Diskussion:Biodeutsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von ChickSR in Abschnitt Juristische Fachsprache sollte nicht in Einleitung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Biodeutsch" im Feld zwischen Biologismus und Kulturalismus?[Quelltext bearbeiten]

Mit folgendem Satz habe ich Probleme: Der Begriff spielt mit der Unterscheidung zwischen einer unterstellten biologischen und kulturellen Zugehörigkeit zu Deutschland.

Müsste der Satz nicht eher lauten: Der Begriff spielt mit der Unterscheidung zwischen einer behaupteten ethnischen (biologischen bzw. kulturellen) Zugehörigkeit zu Deutschland und einer bloß formalen Zugehörigkeit zu Deutschland („Passdeutscher“).

Begründung: Ich denke, "biologisch" und "kulturell" bilden hier nicht unbedingt das Gegenpaar (im Sinne von Antipoden). Vielmehr geht es doch um die Selbst- und Fremdeinschätzung jener Migranten, deren Pass sie als deutsche Staatsangehörige ausweist, die sich aber trotzdem nicht als "echte" Deutsche fühlen: Sei es, weil sie sich von der deutschen "Ur-Bevölkerung" diskriminiert fühlen. Sei es, weil sie selbst evtl. kein Interesse haben, in der "Ur-Bevölkerung" aufzugehen, weil sie sonst vielleicht den Verlust der eigenen Identität befürchten.

Erweiterte Begründung: Zwischen welchen Polen bewegt sich "Deutsch-sein"? Meiner Meinung nach nicht nur zwischen einem biologistischen und kulturalistischen Ansatz. Der biologistische Ansatz ist dabei m.E. ebenso extrem wie der kulturalistische. Überspitzt gesagt: Der biologistische Ansatz behauptet, dass es so etwas wie ein ur-deutsches Gen gibt. Der kulturalistische Ansatz behauptet die Existenz einer quasi ur-deutschen Kultur. Beides halte ich für sehr fraglich, weil letzlich nicht genau nachweisbar bzw. abgrenzbar (siehe dazu die einschlägigen Wikipedia-Artikel). Migranten, sogar "Biodeutsche" selbst, können - ob als Einzelpersonen oder Gruppen - die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, ohne sich Deutschland (oder seiner "Ur-Bevölkerung") und dessen Kultur tatsächlich verbunden zu fühlen. Dann wären sie weder "biologisch" (genetisch) noch "kulturell" gesehen Deutsche, sondern nur im rechtlichen Sinne (extremes Beispiel: Jetset-Angehörige mit mehreren Pässen). Andersherum gelten bspw. Russlanddeutsche als "biodeutsch", leben aber oft abgeschottet von der sie umgebenden "bundesdeutschen" Mehrheitskultur.

Am ehesten fassbar erscheint mir die Fragestellung mit Hilfe der Konzepte der Ethnizität und der kulturellen Identität. Demnach ergänzen sich die meisten (wie auch immer definierte) "Ur-Bevölkerungen" beständig um Zuwanderer-Populationen und integrieren diese (mitunter aber erst nach mehreren Generationen). Eine Ethnie bildet demnach keine starre Größe und besitzt, zumindest außerhalb ihres traditionellen "Kerns", keinen festumrissenen Genpool. Entscheidend ist die Existenz eines Wir-Gefühls: das Gefühl, als Migrant "dazu" zu gehören, aber ebenso, von der "Ur-Bevölkerung" an- und aufgenommen zu werden (Integration von Zugewanderten). Dabei unterliegen die Identität oder Mentalität einer Ethnie einem beständigen, mitunter jedoch nur sehr langsamen Wandel. Entsprechend sind "die" (Bio-)Deutschen von heute nicht mit "den" (Bio-)Deutschen von 1950 oder 1900 gleichzusetzen - weder genetisch, und schon gar nicht kulturell.

