Benutzer Diskussion:Frank Helzel

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Frank Helzel in Abschnitt Die Mestizin
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Die Beiträge bis zum 8.September 2009 befinden sich im Archiv.

Wer mir eine Nachricht hinterlassen will, tue das bitte hier im Anschluss.--Frank Helzel 21:00, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Verlinden

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Hallo Frank, wo hast Du denn das genaue Sterbedatum von Verlinden gefunden? Ich bin schon lange auf der Suche danach und neugierig, wo es denn nun stand. :) Danke für Deinen Hinweis und schöne Grüße, --Pictaviensis 20:12, 30. Mär. 2011 (CEST)Beantworten

Als ich gestern wieder einmal nach dem Lemma schaute, nachdem jemand bestimmte Befunde von Verlinden als „altbackend“ (sic!) meinte löschen zu können, war mir das nur mit der Jahreszahl fest gehaltene Sterbedatum aufgefallen. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass das genauer ausfindig zu machen sein müsste, und fand es dann auf der Google-Seite, als ich den Namen mit „Brussels“ und „1996“ eingab, so: CHARLES VERLINDEN. The Belgian historian Charles Verlinden was born in Sint-Gillis (Brussels) on 3 February. 1907. He died in Brussels on 19 May 1996. ... www.jstor.org/stable/3301207. Gruß ----Frank Helzel 16:45, 31. Mär. 2011 (CEST)Frank Helzel 16:39, 31. Mär. 2011 (CEST)Beantworten
gute Quelle, danke! --Pictaviensis 19:25, 31. Mär. 2011 (CEST)Beantworten

Zonenprotokoll

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Hallo Frank Helzel!
Der Artikel Zonenprotokoll ist mit dem Wartungsbaustein Neutralität gekennzeichnet. Weil du an dem Artikel wesentlich mitgewirkt hast und ich daher annehme, dass du etwas mit dem Thema vertraut bist, möchte ich dich fragen, ob du dich vielleicht um die Behebung der Mängel kümmern magst.
Wenn du bei der Verbesserung Hilfe benötigst oder einfach nur Unterstützung anfordern möchtest, dann kannst du Redaktionen, WikiProjekte und Themenportale anschreiben und/oder den Artikel an dieser Stelle verlinken. Weitere Informationen diesbezüglich erhältst du hier.
Wenn der Grund für den Wartungsbaustein nicht ersichtlich oder unverständlich ist, kannst du mich gern kontaktieren oder deine Frage gleich hier auf deiner Diskussionsseite hinterlassen. Solltest du der Meinung sein, dass der Artikel den Wartungsbaustein unberechtigt trägt, kannst du auf der Diskussionsseite deine Ansichten darlegen und den Artikel hier zur Diskussion eintragen.
Bei weiteren Fragen kannst du dich gern an mich oder an das WikiProjekt Wartungsbausteine wenden. Alternativ kannst du natürlich auch hier auf deiner Diskussionsseite eine Nachricht hinterlassen.
Hilf bitte mit, eine Lösung für das Problem zu finden. Damit leistest du einen wichtigen Beitrag, um zu verhindern, dass die Wartungskategorien immer größer werden. Ich würde mich freuen, wenn du helfen könntest. Vielleicht möchtest du dich ja auch zukünftig noch weiter in dem Bereich der Wartungskategorien engagieren. Dann kannst du auf unserer Beteiligenseite erfahren, wie du dich noch wirksam an unserer Arbeit beteiligen kannst.
Viele Grüße, Katimpe 23:59, 21. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Dank für die umsichtige Benachrichtigung. Finde ich sehr schön!
Ich habe da schon länger nicht mehr hingeschaut, obwohl ich in Erinnerung hatte, dass das, woran ich mich damals gestoßen hatte und was ich in dem von mir bearbeiteten Abschnitt habe verschwinden lassen, in anderen Abschnitten ähnlich aussah, nämlich ein sehr persönlich gehaltener Kommentierungsduktus ohne Quellenangaben durchschlug. Zunächst einmal hatte ich es aber einfach gut gefunden, dass da überhaupt etwas zum Zonenprotokoll bei WP aufgetaucht war. Mein Kontaktaufnahmeversuch mit dem Urheber des Artikels blieb aber ergebnislos. Zu dem von Dir eingesetzten Baustein muss ich in den nächsten Tagen noch ein wenig recherchieren, denke aber, dass ich etwas griffbereit habe. Allerdings habe ich mich mit dem Status von Berlin bisher nie im Detail beschäftigt, außer dass ich weiß, dass von slawischer und besonders von polnischer Seite aus alles darauf angelegt war, Berlin als dem gefürchteten Zentrum des Preußentums auf jeden Fall den Hauptstadtstatus zu nehmen und den Schwerpunkt des künftigen Deutschland in den Westen/Südwesten zu verlagern. Ich werde also sehen, was ich machen kann. Grüße --Frank Helzel 07:31, 22. Jan. 2010 (CET)Beantworten
Komme gerade vom Überarbeiten der bemängelten Stellen, so dass der gesamte Artikel inzwischen anders aussieht. Da war wirklich grundlegend zu korrigieren! Ich hoffe, dass die Beibringung von Befunden, die Detlef Brandes und Andreas Lawaty zur Rolle von Berlin zusammengetragen haben, dem Verständnis der Zonenprotokolle jetzt besser entgegenkommt. (Andreas Lawatys Buch wurde von der Historischen Kommission zu Berlin veröffentlicht.) --Frank Helzel 09:12, 24. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Justus Beyer

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Neuzugang. Was für dich? Gruß, --Asthma und Co. 16:18, 21. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Dieser 1941 Promovierte und bei Kriegsende 35-Jährige hat seine längste Lebenszeit bis 1989 nach der von ihm mitgetragenen und gutgeheißenen Rassediktatur gehabt. Da ist er wohl nicht mehr so großartig in Erscheinung getreten und hat kleinere Brötchen gebacken. – Zwei Nachkriegsergänzungen habe ich noch aufgetrieben. Gruß --Frank Helzel 15:07, 22. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Das Totenschiff

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Hallo Frank! Kurze Nachfrage zur Handlung, da ich das Buch nicht griffbereit habe: Wird der Satz im Zitat (Ich war nicht geboren...) im Buch wirklich so wiederholt? Gruß --HS13 01:59, 29. Mär. 2010 (CEST)Beantworten

Danke für die Nachricht. – Habe ich beim Korrekturlesen übersehen und inzwischen gestrichen. Gruß --Frank Helzel 08:52, 31. Mär. 2010 (CEST)Beantworten

