Das Mädchen Christine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Das Mädchen Christine
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1949
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DEFA
Stab
Regie Arthur Maria Rabenalt
Drehbuch Frank Clifford
Musik Herbert Trantow
Kamera Eugen Klagemann
Schnitt Hildegard Tegener
Besetzung

Das Mädchen Christine ist ein DEFA-Kinofilm von 1949 in dem die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt wird, das sich während des Dreißigjährigen Krieges als Mann verkleidet, um bei ihrem Geliebten zu sein.

Die junge Christine wächst als Waisenkind während des Dreißigjährigen Krieges auf. Bei einem der vorbeiziehenden Heere lernt sie den Obristen Graf Merian kennen, in den sie sich sofort verliebt. Um immer bei ihm zu sein, verkleidet sie sich als Mann und bleibt als Troßjunge bei der Truppe. Auch als sie sogar zum Kornett befördert wird, kennt bis auf die Marketenderin niemand ihr Geheimnis.

Nach und nach merkt Christine, dass Graf Merian im Krieg verroht ist und keine Güte mehr besitzt. Besonders entsetzt ist sie, als Merian das Bauernmädchen Barbara auffordert, eine Nacht mit ihm zu verbringen, um damit ihren Vater und Bruder vom Tod durch den Strang zu retten. Christine legt ihr Männerkostüm ab, gibt sich dem Grafen unerkannt hin und lässt Barbara frei. Als Merian anderntags erwacht, ist er allein. Er hetzt Häscher auf Barbara und ihre Familie. Der Bruder entwischt, der Vater wird gehenkt, Barbara gefangen. Christine gibt sich zu erkennen, fordert Merian zum Duell und siegt. Durch einen Stich mit ihrem Degen stirbt Merian. Obwohl sie als Kornett zum Tode verurteilt wird, entgeht sie der Hinrichtung, da sie als Frau freigesprochen wird.[2]

Petra Peters als Christine
Wolfgang Lukschy als Graf Merian

Produktion und Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Arbeitstitel des Films war „Nacht der Erkenntnis“. Der Film entstand im Studio Babelsberg mit Außenaufnahmen vom Kloster Chorin.[3]

Die Uraufführung war am 14. Januar 1949 im Berliner Kino Babylon.[4] Als Austauschfilm Mittel-Deutschland/West-Deutschland erschien Das Mädchen Christine erstmals am 13. Mai 1949 in Trier und am 5. Juli 1949 in West-Berlin.

Die Fernseh-Erstausstrahlung erfolgte im 1. Programm des Fernsehens der DDR am 24. Juli 1972.[1] Eine DVD erschien am 21. Juli 2017.[5]

Im Neuen Deutschland[6] war von Monica Melis zu lesen:

„Selbst die pazifistische Idee des Films muß vage bleiben bei so viel falscher Romantik. Die schwülstig-sentimentale Filmstory könnte in jede andere Zeit montiert sein. Sie verfärbt die sozialen Gegebenheiten ebenso wie die menschlichen Schicksale und Situationen. Es fehlt ihr jede allgemeingültige innere Logik.“

„Romantisierendes Kostümkammerspiel mit Anleihen unter anderem an C.F. MeyersGustav Adolfs Page‘, jedoch ohne Vertiefung des historischen Hintergrunds und vor allem an der Pikanterie der Hosenrolle interessiert. Die mitgelieferte Antikriegstendenz hat eher Alibifunktion.“

Lexikon des internationalen Films[1]
  • Zeitschrift Film und Fernsehen, 5/1991, S. 16.
  • Filmwissenschaftliche Beiträge (FWB) der HFF Potsdam, Sonderband 1/1981, S. 256–271.
  • Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg, DEFA-Spielfilme 1946–1992 ISBN 978-3-89487-175-8
  • „Lexikon des Internationalen Films“, Rowohlt Verlag Reinbek, 1995, ISBN 978-3-499-16357-9 (S. 3565)
  • Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 379–380.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Das Mädchen Christine. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. November 2017.
  2. Das Mädchen Christine. In: Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 8. April 2023.
  3. Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946–1955, S. 65.
  4. Das Mädchen Christine. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 7. November 2017.
  5. Das Mädchen Christine. In: filmportal.de. Abgerufen am 7. November 2017.
  6. Neues Deutschland vom 18. Januar 1949, S. 3.