Carl Wilhelm von Bötticher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Wilhelm Bötticher, ab 1864 von Boetticher (* 26. August 1791 in Soldin; † 27. August 1868 in Potsdam) war ein deutscher Richter und Verwaltungsjurist in Preußen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als promovierter Jurist trat er in den Verwaltungsdienst der Krone Preußen. Im Kultusministerium vertrat er unter Eichhorn orthodoxe Standpunkte.[1] Er wurde Erster Vortragender Rat beim Preußischen Staatsministerium. 1826–1830 war er Präsident des Oberlandesgerichts Insterburg und danach Präsident des Oberlandesgerichts Stettin.[2] Als Geh. Oberjustizrat wurde er 1842 Oberpräsident der Provinz Preußen.[3] In dieser Funktion gehörte er 1846 zur Delegation der preußischen Kirchenprovinz auf der Generalsynode in Berlin.[4] 1848 in der Deutschen Revolution von diesem Amt zurückgetreten, wurde er 1849 Mitglied der 1. Kammer u. mit Radowitz Vertreter Preußens in der Provisorischen Bundescentralcommission des Deutschen Bundes.[1] Von 1851 bis 1855 diente er als Regierungspräsident in Frankfurt (Oder), um anschließend Präsident der Preußischen Oberrechnungskammer in Potsdam zu werden.[4] Am 15. Juni 1864 wurde er anlässlich seines 50-jährigen Amtsjubiläums für seine Verdienste von König Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben.[5]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bötticher war mit Henriette Wilhelmine von Bodenhausen verheiratet. Sie hatten drei Söhne; der dritte, Karl Heinrich von Boetticher, war Vizekanzler des Deutschen Reiches, Vizepräsident des Staatsministeriums, Staatssekretär des Inneren und Wegbereiter der deutschen Sozialgesetzgebung.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b zeno.org (1905).
  2. Christian Gahlbeck, Vacys Vaivada, Joachim Tauber, Tobias Weger: Archivführer zur Geschichte des Memelgebiets und der deutsch-litauischen Beziehungen, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006.
  3. Hans-Jürgen Belke: Die preussische Regierung zu Königsberg 1808–1850. Grote, 1976.
  4. a b Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Hans Jörg Sandkühler, Lothar Knatz, Martin Schraven: Philosophische Entwürfe und Tagebücher. Hamburg 1998.
  5. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, HA Rep. 90 A, 01.03.02 Standeserhöhungen, Blatt 203 (online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]