Sand

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Ich schlage vor, Du kürzt Deine Äußerung auf den berechtigten Hinweis, daß Sands Thesen unvollständig dargestellt werden und streichst dann meinen Kommentar zu Deinen merkwürdigen Anwürfen. --Shmuel haBalshan 15:42, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Es geht mir um die Sache, was sonst. Da ich leider nur die frz. Ausgabe „Comment le peuple juif fut inventé“ gelesen (!) und vorliegen habe, musst Du Dich mit einem entsprechenden Zitat zu dem von Dir angesprochenen Zusammenhang zufrieden geben, das auf S. 388 unter der Kapitelüberschrift „La poupée ‚scientifique‘ et le bossu raciste“ ( = Die ‚wissenschaftliche‘ Puppe und der rassistische Buckel) steht: „Dans un État qui se définit comme juif, mais dans lequel il n'existe aucun signe de reconnaissance culturel permettant de définir le mode de vie laïque universel, à l'exception des restes épars et laïcisés d'un folklore religieux, l'identité collective a encore besoin de la représentation floue et prometteuse d'une ancienne origine biologique commune. Derrière chacun des actes étatiques en matière de politique identitaire en Israël, on voit encore se profiler la longue ombre noire de l'idée d'un peuple-race éternel.“ Wenn ich also nichts kürze, tue ich das, indem ich mich auf Shlomo Sand berufe. Gruß --Frank Helzel 16:59, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten
"Kürzen" mögest Du Deine eigentlich unsäglichen Ausführungen über das mutmaßliche Demokratieverständnis anderer Nutzer, nicht die berechtigte Anmerkung, daß im Artikel vielleicht Verbesserungsbedarf besteht. Mein Vorschlag oben war zur Versachlichung gedacht. Wenn Du unbedingt auf Deinen unsachlichen Ausführungen bestehen möchtest, ist das bedauerlich, aber sagt mehr über Dich aus, als über andere Nutzer. --Shmuel haBalshan 17:02, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Mein Demokratieverständnis fußt auf dem „Demos“, womit ich Shlomo Sands Sicht und Micha Brumliks und auch Klaus Bringmanns am „Demos“ orientierte Einschätzung teile. Wenn von Sands „Provo-Thesen“ gesprochen wird und sein Demokratieverständnis offenbar mit gemeint ist, wäre das inhaltlich auszuführen, damit Sand endlich zu Wort kommt, und zwar wörtlich mit Zitaten! Denn es sollte im Namensartikel um Shlomo Sand und seine Inhalte gehen, bevor seine nie (!) aus dem Original belegten Thesen gleich in rezensierenden Kommentaren erstickt werden! – Inzwischen werfe ich mir vor, mich überhaupt zu Wort gemeldet zu haben. --Frank Helzel 17:22, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Du, Dein Demokrativerständnis ist eigentlich völlig Wurst. Aber was nicht geht, ist, daß Du über das vermeintliche Demokratie(un)verständnis anderer Nutzer laberst. Ist das so schwer zu kapieren? Und nein, es ist NICHT Sands Demokratieverständnis angesprochen, sondern ausgelöst von Deiner überflüssigen Bemerkung von Sands Übertragungen auf den Staat Israel. Und falls es Dir nicht aufgefallen sein sollte: Die im Artikel bisher aufgeführten deutschsprachigen Rezensionen sind recht positiv. Normalerweise würden Deine Ausführungen als PA gelten. Daß Du das noch nicht einmal merkst, ist ... tja, macht mich ratlos! Naivität? Dummheit? Frechheit? Ich weiß es nicht, aber für mich ist das hier auch beendet. Ich habe Dich sachlich auf eine eigentlich unmögliche Äußerung Deinerseits hingewiesen und die Berechtigung des Sachanliegen durchaus sehen wollen. Aber für Sachlichkeit ist hier offenbar kein Platz. --Shmuel haBalshan 17:43, 14. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Damit Shlomo Sand hier noch einmal zu Wort komme, wenn schon nicht in dem ihn betreffenden, in der ersten Hälfte augenblicklich betrüblichen Lemma oder gar als Argument eingelassen in den dortigen Diskussionsseitenstil, zitiere ich aus dem Schlussabschnitt „Ethnokratie im Zeitalter der Globalisierung“ den drittletzten Absatz seines Buches, übersetzt aus der frz. Version: „Kommt schließlich die zentrale Frage, vielleicht die problematischste von allen: In welchem Maße wird die judäo-israelische Gesellschaft in der Lage sein, sich von dem tief in ihr verankerten Bild des ‚auserwählten Volkes‘ zu befreien, und ist ins Auge zu fassen, dass sie aufhört, sich zu glorifizieren und den anderen auszuschließen, sei es im Namen einer fundamentlosen Geschichte oder über den Umweg einer gefährlichen biologischen Wissenschaft?
Gefährliche biologische Wissenschaft“: Im Lemma wird nicht nur allen Ernstes auf den „genetischen Befund“ als Ausweis des ethnischen Jüdischseins verwiesen, sondern er wird auch noch ernstgenommen (dort im Zusammenhang mit den Chasaren). --Frank Helzel 08:11, 15. Mai 2010 (CEST)Beantworten

„Die gefährliche biologische Wissenschaft“ (Shlomo Sand) und Thilo Sarrazin

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Gegen Shlomo Sand und sein Buch über „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ wird neuerdings verstärkt vor allem von israelischer und US-amerikanischer Seite der genetische Befund als Widerlegung angeführt. Auf ihnen willkommene genetische Befunde (oder auch entsprechend politisch zu instrumentalisierende archäologische Funde) stützen sich seit Jahrzehnten ultranationale Israelis mit ihrem Anspruch auf Großisrael, wogegen Shlomo Sand seine Auseinandersetzung mit dem Zionismus vor allem ausgerichtet sehen möchte.

Zu der um Thilo Sarrazin stattfindenden Diskussion, die er gerade mit dem Hinweis auf ein allen Juden eigenes Gen angefeuert hat und die sich insgesamt zum Kennzeichen einer europäischen Islamophobie auszuwachsen scheint, wird auch in der Tagesschau (ARD) Material geliefert: hier und hier. --Frank Helzel 09:24, 30. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Ethnos und Demos bei Shlomo Sand

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„L’Histoire“, Nr. 343, Juni 2009, Themenheft zum jüdischen Volk (Übersetzung):

S. 21: Shlomo Sand: „Die Zionisten sagen, dass es ein ‚jüdisches Volk‘ schon immer gebe, was ihm Anspruch auf ‚Eretz Israel‘ einräume, da jedes Volk ein Recht auf ein Territorium habe. Sie bezeichnen als ‚jüdisches Volk‘ alle Juden auf der Welt, selbst wenn diese es nicht wünschen. Ich selbst betrachte mich als einen Israeli jüdischen Ursprungs, was so auszudrücken im Lande überhaupt nicht alltäglich ist. Der Zionismus will die Existenz eines judäo-israelischen Volkes nicht anerkennen, das er selbst geschaffen hat und das eine je spezifische Sprache, eine Literatur, ein Theater, ein Kino hat. Diese Ideologie, wie schließlich auch der arabische und palästinensische Nationalismus, weigert sich, das Dasein einer israelischen Gesellschaft anzuerkennen. Für die arabischen Nationalisten ist das Entstehen von Israel der Beginn einer Eroberung; für die Zionisten der Beginn der Rückkehr: Das kommt aufs Gleiche hinaus und gefährdet das Überleben Israels.
Ich glaube, dass der Zionismus eine Gesellschaft geschaffen hat, die ein Recht darauf hat, zu existieren und einen Staat zu haben, selbst wenn sie das Ergebnis einer Kolonisation ist. Ich akzeptiere gewiss nicht ihre aktuellen Grenzen – es sei unterstrichen, dass der Zionismus auch gleicherweise ein palästinensisches Volk geschaffen hat –, ich möchte sie demokratisieren und dazu beitragen, dass sie eine Republik aller ihrer Bürger werde, aber ich verteidige die Legitimität dieses Staates, der nicht auf der Existenz eines mythischen ‚jüdischen Volkes‘, sondern auf der Legalität des internationalen Rechts beruht. Deswegen gilt es, auf die Mythen zu verzichten.
--Frank Helzel 13:09, 16. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Lesetipp?

