Benutzer:Thomas 003/Artikelentwürfe/US-amerikanische Tiere im Weltall

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Bevor die ersten Astronauten ins All flogen, schickten die Vereinigten Staaten zahlreiche Tiere, wie Affen oder Mäuse, aber auch andere Lebewesen ins All. Dabei gingen jedoch viele Flüge, vor allem in den 1940er und 1950er Jahren, nicht so gut aus wie bei dem bekannten Weltraumschimpansen Ham, der Anfang 1961 im Rahmen des Mercury-Programms einen Weltraumflug absolvierte. Später dienten US-amerikanische Tiere nur noch zu Forschungszwecken, wie die beiden Gartenkreuzspinnen Anita und Arabella, die zeigten, dass es möglich ist, in der Schwerelosigkeit ein Spinnennetz zu weben.

erste Versuche bis zum Mercury Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biologische Flüge mit der V-2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basisdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zeitraum: 1946–1950
  • Auftraggeber: AFCRL, AML
  • Programmbezeichnung: V-2 Rocket Biologicial Flights, Project Blossom, AML (Aero Medical Laboratory)
  • Trägerrakete: modifizierte modifizierte A4-Raketen, unter anderem V-2 Blossom
  • Startplatz: White Sands Missile Range (WSMR)
  • Tiere: Fruchtfliegen, Rhesusaffen, Mäuse

Operation Overcast und Projekt Blossom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem 2. Weltkrieg überführten die USA deutsche Wissenschaftler und auch V-2 Raketen in die Vereinigten Staaten um die neuartigen deutschen Militärtechnologien für sich selbst zu nutzen. Neben 127 Wissenschaftler, den sogenannten „Paperclip Boys“, gelangten bei der Operation Overcast auch 300 Wagenladungen mit insgesamt 30.000 V-2-Teilen. Bereits im März 1946 starte die erste V-2 von amerikanischem Boden aus. Bald wurden auch Pflanzen oder Pilzsporen in den Weltraum geschossen. Man starte allerdings nicht nur die erbeuteten Raketen, sondern man modifizierte sich auch. So entsand das Project Blossom (dt.: Projekt Blüte). Es bestand aus 7 Flügen, bei jedem wurde der Rakete eine kleine Kapsel aufgesetzt. Diese wurde am höchsten punkt des Fluges von dem Rest der Rakete abgetrennt, flog an einem Fallschirm (er sollte sich wie eine Blüte entfalten, daher der Name Blossom) wieder zu Erde herunter und sollte dort wieder geborgen werden. Man brachte also die Tiere im günstigsten Falle nur auf eine suborbitale Bahn, nicht in eine Umlaufbahn um die Erde, der erste US-amerikanische Satellit wurde ja auch erst 1958 auf seine Reise geschickt. Bei den meisten Blossom-Flügen wurden zu Forschungszwecken Tiere in die Kapseln gesetzt.

Fruchtfliegen im All[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor höherentwickelte Lebewesen mit V-2 Blossom Raketen bis in den Weltraum geschossen wurden, teste man dies erstmal mit Fruchtfliegen. Gleich bei dem ersten Flug einer V-2 Blossom wurden sie als biologische Nutzlast genutzt. Die Kapsel besaß 2 Fallschrime. Einen 2,4-Meter Bremsfallschrim und einen 4,3-Meter Hauptfallschirm. Der Bremsfallschirm war mit einem Metallnetz ausgestattet, so dass das Verfolgen der Kapsel mittels Radar besser funktionieren würde. Der Start fand am 20. Februar 1947 von dere Startrampe 33 der White Sands Missile Range statt und trug die Raketenstartnummer 20. Die Rakete erreichte eine Höhe von 109 Kilometern, sie war also kurz im Weltraum, nach insgesamt 50 Minuten Flug landete die mit Fruchtfliegen bemannte Kapsel wieder auf der Erde. Per Radar konnte die Kapsel geortet und die Fliegen geborgen werden. Es sollte der einzige „bemannte“ V-2 Flug bleiben, bei dem man die Tiere wieder lebend barg. Bereits ein paar Tage später, am 7. März 1947 brachen die nächsten Fruchtfliegen zu ihrer Reise in den Weltraum auf. Die V-2 funktionierte zwar planmäßig, jedoch konnte die Kapsel nicht wieder geborgen werden. Die nächsten Weltraum-Fliegen kamen nicht einmal bis in den Weltraum. Ihr Flug am 16. Juli endete in 16 Kilometern Höhe und 32 Sekunden Flug mit einem Abrruch des Fluges, auch die Kapsel konnte nicht mehr gefunden werden.