Das Aufgehen von Zuwanderern in der schon vorher ansässigen Bevölkerung hat "die" (Bio-)Deutschen ebenso geprägt wie wohl die meisten anderen Völker und Nationen der Erde: "die" (Bio-)Franzosen, "die" (Bio-)Italiener, "die" (Bio-)Fulbe "die" (Bio-)Inuit usw. Die einen Populationen mehr, die anderen Populationen weniger. Ebenso unterliegen "Kultur" und "Kulturen" (Weltanschauung, Sprache, Gebräuche) einem ständigen Wandel, indem sie neue Ideen, aber auch kulturelle Traditionen anderer Nationen übernehmen: Sei es bspw. durch Mentalitätswandel (z.B. durch die Reformation, die Aufklärung oder die Übernahme des American Way of Life). Sei es durch die Integration von Zuwanderer-Gebräuchen und umgekehrt: die Anpassung von Zuwanderen an die Kultur des Einwanderungslandes (gegenseitige Akkulturation, Assimilation).

Daneben mag es Zuwanderer-Individuen oder ganze Zuwanderer-Populationen geben, die sich aus vielfältigen Gründen einer Anpassung bzw. Unterwerfung unter die sog. "Leitkultur" ganz oder teilweise verschließen. Vermutlich aus dem Willen heraus, die eigenen Identität (die individuelle und/oder jene einer sozialen Gruppe) ganz oder teilweise zu bewahren. In Deutschland zu nennen wären z.B. die Hugenotten (seit dem 17. Jhd.) und die Ruhrpolen (seit dem 19. Jhd.). Beide Gruppen dürften inzwischen aber als "biodeutsch" gelten, trotz ihrer nachweisbaren und relativ kurzen Migrationsgeschichte. Anders "die" Juden, die teilweise seit fast 2000 Jahren in Deutschland ansässig sind, doch aufgrund eines hartnäckigen Antijudaismus die meiste Zeit als "fremd" eingestuft und diskriminiert wurden. Viele seit Generationen in Deutschland lebende jüdische Familien dürften sich heute trotzdem - und trotz des Holocausts - im kulturellen Sinne (auch) als "deutsch" identifizieren. Aber betrachtet sich ein deutscher Jude ebenso als "biodeutsch"? Oder ist ihm die Einstufung als solcher ein unwillkommenes Danaergeschenk - eben auch eingedenk des Holocaustes?

Wo eine (vollständige) Integration von Zuwanderern und Migranten ausbleibt, nähert sich eine Nation der Multi-Ethnizität (vgl. die USA als Salad-Bowl-Nation[1]). Inwieweit dies in Deutschland bereits Realität ist oder noch wird, vermag ich nicht zu beurteilen.

Fazit: "Die" Deutschen als homogene Gruppe mit gemeinsamen Genpool gibt (und gab) es vermutlich nicht. Die Gene allein sind aber nicht entscheidend bei der Ausbildung einer Ethnie. Entscheidend ist das Wir-Gefühl, das sich auch aus der bloßen Vermutung bzw. dem bloßen Glauben (!) speisen kann, über einen gemeinsamen Gen-Pool und/oder über eine gemeinsame Kultur und Geschichte zu verfügen (siehe Deutsche als Ethnie). Ob diese Annahmen im Nachhinein wissenschaftlichen Analysen und Hypothesen standhalten, dürfte für die meisten (Bio- oder Kultur-)Deutschen irrelevant sein. Bei der Fußball-WM jubeln Millionen Deutsche trotzdem der deutschen Mannschaft zu (obwohl ja kaum einer von ihnen mit einem Nationalspieler persönlich bekannt oder verwandt sein dürfte). Aber hier bewegen wir uns bereits in den Gefilden des Patriotismus, und das führt dann doch zu weit ;-) --Wasserläufer (Diskussion) 12:22, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hallo Wasserläufer, das ist ja eine nicht ganz kurze Abhandlung deinerseits, der ich weitestgehend zustimmen kann. Um auf den Kern zurückzukommen, den Satz: "Der Begriff spielt mit der Unterscheidung zwischen einer unterstellten biologischen und kulturellen Zugehörigkeit zu Deutschland." Ich finde den Satz nicht ganz so problematisch, er steht und fällt mit dem verwendeten Kulturbegriff. Wenn man davon ausgeht, dass "Kultur" eine "quasi-Ur-deutsche" (Leit-)Kultur beschreibt, dann stimmt es natürlich; wenn man davon ausgeht, dass Kultur eine sozial entwickelte und dynamische Gemeinschaft ist, dann wäre das biologistische Verständnis tatsächlich das Gegenteil zum kulturellen (wohlgemerkt: kulturell ist nicht dasselbe wie "kulturalistisch") Verständnis. Um Missverständnisse dieser Art zu vermeiden würde ich vorschlagen, dass wir den fraglichen Satz ähnlich deinem Vorschlag ändern in: "Der Begriff spielt mit einer unterstellten genetisch-biologischen Zugehörigkeit zu Deutschland." --X2liro (Diskussion) 13:32, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo X2liro, Deinen Vorschlag (Der Begriff spielt mit einer unterstellten genetisch-biologischen Zugehörigkeit zu Deutschland) greife ich gerne auf. Anderseits sollte m.M. nach erwähnt werden, dass im Alltag häufig in - diskriminierender Weise - zwischen vermeintlich "echten" Bio-Deutschen und "Passdeutschen" unterschieden wird. Das Wort "Passdeutscher" ist ein abwertender Ausdruck, gehört aber m.M. nach in den Text, weil so der behauptete Gegensatz ("echter" Bio-Deutscher vs. pro-forma "Passdeutscher") auf den Punkt gebracht wird.