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Hat mir ein Anonymus, wohl heute, hierher gesetzt und keine weiteren Hinweise hinterlassen:

http://www.buch-schreiben.net/b39193-Journalismus-und-Glosse-Russische-Untermenschen-in-Berlin-oder-.htm

Ob es etwas taugt? --Frank Helzel 19:45, 20. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

In „Die Zeit“ v. 26. August 2010 stellt Richard J. Evans das Buch „Die große Katastrophe. Europa im Krieg zwischen 1939-1945“ von Norman Davies vor. Er schreibt u. a.: „Tatsächlich war nicht der Westen, sondern die Sowjetunion die Hauptsiegermacht des Zweiten Weltkriegs. ‚In Wirklichkeit war die sowjetische Kriegsanstrengung so überwältigend, dass unparteiische künftige Historiker dem britischen und amerikanischen Beitrag zum europäischen Kriegsschauplatz wahrscheinlich kaum mehr als eine wertvolle Nebenrolle zubilligen werden.‘“ Die sowjetrussischen Soldaten hätten sich „als die Besten“ herausgestellt. - Darin scheinen sich die unter der obigen Adresse aufzufindenden Ausführungen zu bestätigen. --Frank Helzel 13:35, 29. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

St. Louis (Schiff)‎

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Du hast da unter dem Hannah-Arendt-Ref – Siehe dazu auch Irving Arbella / Harold Trooper: None Is Too Many, Toronto: Lester & Orpen Dennys Publishers 1982, S. 63-64 u. S. 66. erweitert. Das hat bestimmt einen Sinn-der sich mir als mit dem Thema nicht beschäftigten nicht erschließt. Insofern wollte ich dich bitten, den Sinn vielleicht zu erläutern, warum soll man da gucken, besonders weil die Fußnote doch wohl ein Einzelquellnachweis ist, ist der da auch abgedruckt? (Ich wollt nicht einfach mit knappen Kommentar reverten. --CeGe Diskussion 11:54, 7. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Habe heute früh einen Aufsatz von Wilma Abeles Iggers (Die Problematik der Vertreibungen im 20. Jahrhundert aus der Sicht einer Zeitzeugin und Historikerin, in: Th. Strobel u. R. Maier (Hrsg.): Das Thema Vertreibung und die deutsch-polnischen Beziehungen in Forschung, Unterricht und Politik, Hannover 2008, S. 123-133) gelesen. Dort schreibt sie auf S. 125: „Alle Länder verurteilten die Rassenpolitik des Dritten Reichs, aber im Grunde war diese Verurteilung heuchlerisch. Mit Ausnahme der Dominikanischen Republik war kein Land bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Immer wieder wurden Juden, die versuchten, in die Schweiz zu flüchten, von den Schweizer Behörden an die Nazis ausgeliefert und in den Tod geschickt. Ähnlich war es mit dem Schiff „St. Louis“, dessen jüdische Passagiere 1939 von allen amerikanischen Staaten abgewiesen wurden und nach Europa zurückkehren mussten.“ Den letzten Hinweis belegt sie mit den entsprechenden Seitenangaben zu Abella/Troper, womit unterstrichen wird, was Hannah Arendt in einem allgemeineren Rahmen abhandelt. Das scheint mir von Bedeutung, so dass ich die Lit.anmerkung ergänzte. Aber wenn Du revertieren willst, tu es. Hauptsache: Arendt bleibt erhalten (stammt nämlich auch von mir). Gruß --Frank Helzel 14:37, 7. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Alles gut und nachvollziehbar-jetzt versteh ichs :-) --CeGe Diskussion 16:08, 7. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Plan Otto

