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Burg Bronnbach

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Burg Bronnbach
Alternativname(n) castrum Burnebach
Staat Deutschland
Ort Reicholzheim-Bronnbach
Entstehungszeit vor 1147
Burgentyp Höhenburg (Wasserburg)
Erhaltungszustand abgegangen
Ständische Stellung Adel

Die Burg Bronnbach ist eine abgegangene Höhenburg und möglicherweise Wasserburg in Bronnbach, einem Weiler auf der Gemarkung der Wertheimer Ortschaft Reicholzheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Die ehemalige Burg wurde als castrum Burnebach erwähnt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Hartmann sieht in Beringer von Gamburg bzw. seinem Vater die Besitzer der Burg Bronnbach, da sie rund um Bronnbach erheblichen Grundbesitz besaßen.[1] Möglicherweise war sie eine Ganerbenburg, da auch urkundlich belegt, ein gewisser Sigebot I./Sigebodo (von Zimmern, Zimbre bzw. Herren von Luden) und Billung von Lindenfels, alles Stifter des Klosters Bronnbach, Anteile der Burg Bronnbach besaßen.[2][3] Urkundlich wurde sie 1147 mit der Stifterurkunde zur Gründung des Klosters, die wohl unter dem Eindruck der Kreuzzugspredigt Bernhards von Clairvaux erfolgte.

Von der nicht mehr genau lokalisierbaren Burganlage ist nichts mehr erhalten.[4]

Vermutet werden vilula und castrum Burnebach im nordöstlich der Tauberwindung gelegenen heutigen Schafhof (Altenburnebach). Der südlich in einem Winkel vorbeifließende Brunnenbach und alte Teiche lassen eine Wasserburg möglich erscheinen ().[3] Bei Ebidat werden zwei weitere Höhenpunkte als mögliche Standorte der Burg angesehen: der nahe zum Kloster liegende sogenannte Dickbuckel (), eine heute bewaldete Erhebung zwischen Bronnbach und Gamburg[5], wie auch ein namenloser Sporn südlich des Klosters gegenüber der Einmündung des Amorsbaches in die hier den Sporn hufeisenförmig umlaufende Tauber (). Zwei weitere Spornpunkte in der hier mäandernden Tauber mit guter Kontrolle des Taubertales wären noch lokalisierbar, der Satzenberg zwischen Reicholzheim und Bronnbach () mit vorzeitlichen Funden und der Sporn direkt östlich am Kloster gelegen mit dem Relikt einer Wolfsfalle ().

Das 1151 gegründete Kloster Bronnbach der Zisterzienser ging aus der nicht mehr genau lokalisierbaren Burg hervor.[4] Die Burg soll zeitweise noch von den Mönchen des Klosters benutzt wurden sein.[6]

Die Klosteranlage wurde später wiederum nach 1803 zum Schloss Bronnbach ausgebaut.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom: Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen, (Hrsg.) Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 2004, S. 124 f.
  • Norbert Hofmann, Alfons Schäfer: Bronnbach. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Band 6: Baden-Württemberg, Stuttgart 1980, S. 119 f.
  • Alfred Krieger: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Heidelberg 1904, Erster Band, Spalte 299 ff.
  • Peter und Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald, Edition Diesbach, Weinheim 2004, ISBN 3-936468-24-9. S. 94
  • Wolfgang Willig: Landadel-Schlösser in Baden-Württemberg: eine kulturhistorische Spurensuche, Balingen 2010, ISBN 978-3-9813887-0-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Thomas Steinmetz zu Bronnbach in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 27. August 2020.
  • Bronnbach auf www.leo-bw.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe auch: Berichte des Historischen Vereins Bamberg: Band 142, Kommissionsverlag Buchner, Bamberg 2006, S. 389
  2. Leonhard Scherg: Die Zisterzienserabtei Bronnbach im Mittelalter. Studien zur Geschichte der Abtei von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (=Band 14 von Mainfränkische Studien), (Hrsg.) Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Würzburg 1976, S. 230
  3. a b Joseph von Aschbach: Geschichte der Grafen von Wertheim von den ältesten Zeiten bis zu ihrem Erlöschen im Mannesstamme im Jahre 1556. Erster Theil, Frankfurt am Main 1843, S. 47 f.
  4. a b Eintrag zu castrum Burnebach in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 13. August 2020.
  5. Leonhard Scherg: Die Zisterzienserabtei Bronnbach im Mittelalter. Studien zur Geschichte der Abtei von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (=Band 14 von Mainfränkische Studien), S. 13 f.
  6. Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald, S. 94
  7. Eintrag zu Schloss Bronnbach in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 13. August 2020.