Hier mein neuer, überarbeiteter Vorschlag: Der Begriff spielt auf eine diskriminierende Praxis an, die zwischen vermeintlich „echten“ Deutschen („Biodeutsche“) und sogenannten pro formaPassdeutschen“ (mit Migrationshintergrund) unterscheidet. Dabei wird unterstellt, dass sich ethnische Deutsche bzw. Biodeutsche, aufgrund einer behaupteten gemeinsamen genetisch-biologischen Herkunft, von „Passdeutschen“ grundsätzlich und nachhaltig unterscheiden. Ein in diesem Zusammenhang oft kolportiertes Vorurteil lautet, dass Migranten die mit einem deutschen Pass verknüpften materiellen Vorteile gerne genießen (bspw. dauerndes Bleiberecht, Schutz vor Abschiebung), sich aber nicht tiefgreifend mit Deutschland oder der deutschen Kultur identifizieren. Andererseits wird der Ausdruck Biodeutscher ebenso von Migranten (mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit) bewusst genutzt, um sich von ethnischen Deutschen zu unterscheiden.--Wasserläufer (Diskussion) 12:18, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Wasserläufer, im Prinzip stimme ich deinen Erklärungen zu mit einer nicht ganz unwichtigen Ergänzung / Einschränkung: Die von dir dargestellte Gegenüberstellung von Bio-Deutsch vs. Passdeutsch erfolgt eigentlich nur in der neuen Rechten Szene und ihren Medien. Anderswo wird der Begriff "Passdeutsch" ja auch gar nicht ernsthaft benutzt. Siehe hier: [2] hier [3] und auch im von dir verlinkten Abschnitt Migrationshintergrund#Synonyme und Antonyme. Wenn der Begriff "Bio-Deutsch" in anderen Kontexten genutzt wird, ist er nicht als Gegenbegriff zu "Passdeutschen" gemeint, sondern eine eher ironische [4] (manchmal auch "mangels Alternative" ernstgemeinte [5]) Bezeichnung für Personen OHNE Migrationshintergrund. M.E. können wir die von dir vorgeschlagene Gegenüberstellung von Bio-D und Pass-D aufgreifen, aber etwas klarer machen, dass die Verwendung des Begriffs in diesem Kontext spezifisch für ein politisches Milieu ist. Den Satz mit dem kolportierten Vorurteil würde ich ganz weglassen, zum einen ist das ein Vorurteil aus dem hier angesprochenen Milieu, das wir hier nicht reproduzieren müssen, zum anderen würde es wenn überhaupt in eine Auslagerung zum Begriff "Passdeutsche" gehören und nicht zum Begriff "Biodeutsche". Wir müssten hier einen Beleg finden, dass dieses Vorurteil in Zusammenhang mit diesem Begriffspaar verwendet wird und zwar ein Beleg aus einer Quelle jenseits der neuen rechten Medienerzeugnisse. Ich habe leider keine wiss. Quellen recherchiert. Grüße --X2liro (Diskussion) 22:02, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hier ein Vorschlag auf Basis deines Vorschlags: "Einerseits wird der Begriff verwendet, um teils (selbst-)ironisch Personen ohne Migrationshintergrund zu betiteln, andererseits ist der Begriff innerhalb der neuen Rechten eine diskriminierende Praxis, die zwischen vermeintlich „echten“ Deutschen („Biodeutsche“) und sogenannten pro formaPassdeutschen“ (mit Migrationshintergrund) unterscheidet. Dabei wird unterstellt, dass sich ethnische Deutsche bzw. Biodeutsche, aufgrund einer behaupteten gemeinsamen genetisch-biologischen Herkunft, von „Passdeutschen“ grundsätzlich und nachhaltig unterscheiden. Ein in diesem Zusammenhang oft kolportiertes Vorurteil lautet, dass Migranten die mit einem deutschen Pass verknüpften materiellen Vorteile gerne