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Moin Frank Helzel, die Echtheit des Plans wird mittlerweile auf der Disku regelrecht zerredet. Trotz der annähernd 20 Einzelnachweise, der Lit und Weblinks wird von einigen Benutzern in Frage gestellt ob es diesen Plan Otto überhaupt so gegeben hat. Der Artikel ist nun für einige Tage gesperrt, da er in einen Redirect auf den Artikel Unternehmen Barbarossa umgewandelt wurde und deshalb ein Editwar entstanden ist. Falls Du Dich an der disku beteiligen magst zumal Du den Artikel ja erstellt hast. Gruß --Pittimann besuch mich 10:18, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Danke für die Nachricht. Ich habe selbstverständlich alles aus einiger Ferne verfolgt, bin aber im Augenblick durch eine ziemliche Armverletzung (vom linken Daumen an gegipst und geschient; habe Holz gehackt...) nicht recht reaktionsfähig. Außerdem bin ich nicht zu Hause und sitze vor einem fremden PC. Ich wundere mich über nichts. Benutzer Prüm hatte im Juli schon die Legitimität des Lemmas angezweifelt und dasselbe dann auf der Diskuseite von Unternehmen Otto fortgeführt. Da gibt es offenbar eine Fraktion, die mit dem von mir Erarbeiteten und Belegten nichts anzufangen weiß, es vielmehr in Richtung "Theoriefindung" abzudrängen versucht, wozu auch Jesusfreund neigt, wenn er an meine Adresse drohen will (siehe im oberenn Teil auf der Disku-Seite von Plan Otto). Wenn es mir gelingt, werde ich mich aber am betreffenden Ort noch einmal melden. Gruß --Frank Helzel 12:08, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Was das Interesse am Geschichtsverständnis der nationalen Zeiten des letzten Jahrhunderts angeht, kannst Du auf meine Unterstützung zählen. Aus dem gleichen Interesse heraus habe ich von Herrmann Pinnow: Deutsche Geschichte. Volk und Staat in tausend Jahren im Regal und außerdem noch so einiges Gedruckte über "die Geschichte der deutschen Stämme und Landschaften". Wenn ich es verhindern kann, wird so schnell kein Artikel gelöscht, der Wissenswertes über das "Tausendjährige Reich" enthält. Giro Diskussion 14:23, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Da kann man doch mal sehn wie einige Leute so an der Wahrheit vorbeischrappen, mir wollte JF weissmachen Du hättest ihm das Zusammenführen der Artikel ausdrücklich erlaubt echt erstaunlich. Baldige Genesung und Glückauf vom --Pittimann besuch mich 16:52, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Hallo Frank, in Deinem Artikel über Plan Otto und warum denn wohl ausgerechnet der Deckname "Otto" verwendet wurde, hast Du auf die Ottonen verwiesen, und deren Bedeutung im nationalen Geschichtsverständnis. Beim Schmökern in den alten Schriften meiner Regale bin ich darauf gestoßen, dass das Reich der Ottonen im "Großen Slavensturm" untergangen sei. „Nach dem jähen Tod Ottos des Zweiten brach die slavische Flut fessellos über die Dämme; Hamburg wurde berannt...“. Es ist eine Darstellung von 1913, und ich frage mich, ob vielleicht auch der Ostforschung von 1940 dieses Bild vor Augen stand. Weisst Du etwas darüber? Es würde zu dem passen, was Dirk/Janßen auf Seite 132 zu „Intentionen Halders“ erwähnen: „...russische Angriffvorbereitungen [...] zerschlagen...“Giro Diskussion 14:52, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Guten Tag, Giro! „Die fessellose slawische Flut“ wurde natürlich auch vor dem Ersten Weltkrieg zur Anstachelung beschworen, wie überhaupt das zum deutschen Nationalepos gewordene Nibelungenlied „Asien“ mit den „Hunnen“, die in der literarisch angestachelten Fantasie mit den Slawen ineinander übergingen, den Angstkitzel der Deutschen in vielfältigen Abwandlungen stimulierte. (Du solltest einmal die Gedichte lesen, die über den Einfall der Kosaken in Ostpreußen am Anfang von WK I unter der Überschrift „Ostpreußens Russennot“ in die Lesebücher der Weimarer Republik eingingen! Hans Naumann war dann 1933 einer der Spezialisten zum Ausmalen der in der Steppe wimmelnden Slawen (sic!), die sich dem Braunschweiger Löwen entgegenstellten.) Dazu diente die Erinnerung an den großen Slawenaufstand von 983, der aber das Vordringen in den Osten nur zeitweilig unterbrach, wie sich jeder Schüler 1913 auf der Landkarte vergewissern konnte. 1913 kam aber hinzu, was sich bereits im Phänomen der Ostflucht der Preußen niederschlug, die die Königlich-Preußische Ansiedlungskommission zum ersten Mal 1886 diagnostizierte. Deutschland war nämlich nach den USA zum größten Einwanderungsland geworden, und zwar für Mittelosteuropäer. Das erfüllte Ernst Hasse, den Vorsitzenden der Alldeutschen, bereits mit Schrecken und maßlosen Überfremdungsängsten. Dieses Phänomen unterstreicht Andreas Hillgruber noch für „Das Russlandbild der führenden Militärs vor dem Angriff auf die Sowjetunion“ (in: H. E. Volkmann (Hg.), Das Russlandbild im Dritten Reich, 1994), wenn er einleitend auf S. 125 schreibt: „Dabei trat das Russlandbild (...) – einerseits die Auffassung, dass das Russische Reich ein ‚tönerner Koloss’ und noch nicht so fest gefügt sei, dass es nicht mit einigen kräftigen Stößen von außen zum Einsturz gebracht und in seine Teile zerlegt werden könnte, andererseits die alptraumartige Vorstellung von einem ungeheuren Wachstum Russlands, das bei seinem ‚Drang nach Westen’ alles überrollen werde – deutlich heraus. Im Effekt wirkten schließlich beide ‚Gesichter’ des verzerrten Russlandbildes, die Unterschätzung wie die Überschätzung der Stärke des Russischen Reiches insofern zusammen, als sie die verlockende Möglichkeit oder aber die zwingende Notwendigkeit eines Kampfes gegen Russland suggerierten.
(Ich könnte Dir noch viel mehr schreiben, auch gezielter zum 10. Jhd. und seine nationaldeutsche Rezeption.) Gruß --Frank Helzel 15:45, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Ergänzung: In den Gymnasien der Weimarer Republik sind bei der Behandlung von Heinrich I. und Otto I. im Handbuch für den Geschichtsunterricht des Quelle & Meyer Verlags in Leipzig (herausgegeben von G. KOCH und A. PHILIPP, ²1921) ausschließlich zwei Aufgabenstellungen vorgesehen: „Heinrichs Verdienste um das Deutschtum“ im Zusammenhang mit seiner „Slavenpolitik“ und „Wie unterscheidet sich Ottos Slavenpolitik von der seines Vaters?“. Beider Ostpolitik wird unter der Überschrift „Kolonisation“ vorgestellt. Seit 1909 hatte außerdem der Vorsitzende des „Alldeutschen Verbandes“ Heinrich Claß unter dem Pseudonym „Einhart“ eine äußerst erfolgreiche „Deutsche Geschichte“ herausgebracht, die 1939 in 18. Auflage erschien. Da heißt es von Otto I. breit gedruckt: „Vor allem hat er in großartiger Weise Kolonialpolitik nach Osten getrieben und alten deutschen Volksboden zurückerobert. Bis zur Oder unterwarf er die slawischen Wenden und zwang den Polenherzog zur Huldigung, nachdem er die bayrische Ostmark (das heutige Österreich) wiederhergestellt hatte. Dies ist ein dauerndes Verdienst seiner Regierung, wobei auch des großen Markgrafen Gero gedacht werden muss, der als getreuer Helfer seines Herrn mit rücksichtsloser Härte das gewaltige Gebiet der Nordmark eroberte, verwaltete und eindeutschte“ (S. 23). (Damit beschreibt Class die Rolle Ottos I., in der ihn auch Hitler gesehen hat und wie sie auch erfolgreich und auflagenstark von Richard Suchenwirth unters Volk gebracht wurde.) --Frank Helzel 16:51, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Danke für Deine Erklärung, vor allem auch die nützlichen Links und Deine Ergänzung. Auf das nationale Selbstverständnis der Generäle aus wilhelminischer Zeit komme ich noch zurück. Zunächst brauche ich vielleicht auch noch etwas Nachhilfe von Dir. Ich habe mir die Karte des Reiches unter Otto dem Großen angeschaut. Die Ostgrenze verläuft an der Elbe im Norden, umschliesst Böhmen und Mähren ohne Schlesien und Österreich als "Ostmark". Was ist nun das Gebiet, auf das sich die ottonische "Kolonialpolitik nach Osten" bezieht? Eine weitere Karte Europas, die diese Zeit wiedergibt, zeigt mir östlich der Weichsel keine derartigen Aktivitäten mehr an. Auch das, was Du eben geschrieben hast, bezieht sich doch ausschließlich auf das heutige polnische Gebiet, auf Russland aber nicht. Stimmt das? Giro Diskussion 21:53, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Lass mir bitte Zeit bis morgen. Habe meinem Eindruck nach für heute sowieso schon zu lange mit meinem halb gelähmten Arm hier gehockt. --Frank Helzel 22:28, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

In der seit 1909 erscheinenden „Deutschen Geschichte“ von Heinrich Claß hieß es zur im 12. Jhd. einsetzenden Deutschen Ostsiedlung: „Damals, zur Zeit des tiefsten Zerfalls der Staatsgewalt – es war in den Jahren, wo kein deutscher König vorhanden war – brachte dies Volk es fertig, etwa ein Drittel des heutigen Reichsbodens deutsch zu besiedeln.“ Er wollte damit unterstreichen, was bereits seit Gustav Freytag zur gebetsmühlenhaften Wiederholung anstand, dass nämlich der katholische Kaiserverrat an Rom, dessen sich bei Freytag bereits Karl d. Gr. schuldig gemacht hatte und von dem nur Heinrich I. (919-936) und Otto I. teilweise ausgenommen waren, zu viele Jahrhunderte gedauert habe und die Ostexpansion keine Fürsprecher auf Reichsebene fand, bis die Ostsiedlung gewissermaßen selbstläufig und ohne Reichspatronage einsetzte: Rettung war für Freytag vorläufig nur aus dem Sachsenlande gekommen, wo „ein junges kräftiges Volksthum, ein neues großes Königshaus [erblühte], welches durch hundert Jahre über Deutschland waltete und die Grenzen des Reiches gegen Slaven und Ungarn erweiterte“. Dann war Pause bis zum Einsetzen der Ostsiedlung, die im 19. Jhd. im Nationalstaatsbildungsprozess überhaupt erst wahrgenommen wurde und gleichzeitig „Ostkolonisation“ genannt wurde, weil die ungeeinigten Deutschen nicht an der Übersee-Kolonisation beteiligt waren, aber mit dem Mittelalter etwas in die Waagschale legen zu können glaubten.

