Christian Lotsch

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Johann Christian Lotsch (* 29. Juni 1790 in Karlsruhe; † 9. Juni 1873 in Rom) war ein deutscher Bildhauer und Zeichner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christan Lotsch war ein Sohn des Fuhrmanns Georg Adam Lotsch (* 1759) und dessen Ehefrau Elisabeth Sutter[1] 1854 heiratete er in Rom Francesca Guglielma Ranucci († 1862), mit der er vier Kinder hatte.

Trinkhalle in Baden-Baden, Schaffensort des Christian Lotsch

Er besuchte nach seinem Schulabschluss in Karlsruhe die von Friedrich Weinbrenner geleitete Bauschule und die mit ihr verbundene Malerschule und erhielt durch den Hofmaler Feodor Iwanowitsch eine Unterweisung im Malfach. In den Jahren von 1816 bis 1821 war er dessen Gehilfe bei der Ausmalung der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. 1822 ging er mit einem großherzoglichen Stipendium – vermittelt durch Weinbrenner – nach Rom, um sich dort als Bildhauer einen Namen zu machen. Er kam in die Werkstatt des Bildhauers Bertel Thorvaldsen, bedeutendster Vertreter des dänischen Klassizismus. Er kam hier in Kontakt sowohl mit den etwas älteren Kollegen der klassizistischen Richtung als auch mit etwa gleichaltrigen Künstlern der Nazarener. Beide Stilrichtungen wurden für sein bildhauerisches Schaffen prägend: Die allegorischen und mythologischen Darstellungen sowie Büsten folgen dem griechischen und römischen Formenkanon, die religiösen Themen aus dem Neuen Testament dagegen dem nazarenischen. Mit August Kestner, der ihn in ideeller und finanzieller stark Weise unterstützte, war er freundschaftlich verbunden. In Kestners Testament von 1851 wurde er mit 500 Scudi bedacht, ungefähr ein halbes Jahreseinkommen[2] Bis zu seinem Tod lebte und arbeitete Lotsch in Rom, meist in großen finanziellen Schwierigkeiten. In den Jahren 1837, 1845 und 1861 hielt er sich nochmals für einige Zeit in Karlsruhe auf.

Marmorstatuen Vier Jahreszeiten im Rosengarten der Insel Mainau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1839 an war er im Auftrag des Großherzogs Leopold von Baden für die bildhauerische Ausstattung (Giebelrelief sowie allegorische Darstellung der Heilquelle) der Trinkhalle Baden-Baden verantwortlich, die in den Jahren 1839 bis 1842 von Heinrich Hübsch errichtet wurde.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. April 1858 badischer Hofbildhauer

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Badische Biographien, Band 2, 1875 google books, Vorschau abweichendes Geburtsdatum 1791 im Nekrolog des Badischen Beobachters
  2. Kunstmarkt und Kunstbetrieb in Rom (1750–1850), Akteure und Handlungsorte google books, Vorschau
  3. Die bildenden Künste im Großherzogthum Baden ehemals und jetzt Topographie der Kunstwerke & Museographie in Baden mit Berücksichtigung der Militär-Architektur, Band 18 google books, Vorschau