genießen (bspw. dauerndes Bleiberecht, Schutz vor Abschiebung), sich aber nicht tiefgreifend mit Deutschland oder der deutschen Kultur identifizieren. Andererseits wird der Ausdruck Biodeutscher auch von Migranten (mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit) bewusst genutzt, um sich von ethnischen Deutschen zu unterscheiden. --X2liro (Diskussion) 22:02, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo @X2liro:, ich finde Deinen Textvorschlag gut und schlüssig. So könnte er jetzt eingebaut werden. Weil die letzte Textfassung von Dir stammt, würde ich das gerne Dir überlassen. Ist das O.k. für Dich? Oder soll ich das übernehmen? Davon abgesehen, danke ich Dir für Deine fruchtbaren Einlassungen bzw. Denkanstöße. Die Kooperation war mir eine Freude.  ;-) --Wasserläufer (Diskussion) 11:03, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Wasserläufer, sehe ich auch so, es war/ist ein respektvoller und anregender Gedankenaustausch. Wenn es dir lieber ist, dass ich die Änderung umsetze (spätestens heute Abend), ist das okay, auch wenn ich deinen Beitrag zur Änderung höher werte als meinen. Mir ist es tatsächlich egal, wer es macht. Grüße --X2liro (Diskussion) 11:08, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo X2liro, ohne Deine Anregungen wäre ich aber nicht auf den "Trichter" gekommen. Insofern überlasse ich sehr gerne Dir die "Ehre" des Einbaus. :-)) --Wasserläufer (Diskussion) 11:29, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe das inhaltlich jetzt eingearbeitet, allerdings nicht wortwörtlich, da es mit dem darauf folgenden inhaltlich vergleichbaren Abschnitt verschmolzen werden musste. Außerdem habe ich noch einen weiteren Online-Zeitungsartikel als Beleg ergänzt, in dem tatsächlich Biodeutsch und Passdeutsch (kritisch) als Kategorien in einem Text verwendet werden. Das ist nämlich gar nicht so häufig. --X2liro (Diskussion) 22:05, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Juristische Fachsprache sollte nicht in Einleitung[Quelltext bearbeiten]

"Inzwischen hat der Ausdruck „biodeutsch“ in die Umgangssprache sowie in die Presse- und Mediensprache Einzug gehalten, nicht zuletzt seit der Staatsangehörigkeitreform 2000, als mit dem sogenannten Optionsmodell das ius soli für die zweite Einwanderergeneration eingeführt wurde." Das sind zu viele Informationen auf einmal, dazu sollte es einen eigenen Abschnitt geben, der die "juristische Trennschärfe" (interessantes Thema) thematisiert. Wasserläufer, könntest du das noch verständlicher erklären und ausführen? Grüße, --ChickSR (Diskussion) 00:41, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten

vllt. könnte der ganze zweite Absatz aus der Einleitung (von "Der Begriff wurde zunächst .... weicht die Trennschärfe wieder auf") in den Abschnitt "Verwendung" verschoben werden? --X2liro (Diskussion) 12:09, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Verwendet die juristische Fachsprache denn den Ausdruck "Biodeutscher"? In diesem Abschnitt herrschen lediglich nur unwissenschaftlich rezipierte Einzelmeinungen vor. --Benatrevqre …?! 06:50, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Da das nicht so klar zu sein scheint, ist eine Überarbeitung umso notwendiger. Ich plädiere stark dafür, die Einleitung kurz und verständlich zu halten – Wasserläufer, wie sieht's aus? Grüße --ChickSR (Diskussion) 11:55, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das sollten wir zunächst hier auf der Disku diskutieren, bei welchem Satz die Absicht besteht, ihn umzuformulieren oder zu streichen. --Benatrevqre …?! 