Wenn Du also die Karte zum 10. Jhd. befragst, siehst Du, dass die heutige Osthälfte Deutschlands nur rudimentär sichtbar wird. Schaust Du Dir die Ostsiedlungskarten ab dem 12. Jhd. an, siehst Du, wie das Reich wächst. 1848 in der Frankfurter Paulskirche verlangten die preußischen Polen, dass sie bei der dt. Nationalstaatsbildung berücksichtigt werden müssen, indem man ihnen das Recht auf einen eigenen Nationalstaat zubilligte, wofür sich westdeutsche Liberale zum Beispiel mit Robert Blum stark machten. Sie wurden von preußischen Abgeordneten nur verhöhnt. Carl Friedrich Wilhelm Jordan unterstrich den „gesunden Volksegoismus“ der Deutschen, der zu so etwas nicht bereit wäre, weil man dann „halb Deutschland“ herauszugeben hätte. „Denn bis an die Saale und darüber hinaus erstreckte sich vormals die Slawenwelt.“ Der Leipziger Historiker und Paulskirchenmitglied Heinrich Wuttke schloss das genauso aus, denn würde man sich auf die polnischen Forderungen einlassen, müsste man den Slawen bis „ins Herz Deutschlands“ alles zurückgeben. Sowohl Hans Rothfels, der 1935 und 1960 an diese Äußerungen erinnerte, wie die Polnische Westforschung beriefen sich auf die Frankfurter Polendebatte, die Polen allerdings mit dem Anspruch, ein Anrecht darauf zu haben, von Deutschland noch mehr einzufordern, als es mit der Oder-Neiße-Linie geschah. Die größere Forderung nahm in der sowjetrussischen Zonengrenzziehung Gestalt an, was auf westdeutscher Seite bis in die 1950er Jahre z. B. von Eugen Kogon, Walther Hofer, Heinrich Wolfrum (und im Vertriebenenmilieu sowieso) mit Erschrecken zur Kenntnis genommen wurde, so dass Hubertus Prinz zu Löwenstein 1953 schrieb: „Nicht nur die Grenzen Deutschlands wurden vom Bolschewismus eingedrückt, sondern die des ganzen Abendlandes. Sie verlaufen heute ungefähr da, wo sie vor 1000 Jahren lagen, ehe König Heinrich I. den heidnischen Magyarensturm aus Asien an der Unstrut zum Stehen brachte – eine furchtbare Mahnung für alle Völker Europas, sich in letzter Stunde auf ihren gemeinsamen Auftrag zu besinnen.“

Zu weiteren Informationen empfehle ich neben dem Lemma zur Ostsiedlung Germania Slavica, Polnische Westforschung, Drang nach Osten, Sybel-Ficker-Streit. --Frank Helzel 15:39, 13. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Ergänzung 1: 1953 schreibt der lange in der Ostforschung und von Brackmann bis 1938 betreute Hans Rothfels unter der Herausgeberschaft von Hermann Aubin von Ostdeutschland, also von „halb Deutschland“ als von „kolonialem Boden“ und den Ostdeutschen als von „Kolonialdeutschen“! --Frank Helzel 17:09, 13. Sep. 2010 (CEST) Ergänzung 2: Was die Polen forderten, wurde ihnen, wie Detlef Brandes darlegt, ab Dezember 1941 portionsweise von Stalin versprochen, zunächst der Londoner Exilregierung, dann dem Lubliner Komitee. Bogdan Musial bemüht sich seit Jahren, Stalin als den einzig Verantwortlichen für das auszumachen, was ab Frühjahr 1945 in Polen und von Polen aus geschehen ist. Das ist differenzierter zu sehen, weil Stalin sich in Polen Freunde machen wollte, indem er die dortigen Nationalisten mit seinen gegen die Deutschen gerichteten Versprechungen an sich zu binden versuchte. Mit Erfolg: Die nationalistischen Polen gerierten sich mit dem größeren russischen Brudervolk als an einem Strick ziehende Slawen, wie Zygmunt Wojciechowski offen erklärte. --Frank Helzel 22:40, 13. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Ich sehe gerade erst diese Diskussion. Pittimann hat etwas in einen ganz falschen Hals gekriegt: Niemand hatte den "Plan Otto" als solchen bestritten, nur seine von der Planung für den Russlandkrieg unabhängige Bedeutung und die Notwendigkeit eines eigenen Lemmas dafür. Von den 20 Referenzen nennen nur sehr wenige diesen Plan ausdrücklich beim Namen; und sie wurden schon gemäß Fachliteratur in "Unternehmen Barbarossa" integriert.

Es will auch niemand interessante Infos zum "1000-jährigen Reich" unterdrücken oder leugnen, so ein Unsinn! Immerhin gibt es doch zu diesem Thema ein eigenes Lemma, diese Infos sind also gar nicht an das Lemma "Plan Otto" gebunden. Jesusfreund 19:01, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Unternehmen Barbarossa#Bezeichnung

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Der eben bemängelte Fehler zur Kenntnis Halders vom früheren Symbolnamen "Unternehmen Otto" steht jedenfalls in Unternehmen Barbarossa#Bezeichung:

Schon der Anschluss Österreichs 1938 war jedoch unter dem Decknamen „Sonderfall Otto“ militärisch vorbereitet und als „Unternehmen Otto“ durchgeführt worden.[4] Der im September 1938 zum Chef des Generalstabs des Heeres berufene Franz Halder, der „Plan Otto“ in Auftrag gab, kannte diese frühere Bezeichnung offenbar nicht.[5]

Kritik und ggf. Verbesserung dieser Passage sollten daher auch dort diskutiert werden. OK? MFG, Jesusfreund 19:01, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Hat meine Korrektur in Unternehmen Barbarossa#Bezeichnung deine Erläuterungen zu Halders Kenntnissen von dem früheren Decknamen Otto richtig aufgegriffen? Oder habe ich etwas falsch verstanden? Jesusfreund 19:34, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Es wäre auch nett, du würdest bald auf meine Antwort an dich hier eingehen. Sind weitere Ergänzungen in dem o.g. Abschnitt erforderlich aus deiner Sicht, und falls ja welche? MFG, Jesusfreund 19:41, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Hallohallo? Eben warst du doch noch online. Jesusfreund 19:47, 12. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Korrekturen

