Benutzer:Zieglhar/Todtnauberg (Todtnau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

siehe Todtnauberg

Todtnauberg (Todtnau)
Stadt Todtnau
Wappen von Todtnauberg (Todtnau)
Koordinaten: 47° 51′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 47° 51′ 5″ N, 7° 56′ 27″ O
Höhe: 1018 m ü. NHN
Fläche: 9,84 km²
Einwohner: 711 (2. Jan. 2020)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Postleitzahl: 79674
Vorwahl: 07671
Todtnauberg (Todtnau) (Baden-Württemberg)
Todtnauberg (Todtnau) (Baden-Württemberg)

Lage von Todtnauberg (Todtnau) in Baden-Württemberg

Blick auf Todtnauberg
Blick auf Todtnauberg

Todtnauberg ist aufgrund der Verwaltungsreform seit dem 1. April 1974 ein Stadtteil der Stadt Todtnau im baden-württembergischen Landkreis Lörrach.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todtnauberg liegt am Südwesthang des Feldbergs in einem nach Süden offenen Hochtal. Der Ort ist nach der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) der zweithöchstgelegene Ort in Baden-Württemberg.

Gliederung des Stadtteils[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Todtnauberg gehören die Wohnplätze Büreten[1], Ennerbach[2], Hangloch[3], Hornmatt[4], Radschert[5] und Rütte[6], sowie der abgegangene Wohnplatz Ebenehof[7].[8]

Nachbargemeinden und - Stadtteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todtnauberg grenzt im Norden an die zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gehörige Gemeinde Oberried und im Osten an die Todtnauer Ortsteile Fahl und Brandenberg. Im Süden liegt die Kernstadt von Todtnau und im Westen an die Todtnauer Statdteile Muggenbrunn und Aftersteg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Urkunde aus dem Jahr 1283 wird „ein Vogt auf dem Berge“ erwähnt, was als Bezug auf den Ort interpretiert wird.

Im Mittelalter wurde in Todtnauberg wie in der gesamten Region Bergbau betrieben. Nach dem Ende des mittelalterlichen Bergbaus war Todtnauberg von Abwanderung geprägt, im 16. Jahrhundert lebten nur noch 10 Familien im Ort. Erst im frühen 19. Jahrhundert etablierte sich im Ort das Bürstenhandwerk, das Todtnauberg weit über die Region hinaus bekannt machte.


Verwaltungsmäßig war Todtnauberg geteilt: Todtnauberg-Dorf gehörte zum vorderösterreichischen Landstand Kloster St. Blasien das hier gegenüber dem Landesherrn mehr Rechte erwerben konnte; Todtnauberg (bestehend aus den Höfen an den Berghängen, u. a. Ennerbach und Rütte) gehörte zur Talvogtei Todtnau und stand damit direkt unter der Verwaltung Vorderösterreichs.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss kam der vorderösterreichische Breisgau an das kurzlebige Herzogtum Modena-Breisgau, das alsbald wieder an das Haus Habsburg vererbt wurde. Durch den Frieden von Pressburg kam dieses Herzogtum 1806[9] an das Kurfürstentum Baden, das noch im gleichen Jahr von Napoleon zum Großherzogtum Baden gemacht wurde. Das Großherzogtum schuf in der Verwaltungsreform von 1807 das Bezirksamt Schönau, dem auch Todtnauberg insgesamt zugeordnet wurde. Nach der Auflösung dieses Bezirksamtes 1924 wurde das Bezirksamt Schopfheim für Todtnauberg zuständig. Mit dessen definitiver Auflösung per 1. April 1938 wurde für Todtnauberg das staatliche Bezirksamt Neustadt im Schwarzwald zuständig, das am 15. Juni 1939 zum Landkreis Neustadt wurde.



Am 1. April 1974 wurde Todtnauberg in die Stadt Todtnau eingemeindet.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In gespaltenem Schild vorn das österreichische Wappen, hinten in Silber ein schwarzes Eisen mit rotem Stiel.[10] Das österreichische Wappen (rot-weiß-rot) erinnert an die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich, das schwarze Eisen an den jahrhundertelang betriebenen Bergbau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptfall des Todtnauberger Wasserfalls

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auffällig ist die 1970 geweihte römisch-katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere ein expressiver Betonbau mit markanter Zeltdachkonstruktion.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Todtnauberger Wasserfall ist mit 97 Metern Fallhöhe in fünf Fallstufen einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todtnauberg ist noch heute ein bedeutender Fremdenverkehrsort.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skilifte

Jugendherberge[11]


Biathlon-Zentrum Notschrei ? [1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrstechnisch ist Todtnauberg nur über eine Stichstraße (Kreisstraße K 6307) zu erreichen, die zwischen Muggenbrunn und Aftersteg von der Landesstraße L 126 abzweigt, die Todtnau über den Notschrei mit Freiburg im Breisgau verbindet. Im Stadtteil befinden sich drei Haltestellen der Regionalbuslinie 7215 (Todtnau-Kirchzarten) der SBG Südbadenbus GmbH die Todtnau mit Kirchzarten verbindet.[12]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die im Ortsteil gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Philosoph Martin Heidegger seit 1922 eine Hütte in Todtnauberg, wo er sich oft aufhielt Gäste empfing und an seinen Werken arbeitete. „Der Martin Heidegger-Panorama-Rundweg führt Sie auf dem Höhenweg rund um Todtnauberg und gibt auf Infotafeln Interessantes aus dem Leben Heideggers in unserem Bergdorf wieder.“[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X. S. 715–719
  • Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0. S. 126
  • AG Minifossi, Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim: Der Kreuz- und Schibefelsen, auch "Schatzstein von Todtnauberg" genannt. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, Jahrgang 116.1997, S. 7–28 Digitalisat der UB Freiburg
  • Werner Störk: Nach über 500 Jahren montanhistorischer Geheimcode geknackt: Die Schatzkarte vom Todtnauberger Kreuz- oder Scheibenfelsen. In: Das Markgräflerland, Band 2016, S. 157-185
  • Martin Himmelheber: Geschichte der Bürstenmacherei in Todtnauberg und Umgebung. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, Jahrgang 107.1988, S. 145–171 Digitalisat der UB Freiburg
  • Alfons Schäfer: Geschichte des Dorfes Todtnauberg von der mittelalterlichen Bergbausiedlung zum modernen Kurort, 1966
  • Ortsverwaltung Todtnauberg (Herausgeber): Todtnauberg in Geschichte und Gegenwart, 2016
  • Hartmut Sommer: Das Sein und die Eigentlichkeit : Heideggers Heimatort Meßkirch und seine Hütte in Todtnauberg. In: Der philosophische Reiseführer : auf den Spuren großer Denker - Darmstadt, 2005, S. 149–163

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zieglhar/Todtnauberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Büreten - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  2. Ennerbach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  3. Hangloch - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  4. Hornmatt - Aufgegangen – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  5. Radschert - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  6. Rütte - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  7. Ebenehof - Aufgegangen – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  8. Siehe Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X. S. 661
  9. Friedensvertrag vom 26. Dezember 1805 aber Protokoll über die gepflogene Landes-Übergabe vom 15. April 1806
  10. Huber S. 126
  11. Die Jugendherberge Fleinerhaus Todtnauberg auf der Website www.jugendherberge.de; abgerufen am 26. Juli 2020
  12. Fahrplan Todtnauberg — Todtnau; abgerufen am 26. Juli 2020
  13. Martin Heidegger auf der Homepage der Tourist-Information Todtnauberg; abgerufen am 26. Juli 2020