Albert I – 1948[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im darauffolgenden Jahr starten die USA den ersten Affen im Rahmen des Project Albert ins All. Das erste Exemplar war ein knapp über 4 Kilogramm schwerer Rhesusaffe, der den Namen Albert I turg. 45 Minuten vor dem Start wurde er anästhesiert, anschließend wurden Nadeln für die Erstllung einer Herzspannungskurve und ein Gerät zur Atemmesung in ihm eingenäht und auf seinen mit Filz gepolsterten Aluminiumsitz in der Kapsel eingepasst. Die Kapsel war 1 Meter lang, hatte einen Durchmesser von rund 30 Zentimetern und beinhaltete neben dem Sitz mit Albert I Sauerstoff. Der Start fand am 11. Juni 1948 mit der V-2 Blossom 3 unter der Raketenstartnummer 37 statt. Nach 58 Sekunden wurde das Triebwerk abgeschltet, nach 96 Sekunden trennte sich die Kapsel von der Rakete, Albert I hatte eine Höhe von 62,3 Kilometern erreicht. Doch der Flug verlief nicht sehr erfolgreich. Die Probleme fingen damit an, dass die Werte der Herz- und Atemmessung nicht übertragen werden konnte. Während des Fluges erstickte außerdem Albert I, da er ihn der Kapsel so sehr eingeengt war. Doch es ging noch mehr schief. Der Fallschrim, der die Kapsel wieder sicher zurückbringen sollte, funktionierte nicht ordnungsgemäß. Er konnte sich nämlich nicht in der dünnen Luft öffnen. In einer Höhe von rund 7,6 Kilometern konnte er sich aufgrund der etwas dickeren Luft jedoch noch öffnen, aber viel zu spät. Aufgrund des Gewichts und der Geschwindigkeit der Nutzlast unter ihm, zeriss es ihn in einzelne Streifen. Beim Aufschlag in den Wüstensand verbog sich die Kapsel so stark, dass Der Fallschrim, der die Kapsel wieder sicher zurückbringen sollte, funktionierte nicht ordnungsgemäß und so dass Albert I spätestens beim harten Aufschlagen auf den Boden umgekommen wäre.

Albert II – 1949[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Problem der zu kleinen Kapsel zu lösen, nahm man für den nächsten bemannten Flug einen nur 2,8 Kilogramm schweren Rhesusaffen, welcher als Albert II bezeichnet wurde. Auch die Kaspel wurde verbessert, ihr Durchmesser war nun ein paar Zentimeter größer. Vor dem Start mit seiner V-2 Blossom 4B am 14. Juni 1949 wurde er anästhesiert und in die Kapsel platziert, die er sich mit einem Trockeneis-Experiment teilte. 45 Minuten vor dem Start wurde die Kapsel in die Rakete eingesetzt. Um 15:30 Ortszeit starte die V-2 Blossom mit ihrem Insassen. Während dem Flug in den Weltraum musste Albert II Belastungen von bis zu 5,5 g aushalten. Der Brennschluss der Rakete trat nach 66 Sekunden Flugzeit ein, 3 ½ Minuten nach dem Start erreichte Albert II eine Höhe von 134 Kilometern und wurde damit der erste Affe im Weltraum, der nach der Fédération Aéronautique Internationale bei 100 Kilometern Höhe beginnt. 5 Sekunden später wurde Alberts Kapsel abgetrennt. Der Fallschirm öffnete sich weitere 17 Sekunden später, das Manöver belastete Albert II mit einer Belstung von 12 bis 13 g. Kurz danach began jedoch der Fallschrim zu flattern und man hoffte, dass er sich wieder entfalten würde, wass allerdinsg nicht geschah, so dass Alberts Kapsel nahezu ungebremst auf dem Erdboden aufschlug und einen 3 Meter im Durchmesser messenden und 1 ½ Meter tiefen Krater formte. Den Aufprall überlebete der bis dahin sogar noch lebendige Albert II zwar nicht, jedoch konnten die während des Fluges aufgezeichneten Messdaten geborgen und ausgewertet werden.

Albert III – 1949[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste Albert-Affe starte nur 3 Monate später, am 16. September. Allerdings verlief hier der Flug noch schlimmer. Nach 10 Sekunden Flugzeit explodierte seine V-2 Blossom 4C in 4,2 Sekunden Höhe, er überlebte diese Explosion nicht.

Albert IV – 1949[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Dezember 1949 starte der letzte Rhesusaffe mit einer V-2. Es war Albert IV und er überlebte den Flug, wie schon seine Vorgänger, nicht. Wie Albert II starb er bei dem Aufprall seiner Kapsel auf dem Wüstenboden, es gab wieder Probleme mit dem Fallschirm.

Maus – 1950[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das letzte Tier, das in einer V-2 den Tod fand, war eine Maus. Die Vereinigten Staaten schossen sie am 31. August 1950. Im Gegensatz zu ihren Affen-Vorgängern wurde sie vorher nicht anästhesiert. Dies hatte auch einen Grund: Man wollte während des Fluges sehen, wie sich die Maus verhält. Dazu entwickelte das Technical Photographic Laboratory am Wright Air Development Center eine spezielle Filmkamera, die die Bewegungen der Maus aufzeichnen sollte, sobald sie sich in der Schwerelosigkeit befindet. Da man schon wusste, dass die Kapsel ziemlich hart aufschlagen würde (man rechnete schon mit dem Versagen des Fallschirms), wurde die Kamera extra sicher in einer festen Stahlbox verankert. Damit die Kamera Maus auch Aufzeichnen konnte, wurde sie in einen speziellen Plexiglas-Behälter gesteckt. Der Flug mit der V-2 Blossom verlief erfolgreich, es gab jedoch wieder Probleme mit dem Fallschirm, so dass auch dieser V-2-Insasse bei der Landung starb. Die Kamera und ihre Aufnahmen überlebten allerdings die Landung und konnten ausgewertet werden. Das Resultat des Fluges war, dass die Maus schwerelos durch den Raum flog, ohne großartig verwirrt zu sein. Des Weiteren stellte man fest, das die Maus auch keine bevorzugte Richtung hatte, in die sie lieber schwebte.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Lebewesen Name Erfolg? Flugbahn Trägerrakete Missionsdaten Mission
20.02.1947 Fruchtfliegen - Erfolg suborbital,
109 km
V-2 Blossom Fliegen lebendig wieder geborgen Raketennr. 20;
V-2 No. 20;
Blossom 1
07.03.1947 Fruchtfliegen - Teilerfolg suborbital,
162 km
modifizierte
V-2
Biologische Nutzlast konnte
nicht wieder geborgen werden
Raketennr. 21;
V-2 No. 21
10.07.1947 Fruchtfliegen - Misserfolg suborbital,
16 km
modifizierte
V-2
Abbruch des Flugs nach 32s,
biologische Nutzlast konnte
nicht wieder geborgen werden
Raketennr. 29;
V-2 No. 29
11.06.1948 Rhesusaffe Albert I Misserfolg suborbital,
62 km
V-2 Blossom Albert I erstickt,
Fallschirm versagte
Raketennr. 37;
V-2 No. 37;
Blossom 3
14.06.1949 Rhesusaffe Albert II Misserfolg suborbital,
134 km
V-2 Blossom Fallschirm versagte Raketennr. 47;
V-2 No. 47;
Blossom 4B
16.09.1949 Rhesusaffe Albert III Misserfolg suborbital,
4 km
V-2 Blossom Rakete expodierte Raketennr. 32;
V-2 No. 32;
Blossom 4C
08.12.1949 Rhesusaffe Albert IV Misserfolg suborbital,
130 km
V-2 Blossom Fallschirm versagte Raketennr. 31;
V-2 No. 31;
Blossom 6
31.08.1950 Maus Misserfolg suborbital,
136 km
V-2 Blossom Fallschirm versagte Raketennr. 51;
V-2 No. 51;
Blossom 7


Biologische Flüge mit der Aerobee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basisdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aerobee Rakete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Aerobee 150A, 350 und 1500

Mit der V-2 als Startstufe bauten die Amerikaner bald eine zweistufige Rakete. Als Oberstufe diente dabei die amerikanische Höhenforschungsrakete WAC Corporal. Die Rakete erhielt den Namen Bumper-WAC oder auch nur Bumper. Mit Hilfe der gewonnen Ergebnissen aus diesem Programm entwickelte man eine leistungsstärkere, ebenfalls zweistufige Rakete, die Aerobee. Die Wissenschaftler am AML erhielten die Erlaubnis, die Aerobee für ihre biologischen Testflüge zu nutzen.

Albert V und Mäuse – 1951[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Und so setzte man das Project Blossom und die Albert-Serie fort. Gemäß der Nummerierung war der nächste Rhesusaffe, der seinen Weltraumflug antrat, Albert V. Er wurde allerdings auch noch von einigen Mäsuen in seiner Kapsel begleitet. Er wurde am 18. April 1951 mit der Aerobee USAF-12 in 38 Kilometer Höhe gestartet. Der Start verlief zwar wie geplant, jedoch gab es wieder mit dem Fallschirm Probleme, so dass er die Landung wie die meisten seiner Vorgänger ebenfalls nicht überlebte. Darüber hinaus fand man nicht einmal mehr die Kapsel.

Yorick / Albert VI und 11 Mäuse – 1951[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste Astronautenaffe war Albert VI, bekannter unter dem Namen Yorick. Er war der erste Affe, der seinen Weltraumflug überlebte, wenn auch nur kurz. (Aufgrund seiner zu geringen Höhe war er zwar eigentlich auch gar nicht im Weltraum, sondern etwas tiefer). Zu der Besatzung gehörten außerdem auch noch 11 Mäuse. Zwei von ihnen befanden sich während ihres Fluges in einer sich drehenden Plexiglas-Trommel, man wollte sehen wie sich die Schwerelosigkeit auf ihr Verhalten auswirkt. Dazu filmte man die Mäuse während des Fluges. Die Trommel drehte sich mit einer Geschwindigkeit von 4 Umdrehungen pro Minute an der Längsachse der Aerobee. Die anderen 9 waren nur dazu da, um zu sehen, wie sich die kosmische Strahlung auf Lebewesen auswirkt. Bei Yorick selbst wurde die Atmung, der Herzschlag und der Blutdruck überwacht.

Am 20. September 1951 brachte sie dann schließlich ihre Aerobee-Rakete bis in eine Höhe von 72 Kilometern und sorgte dafür, dass sie sich 2 Minuten lang in der Schwerelosigkeit befanden. Glücklicherweise entfaltete sich diesmal der Fallschirm ordnungsgemäß und die Kapsel schlug diesmal gebremst auf den Wüstenboden auf. Das Fallschirmsystem, das aus einem kleinen Fallschirm – der aus Kreisringen bestand und sich als erstes öffnete – und einem zweiten, größeren Fallschirm bestand. Alle 11 Mäuse und auch Yorick überlebten sowohl den Flug, als auch die Landung. Allerdings dauerte es ziemlich lange, bis man die Kapsel fand, so dass die Tiere in der Mittagshitze zusätzlich belastet wurden. Yorick überlebte zwar die Landung, er befand sich jedoch nach dieser in einem ziemlich schlechten zustand, so dass er noch im Krankenwagen, der ihn zur nächsten Luftstützpunkt bringen sollte, 2 Stunden nach der Landung verstarb. Untersuchungen zeigten, dass er entweder aufgrund des Schocks bei der Landung, Erschöpfung des Herzens oder beides starb. Auch 2 der 11 Mäuse starben nach der Landung, allerdings keine vor oder bei der Landung. Außerdem konnte man feststellen, dass sie nicht aufgrund der kosmischen Strahlung eingingen. Bei der Auswertung des Films der Mäuse, konnte man feststellen, dass die Mäuse zwar in der Lage waren, sich einigermaßen zu orientieren, aber nicht ihre Aktionen gezielt auszuführen.

Michael, Patricia, Albert und Mildred – 1952[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spitze der Aerobee, auf der Tafel links ist ein Bild von Patricia in ihrem Sitz zu sehen, unten sieht man außerdem noch Albert und Mildred während des Fluges

Auch beim nächsten und letzten „bemannten“ Aerobee-Flug flogen Mäuse mit. Das Männchen erhielt den Namen Albert – ihn Anlehnung an die Affen Albert I bis Albert VI – das Weibchen hieß Mildred. Wie zwei der Mäuse, die bei Yorick mitflogen, während Albert und Mildred während des Fluges in 2 Laufräder eingesperrt, die sich mit einer Geschwindigkeit von 1 Umdrehung pro Minute drehten und so in der Schwerelosigkeit eine Beschelunigung von 0,5g erzeugt. Diesmal bekam aber jede Maus in sein/ihr Laufrad eine kleine Plattform eingebaut (auf dem unteren Bild der Tafel, die links im Bild zu sehen ist, zu erkennen). Das diente der Erforschung, ob sich die Mäuse trotz Schwerelosigkeit noch an Gegenständen festklammern konnten. Neben den 2 Mäusen flogen auch noch 2 Javaneraffen mit. Sie erhielten die Namen Michael (Männchen) und Patricia (Weibchen). Ihr Sitzbestand aus Schaumgummi, überzogen mit einem Nylon-Gewebe. Damit sich sich während des Fluges nicht zu viel bewegten, wurden auch sie vor dem Start anästhesiert. Um die Auswirkungen von hohen Beschleunigungen ausgibieger zu erforschen, entschied man sich, dass Patricia in ihrem Sitz hochkant in der Kapsel stand, Michael verbrachte dagegen den Flug in Rückenlage. Die Kapsel war insgesamt 90 Zentimeter hoch und hatte einen Durchmesser von 20 Zentimetern, war komplett videoüberwacht und hatte außerdem ein wiederum verbessertes Fallschirmsystem.

Der Flug fand am 21. Mai 1952 statt und verlief problemlos. Während des Fluges wurde eine maximale Höhe von 63 Kilometern und eine maximale Geschwindigkeit von 3200 Kilometer pro Stunde erreicht. Nachdem die Kapsel den höchsten Punkt ihres Fluges erreicht hatte und begann, wieder zur Erde zurück zu stürzen, erfuhren die Insassen für 15 Sekunden totale Schwerelosigkeit.

Nach der Beendigung der medizinischen Tests wurden beide in den Smithsonian National Zoological Park in Washington, D.C. gebracht. 1952 biss jedoch Michael Patricia schlecht gelaunt in den Arm, die Wunde entzündete sich und Patricia starb schließlich, jedoch auf keinen Fall irgendwelcher Folgen ihres Fluges, sondern allein aufgrund des Unfalls. Michael starb 1967 im Smithsonian National Zoological Park eines natürlichen Todes.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Lebewesen Name Erfolg? Flugbahn Trägerrakete Missionsdaten Mission
18.04.1951 Rhesusaffe,
Mäuse
Albert V Misserfolg suborbital,
61,2 km
Aerobee Fallschirm versagte,
Kapsel konnte nicht
wiedergefunden werden
Aerobee RTV-A-1
USAF-12
Aeromed 1
Biological mission
20.09.1951 Rhesusaffe,
11 Mäuse
Yorick / Albert VI Erfolg suborbital,
70,8 km
Aerobee alle überlebten den Flug,
Yorick und 2 Mäuse starben
kurz nach der Landung
Aerobee RTV-A-1
USAF-19
Aeromed 2
Biological mission
21.05.1952 2 Javaneraffen,
2 Mäuse
Michael, Patricia(w)
Albert, Mildred(w)
Erfolg suborbital,
63 km
Aerobee Flug verlief problemlos Aerobee RTV-A-1
USAF-26
Aeromed 3
Biological mission


Mouse in Able Project[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basisdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zeitraum: 1958
  • geleitet vom Space Technologies Laboratories of Los Angeles, Air Force Ballistic Missile Division
  • Programmbezeichnung: Mouse in Able Project (MIA), Able RTV re-entry vehicle test flight
  • Trägerrakete: Thor Able „Reentry“
  • Startplatz: Cape Canaveral
  • Tiere: Mäuse

Das Mouse in Able Project[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mouse in Able Project (dt.: Maus in Able Projekt) wurde vor allem zur Gewinnung von Informationen über den Wiedereintritt zu sammeln, aber auch um zu sehen, wie sich Tiere während einem Raumflug verhalten. Die 9 Kilogramm schwere Kapsel wurde von General Electric und Avco gebaut und ist mit einem ablativen Hitzeschild ausgestattet.

Mia – 1958[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Maus, die im Rahmen des MIA-Projekts ins All geschossen wurde, bekam ebenfalls den Namen Mia. Ihr Start erfolgte am 23. April 1958 vom Launch Complex 17A in Cape Canaveral aus mit einer Thor Able „Reentry“ (reentry für dt.: Wiedereintritt). Nach 147 Sekunden Flugzeit, trat jedoch ein schwerwiegender Fehler in einer Turbopumpe der ersten Stufe auf, der die Explosion der Rakete zu Folge hatte. Die Kapsel stürzte mit der Maus in den Atlnatik und konnte nicht wieder gefunden werden.

Laska / Wickie – 1958[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mias Nachfolger – Mia II, auch Laska genannt – trat ihren Flug in den Weltraum 2 ½ Monate später, am 9. Juli, an. Nach einem geglückten Start trug sie ihre Trägerrakete 1.600 Kilometer weit in den Weltraum[1]. Während ihrer 9.700 Kilometer langen und einer halben Stunde dauernden Reise erreichte ihre Kapsel Geschwindigkeiten von bis zu 24.000 Kilometer pro Stunde, außerdem musste Laska neben 45 Minuten Schwerelosigkeit auch enorme Beschleunigungen überstehen. Beim Start wirkten so bis zu 17 g auf sie ein, während ihrem Flug sogar bis zu 60 g![2][3] . Letztlich überlebte sie allerdings nicht, da ihre Kapsel nicht wieder geborgen werden konnte und so im Südatlantik versank.

Wickies Flug verlief ziemlich identisch zu dem von Laska. Sie startete bloß 14 Tage nach Laska, also am 23. Juli 1958.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Lebewesen Name Erfolg? Flugbahn Trägerrakete Missionsdaten Mission
23.04.1958 Maus Mia / Minnie (w) Misserfolg suborbital Thor Able „Reentry 1“ Rakete explodierte
147s nach dem Start
Thor Able 116,
Able RTV re-entry
vehicle test flight
09.07.1958 Maus Laska /
Mia II (w)
Teilerfolg suborbital,
1600 km
Thor Able „Reentry 2“ Thor Able 118,
Able RTV re-entry
vehicle test flight
23.07.1958 Maus Wickie /
Benji (w)
Teilerfolg suborbital,
1600 km
Thor Able „Reentry 3“ Thor Able 119,
Able RTV re-entry
vehicle test flight

Project Down To Earth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basisdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Project Down To Earth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6 ½ Jahre nach dem die Primaten Michael und Patricia ihre Reise ins All antraten, sollten wieder Affen ins All gschossen werden. Das „Project Down To Earth“ bestand nun darin Affen und auch andere Tiere mit einer Jupiter IRBM Rakete mehrere hundert Kilometer hoch in den Weltraum zu transportieren und diese anschlißend nach ihrem suborbitalen Flug wieder zu bergen. Das Projekt sollte dazu dienen, das Wohlbefinden und Verhalten von Affen während Raumflügen zu studieren und um zu demonstrieren, dass entsprechende Lebenserhaltungssysteme ein überleben des Passagiers sichern. Außerdem sollte die Bergung der Kapsel verbessert werden. Beauftragt wurde die Army Ballistic Missile Agency, eine Agentur, die mit dem Bau der ersten Mittelstreckenraketen für die United States Army beschäftigt war und unter anderem von Wernher von Braun geleitet wurde.

Gordo – 1958[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Able, Miss Baker – 1959[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

... – 1959[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Lebewesen Name Erfolg? Flugbahn Trägerrakete Missionsdaten Mission
13.12.1958 Totenkopfaffe Gordo /
Old Reliable
suborbital,
km
Jupiter IRBM Jupiter IRBM AM-13
Bioflight 1
Biological mission
28.05.1959 Rhesusaffe,
Totenkopfaffe,
...
Able (w),
Miss Baker (w)
 
suborbital,
km
Jupiter IRBM Jupiter IRBM AM-18
Bioflight 2
Test/Ionosphere mission
16.09.1959 ... Misserfolg suborbital,
km
Jupiter IRBM Jupiter IRBM AM-23
Bioflight 3
Biological mission

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Encyclopedia Astronautica – Delta (englisch)
  2. NASA - A brief history of animals in space (englisch)
  3. Colin Burgess, Chris Dubbs: Animals in Space. From Research Rockets to the Space Shuttle. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2007, ISBN 0-387-36053-0, NASA and the ARPA – A victime of the space age, S. 125 (englisch, Teile des Buches bei Google Books – 455 Seiten).

Kategorie:Raumfahrt Kategorie:NASA