Diözese Gurk-Klagenfurt

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Diözese Gurk-Klagenfurt
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Karte Diözese Gurk-Klagenfurt
Basisdaten
Staat Österreich
Kirchenprovinz Salzburg
Metropolitanbistum Erzdiözese Salzburg
Diözesanbischof Alois Schwarz
Generalvikar Engelbert Guggenberger
Bischofsvikar Peter Allmaier
Josef Marketz
Antonio Sagardoy OCD
Gerfried Sitar OSB
Fläche 9533 km²
Dekanate 23 (2013 / AP 2014)
Pfarreien 336 (2013 / AP 2014)
Einwohner 557.773 (2013 / AP 2014)
Katholiken 387.619 (2013 / AP 2014)
Anteil 69,5 %
Diözesanpriester 188 (2013 / AP 2014)
Ordenspriester 55 (2013 / AP 2014)
Katholiken je Priester 1595
Ständige Diakone 49 (2013 / AP 2014)
Ordensbrüder 65 (2013 / AP 2014)
Ordensschwestern 244 (2013 / AP 2014)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Latein, Deutsch
Slowenisch
Kathedrale Klagenfurter Dom
Konkathedrale Gurker Dom
Anschrift Mariannengasse 2
9021 Klagenfurt am Wörthersee
Website www.kath-kirche-kaernten.at
Kirchenprovinz
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Karte der Kirchenprovinz Salzburg

Die Diözese Gurk-Klagenfurt (lateinisch Dioecesis Gurcensis, slowenisch Krška škofija, heute auch als Katholische Kirche Kärnten auftretend) ist eine römisch-katholische Diözese, die zur Kirchenprovinz Salzburg (Österreich) gehört. Der Bischofssitz befindet sich in Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Territorium umfasst heute das Bundesland Kärnten. Der südliche Teil des Diözesangebiets wird neben einer deutschsprachigen Mehrheit auch von Kärntner Slowenen besiedelt. Aus diesem Grund sind die zentralen Diözesanstrukturen zweisprachig (Deutsch, Slowenisch) angelegt. So gibt es beispielsweise neben der Kärntner Kirchenzeitung auch ein Pendant in Slowenisch, die Nedelja (Sonntag). In 69 Pfarren Südkärntens ist Slowenisch neben Deutsch Liturgiesprache.

Geschichte

Ausdehnung nach 1131 (grau)
Kärntner Pfarren mit zweisprachiger (deutsch-slowenischer) Liturgie

Das Bistum wurde 1072 als erstes der Salzburger Eigenbistümer gegründet. Sitz des Bischofs war Gurk in Kärnten. Als materielle Basis diente ein von Erzbischof Gebhard aufgelassenes Nonnenkloster (Stift Gurk), das einst die Gräfin Hemma von Gurk gestiftet hatte. Hemma gilt daher als eine der Gründerinnen des Bistums. Als erster Bischof wurde Günther von Krappfeld geweiht. Der Gurker Bischof sollte voll von Salzburg abhängig sein und für den Erzbischof als Vikar fungieren. Erst 1131 erfolgte die Zuteilung einer kleinen Diözese. Durch großangelegte Urkundenfälschungen wurde versucht, aus der Umklammerung Salzburgs zu kommen, was aber misslang. Ein langwieriger Prozess um das Bistum wurde auf dem Konzil von Basel ausgetragen.

Sitz der Bischöfe von Gurk war jahrhundertelang Schloss Straßburg (bis 1783), danach für kurze Zeit Schloss Pöckstein. Im Rahmen der josephinischen Kirchenreformen wurde 1787 der Bischofssitz nach Klagenfurt verlegt und das Bistum erheblich vergrößert: von Salzburg wurden 96, von Görz 56, von Laibach 5 und von Lavant eine Pfarre abgetreten. Als 1859 der Lavanter Bischofssitz nach Marburg an der Drau verlegt wurde, kam das Lavanttal zum Bistum Gurk; seitdem decken sich die Diözesangrenzen Gurks mit jenen des Bundeslandes Kärnten.

Über die Kirchengeschichte hinaus bekanntgeworden ist von den Gurker Bischöfen vor allem Kardinal Franz II. Xaver von Salm-Reifferscheidt-Krautheim, Organisator der Erstbesteigung des Großglockners. Balthasar Kaltner war der letzte Gurker Bischof, der als Virilist im Kärntner Landtag gesprochen hat.

Galerie

Diözesanheilige

Der Landespatron von Kärnten ist der Heilige Josef (19. März), der Schutzheilige der Diözese ist Johannes der Täufer (24. Juni), die Heilige Hemma von Gurk (27. Juni) ist die Landesmutter.

Siehe auch

Literatur

  • Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1072–1822 (= Aus Forschung und Kunst. 5, ISSN 0067-0642). Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1969.
  • Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1824–1979 (= Aus Forschung und Kunst. 22, ISSN 0067-0642). Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1980.
  • Peter G. Tropper: Verleumdet? Verfolgt? Vertrieben? – Zur Stellung des slowenischen Klerus in Kärnten zwischen den Jahren 1914 und 1921. In: Werner Drobesch, Avguštin Malle (Hrsg.): Nationale Frage und Öffentlichkeit (= Kärnten und die nationale Frage. Bd. 2). Heyn u. a., Klagenfurt u. a. 2005, ISBN 3-7084-0015-1, S. 249–264.
  • France M. Dolinar: Kärntens katholische Kirche aus der Sicht der Slowenen – Vom Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zur Verselbstständigung Sloweniens. In: Werner Drobesch, Avguštin Malle (Hrsg.): Nationale Frage und Öffentlichkeit (= Kärnten und die nationale Frage. Bd. 2). Heyn u. a., Klagenfurt u. a. 2005, ISBN 3-7084-0015-1, S. 291–307.
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