Dieskau (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Dieskau

Die Familie von Dieskau, zeitgenössisch meist Dießkau, war ein meißnisches Adelsgeschlecht, aus dem gleichnamigen Ort Dieskau im Saalekreis.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Dieskau
Gut Benndorf

Die Familie wurde erstmals 1225 mit Otto de Disgave miles genannt. Die Stammreihe beginnt mit Otto von Dieskau (urkundlich 1265). Stammsitz war das Schloss Dieskau.

Weitere Güter erwarb die Familie u. a. in Moritzburg, Giebichenstein, Knauthain, Alsleben, Lochau, Beesen, Hohenthurm, Oeglitzsch, Trotha, Großzschocher, Queis, Benndorf, Altdöbern (1570 bis 1587), Glesien, Berg vor Eilenburg, Kitzen (1728 bis 1789), Zschepplin u. a. Die von Dieskau dienten als Rittmeister, fürstlich-bischöfliche Berater, Hofmarschalle, Krieger, Pfänner usw. und standen im Dienst der Erzbischöfe von Magdeburg, der Bischöfe von Merseburg und der sächsischen Kurfürsten und hatten das Erbküchenmeisteramt des Erzstifts Magdeburg inne.

Die Linie derer von Dieskau auf dem Stammsitz Dieskau ist 1744 erloschen.

Am 12. Februar 1853 wurde der in Brüssel lebende Karl Heinrich Wilhelm von Dieskau aus Danzig in den Freiherrenstand des Fürstentums Reuß-Schleiz erhoben. Für dessen Sohn erfolgte die Bestätigung des Freiherrentitels im Königreich Preußen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen derer von Dieskau

Das Stammwappen zeigt in Blau einen (meist) links gekehrten, zum Fluge geschickten silbernen Schwan oder eine Gans mit ausgebreiteten Flügeln, überdeckt durch einen roten Schrägbalken. Auf dem Helm mit blau-silbern-roter Wulst, ein Flug, links blau und rechts silbern, dazwischen ein gestürzter roter Kremphut mit einmal aufwärts verschlungener roter Schnur, deren beide Enden, je seitwärts durch die Krempe durchgezogen, unten abfliegen. Die Helmdecken sind Blau Silber oder links Blau Silber, rechts Rot Silber. Der Schrägbalken im Dieskauer Wappen diente nur zur Unterscheidung, er war kein Bestandteil des ursprünglichen Wappens (Zur Unterscheidung des Wappens derer von Geusau). Sie sind weiter wappenverwandt mit denen von Gans und den Gans zu Putlitz.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Wilhelm von Dieskau (1701–1777), preußischer Generalleutnant und Generalinspekteur der Artillerie
  • Julius von Dieskau (1798–1872), deutscher Jurist und Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, MdL (Königreich Sachsen)

Freiherren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer-Dieskau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ministerialbeamte Joachim Fischer (1896–1977) führte seit 1934 den Namenszusatz Dieskau und seine Vorfahren auf Carl Heinrich von Dieskau zurück, der 1782 ohne männliche Nachkommen gestorben war.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1878, Acht und zwanzigster Jahrgang, S. 137; 1888, Acht und dreißigster Jahrgang, S. 148ff; 1890, Vierzigster Jahrgang, S. 143f; 1892, Zweiundvierzigster Jahrgang, S. 155.