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Hallo lieber Frank, ich habe deine Hinweise und meine Recherchen nochmals hier auf einen Nenner zu bringen versucht. Lies mal und teile mir mit, ob das nun klarer formuliert ist. Wir wissen halt einfach nicht, ob Halder den Namen Otto überhaupt als Erster ins Spiel brachte. - Grüße, Jesusfreund 10:31, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Ich bin einverstanden. Denn auch für mich ist unklar - wie überigens auch für Dirks/Janßen -, wer denn nun den Namen als Erster benutzte, allerdings stand er, wie Hermann Aubin und Albert Brackmann in brieflichem Austausch am 15. Januar 1939 registrierten, zur Instrumentalisierung an, woran Michael Burleigh erinnert. (Von denen hatte auch keiner eine Ahnung, dass Hitler „Otto“ bereits zur Patronage verwendet hatte.) - Bei Deiner jetzigen Formulierung erübrigt es sich, weiter auf „Improvisation“ als Erläuterung zu verweisen. Allerdings hatte ich nicht, wie Du auf der Diskuseite darstellst, beim Stand der vorausgegangenen Formulierungen meine Zustimmung zum Unterlassen von „improvisieren“ gegeben. Jetzt tue ich das, weil Du jetzt anders formuliert hast. Gruß (Ich bin jetzt bis zum Spätnachmittag nicht mehr online) --Frank Helzel 11:18, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Doch, du hattest schonmal lapidar "OK" gepostet auf Diskussion:Unternehmen Barbarossa, deshalb dachte ich, das Thema sei durch. Aber egal, jetzt ist es ja besser. Dass "Otto" "zur Instrumentalisierung anstand", ist ja auch drin, oder sollen wir das noch deutlicher reintun?
Ich bin wohl einfach zu schnell manchmal und dann fühlen sich andere überrollt, entschuldige. Jesusfreund 11:45, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Hier habe ich das wichtige Zitat aus Aubins Brief an Brackmann, aus dem das "Anstehen" der Benutzung von Otto I. und Friedrich I. für den Raubkrieg hervorgeht, wieder eingebaut. Du hattest Recht, das sollte man in diesem Zusammenhang unbedingt erwähnen! Danke fürs Insistieren. Jesusfreund 12:12, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
PS: "Wiederaufnahme angeblicher Pläne der Ottonen zur Unterwerfung der Slawen und zur Expansion nach Osteuropa": Sie hatten doch wirklich solche Pläne, wenn auch natürlich weit weniger umfassend und vernichtend als die Nazis. Sollte "angeblicher" dann nicht heraus aus dem Satz? Jesusfreund 12:19, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Die jetzige Darstellung mit dem Verweis auf die Briefstelle ist für mich überzeugend. Aubin brauchte nicht viel länger, um sich Brackmann anzuschließen. 1942 betonte er ausdrücklich: „Wir wollen das Wort von der Ostsiedlung als der Großtat unseres Volkes im Mittelalter nicht umsonst so oft wiederholt haben.“ - Das „angeblich“ sollte stehen bleiben, weil die Ottonen keine nachweisbaren Pläne gemacht haben, wie sehr sie auch in ständige Auseinandersetzungen mit den Slawen verwickelt waren und expansiv Terrain eroberten, wofür nach Heinrich I. vor allem der Name Geros steht. Am ehesten wollten die Sachsen jedoch Beute machen: Gefangene zum Verkauf in die Sklaverei, bestenfalls Tributzahlungen der Unterworfenen. Otto zielte darüber hinaus auf die Einrichtung von Magdeburg („Rom des Nordens“) als zentrales Bistum der Christianisierung, was allerdings scheiterte, weil die Polen ein eigenes Bistum in Gnesen einrichteten. In der Forschung besteht heute Einigkeit darin, dass es bei den Ottonen noch nicht um geplante Kolonisation oder gar „Eindeutschung“ gegangen ist, aber die Tendenz - mehr nicht - ging in diese Richtung, weil eben erhebliches Potential zu Eroberungen eingesetzt wurde.--Frank Helzel 19:35, 18. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

In eigener Sache

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Zufällig entdeckte ich, als ich wieder einmal meinen Namen bei Google eingab, dass ein Lemma Frank Helzel seit 25. September 2010 existiert, aber glücklicherweise dazu sehr schnell wegen mangelnder Relevanz ein Löschantrag einging.

Leider habe ich den Fehler begangen, mich bei WP unter meinem Klarnamen als Benutzer angemeldet zu haben. Zunächst hatte ich – auch wegen meines fortgeschritteneren Alters und als Ruheständler – keinen Anlass gesehen, mir irgendein Pseudonym zuzulegen, sehe auch mit Staunen, wie viel Schindluder mit Pseudonymen bei WP getrieben wird und was für Ungehobeltes sich alles aus der Anonymität hervorschleudern lässt. Meine Klarnamenskundgabe habe ich spätestens bei einer Auseinandersetzung um die enzyklopädische Behandlung der ersten beiden Ottonen oder Markgraf Gero bedauert, weil verschiedentlich aus der Anonymität direkt bezüglich meiner Person argumentiert wurde, und zwar von Benutzern, die für WP nicht ganz unwichtig zu sein scheinen. Manchmal fühlte ich mich dann regelrechtem Stalking ausgesetzt (Qualitätssicherung bei Wilhelm Ziegler, Diskuseite zu Besatzungskind, zuletzt bei einem Edit zu Zonenprotokoll). Da ich eine eigene Domain betreibe, jedoch nicht unter meinem Namen, schließlich aber dort mein Name aus rechtlichen Gründen nicht wegzulassen ist, ich außerdem – zufällig (!) – 2000 noch promoviert wurde und einige Male in der Öffentlichkeit auftauchte, mag ich hier und da eine randständige Aufmerksamkeit auf mich gezogen haben. Mehr nicht. Insgesamt: Mangelnde Relevanz!

Wenn ich mir etwas wünsche, dann das, dass der Lemma-Versuch so schnell wie möglich in der Versenkung verschwinde. Das möge man bitte respektieren, wenn ich auch auf der Löschdiskussionsseite nicht auftauche und auch bei WP nicht wüsste, wen ich zu einer Stellungnahme in meinem Sinne motivieren könnte.--Frank Helzel 11:12, 27. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Bitte mal vorbeischauen

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Jüdischer Bolschewismus (DiskussionVersionsgeschichteSeitenschutz-Logbuch). Gruss, --67.246.16.225 14:51, 12. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Wenn ich es doch mit dem Vorbeischauen sein Bewenden hätte lassen können... Denn die alarmistische Qualitätssicherungsmeldung – „Urgent action needed“ usw. – war bereits das Vorspiel für das, was seither dort in zeitgeschichtlicher Engführung unternommen wird, so dass bereits Hitler mit seinem 1924/25 verfassten Buch nicht mehr unter „Zwischenkriegszeit“, sondern unter „Nationalsozialismus – Schrifttum vor 1933“ abgehandelt wird. Das ähnelt dem revisionistischen Unterfangen, das Geschehen zwischen 1933 und 1945 als zusammenhanglos mit vorausgehender deutscher oder gar europäischer Geschichte anzusehen, wozu die gegenwärtige Zeitgeschichtsforschung Erhebliches beiträgt, kann doch zum Beispiel jemand wie Peter Longerich nicht einmal mehr etwas mit Himmlers Heinrichskult anfangen, so dass ihm sogar der Schnitzer unterläuft, den wegen seines kaiserlos gebliebenen „germanischen“ Königtums und deshalb bewunderten sächsischen Herrscher Heinrich I. (919-936) in seiner Himmler-Monographie zweimal als „Kaiser“ auszugeben. Von Albert Brackmann als Himmlers historischem Ratgeber findet sich dort nicht einmal der Name... --Frank Helzel 09:22, 16. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Jüdischer Bolschewismus

