Delčevo
Delčevo Делчево Dellçevë/Dellçeva | ||||
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Blick auf Delčevo (2009) | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Nordmazedonien | |||
Region: | Osten | |||
Gemeinde: | Delčevo | |||
Koordinaten: | 41° 59′ N, 22° 46′ O | |||
Höhe: | 640 m. i. J. | |||
Fläche (Gemeinde): | 422,39 km² | |||
Einwohner: | 11.500 (2002) | |||
Einwohner (Gemeinde): | 17.505 (2002) | |||
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+389) 033 | |||
Postleitzahl: | 2320 | |||
Kfz-Kennzeichen: | DE | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | ||||
Bürgermeister: | Goran Trajkovski (SDSM) | |||
Postanschrift: | Ulica Svetozar Markoviḱ 1 2320 Delčevo | |||
Website: |
Delčevo (kyrillisch Делчево; albanisch indefinit Dellçevë, definit Dellçeva; bulgarisch Царево село Carevo selo) ist eine Stadt im Osten Nordmazedoniens, nur elf Kilometer von der Grenze zu Bulgarien entfernt. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde, die zur Region Osten gehört. Bis 1950 trug die Stadt den Namen Carevo selo (kyrillisch Царево село), ‚Dorf des Zaren‘.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Delčevo liegt 164 km von der mazedonischen Hauptstadt Skopje entfernt auf 590 bis 640 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist die größte Siedlung in der Region und besitzt gute Verkehrsverbindungen zu anderen Regionen. Zudem ist der Berg Golak die höchste Erhebung in der Region.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung im Jahr 2002 wurde für Delčevo eine Bevölkerungszahl von 11.500 Einwohnern ermittelt. Diese verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Volksgruppen:[1]
Volksgruppe | Anzahl | in % |
Mazedonier | 10.761 | 93,57 |
Roma | 564 | 4,90 |
Andere | 175 | 1,52 |
Insgesamt | 11.500 | 100 % |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Überlieferung zufolge hieß das heutige Delčevo einst Vasiljevo.[2]
Unter dem Namen Carevo selo wird es erstmals zwischen 1347 und 1359 erwähnt.[2]
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Ort ein Dorf, danach wurde er zum ökonomischen und administrativen Zentrum der Region Pijanec.[2] 1900 hatte es ca. 1500 Einwohner. Von ihnen waren zwei Drittel Bulgaren (Orthodoxe Christen und Muslime) und ein Drittel Türken.[3]
Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg im Jahr 1877/78 wurde die Region zum Grenzgebiet. Nach den Balkankriegen von 1912/12 fiel die Stadt an das sogenannte Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Während des Balkankriegs, als die Region von Serbien erobert wurde, gab es die größte Vertreibung der Stadt die im benachbarten Bulgarien floh. Durch die Militarisierung der Region und fehlende Investitionen litt die Stadt unter schlechter Wirtschaft und Infrastruktur, weshalb die Bevölkerung die Stadt Richtung Bulgarien auswanderte.
1950/1951 wurde die Stadt von den jugoslawischen Behörden zur Ehrung von Goze Deltschew in Delčevo umbenannt.[4]
Heute noch stehen zahlreiche Moscheen in der Stadt, die sich noch in gutem Zustand befinden.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt verfügt über ein Fußballstadion, einige Schwimmbäder und Sporthallen. Die Sportplätze werden für Wettkampf- und Freizeitsport genutzt.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Simitli (Bulgarien)
- Jagodina (Serbien)
- Wyschhorod (Ukraine)
- Bornova (Türkei)
- Żyrardów (Polen)
- Blagoewgrad (Bulgarien)
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dragan Georgiev (* 1990), Fußballspieler
- Vlatko Stojanovski (* 1997), Fußballspieler
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Delčevo
- Weitere Statistiken ( vom 25. Oktober 2009 auf WebCite) (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Census of Population, Households and Dwellings in the Republic of Macedonia, 2002 (PDF; mazedonisch; englisch), abgerufen am 12. Januar 2017
- ↑ a b c Delčevo. In: Enciklopedija Jugoslavije. 2. Auflage. Zagreb 1984, Band 3, S. 407
- ↑ Васил Кънчов: Македония. Етнография и статистика. Sofia 1900, S. 228.
- ↑ Laut Delčevo. In: Enciklopedija Jugoslavije. 2. Auflage. Zagreb 1984, Band 3, S. 407 geschah dies im Jahre 1951, laut der Website der Gemeinde ( vom 17. Juni 2009 im Internet Archive) im Jahr 1950.