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Wilhelm Friedrich von Karwinski von Karwin (* 19. Februar 1780 in Keszthely; † 2. März 1855 in München) war ein bayrischer Naturforscher.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Friedrich von Karwinski von Karwin war einer der drei[1] Söhne des kaiserlich-königlichen Generalfeldwachtmeisters Johann Nepomuk Wenzel Karwinski von Karwin (1743–1815)[2][3] und dessen Frau Johanna, eine geborene Gleichen-Rußwurm († 1816). Er war ein Enkel des Naturforschers Wilhelm Friedrich von Gleichen-Rußwurm (1717–1783). Karwinski besuchte die Normalschule St. Anna in Wien und begann 1795 an der Bergakademie in Schemnitz Bergbau zu studieren. 1798 setzte er sein Studium an der Bergakademie Freiberg in Sachsen fort, wo Abraham Gottlob Werner und Wilhelm August Lampadius zu seinen Lehrern zählten.

In Schemnitz traf er Andrés Manuel del Río, den späteren Professor an der Berghochschule in Mexiko-Stadt, und weitere Spanier ... [4]

Von 1801 bis 1814 arbeitete er als Ingenieur der Berg- und Hüttenwerke in spanischen Diensten und erlangte den Rang eines Berghauptmanns. 1815 wurde Karwinsky vom bayrischen König Maximilian I. zum königlich-bayerischen Kämmerer Kämmerer ernannt. Er zog 1815 auf das Schloss Hurlach in Hurlach bei Landsberg. Das Schloss, das er bis 1846 bewohnte, wurde ihm von seiner Tante Anna Maria von Karwinsky (1739–1821) nach dem Tod ihres zweiten Mannes Franz Joseph von Donnersberg (1736–1806) übereignet.[5]

Österreichische Brasilien-Expedition

Lebte anschließend ab 1843 in München. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls.[6]

Karwinski war in erster Ehe mit der aus Madrid stammenden Barbara Solana († 1807) verheiratet. Nach ihrem Tod heiratete er Elisabetha Cajetan, Gräfin von Nys (1793–1863) mit der er fünf Kinder hatte.[6]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Gerhard Zuccarini benannte ihm zu Ehren die Pflanzengattung Karwinskia aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).[7] Zahlreiche Pflanzenarten sind nach ihm benannt, darunter die Korbblütler Erigeron karvinskianus, Eupatorium karvinskianum, Spilanthes karvinskianus und Vernonia karvinskiana, die Gräser Aristidia karwinskianus und Eutriana karwinskiana sowie die Kakteen Echinofossulocactus karwinskianus, Mammillaria karwinskiana und Opuntia karwinskiana.[8]

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wählte ihn 1816 zu ihrem Ehrenmitglied.[9] Karwinski war Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone (16. November 1815[10]), Kommandeur des Ordens vom Heiligen Michael (28. Dezember 1852[11]), Ritter des Malteser-Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone (1844[12][13]) und Träger des russischen Ordens der Heiligen Anna.[6]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Plano de Cordoba… formado en el año 1811. Por el ingeniero de minas baron de Karwinski y el de puentes Dn Joaquin Rillo... (online).
  • Felipe Bauzá: Ueber den gegenwärtigen Zustand der Geographie von Süd–Amerika. In: Denkschriften der königlichen Akademie der Wissenschaften zu München für die Jahre 1821 und 1822. Übersetzt von Wilhelm Friedrich Freiherr von Karwinsky, Band 8, München 1824, S. 87–124 (online).
  • Baron von Karwinski: [Über Andrés del Río]. In: Carl Ehrenbert Freiherr von Moll: Mittheilungen aus seinem Briefwechsel. Prodromus seiner Selbstbiografie. Manuscript in 50 Abdrucken. III. Abtheilung R-V. Volkhart, Augsburg 1834, S. 607–611 (online).
  • Baron von Karwinski: [Über Hipólito Unanue]. In: Carl Ehrenbert Freiherr von Moll: Mittheilungen aus seinem Briefwechsel. Prodromus seiner Selbstbiografie. Manuscript in 50 Abdrucken. III. Abtheilung R-V. Volkhart, Augsburg 1834, S. 913–920 (online).

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jan-Peter Frahm, Jens Eggers: Lexikon deutschsprachiger Bryologen. 2. Auflage, 2001, Band 1, ISBN 3831109869, S. 231.
  • William Botting Hemsley: In: Frederick Du Cane Godman, Osbert Salvin (Hrsg): Biologia Centrali-Americana. Band 4: Botany, 1888, S. 123 (online)
  • Karl Koch: Dendrologie. Bäume, Sträucher und Halbsträucher, welche in Mittel- und Nord- Europa im Freien kultivirt werden. 2. Teil, 2. Abteilung., 1783, S. 154 (online).
  • Ignaz Urban (Hrsg.): Flora Brasiliensis, enumeratio plantarum in Brasilia hactenus detectarum: quas suis aliorumque botanicorum studiis descriptas et methodo naturali digestas partim icone illustratas. Band 1, Teil 1, S. 35 (online).
  • Rogers McVaugh: Karwinski´s itineraries in Mexico, 1827–1832 and 1841–1843. In: Contributions from the University of Michigan Herbarium. Band 14, 1980, S. 141–152 (online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustad und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage. 1. Band, K.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894, S. 25 (online).
  2. Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k.k. Generale (1618-1815). Österreichisches Staatsarchiv, 2006, S. 48 (PDF)
  3. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 31 (online).
  4. Baron von Karwinski: [Über Andrés del Río]. In: Carl Ehrenbert Freiherr von Moll: Mittheilungen aus seinem Briefwechsel. Prodromus seiner Selbstbiografie. Manuscript in 50 Abdrucken. III. Abtheilung R-V. Volkhart, Augsburg 1834, S. 608 (online).
  5. {http://www.lechrain-geschichte.de/HiO_Reg_LLL%20Hurlach-Schloss.html Region - Landsberg/Lech - Schloss Hurlach] (abgerufen am 15. Februar 2013).
  6. a b c Gelehrte Anzeigen. Juli bis December 1855. Bulletins der drei Classsen. Nummer 4/5, Verlag der königlichen Akademie der Wissenschaften, 9./11. Juli 1855, Sp. 39–42 (online).
  7. Joseph Gerhard Zuccarini: Plantarum novarum vel minus cognitarum, quae in horto botanico herbarioque regio Monacensi servantur. Fasciculus Primus. In: Abhandlungen der Mathematisch-Physikalischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1, München 1832, S. 349–350 (online).
  8. Nicholas Hind: Erigeron karvinskianus. In: Curtis’s Botanical Magazine. Band 29, Nummer 1, 2012 , S. 52–65 (doi:10.1111/j.1467-8748.2012.01771.x).
  9. Bayerische Akademie der Wissenschaften: Ehrenmitglieder. (abgerufen am 13. Februar 2013).
  10. Königlich-Baierisches Regierungsblatt. München 1817, Sp. 1001 (online)..
  11. Kurier für Niederbayern. 6. Jahrgang, Nummer 5, 5. Januar 1853 (online).
  12. Nürnberger Zeitung . Nummer 133, 12. Mai 1844 online).
  13. Münchener politische Zeitung. Nummer 168, 17. Juli 1844, S. 669 (online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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