12:12, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Hallo ChickSR, ich gebe zu, der von Dir monierte Satz ist etwas lang. Jemand sagte mal zu mir: "Für jeden Punkt am Satzende sollte man 1 Euro erhalten, für jedes Komma einen 1 Euro Strafe zahlen." Man kann den Mammutsatz m.M.n. also getrost in zwei Sätze aufteilen. Ich finde allerdings nicht, dass ich (zuviel?) "Juristendeutsch" verwendet habe. Die Begriffe pro forma und Ius soli sind - zugegeben - vielleicht nicht (mehr) Teil der allg. Umgangssprache, kommen aber (zumindest mir) ab und an bei der Zeitungslektüre unter. Zudem sind die Begriffe per Hyperlink schnell abrufbar und erklärbar. Aber gut, wenn meine Wortwahl irritiert und/oder den Lesefluss stört, kann man das ja vielleicht tilgen oder "eindeutschen". Eventuell könnte man einen Teil des Einleitungstextes auch in den Hauptteil des Artikels verschieben, wie X2liro vorgeschlagen hat? Für eine entsprechende Diskussion wäre ich dankbar, da bin ich mit Benatrevqre eins. Falls gewünscht, würde ich die Änderungen anschließend durchführen. Es "darf" aber auch gerne jemand anderes das machen - ich bin da nicht "eitel".--Wasserläufer (Diskussion) 13:21, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Pro forma und ius soli können gerne belegt weiter unten stehen. In die Einleitung gehört m.E. nur, wer mit dem Wort seit wann wen bezeichnet. Soziologische, etymologische und juristische Kontexte kann man später erklären, baue dazu eine Quelle ein.--ChickSR (Diskussion) 16:07, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Habe die Einleitung gründlich überarbeitet. Neue Quellen brauchte es dazu nicht. Nach abermaliger Durchsicht der vorhandenen, konnte ich feststellen, dass in ihnen m.M.n. alle notwendigen Informationen enthalten sind.--Wasserläufer (Diskussion) 23:06, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Jetzt sind wir aber wieder einen Schritt zurück gegangen, was den vorigen Diskussionsabschnitt angeht: Jetzt verlautbart die Einleitung, dass sprachlich ganz allgemein zwischen "echten Deutschen" und "Passdeutschen" unterschieden wird. Zum einen kommt das im Artikel von Jörg Häntzschel gar nicht vor, zum anderen hatten wir gemäß Abschnitt zuvor eine Formulierung, die klar stellt, dass innerhalb der neuen Rechten dieser Gegensatz konstruiert wird (anderswo wird ja auch gar nicht seriös von "Passdeutschen" gesprochen). --X2liro (Diskussion) 07:05, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich verstehe immer noch nicht, warum die Reform den sprachlichen Abgrenzungsprozess beschleunigt haben soll. Das kann nur eine Meinung sein und muss als solche gekennzeichnet werden (kann die SZ-Quelle wegen Paywall nicht lesen) – und das sollte nicht in der Einleitung passieren. Außerdem schadet es nicht, im Artikel zu erklären, was ius sanguinis und ius soli heißt.--ChickSR (Diskussion) 08:05, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Also um den m.E. richtigen Ausdruck "pro forma" brauchen wir nicht streiten, das eingebaute "bzw." war allerdings unnötig. Lemmaausdrücke sollten weiterhin kursiviert formatiert sein.