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Viel schlimmer als die relevante Überschrift..ist das gewesen was drinnen stand und steht....Verbesserungen in der Einleitung haben stattgefunden,,,,aber da fehlt noch einiges an überarbeitung--Markoz 23:03, 12. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Solche Begriffe sind an sich schon schlimm. Da es sich um Ideologie handelt, die ihre Auswirkungen bis in die jüngere bundesdeutsche Gegenwart zeitigte, ist ein breites Feld für „Schlimmes“ vorgegeben. Dem wird sich kaum ein Artikel entziehen können, da bereits auch der geforderte neutrale Standpunkt von irgendeiner Seite dem Ideologieverdacht ausgesetzt ist. Insofern ist mein Interesse am Lemma, dessen Urheber ich einmal war und das sich eine Weile ganz gut gehalten hatte, weitestgehend erloschen. --Frank Helzel 08:31, 13. Okt. 2010 (CEST)Beantworten
Hallo Frank Helzel, habe meine Stellungahme zu dem Artikel, der im Ganzen betrachtet gut ist und ohne weitere größere Veränderungen erhalten bleiben sollte, auf die Diskussionsseite des Lemmas geschrieben. Die alarmistische Meldung von Atomiccocktail war in der Sache und Diktion unangebracht. Verbesserunsgwürdig im Detail ist der Artikel, klar: Welcher Artikel ist das nicht? Ich denke, hier hat Phi sein Bestes getan. Ich bitte dich, in der Sache und persönlich gleichermaßen, an dem - weitgehend deinem - Artikel festzuhalten und dich weiter zu engagieren. Der Beitrag ist für viele Nutzer von Belang - ich würde so weit gehen zu sagen: in der Substanz ein Juwel. Beste Grüße -- Miraki 19:41, 19. Okt. 2010 (CEST)Beantworten
Guten Abend, Miraki,
vielen Dank, mir hier geschrieben zu haben, aber auch dafür, wie Du Dich auf der dortigen Diskuseite geäußert hast. War nicht so einfach, es dort auszuhalten. Denn in der Tonlage kam mir manches sehr schrill, unfreundlich und nicht darauf angelegt vor, dass meine Mitarbeit überhaupt für wert erachtet wurde. Dahinter stehen eben immer auch verschiedene Horizonte. Nochmals danke, gerade auch für die Entgegnung auf die angebliche Schande, das angeblich Freihändige usw. Gruß --Frank Helzel 23:48, 19. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Sklaverei im Mittelalter – immer noch ein nationalgeschichtliches Tabu

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Moses I. Finley, Althistoriker und als Spezialist für Sklaverei geltend, zählte fünf Sklavenhaltergesellschaften auf: das klassische Griechenland und einige Teile der hellenistischen Welt; das Ende der römischen Republik und das römische Imperium; die Vereinigten Staaten vor dem Bürgerkrieg; die Antillen und schließlich das Brasilien der Kolonialepoche. Der umfangreiche islamische Sklavenhandel und der in Europa Jahrhunderte währende christliche Handel mit Slawen sind bei ihm ausgeblendet und existieren nicht.
Dabei war z. B. in dem noch nicht als Nationalstaat konstituierten Deutschland Sklavenhandel ein nicht nur ausführlich in Enzyklopädien abgehandeltes Thema. Als Beispiel diene der überaus reich dokumentierte Artikel „Sklave“ in der zwischen 1773 bis 1858 in 242 Bänden erschienenen Ökonomischen Enzyklopädie von Johann Georg Krünitz. Da werden Karl der Große, Heinrich I. (Ostfrankenreich), Otto I. (HRR), Markgraf Gero (Ostmark), Albrecht der Bär und Heinrich der Löwe als Verursacher der „unglücklichen Slavischen Nation“ genannt. Die von Krünitz aufgeführten Herrscher wurden dann als Repräsentanten vorbildlichen Handelns in die Ahnengalerie nationalgeschichtlicher Vorbilder aufgenommen, und von ihnen gefangene Slawen als unentbehrliches und begehrtes Handelsgut für den Verkauf als Sklaven in die islamischen Länder, damit man an den Reichtümern des Orients teilnehmen konnte, hätten das nationale Gedächtnis getrübt.
Charles Verlinden machte sich dann als Wirtschaftshistoriker wieder an das Aufarbeiten der europäischen Sklavenhandelsvergangenheit. Er blieb in Deutschland mit seinen umfangreichen Bänden unübersetzt (Ausnahme: ein am 12. Mai 1970 in Köln gehaltener Vortrag: http://www.digitalis.uni-koeln.de/Verlinden/verlinden3-14.pdf , siehe dort z. B. S. 4 ff.). Auch das Lexikon des Mittelalters enthält einen Artikel zum Sklavenhandel. An Johannes Fried war es dann, die Ergebnisse der inzwischen vorliegenden Arbeiten zur Sklavenhaltung in „Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024“ (Berlin 1998, S. 557, 572, 579 f., 928-939) aufzunehmen. Fried schreibt z. B. über Heinrichs Kriegskasse, die er mit Geld aus dem Erlös für den Verkauf von gefangenen Slawen in die Sklaverei füllte. Heiko Steuer schrieb im Zusammenhang einer Ottonenausstellung einen Satz in seinem Essay über das Leben zur Zeit der Ottonen vom Handel mit gefangenen Slawen, dass er als „wirtschaftliche Triebkraft“ diente, indem die Händler sie in das Kalifat der Abbasiden (Bagdad) brachten (Heiko Steuer, Das Leben der Sachsen zur Zeit der Ottonen, S. 99, in: Matthias Puhle (Hg.), Otto der Große, Magdeburg und Europa, Bd. 1: Essays, Mainz 2001, S. 89-107).
Schwerer tut man sich in Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 3: Hagen Keller/ Gerd Althoff, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. Krisen und Konsolidierungen 888-1024, Stuttgart 2008, S. 432: „Wirtschaft und Gesellschaft“: „In der militärischen Konfrontation mit slawischen Völkern erlebte man hingegen das ‚Fremde‘ besonders intensiv, aber oft aus einer Feindschaft heraus, die vom Willen zu brutaler Vergeltung und rücksichtsloser Niederwerfung bestimmt war und oft in Massentötungen, Versklavung von Frauen Kindern und völliger Plünderung der Siedlungen endete.“ Was es mit Versklavung auf sich hatte und was für ein zu organisierendes Verteilernetz da war, bleibt trotz der in der Überschrift als Thema erwähnten „Wirtschaft“ im Dunklen.
An französischen Autoren mit Erwähnungen der Ottonen seien angeführt Jacques Heers mit einer ausführlichen Darstellung mittelalterlicher Sklaverei. Malek Chebel über den mittelalterlichen Sklavenhandel bei der Beschäftigung mit dem bis in die Gegenwart dauernden Sklavenhandel im Islam und Rosa Amelia Plumelle-Uribe mit ihren Arbeiten zum Menschenhandel. Neuerdings publizierte der in Frankreich lebende russischstämmige Historiker Alexandre Skirda eine Arbeit über den Handel mit Slawen: „La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIIIe siècle“ (Les Éditions de Paris: Paris 2010). Er stellt fest, dass der Begriff „sclavus“ für lateinisch „servus“ (= Sklave) zum ersten Mal am 11. Oktober 937 in einer Urkunde für einen Sklavenhändler auftaucht (MGH, Diplomata I, S. 104). Dann schreibt Skirda (S. 100): „Die Sachsen, Opfer von Massakern und Sklavenhandel bei den Franken, bis sie christianisiert waren, wurden ihrerseits große Sklavenhändler mit Slawen unter ihrem Herrscher Heinrich I., dem Vogler (919-936). Bei seinem Sieg in Lenzen (Elbe) im Jahre 929 über die Slawen wurden alle gegnerischen Schlachtteilnehmer getötet, diejenigen, die ohne Waffe angetroffen wurden, sowie Frauen und Kinder wurden den Sklavenhändlern übergeben, die das Heer begleiteten. Es sei noch mitgeteilt, dass dieser christliche Herrscher, der selbst kein Heiliger war, eine Frau hatte, die zur Hl. Mathilde, eine Schwiegertochter, die zur Hl. Adelheid, und einen Sohn Bruno als seinen nächsten Ratgeber hatte, der zum Hl. Bruno wurde. Dieses erbauliche Umfeld machte ihn indessen nicht menschlicher, ohne über seine Nachfolger zu sprechen, die in wirklichen Menschenjagden eine beachtliche Anzahl von Slawen fingen und zu Sklaven machten.“ (Vgl. dazu Robert Bartlett mit seinen ausführlichen Ausführungen zur mittelalterlichen Sklavenhaltergesellschaft, die er in „Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350“ 1996 bei Kindler vorlegte.)

