Bliederstedt
Bliederstedt Stadt und Landgemeinde Greußen
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Koordinaten: | 51° 16′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 241 m |
Einwohner: | 80 (1. Jul. 2009) |
Eingemeindung: | 14. März 1974 |
Eingemeindet nach: | Otterstedt |
Postleitzahl: | 99718 |
Vorwahl: | 036370 |
Dorfkirche St. Anna
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Bliederstedt ist ein Haufendorf und ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Greußen im Kyffhäuserkreis in Thüringen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bliederstedt liegt am Fluss Helbe, an der südlichen Abdachung der Hainleite (nordöstlicher Rand des Thüringer Beckens) und etwa 4 km nordöstlich von Großenehrich, einem weiteren Ortsteil von Greußen. Es ist von Streuobstwiesen, Feldgehölzen und Hecken umgeben. Westlich befindet sich das meiste Ackerland auf Böden verwitterten Muschelkalks.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ersterwähnung des Ortes, der auch Blidersteti und Blidestat genannt wurde, ist nicht hinreichend geklärt. Einerseits soll Bliederstedt im Jahr 877 durch eine königliche Schenkungsurkunde dem Stift Gandersheim überlassen worden sein. Eine weitere Urkunde nennt das Jahr 979. In der Heimatforschung wird auch der 21. April 956 genannt.[1][2]
Bis 1918 gehörte der Ort zur Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.
1974 kam Bliederstedt zur Gemeinde Otterstedt, die wiederum 1996 zu Großenehrich kam, das sich zum 1. Januar 2021 mit der Gemeinde Wolferschwenda und der Stadt Greußen zur neuen Stadt und Landgemeinde Greußen zusammenschloss.[3]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Filialkirche St. Anna ist eine Chorturmkirche mit eingezogenem, gerade schließendem Anbau im Osten. Von der ursprünglich wohl romanischen Anlage ist der Turm auf rechteckigem Grundriss mit zum Teil erneuerten Zwillingsfenstern und Walmdach erhalten. Der Neubau des rechteckigen Langhauses und der Vorhalle erfolgte 1668. Weitere Veränderungen geschahen im 18. Jahrhundert. Der Saalraum enthält eine Holztonne und zweiseitige Emporen. Zum heutigen Altarraum im Turmerdgeschoss besteht ein niedriger, rundbogiger Chorbogen. Der Flügelaltar mit Schnitzfiguren stammt aus dem 15. Jahrhundert.[4]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Bohnhardt (1808–1863), Landtagsabgeordneter
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Apfelstedt: Heimathskunde für die Bewohner des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen. Erstes Heft. Sondershausen 1854, S. 152 f.
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 35
- ↑ Zweites Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 (2. ThürGNGG 2019) vom 10. Oktober 2019, §6, abgerufen am 31. Dezember 2020
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 144