Wie darf man die Aussage verstehen, dass anderswo … ja auch gar nicht seriös von "Passdeutschen" gesprochen würde? Das stimmt so m.E. nicht. --Benatrevqre …?! 09:07, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Benatrevqre, danke für die Nachfrage. Eigentlich ging es darum ja schon im Abschnitt drüber. In diesem Artikel geht es ja eigentlich gar nicht um den Begriff "Passdeutsche", aber wenn er hier schon mal steht, muss er richtig eingeordnet werden. Ich habe darauf hingewiesen, dass der Begriff "passdeutsch" ein Kampfbegriff der neuen Rechten ist. So beschreiben es zumindest die bisher vorgelegten Quellen. Jenseits dessen wird der Begriff (so gut wie) gar nicht verwendet. Zumindest würde auch dafür ein Beleg fehlen. Über Google Scholar und Books habe ich auf die Schnelle nur zwei Nennungen in Robert Feustel et al.: Wörterbuch des besorgten Bürgers [6] und in Thomas Nier/Jana Reissen-Kosch: Volkes-Stimme [7] gefunden. In beiden Fällen als Dokumentation für die Verwendung in der neuen Rechten. Wie auch immer, in diesem Artikel geht es ja gar nicht um "Passdeutsche". Mag sein, dass "Passdeutsche" der Gegenbegriff zu "Biodeutsche" ist. Der SZ-Artikel (bei mir übrigens ohne Paywall zu lesen) besagt dieses ja (auf Seite 2, die ich vorhin übersehen hatte), aber nur innerhalb der neuen Rechten Community und nicht allgemein sprachlich, wie es derzeit im Artikel steht. Grüße --X2liro (Diskussion) 10:08, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Im Moment verstehe ich leider das Problem nicht mehr und mag auch nicht mehr um einzelne Worte oder Abkürzungen ringen. Meinem Erkenntnisstand nach wertet "biodeutsch" immer, auch wenn es neutral gemeint sein soll - indem es schlichtweg eine Unterscheidung trifft (so wie es Begriffe wie "ethnische Deutsche" oder "heiß" oder "kalt" auch tun): Egal, wo und vom wem es genutzt wird - ob im Alltag oder auf der Kabarett-Bühne, ob ironisch oder im Ernst, ob von Migranten oder Nicht-Migranten oder Neu-oder Alt-Rechten. "Biodeutsch" unterscheidet schlichtweg von "Nicht-Biodeutsch". Ob "biodeutsch" inzwischen eine juristische Kategorie darstellt (oder gar zu einem "bösen" Wort mutiert ist), kann ich nicht ermessen. Das bleibt anderen zu recherchieren... Ich habe die Quellen nach bestem Wissen und Gewissen ausgewertet und mich um eine möglichst objektive bzw. neutrale Darstellung bemüht (wie es auf Wikipedia per se Standard sein sollte). Aber vielleicht bin ich inzwischen "betriebsblind" geworden. In die Bearbeitung des Artikels, aber auch in dessen Diskussionsteil, habe ich einiges an Zeit und Rechercheaufwand gesteckt. Nun fehlen mir Willen und Energie für ein fortgesetztes Engagement. Darum ziehe ich mich aus der Artikelbearbeitung (bis auf weiteres) zurück. Den zuletzt beteiligten Benutzern (X2liro, ChickSR, Benatrevqre) danke ich für deren Denkanstöße. Bei der Herausarbeitung eines gemeinsamen Nenners wünsche ich allen ein gutes Gelingen.--Wasserläufer (Diskussion) 10:10, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
@X2liro: Ich sehe zum Beispiel das BAMF, das den Begriff sogenannte Passdeutsche in seinen Veröffentlichungen wertfrei, d. h. ohne Anführungszeichen, verwendet. --Benatrevqre …?! 10:15, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wasserläufer, auch in Diskussionsbeiträgen helfen kürzere Sätze und weniger Klammern – ich danke dir für dein Engagement, verstehe aber nicht genau, worauf du hinausmöchtest. Ich hoffe, dass deine Anregungen auch in der jetzt von mir vereinfachten Version noch zur Geltung kommen.--ChickSR (Diskussion) 10:38, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe es jetzt vereinfacht, bitte korrigieren, falls etwas ganz Wichtiges fehlt, aber nicht die Sätze länger machen und keine lateinischen Fachtermini in die Einleitung schreiben. Danke!--ChickSR (Diskussion) 10:35, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Hallo ChickSR, meiner Ansicht nach passt's! Vielen Dank und weiterhin frohes Schaffen.--Wasserläufer (Diskussion) 10:55, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Sehr gut, gleichfalls.--ChickSR (Diskussion) 11:52, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Noch nicht so ganz, man kann nicht nur die Hälfte eine Belegs wiedergeben und den Rest hinten runterfallen lassen. --Benatrevqre …?! 