. Jahrhundert entstanden sind. Die Domherren stammten aus westfälischen Adelsfamilien, die mit ihrem Vermögen für die Stiftungen aufkam, die für den Unterhalt des Doms notwendig waren. Einige dieser Familien beanspruchten einen besonderen Platz, der nach ihren Vorstellungen und Wünschen ausgestaltet war und die Familienwappen und Inschriften zeigten. Dieser Gebetsort sollte auch gleichzeitig der Begräbnisort für die angehörigen Domherren sein. Etwa von der Mitte des 17. bis zum 18. Jahrhundert veränderte sich der Zeitgeschmack. Es kam die Zeit des Barock und die Kapellen wurden gründlich umgestaltet; sie erhielten in etwa ihr derzeitiges Aussehen. Sie wurden immer wieder beschädigt und auch geplündert, letztmals im Zweiten Weltkrieg, die Schäden und Verluste wurden repariert oder ersetzt. Die Räume sind vor Diebstahl und Vandalismus durch kunstvoll geschmiedete Gitter geschützt, die zum Teil in der Manier des optisch täuschenden perspektivischen Durchblicks angefertigt wurden. Durch die Gitter ist die Innenausstattung nur schwer zu erkennen. Ergänzt werden diese acht Kapellen durch die Brigidenkapelle, die Westphalenkapelle und die Gedächtniskapelle.[25]

Marienkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marienkapelle an der Südseite, ist die größte und vermutlich die älteste der Kapellen. Sie wurde 1227 erwähnt[26], die Einrichtung erfolgte 1237. Hier wurden häufiger Gottesdienste gefeiert. Die schwere Tür, durch die sie erschlossen ist, wirkt ähnlich wie eine Laubsägearbeit. Aus zwei aufeinander geklebten Brettern wurden Öffnungen ausgestanzt, so dass die aufgemalte und von Engeln umgebene Madonna mit Kind vor einer perspektivisch vorgetäuschten Architektur Platz findet. Das Bild malte Anton Willemssens aus Flandern, von ihm stammen auch die Stuckarbeiten.[26] Die Tür ist von einer wuchtigen Portalrahmung mit zwei schweren Säulen umgeben. Die Decke wurde mit wirkungsvollen Stuckarbeiten versehen. Der kleine Rokokoaltar zeigt auf dem Altarblatt die Maria Immaculata. Zu beiden Seiten stehen die Figuren des Liborius und des Johannes Nepomuk, die in weiß und Gold gefasst sind. Der kleine Rokokoaltar aus der Zeit um 1760 bis 1765[26] stammt aus einer Privatkapelle und wurde im 20. Jahrhundert hier aufgestellt. An der Nordwand steht das Grabmal für den Domherren Freiherr von Ketteler.[27]

Vituskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vituskapelle wurde im 14. Jhdt. durch den ehemaligen Abt von Corvey und nachmaligen Paderborner Bischof Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg gestiftet. Anfanf des 18. Jhdts. ließen die Gebrüder Plettenberg die Kapelle neu ausstatten. Die Ausstattung stammt von den Gebrüdern Plettenberg und wurde zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgestellt. Die prachtvolle Portalrahmung ist von einer Figur des Vitus, dargestellt mit einem Löwen und einem Adler, bekrönt. Die großen Medaillons mit den Portraits des Antonius von Padua und des Franz Xaver werden von Engeln gehalten. Das Altarbild wird von Figuren Karls des Großen, Heinrich II, Meinolf und Liborius begleitet. Das Antependium zeigt auf einem auf Leder gemalten Bild, einen nicht bezeichneten Papst, in der Pose eines Baumeisters. Das Altarblatt wurde nach 1987 von Richard Sehrbrock aus Elsen gemalt. Es zeigt den Weihbischof Nils Stensen. Das Bild im oberen Teil des Altars zeigt den sein Schöpfungswerk segnenden Gottvater. An den Seitenwänden der Kapelle stehen die Figuren der Agatha im Feuer und eines unbekannten Bischofs.[28]

Meinolphuskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Meinolphuskapelle richtete Ambrosius von Oelde 1687 aus dem Nachlass Friedrichs von Oienhausen zu Eichholz ein, der 1681 starb. Vorher stand hier die Andreaskapelle, die 1377 gebaut wurde.[26]

Josefskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Josefskapelle zeigt über dem Portal ein Brustbild des Josef von Nazareth. Früher unterstand diese Kapelle dem Patrozinium der Heiligen drei Könige, das bekannte Relief mit der Darstellung der Könige wurde an dem südlichen Pfeiler vor dem Hauptaltar befestigt. Das Dreikönigsgemälde ist nicht erhalten. Das Gemälde im Innenraum über dem schlichten Altar zeigt die Vermählung von Josef und Maria. An der östlichen Wand hängt ein Bild, das die Ursula mit weiteren Heiligen und Gefährten zeigt.[29]

Matthiaskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Matthiaskapelle wechselte häufig die dafür verantwortlichen Familien. Ursprünglich wurde die Familie des Matthias von der Reck mit der Verantwortung betraut, das Wappen und die Inschrift beziehen sich aber auf die Familie Wolff-Metternich. Der Paderborner und Mainzer Dompropst Johann Wilhelm Wolff von Metternich zur Gracht (1624–1694), Bruder des hiesigen Fürstbischofs Hermann Werner Wolff von Metternich zur Gracht (1625–1704), ließ die Kapelle nach 1684 neu erbauen und ausstatten.[30] Die eindrucksvollen Reliefs an der Portalrahmung stellen die Berufung und das Martyrium des Apostels Matthias dar. Die großen Medaillons darüber zeigen Liborius und Judas Thaddäus. Hinter dem schlicht gehaltenen Altar hängt eine Bildhauerarbeit von guter Qualität; es werden Beispiele aus der Leidensgeschichte Christi gezeigt. Die Reliefs zeigen die Geißelung, die Dornenkrönung, und die Kreuzigung. Bis zu den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg war der Hintergrund bemalt und wurde unifarben restauriert. Die Figuren des Johannes d. T. und des Abtes Wilhelm, ein Gründer einer Eremitengemeinschaft, ergänzen die Ausstattung.[31]

Hippolytkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hippolytkapelle steht in der Nähe des Paradiesportales. Sie wurde 1306 urkundlich erwähnt, eine Erneuerung durch den Domküster und Drost in Neuhaus und Boke Matthias von der Reck[32] ist für 1688 belegt. Reck fand hier seine letzte Ruhe. Die Portalrahmung wurde von Ambrosius von Oelde entworfen und ist von der Figur des Hippolyt als Polizeihauptmann, mit Panzerhemd und Hellebarde, bekrönt. Nach einer Legende soll dieser erste Gegenpapst als Offizier der römischen Polizei fungiert haben. Das Altarblatt zwischen zwei Säulen zeigt die Aufnahme der Maria in den Himmel. Die ausgestellte Grabplatte wurde für Mordianus von Kleve angefertigt.[33]

Schützenkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar der Schützenkapelle

Die Schützenkapelle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und von den Paderborner Schützen wieder erneuert. Früher wurde sie als Andreaskapelle und auch Meinolfuskapelle bezeichnet. Das Glasfenster zeigt den Schutzpatron der Schützen, den Hubertus. Die Kapelle wird derzeit überwiegend als Beichtkapelle genutzt.[34]

Elisabethkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekrönende Figur über der Portalrahmung der Elisabethkapelle zeigt die Elisabeth von Thüringen. Die prächtige Rahmung ist mit wirkungsvollen Reliefs geschmückt, es werden Medaillons tragende Engel dargestellt und Füllhörner mit Trauben. Das zentrale Altarbild zeigt die heilige Sippe, Maria und Josef mit dem Kind, den Zacharias und seine Frau Elisabeth. Die Sippe wird als verspielte Gruppe mit Rosen dargestellt. Das Grabdenkmal des Fürstbischofs Werner von Wolff-Metternich steht an der westlichen Seite. Der Bischof kniet in vollen Ornat vor einem Engel, der ein Kreuz schultert. Zwei allegorische Figuren, eine schwerttragende Frau und eine Frau die von einer Schlange umspielt in einen Spiegel blickt, umrahmen die Szenerie. Die Apostel Petrus und Paulus, sowie die Heiligen Aloysius und Antonius von Padua ergänzen die Ansicht.[35]

Dreifaltigkeitskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar in der Dreifaltigkeitskapelle

Der Franziskanerbruder Gerhard Mahler war seit 1652 mit der Wiederherstellung der Kirche befasst. Die Portalumrahmung zeigt im Gewände die Figuren des Meinolfus als Augustinerchorherr mit dem Prädikat eines Modelles der Klosterkirche von Böddeken, sowie des Liborius und des Kilian. Im Hintergrund ist die Begegnung von Joachim und Anna, der Eltern der Maria, an der goldenen Pforte zu sehen. Das Altarbild ging in Kriegswirren verloren, die begleitenden Figuren der Ursula und der Mauritius sind erhalten. Die Kappen der Gewölbe sind mit den Darstellungen der vier Evangelisten, sowie viel Schmuckwerk und Engelsköpfen, verziert. Ein durch das Gewölbe reichendes Schriftband mit dem Text des Ave Maria wird von Engeln gehalten.[36]

Engelkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Engelkapelle beherbergt das Grab des Bekennerbischofs Konrad Martin. Der Bischof wird auf der Tumba kniend, mit einem Kreuz in den Händen gezeigt. Die Darstellung ist eines der Hauptwerke des Bildhauers Georg Busch aus dem Jahre 1915. Daneben hängt eine Goldschmiedearbeit des Walter Cohausz, sie beinhaltet eine Reliquie der Pauline von Mallinckrodt. Das Altarblatt wurde im Krieg zerstört, die Signatur blieb erhalten. Es wurde unter Hinzufügung einer Abbildung der Pauline von Mallinckrodt mit einem blinden Kind, von dem Maler Richard Sehrbrock erneuert.[37]

Brigidenkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brigida von Irland war eine gewisse Zeit Mitpatronin der Kirche. Ihre Kapelle befindet sich im Atrium. Bischof Meinwerk ließ sie abgesetzt von Chor in der Nähe des Doms errichten.[38] Im Mittelalter wurden in den Ecken zwei Säulen aus Kalksinter aufgestellt. Sie sind vermutlich noch aus dem Dom des Badurads erhalten. Der partiell erhaltene Fußboden aus der Zeit um 1020 mit schwarz-weißen Mustern aus Stein aus der Wirkensperiode des Meinwerk, wurde in neuerer Zeit wiedergefunden.[39]

Westphalenkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Westphalenkapelle wird ein Relief aus der Zeit um 1517 ausgestellt. Es zeigt den Heinrich von Brabender mit Philippus, Jakobus und Liborius. Der Altar auf dem es steht, ist schlicht gehalten. An den Wänden hängen eine Rüstung aus dem Türkenkrieg und eine Pauke. Sie wurden dem Liborius 1719 als Weihegeschenke gestiftet. Einige Grabplatten aus Stein und Eisenguss vervollständigen die Einrichtung.[40]

Gedächtniskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gedächtniskapelle wurde von Agnes Mann gestaltet. Sie erinnert an vierzehn Menschen, die bei einem Luftangriff im Jahr 1945 im Kreuzgang starben. Agnes Mann zeigt in einem großen farbigen Mosaik den Lobgesang der drei Jünglinge im Feuerofen.[41]

  1. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 5.
  2. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 4.
  3. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom, Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 6.
  4. Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 848.
  5. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 4-7.
  6. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom, Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 8.
  7. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 6−10.
  8. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 10−15.
  9. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 7-8.
  10. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 16-19.
  11. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 10-12.
  12. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom, Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 20.
  13. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 12-16.
  14. Heinz Bauer, Friedrich Gerhard Hohmann: Der Dom zu Paderborn. Bonifatius-Druckerei, Paderborn, 4., überarbeitete Auflage 1987, 1. Auflage 1968, ISBN 3-87088-529-7, S. 234.
  15. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 16-19.
  16. Meldung auf der Homepage des Erzbistums Paderborn vom 11.12.2014
  17. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 34-38.
  18. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 38.
  19. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 29-34.
  20. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 34−36.
  21. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 24-29.
  22. Dehio, Georg, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 848.
  23. Christoph Stiegemann: Paderborn. Die Kapellen am Dom, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6811-8, S. 19-24.
  24. Margarete Niggemeyer: Eine Wolke von Zeugen. Die Heiligen im Hohen Dom zu Paderborn, Bonifatius Verlag, Paderborn 2007, ISBN 978-3-89710-384-9, S. 38.
  25. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 5.
  26. a b c d Dehio, Georg, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 848.
  27. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 6−10.
  28. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 10−15.
  29. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 16−19.
  30. Karl Josef Schmitz: Grundlagen und Anfänge barocker Kirchenbaukunst in Westfalen, Band 10 von: Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, 1969, S. 98; (Ausschnittscan)
  31. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 20−23.
  32. Heinz Bauer, Friedrich Gerhard Hohmann: Der Dom zu Paderborn. Bonifatius-Druckerei, Paderborn, 4., überarbeitete Auflage 1987, 1. Auflage 1968, ISBN 3-87088-529-7, S. 234.
  33. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 24−25.
  34. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 26−27.
  35. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 30−33.
  36. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 34−35.
  37. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 38−41.
  38. Brigidenkapelle mit Fußboden vom Meinwerkdom
  39. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 42−43.
  40. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 44−45.
  41. Hans Leo Drewes: Die Kapellen am Paderborner Dom. gedruckt bei Typographen GmbH, Paderborn 1992, S. 46−47.