Carl Ludwig Jessen
Carl Ludwig Jessen (* 22. Februar 1833 in Deezbüll, Herzogtum Schleswig; † 4. Januar 1917 ebenda) war ein friesischer Maler. Er ist bis heute als der „Friesenmaler“ bekannt. Seine Bedeutung liegt in der Schilderung der nordfriesischen Bauernkultur.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer Tischlerlehre arbeitete Jessen als Stubenmaler auf den Marschhöfen Nordfrieslands. 1848–1854 begann er autodidaktisch mit dem Porträtieren, 1853 gab er das Tischlerhandwerk auf und widmete sich ganz der Malerei. Von 1856 bis 1865 studierte er an der Kopenhagener Akademie bei Vilhelm Marstrand. Danach kehrte er nach Nordfriesland zurück. Mit einem Stipendium reiste er von 1867 bis 1868 nach Paris und Italien (Rom, Ariccia, Rocca di Papa). 1869–1870 lebte er in Klockries, von 1871 bis 1875 in Hamburg. Danach kehrte er wieder nach Deezbüll zurück und widmete sich ausschließlich der Darstellung des Volkslebens seiner nordfriesischen Heimat, insbesondere auf den Inseln Amrum und Föhr.
Er war der Onkel des Malers Benedikt Momme Nissen.
Werke (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Auswahl einiger Werke
- 1857: Selbstbildnis, Kiel
- 1866: Alter Bauer, Flensburg, [1]
- 1866: Bei Jürn Moritzen, Kiel, [2]
- 1868: Italienische Hirtenfamilie, Flensburg, [3]
- 1870: Friesischer Bauer mit Zipfelmütze, Flensburg, [4]
- 1875: Alte Frau aus Risum, Flensburg
- 1875: Friesisches Thinggericht, Kiel
- 1876: Alter Friese, sitzend, Flensburg, [5]
- 1880: Die letzte Tröstung, Flensburg
- 1903: Gruppe aus Nordfriesland, Altona, [6], gefunden auf The World of Theodor Storm, [7]
- 1917: Selbstbildnis, Flensburg, [8]
Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Museen in Hamburg, Hamburg-Altona, Kiel, Flensburg (Museumsberg), Husum (Nordfriesisches Museum. Nissenhaus Husum), Tondern, Niebüll-Deezbüll und Nürnberg besitzen Werke Jessens.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Konrad Grunsky, Klaus Lengsfeld: Gemaltes Nordfriesland, Carl Ludwig Jessen und seine Bilder. Husum Verlag, Husum 1983, ISBN 978-3-88042-202-5.
- Ulrich Schulte-Wülwer: Carl Ludwig Jessen in Hamburg. Künstlerische Identitätssuche nach dem deutsch-dänischen Krieg von 1864. In: Nordfriesland 19, 1986, S. 78–86.
- Ulrich Schulte-Wülwer: Carl Ludwig Jessen. In: derselbe: Föhr, Amrum und die Halligen in der Kunst. Boyens, Heide 2012, ISBN 9783804213463, S. 43–54.
- Ulrich Schulte-Wülwer: Carl Ludwig Jessen. In: derselbe: Sehnsucht nach Arkadien – Schleswig-Holsteinische Künstler in Italien. Boyens Heide 2009, S. 282–286.
- Nina Struckmeyer: Jessen, Carl Ludwig. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 2: 1844–1870. Berlin/Boston 2015.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Carl Ludwig Jessen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke des Künstlers im Museumsportal Schleswig-Holstein
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personendaten | |
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NAME | Jessen, Carl Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | nordfriesischer Maler des Naturalismus |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1833 |
GEBURTSORT | Deezbüll, Schleswig-Holstein |
STERBEDATUM | 4. Januar 1917 |
STERBEORT | Deezbüll, Schleswig-Holstein |