Carlos Bolsonaro

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Carlos Bolsonaro (1. Januar 2019)

Carlos Nantes Bolsonaro (* 7. Dezember 1982 in Resende) ist ein brasilianischer Politiker (Republicanos) und seit 2001 Stadtrat in Rio de Janeiro.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carlos Bolsonaro ist der zweitälteste Sohn von Jair Bolsonaro, 38. Präsident von Brasilien, und Rogéria Nantes Nunes Braga. Seine Brüder sind Flávio Bolsonaro, Mitglied der Legislativversammlung des Bundesstaats Rio de Janeiro von 2003 bis 2019[2] und derzeit Mitglied des Bundessenats, und Eduardo Bolsonaro, Mitglied der Abgeordnetenkammer Brasiliens seit 2015.[3]

Bolsonaro studierte zunächst Aeronautik an der Universidade Estácio de Sá, bevor er sich bereits mit 17 Jahren der Politik zuwandte und sich für ein Stadtratsamt in der Câmara Municipal do Rio de Janeiro bewarb. 2000 war Carlos der jüngste gewählte Stadtabgeordnete in der Geschichte Brasiliens,[4] als er 16.053 Stimmen in der zu der Zeit 5,8-Millionenstadt bekam. Er wurde 2016 für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt[5]

Er war (Stand 2019) Mitglied des rechtsreligiösen und konservativen Partido Social Cristão (PSC), seit 2020 ist er Mitglied der Republicanos (REP). Er vertritt homophobe Ansichten, fordert die Todesstrafe und die Herabsetzung der Strafmündigkeit. Die Probleme der Stadt Rio sieht er in der Verelendung und der Gewalt, die er durch Geburtenkontrolle und der Stärkung der öffentlichen Sicherungsorgane bekämpfen will.[1]

Das Supremo Tribunal Federal (Oberste Bundesgericht) beauftragte 2020 eine Einheit der Policia Federal, die Hintermänner der anti-demokratischen Proteste zu ermitteln, bei denen zum Militärputsch aufgerufen wurde und an denen auch Carlos Bolsonaro teilnahm. Die Bundespolizisten identifizierten Carlos Bolsonaro als Kopf der Bande, die gezielt Fake News gegen den Obersten Gerichtshof streute. Einen Tag nachdem diese Information bekannt wurde, entließ Jair Bolsonaro den Generaldirektor der Bundespolizei. Daraufhin trat aus Protest dessen Vorgesetzter, Justizminister Sérgio Moro, zurück.[6][7]

Wahlergebnisse

Kommunalwahlen in Rio de Janeiro

Jahr Partei Stimmen % Unterschied
2000[8] PP 16.053 0,5
2004[9] PTB 22.355 0,659   6.402
2008 PP 28.209   5.854
2012 PP 23.679   4.530
2016[10] PSC 106.657 3,65   82.978

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carlos Bolsonaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vereadores: Carlos Bolsonaro. In: gov.br. Câmara Municipal do Rio de Janeiro, abgerufen am 24. Oktober 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Deputado estadual, Flávio Bolsonaro é candidato a prefeito do Rio In: epoca.globo.com. Abgerufen am 30. Oktober 2018 
  3. Deputado Eduardo Bolsonaro — Portal da Câmara dos Deputados. In: camara.leg.br. Abgerufen am 15. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Tal pai, talfilho. In: terra.com.br. Archiviert vom Original am 12. November 2020; abgerufen am 30. Oktober 2018.
  5. Carlos Bolsonaro é o candidato a vereador mais votado do Rio - Política - Estadão In: Estadão. Abgerufen am 30. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch). 
  6. tagesschau.de: Brasilianischer "Superminister" tritt zurück. Abgerufen am 25. April 2020.
  7. amerika21: Brasilien: Nach Rücktritt von Minister Moro droht der Regierung Bolsonaro das Ende. 25. April 2020, abgerufen am 25. April 2020.
  8. Resultado da Eleição 2000. In: www.tse.jus.br. Tribunal Superior Eleitoral, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2012; abgerufen am 24. Oktober 2019 (brasilianisches Portugiesisch, Datenbankabfrage).
  9. Resultado da eleição 2004. In: www.tse.jus.br. Tribunal Superior Eleitoral, archiviert vom Original am 30. Mai 2020; abgerufen am 24. Oktober 2019 (brasilianisches Portugiesisch, Datenbankabfrage).
  10. UOL Eleições 2016 Rio de Janeiro/RJ: Apuração de votos, resultado, prefeito e vereadores eleitos. In: com.br. UOL Eleições, abgerufen am 24. Oktober 2019 (brasilianisches Portugiesisch).