Beutelsdorf (Herzogenaurach)
Beutelsdorf Stadt Herzogenaurach
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Koordinaten: | 49° 36′ N, 10° 54′ O |
Höhe: | 320 m ü. NHN |
Einwohner: | 315 (Juli 2023)[1] |
Postleitzahl: | 91074 |
Vorwahl: | 09132 |
Beutelsdorf von Südsüdosten her gesehen
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Beutelsdorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Herzogenaurach im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Beutelsdorf liegt in der Gemarkung Haundorf.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beutelsdorf ist ein Haufenwegedorf. Westlich von Beutelsdorf entspringt der Bimbachgraben, der anschließend durch den Ort fließt. Dieser mündet als linker Zufluss östlich in den Bimbach, der später in Erlangen von der Regnitz aufgenommen wird. Im Nordwesten liegen die Beutelsdorfer Weiher. Unmittelbar ist der Ort ansonsten von Acker- und Grünland umgeben. Im Süden wird die Flur Auracher Weg genannt. 0,5 km weiter östlich, nördlich und westlich ist die Flur von einem zusammenhängenden Waldgebiet umgeben, im Nordwesten Hammerbacher Wald und im Nordosten Oberholz genannt.
Die Kreisstraße ERH 25 verläuft nach Haundorf (1,7 km östlich) bzw. nach Hammerbach zur Staatsstraße 2263 (3,2 km westlich). Die Kreisstraße ERH 14 verläuft zur Staatsstraße 2244 bei Herzogenaurach (1,5 km südwestlich) bzw. nach Untermembach (2,7 km nördlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname „Butili“. Eine Person dieses Namens kann als Gründer der Siedlung angenommen werden. Lehnsherr war das Hochstift Bamberg. Wie aus der Urkunde hervorgeht, wurde ein Teil des Zehnts an den Nürnberger Patrizier Konrad Groß verkauft, dem Gründer des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals. Dessen Ansprüche gingen auf das Spital über. Der andere Zehntanteil unterstand dem bambergischen Kastenamt Herzogenaurach.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Beutelsdorf 7 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Herzogenaurach. Grundherren waren das Kastenamt Herzogenaurach (5 Güter) und das Spital Forchheim (2 Güter).[6] 1799 gab es 6 Anwesen, wovon eines das Spital Forchheim als Grundherrn hatte.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Beutelsdorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugeordnet. Es gehörte der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Haundorf an.[8]
Am 1. Januar 1974 wurde Beutelsdorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Herzogenaurach eingegliedert.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die katholische Kapelle in Beutelsdorf, ein neugotischer Saalbau mit Satteldach mit dreiseitigem Schluss und Dachreiter, der 1898 durch Spenden von neun Landwirten errichtet werden konnte.[9] Die Kapelle ist einmal im Jahr Zwischenstation der Flurprozession der Pfarrei St. Magdalena. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Martersäule, ein Rechtecksockel mit gebauchter Säule und vierseitigem Aufsatz aus Sandstein aus dem 17. Jahrhundert.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2019 | 2021 |
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Einwohner | 66 | 89 | 94 | 104 | 94 | 110 | 169 | 138 | 168 | 205 | 297 | 310 |
Häuser[10] | 10 | 20 | 20 | 20 | 21 | 23 | 51 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Evangelische Stadtkirche (Herzogenaurach) gepfarrt.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Beutelsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 372–373 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 75.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 60 (Digitalisat). Ebd. S. 142 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Beutelsdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 10 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 118.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herzogenaurachs Ortsteile > Beutelsdorf. In: herzogenaurach.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Beutelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Beutelsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 6. Oktober 2019.
- Beutelsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 6. Oktober 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Herzogenaurach in Zahlen > Einwohnerzahlen nach Ortsteil. In: herzogenaurach.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Gemeinde Herzogenaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 118 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 75.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 60.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 373f.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 142.
- ↑ Herzogenaurachs Ortsteile. Stadt Herzogenaurach, abgerufen am 13. Januar 2021 (Siehe unter „Beutelsdorf“).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 9 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).