Bürgerschaftswahl in Hamburg 1949

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1946Bürgerschaftswahl 19491953
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Gewinne und Verluste
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Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b 1946 CDU 26,7 %, FDP 18,2 %, DKP 0,3 %
     
Insgesamt 120 Sitze

Am 16. Oktober 1949 fand die Wahl zur 2. Wahlperiode der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Bürgerschaftswahl) in der Nachkriegszeit statt. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Wahl, der Sitzverteilung und den wichtigsten Themen der Wahlperiode.

In der 1. Wahlperiode war ein neues Wahlgesetz beschlossen worden. Es sollte die Übermacht einer einzelnen Partei (in diesem Fall der SPD) und das reine Mehrheitswahlsystem abgelöst werden. Neu waren die Aufstockung der Mandate von 110 auf 120 Parlamentarier, ein System aus einem Mehrheitswahlrecht (72 Mandate) und einem Verhältniswahlrecht (48 Mandate) sowie einer vierjährigen Wahlperiode (bisher waren drei Jahre vorgesehen). Eine Sperrklausel war nicht vorgesehen. Da dieses Wahlrecht aber immer noch eine deutliche Bevorzugung der stärksten Partei bedeutete, reaktivierten die Landesverbände von CDU, FDP und Deutscher Konservativer Partei den von Paul de Chapeaurouge bereits 1946 gegründeten Vaterstädtischen Bund Hamburg als Wahlbündnis, um die Vorherrschaft der Sozialdemokraten zu brechen. Der VBH hatte den Vorteil, bereits von den Alliierten lizenziert worden zu sein und deshalb keiner erneuten Zulassung zu bedürfen. Die ursprünglich auch als Mitglied des VBH vorgesehene Deutsche Partei wurde auf Drängen der FDP nicht beteiligt.[3]

Die Wahlbeteiligung lag mit 70,5 % fast 10 Prozentpunkte unter der von 1946.

Wahlergebnis und Sitzverteilung

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Das Amtliche Endergebnis der Wahl zur Bürgerschaft lautete:[4]

Partei Stimmen in Prozent Sitze
SPD 337.697 42,8 % 65
VBH[5] 272.649 34,5 % 40
DP 104.728 13,3 % 9
KPD 58.134 7,4 % 5
RSF 15.505 2,0 % 1
FKB 353 0,0 %
Einzelbewerber 174 0,0 %

Max Brauer (SPD) blieb Erster Bürgermeister; der ausschließlich aus SPD-Politikern bestehende Senat Brauer II wurde am 28. Februar 1950 gewählt. Es war die erste SPD-Alleinregierung in einem Bundesland. (Bereits seit dem Auszug der FDP aus dem Senat am 1. November 1949 hatten dem alten Senat nur noch SPD-Mitglieder angehört.)

Hauptthemen während der 2. Wahlperiode

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Die Hauptthemen der zweiten Wahlperiode von 1949 bis 1953 waren weiterhin der Wiederaufbau der zerstörten Stadt und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Zudem wurde eine Schulreform beschlossen, die stark umstritten und zum Teil für den Verlust der Mehrheit bei der Wahl 1953 verantwortlich war.

Quellen und Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Wahlen in Hamburg. Die Bürgerschaftswahl von 1946 bis 2001 Spiegel Online
  2. Bürgerschaftswahlen Hamburg Landesstimmen Wahlen in Deutschland
  3. Christof Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953, Martin Meidenbauer Verlagsbuchhandlung, München 2007, Seite 404.
  4. Die Ergebnisse und Statistiken basieren auf den Angaben aus: Die Hamburger Bürgerschaft 1946–1971, S. 175–195 sowie: Helmut Bilstein (Hrsg.): Staat und Parteien im Stadtstaat Hamburg oder die „Unregierbarkeit der Städte“, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, 1996.
  5. Der VBH als Zusammenschluss von CDU, FDP und DKP