Sucht der Leser in den entsprechenden, inzwischen mit Exzellenzsternchen versehenen Artikeln nach solchen Hintergründen, wobei bei den hier angeführten Autoren sicher nichts an ihrer „Reputabilität“ auszusetzen ist, findet er bei „Heinrich I.“ einmal die Verbform „versklavt“, die vor der Exzellenzkandidatur noch verlinkt war. Von Gefangenen in Lenzen, wiewohl bei Widukind dargestellt, keine Spur. Über diesen Zusammenhang wurde dort seinerzeit ausführlich, sogar heftig, aber deshalb wohl auch folgenlos diskutiert. Exzellenz und Sklaverei vertragen sich offenbar nicht. Warum also ist Exzellenz – nur hier? – nicht ohne diesen tabuhaltigen Beigeschmack zu haben? --Frank Helzel 15:57, 25. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Ergänzung: Alexandre Skirda, der sich auf Verlinden, vor allem auf Maurice Lombard und auf ein Werk des russischen Orientalisten Dimitri Michine über die Saqaliba von 2002 bezieht – Maurice Lombard (1904-1966) lehrte an der École Pratique des Hautes Études in Paris und gehört zur Generation Fernand Braudels, der ihn neben Marc Bloch stellt und für den begabtesten Historiker seiner Zeit hält, der wegen Krankheit sein Werk nicht vollenden konnte –, stellt fest, indem er die genauen Handelswege, auf denen der Menschenhandel mehrheitlich mit gefangenen Slawen stattfand, nachzeichnet (neben der östlichen Route von Kiew an die Wolga und in den asiatischen Raum gingen von Magdeburg und Prag als wichtigen Zentren die südliche Route über Regensburg nach Venedig und die wichtigste westliche über Goslar, Paderborn, Soest, Dortmund – also den Hellweg, heute Bundesstraße 1 entlang – an den Rhein und über das Moseltal nach Verdun, von wo es ins muslimische Spanien ging), dass der barbarische Okzident Mangel an Gold hatte, das er begehrte. Tonnenweise sei es vor allem im 10. und 11. Jahrhundert über den Menschenhandel von den islamischen Ländern nach Europa gekommen. Skirda schreibt: „So versteht man besser, warum fast alle Historiker und Kommentatoren Stillschweigen über dieses Phänomen bewahren: Es fällt ihnen schwer, anzuerkennen, dass das wirtschaftliche Wiederaufleben des Okzidents im 10. und 11. Jahrhundert sich dem Handel mit menschlichen Wesen verdankt!“ (S. 112). --Frank Helzel 08:49, 29. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Weitere Ergänzung: Die oben angeführten Stationen der Handelswege zeigen ihre Bedeutung erst, wenn man sich eine Vorstellung von den Werten macht, deretwegen sich Menschen handelnd in Bewegung setzten. Welche Goldmengen über den Handel mit slawischen Sklaven allein aus Spanien nach Norden flossen, verdeutlicht LOMBARD an Córdoba unter dem Kalifen Abd ar-Rhamân III., mit dem Otto I. über Johannes von Gorze wegen der muslimischen Sklavenjagden an den falschen Orten, nämlich am Mittelmeer, einmal in Verbindung trat:
Innerhalb von 50 Jahren, zwischen 912 und 961, steigt ihre Zahl von 3750 auf 13750 und vermehrt sich um 10000 Individuen, worin sich neue Käufe niederschlagen; die männlichen Wesen werden meistens kastriert. (...) Ein Sklave bringt 100 Dinare im Durchschnitt ein, so dass 10000 Sklaven einen Wert von einer Million Dinar darstellen, was einer Goldmenge von 5000 kg entspricht; allein für Córdoba sind jährlich 100 kg Gold für den Kauf von Slawen zu veranschlagen. Zählt man hierzu die Summen, die für die anderen großen Städte Spaniens und die Residenz des Kalifen zu veranschlagen sind, außerdem noch die Summen, die für den Transit in den muslimischen Orient anzusetzen sind, dann wird vorstellbar, was Liutprand mit ‚immensum lucrum‘ (= immenser Gewinn) gemeint hat, den die Händler von Verdun machten, und Adalbert von Prag, als er dieses ‚infelix aurum‘ (= unglückliche Gold) beweinte, dieses Gold, das das Unglück mit sich bringt.“ Gruß an die Leser, so es welche geben sollte --Frank Helzel 11:36, 2. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Die Mestizin

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Wow! Beeindruckend! Ich hab ja damals den Artikel zu „Gespenster“ gestartet, aber mit „Varamo“ und der „Mestizin“ hast du mich nun locker abgehängt. :-) Bist du dabei, alle Aira-Bücher zu lexikonisieren? -- Funkhauser 23:42, 13. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Guten Abend und danke. Es geht mir überhaupt nicht um Wettbewerb, sondern um ein mir nahe liegendes Thema, dessen Gestaltung mich bei Aira reizt: was es nämlich mit der europäischen Eroberung und den pueblos originarios auf sich hat. Da sehe ich durchaus Parallelen zu dem, was in Deutschland seit den 1980er Jahren mit der Aufarbeitung der Germania Slavica läuft und man nach der Slawenverteufelung auf einmal registriert, dass nämlich sehr viel Slawisches Mittel- und Ostdeutschland grundiert. So wird man sich ebenfalls in etwa seit den 1980er Jahren in Argentinien und Uruguay auf einmal zunehmend des verdrängten Indianischen im Eigenen bewusst. Das finde ich spannend. – Von den annähernd 60 oder 70 (!) Titeln Airas würde mich noch „Humboldts Schatten“ interessieren. Aber er ist kein Publikumsrenner, womit er auch kokettiert; und dieses Buch ist vegriffen und wird augenblicklich nur sehr teuer antiquarisch mit einem Ex. bei Amazon angeboten. Ich hoffe auf einen Nachdruck... Gruß --Frank Helzel 23:58, 13. Apr. 2011 (CEST)Beantworten