13:04, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich bin ebenfalls einverstanden, danke ChickSR. --X2liro (Diskussion) 19:17, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Mit welcher Version jeweils? --Benatrevqre …?! 08:01, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Einschub: Mit der Einordnung des Begriffs "Passdeutsche". --X2liro (Diskussion) 13:40, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Hey Benatrevqre, ich habe versucht, alles verständlicher zu machen (bzw. verständlich zu halten – viel gebracht hat diese ganze Aktion in meinen Augen bisher nicht). Falls dir in der bisherigen Version etwas fehlt, kannst du es gerne ergänzen. Aber bitte unterlasse es doch, Usern durch Bearbeitungskommentare Vorwürfe zu machen ("unsinnig", siehe auch "unstatthaft" bei deinem Revert bei "Deutschstämmige" – ich wollte hier nicht die Neue Rechte promoten, sondern nur einen semantischen Zusammenhang herstellen, ohne ein "Siehe auch" zu verwenden, sorry, falls das unpräzise war, aber hier sollte die Moral als Kategorie außen vor bleiben).--ChickSR (Diskussion) 08:50, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Führe bitte Diskussionen, die einen anderen Artikel betreffen, an dortiger Stelle. Semantische Zusammenhänge müssen belegt sein, das soll nicht moralisierend aufgefasst werden, sondern grundsätzlich so sein. Gruß --Benatrevqre …?! 14:36, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Naja, wir können es ja hier verbinden: Höcke spricht von "deutschstämmigen Volkszugehörigen", Der Spiegel paraphrasiert die AfD-Doktrin als "Biodeutsche" - es gibt einen offensichtlichen semantischen Zusammenhang, sollten die Lemmata nicht irgendwie verknüpft sein?--ChickSR (Diskussion) 18:31, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Nein, auf dieser Grundlage besser nicht. Das sind ja alles keine wissenschaftlich relevanten Quellen, mithin eine nicht rezipierte Primärquelle und eine unwissenschaftliche Journalistenmeinung. Ich finde nicht, dass wir darauf eine fundierte Artikelarbeit stützen sollten. --Benatrevqre …?! 19:53, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Mit diesem Anspruch können wir hier (sehr aktuelles Thema) nicht arbeiten, da keine der Quellen in umseitigem Artikel diesem Kriterium genügt.--ChickSR (Diskussion) 20:14, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Doch, es braucht eben Fachliteratur, kein Anti-AfD-Dossier. Der Begriff Biodeutsche wurde ja nicht erst von dieser Partei erfunden. --Benatrevqre …?! 20:37, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Aber der Artikel hier hat bisher keine Fachliteratur – weil es keine gibt – und deshalb löschen wir trotzdem nicht gleich alles. Ich verstehe dieses Argument mit der Sekundärliteratur bei aktuellen Themen immer nicht. Die erste wirklich seriöse Quelle ist Hong 2019, die habe ich vor ein paar Tagen eingefügt, sonst sind es alles nur journalistische Quellen. Es braucht ja keine komplexe Einordnung, einfach der Fakt, dass "biodeutsch" und "deutschstämmig" von vielen Menschen synonym verwendet werden, sollte doch irgendwie hier irgendwie abzubilden sein.--ChickSR (Diskussion) 20:58, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Weil die WP eine Enzyklopädie und kein Abklatsch der Bild-Zeitung sein möchte. Der Begriff ist zudem kein tagesaktuelles Phänomen, sondern ihn gibt es schon seit Jahren. Sagt der Artikel ja selbst. Dann muss es doch sicherlich auch wissenschaftlich relevante Literatur geben, die einen entsprechenden Vergleich zieht und um dadurch diese Synonymie zu belegen. --Benatrevqre …?! 08:08, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Statt diese Diskussion unter unser beider Niveau zu führen, kann man sich weitere Quellen anschauen. Hier kommen beide vor und meinen m.E. dasselbe, aber es ist eben so, dass die einen von "deutschstämmig" sprechen und die anderen von "biodeutsch" (die einen verwenden Anführungszeichen, die anderen nicht), aber der Zusammenhang ist doch offensichtlich. In der Tat finde ich aber bisher keine Quelle, die das mal geflissentlich sortiert. Ich hoffe, das kommt noch – es kann auch gerne jemand mithelfen :)--ChickSR (Diskussion) 11:23, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten