Caroline Chew

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Caroline Chew

Caroline Chew (2018)
Nation Singapur Singapur
Geburtstag 18. April 1992
Geburtsort Singapur
Karriere
Disziplin Dressurreiten, Springreiten
Pferde Tribiani (Dressur)
Trainer Matthew Frost, Vereinigtes Königreich
Medaillenspiegel
Südostasienspiele
Silber 2015 Singapur auf Tribiani mit der Equipe
Silber 2015 Singapur auf Tribiani Einzel
Bronze 2013 Naypyidaw auf It's Mine mit der Equipe
Bronze 2017 Kuala Lumpur auf Tribiani mit der Equipe
Bronze 2017 Kuala Lumpur auf Tribiani Einzel
 

Caroline Rosanna Pei Jia Chew (geboren am 18. April 1992[1]) ist eine singapurische Reiterin und Rechtsanwältin. Zwischen 2013 und 2017 gewann sie mehrere Medaillen bei den Südostasienspielen. Als Dressurreiterin nahm sie an den Weltreiterspielen 2018, den Olympischen Sommerspielen 2020 und den Weltmeisterschaften 2022 teil.[2]

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caroline Chew stammt aus einer Reiterfamilie. Ihre Eltern sind Melanie und Tony Chew. Ihre Mutter Melanie Chew war eine Springreiterin[3] und von 2007 bis 2017 Präsidentin der Equestrian Federation of Singapore. Ihre ältere Schwester Catherine Chew ist eine erfolgreiche Springreiterin, die bei den Südostasienspielen 2015 in Singapur Einzel-Silber und Mannschaftsgold gewann.

Caroline Chew selber begann im Alter von sechs Jahren zu reiten. Sie bestritt zunächst sowohl Spring- als auch Dressurturniere. Bei den Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur durfte sie den Olympischen Eid ablegen und belegte mit ihrem braunen Vollblut-Wallach Gatineau im Springreiten den 17. Platz.[4] Später spezialisierte sie sich auf Dressurreiten. Bei den Asienspielen 2014 erreichte sie mit Romaniero Rang 14.[5]

Im Alter von 19 Jahren zog sie nach Bristol, in England um Jura an der Universität Bristol zu studieren und um bei dem britischen Dressurreiter Matt Frost in Gloucestershire zu trainieren. Nach dem Studium zog Chew nach London, wo sie ab 2017 hauptberuflich als Anwältin bei Freshfields Bruckhaus Deringer arbeitete.[6] Sie verband den Beruf und Reiten, indem sie vor der Pandemie jedes Wochenende von London nach Gloucestershire fuhr, um von Freitag bis Sonntag zu trainieren. Später konnte sie auch remote arbeiten.[7]

Chew erreichte als erste Vertreterin Singapurs Grand-Prix-Niveau und nahm als erste Dressurreiterin aus Singapur an den Weltreiterspielen 2018 in Tryon teil und erreichte Rang 56.[8]

Für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 qualifizierte sich Chew als Ersatzreiterin und wurde so zu der ersten Reitsportlerin aus Singapur, die an den Olympischen Spielen teilnahm.[2] Allerdings erschrak sich ihr Fuchs-Wallach Tribiani mehrfach im Dressurviereck. Während der Prüfung wurde das Paar von der Chefrichterin abgeklingelt, nachdem diese blutigen Schaum am Maul des Pferdes gesehen hatte. Dies bedeutete den Ausschluss für das Paar.[9][10] Nach dieser Enttäuschung rang sie mit sich, ob sie angesichts der Doppelbelastung durch Beruf und Sport weiterhin Leistungssport betreiben wollte, entschloss sich aber weiter zu trainieren.[7]

Bei den FEI Weltmeisterschaften Herning 2022 trat sie mit ihrem Erfolgspferd Tribiani an und erreichte im Einzel Rang 50.[11]

Beim Weltcupfinale 2023 in Omaha erreichte sie auf Tribiani den 12. Platz. Sie konnte sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren.[12] Da ihr 2004 geborenes Norwegisches Warmblut Tribani bei den Spielen 2024 bereits 20 Jahre alt sein wird, erwarb sie 2022 mit dem 2009 geborenen braunen Oldenburger Hengst Zatchmo, ein jüngeres, aber bereits international erfahrenes Pferd,[13] das sie in der Turniersaison 2023 in Wellington, Florida, beim Global Dressage Festival international vorstellte. Dies war möglich, da sie beruflich die Gelegenheit hatte zeitweise in Washington, D.C. zu arbeiten. Seit dem Brexit ist das Reisen mit Pferden zu internationalen Turnieren von Großbritannien aus in Europa erschwert.[14][15][16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Caroline Chew. In: Singapore National Olympic Council. Abgerufen am 13. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. a b Kimberly Kwek: Equestrian: Caroline Chew qualifies for Tokyo Games, will be first S'porean rider at Olympics. In: The Straits Times. 19. Juni 2021, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  3. After a journey of 6 years, I'm just weeks away from achieving my Olympic dream!, Raj Kumar, 28. Juni 2021
  4. Youth Olympic Equestrian: An interview with Singapore rider Caroline Chew, Noor Farhan, www.redsports.sg, 25. August 2010
  5. Dressage Individual. 23. September 2014, archiviert vom Original am 17. November 2014; abgerufen am 10. November 2014 (englisch).
  6. About Caroline Chew, Freshfields Bruckhaus Deringer
  7. a b Caroline Chew. FEI, abgerufen am 9. Februar 2024 (englisch).
  8. Meng Meng Wang: Equestrian: Caroline Chew relishes 'Mission Impossible' at World Equestrian Games. In: The Straits Times. 7. August 2018; (englisch).
  9. Olympia Grand Prix Gruppe D – Danish Dynamite: Carina Cassoe Kruth und Heiline‘s Danciera, Jan Tönjes / St. Georg, 25. Juli 2021
  10. Kimberly Kwek: Olympics: Heartbreak for Singapore's Caroline Chew after horse's injury results in her elimination. In: The Straits Times. 25. Juli 2021, abgerufen am 9. Februar 2024 (englisch).
  11. CH-M-D - Herning (DEN) (06/08/2022 - 14/08/2022) INDIVIDUAL RESULTS, FEI-Datenbank
  12. Singapore equestrienne Caroline Chew looks forward to new Olympic campaign with new horse in new year, Straits Times, 1. Januar 2024 (englisch). 
  13. After heartbreak, S’pore equestrienne Caroline Chew targets 2024 Paris Olympics, Kolette Lim, The Straits Times, 4. April 2023,
  14. Look Who's Back: Blue Hors Zatchmo
  15. After heartbreak, S’pore equestrienne Caroline Chew targets 2024 Paris Olympics, Kolette Lim, The Straits Times, 4. April 2023,
  16. Amateur Showcase: Singapore’s First Olympic Equestrian Is Spending Her Winter Stateside , Rose Keller, www.chronofhorse.com, 15. März 2023