Benutzer:Transiturus/Brigitte Irrgang

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Die hl. Maria Goretti mit ihrer Familie, wenige Monate vor ihrem Tode, 1902

Brigitte Irrgang (* 10. Februar 1943 in Krickerhau; † 29. September 1954 in Loitz) war eine deutsche Schülerin. Sie fiel im Alter von elf Jahren einem Sexualverbrechen zum Opfer. 1999 erfolgte die Aufnahme in das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. In der römisch-katholischen Kirche wird sie als Glaubenszeugin und Märtyrerin verehrt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brigitte Irrgang wurde als fünftes von sechs Kindern einer karpatendeutschen Lehrerfamilie geboren und wuchs in Krickerhau auf. Der drohende Zusammenbruch der Ostfront im Jahr 1944 zwang die Familie an die deutsch-tschechische Grenze zu fliehen. 1946 wurden die Irrgangs zusammen mit Sudetendeutschen nach Loitz vertrieben, wo der Vater wieder als Lehrer Anstellung finden konnte. In der neuen Heimat lebte die katholisch geprägte Familie in der Diaspora und litt unter der atheistischen Bildungs- und Religionspolitik der DDR. Am 29. September 1954 begegnete Brigitte auf dem Nachhauseweg einem Unbekannten, der sie vergewaltigte und anschließend erwürgte. Sie wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Loitzer Kampfriedhof bestattet.

Der katholische Geistliche von Loitz dokumentierte in der Pfarrchronik einen detaillierten Bericht der Tragödie und verglich Brigitte mit ihrer selbstgewählten Firmpatronin Maria Goretti, die ein ähnliches Schicksal erlitten hatte.[1]

1954 flüchtete die Familie nach Westdeutschland. Ein leiblicher Bruder Brigittes wurde römisch-katholischer Priester.

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz des strengen Verbots zur Errichtung neuer kirchlicher Sakralbauten auf dem Gebiet der DDR, wurde in Loitz eine Maria-Goretti-Kapelle zum Gedächtnis an Brigitte errichtet.

Zum 50. Todestag im Oktober 2004 feierte die Stadt Loitz unter Schirmherrschaft der 1. Landtagsvizepräsidentin Renate Holznagel einen ökumenischen Gottesdienst. Als Festprediger fungierte der Berliner Erzbischof Georg Sterzinsky. 2011 formierte sich ein Brigitte-Irrgang-Freundeskreis.[2] Am 11. August 2017 erfolgte durch den Komponisten Nikolaus Schapfl die Uraufführung des Brigitte-Oratoriums[3] in der Loitzer Sankt-Marien-Kirche durch den SPZ Permonik-Chor.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leonie Rust-Garam: Um den Preis ihres Lebens. Brigitte Irrgang - Zeugin des Glaubens. Hrsg.: Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken. Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-00-011596-7, S. 254, [16].
  • Margit Harbort: Brigitte Irrgang. Eine junge Märtyrerin der Reinheit. In: Der Fels. Katholisches Wort in die Zeit. Band 48, Nr. 6, 2017, S. 173–177 (https://http://www.der-fels.de/2017/06_2017.pdf [PDF]).

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maria Goretti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margit Harbort: Brigitte Irrgang. Eine junge Märtyrerin der Reinheit. In: Der Fels. Katholisches Wort in die Zeit. Band 48, Nr. 6, S. 175.
  2. Brigitte Irrgang - Freundeskreis/Spenden. Abgerufen am 22. August 2020 (deutsch).
  3. Deutsche Welle (www.dw.com): Elfjährige katholische Märtyrerin mit Oratorium geehrt | DW | 14.08.2017. Abgerufen am 22. August 2020 (deutsch).
  4. Brigittes 75. Geburtstag. In: Karpatenblatt. 7. März 2018, abgerufen am 22. August 2020 (deutsch).