Diskussion:Rainer Fetscher

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Lindenschmit in Abschnitt Todesumstände
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Todesumstände[Quelltext bearbeiten]

Am 8. Mai 1945 wurde er von der SS ermordet - es ist unbedingt nicht ganz auszuschließen, daß der Tod Rainer Fetschers nicht auf Schüsse der SS zurückgeht, sondern daß er während des Einmarschs der Roten Armee in Dresden möglicherweise in ein Gefecht mit selbiger geraten ist und dadur'ch zu Tode kam. Die historischen Untersuchungen, die es dazu aus der DDR gibt, sind wenig wert, denn sie wissen schon vorher, was sie herausfinden wollen: die Sowjets können es nicht gewesen sein.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf den Artikel Zwischen Anpassung und Widerstand von Rainer Pommerin in: Rainer Fetscher, Gedenkscharift anläßlich seines 100. Geburtstags, Dresden 1996 hinweisen.

Die Literaturlage ist sehr dünn, Fetschers Tod ist wohl noch nicht abschließend geklärt. Ich wäre deshalb sehr dafür, im anfangs erwähnten Textteil 'von der SS' zu löschen. Konrad Gähler 19:35, 27. Jul 2006 (CEST)

„Durch SS erschossen“ steht wörtlich so in seiner Sterbeurkunde. Dem Standesamt so gemeldet hat es sein Sohn Gernot am 14.8.1945, dazu kann also die DDR-Geschichtsfälschungsmaschinerie noch nicht viel beigetragen haben. PDD 12:36, 24. Mär. 2016 (CET)Beantworten
"Die genauen Umstände seines Todes sind nicht geklärt, da nur widersprüchliche Angaben in persönlichen Erinnerungen existieren. Möglicherweise wurde Fetscher von abrückenden SS-Männern ermordet. Er könnte bei den in der Stadt herrschenden chaotischen Zuständen aber auch von sowjetischen Soldaten erschossen worden sein.[15]" Mein Einwand zu dieser Formulierung: In der wichtigsten Quelle, die in [15] genannt wird, wird keine "widersprüchliche Angabe" wiedergegeben. Thomas Widera: Dresden 1945–1948. Politik und Gesellschaft unter sowjetischer Besatzungsherrschaft. V & R, Göttingen 2004, S. 54 f. zitiert den Bericht eines/des Begleiters von Fetscher: Sie wurden von sowjetischen Soldaten "mit Schüssen" empfangen und sollten zur Kommandantur gebracht werden. Doch ehe dies geschah, sei Fetscher "aus einem offenen Personenwagen von der SS mit der Maschinenpistole" erschossen worden. (S.55) Reiner Pommerin: Die Geschichte der TU Dresden 1828–2003. Böhlau, Köln 2003, S. 216, schreibt ganz allgemein, die Todesumstände "lassen sich nicht mehr genau ermitteln". Allerdings hätten sich - so Pommerin - zu diesem Zeitpunkt keine "deutschen Truppen" mehr in der Stadt aufgehalten. Dass Fetscher von deutschen Soldaten erschossen wurde, hat allerdings auch niemand behauptet, es geht um Taten der SS oder von Werwolf-Angehörigen, die vereinzelt im Rücken der Alliierten operierten und vermeintliche "Kollaborateure" erledigten. Warum beim Tod Fetschers Spekulationen als genauso glaubwürdig gehalten werden wie ein Augenzeugen-Bericht, die Sterbeurkunde oder die Nachforschungen der Fetscher-Familie (Gruppe, weiße Fahne in der Hand Fetschers, russischer Zwangsarbeiter als Dolmetscher; Fetscher-Memoiren S. 289) erschließt sich mir nicht. - Ich korrigiere das hier bei Wikipedia aber nicht, weil das wahrscheinlich nicht lange Bestand hätte. --Lindenschmit (Diskussion) 10:08, 19. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

Rainer-Fetscher-Gymnasium in Pirna[Quelltext bearbeiten]

Das Problem daran ist nur, daß es die Schule eigentlich gar nicht mehr gibt, da sie mit einer anderen fusioniert und der zukünftige Name höchstwahrscheinlich nicht der Rainer Fetschers sein wird. MfG

Korrekturen und Ergänzungen zur Biographie meines Vaters Prof. Dr. med. Rainer Fetscher von Prof. Dr. Dr.h.c. Iring Fetscher[Quelltext bearbeiten]

Neben seiner Tätigkeit an der TH und am Pädagogischen Institut leitete Rainer Fetscher eine Ehe- und Sexualberatungsstelle der AOK Dresden. Mit Hilfe der Rockefellerfoundation baute er eine "erbbiologische Kartei des sächsischen Justizministeriums" auf. Am deutschen Hygienemuseum leitete er die Abteilung Eugenik. In der Ehe- und Sexualberatungsstelle empfahl er bei schweren erblichen Belastungen den Verzicht auf natürliche Nachkommen und riet soweit sinnvoll zu freiwilliger Sterilisierung. Bei nicht zurechnungsfähigen Geisteskranken trat er für Sterilisierung ein - wenn möglich mit Zustimmung der Angehörigen - notfalls aber auch unter Zwang. Ähnliche Vorschläge waren in einigen Staaten der USA, in Schweden und dem Kanton Waadt in der Schweiz realisiert worden.
Nach der Regierungsübernahme durch die Nazis versuchte Rainer Fetscher zunächst durch Eintritt als Sanitäter in die SA und durch Anerkennung des Gesetztes "zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" sich dem Regime anzupassen. Gleichzeitig versuchte er naiverweise Kollegen aller politischen Richtungen für einen Aufruf "Hände weg von der Hochschule" zur Verteidigung der von Entlassung bedrohten jüdischen Kollegen zu gewinnen. Vermutlich war dieser Versuch sowie die bekannte liberaldemokratische Einstellung Rainer Fetschers die Ursache für seine Entlassung aus dem Hochschuldienst 1934, das Verbot der Teilnahme an auswärtigen Kongressen im Sommer 1934 durch den Gesundheitskommissar Ministerialrat Dr. Wegner an einen Kongress in Zürich - unter Androhung des Passentzugs, falls er nicht freiwillig der Aufforderung Folge leisten werde, der Wegnahme der erbbiologischen Kartei und der Auflösung der Ehe- und Sexualberatungsstelle. Angesichts der damit entstandenen Notlage für die Familie (3 Kinder) suchte Rainer Fetscher nach Möglichkeiten der Emigration. Das einzige reale Angebot war jedoch für den Unterhalt der Familie nicht ausreichend (Assistentenstelle in der Schweiz). Schließlich erhielt er die Erlaubnis, sich als Arzt niederzulassen - Dr. Wegners Versuch, auch das zu verhindern, schlug fehl. 1936 wurde ihm die venia legendi und die Führung des Professorentitels entzogen.

Als Arzt war Rainer Fetscher ungemein erfolgreich. Unter seinen Patienten waren sowohl befreundete Antinazis als auch der eine oder andere Nazi. Von einem Polizeibeamten erfuhr er regelmäßig, wann sein Telefon abgehört wurde. Die Praxis in der Christianstr. 9 entwickelte sich zu einem Treffpunkt der Regimegegner. Zur besseren Tarnung wurden sie als "Bestrahlungspatienten" (Rotlicht oder Höhensonne) registriert. Im Laufe des Jahres 1943 versuchte General Olbricht Rainer Fetscher zum Heer einberufen zu lassen und ihn zum Wehrkreishygieniker zu ernennen. Der Einspruch der Staatsbehörden, die Rainer Fetscher als "wehrunwürdig" klassifiziert hatten, ließ diese Initiative scheitern. Als Luftschutzarzt für Hilfsstellen im Falle eines Luftangriffs auf die Stadt bewährte sich Rainer Fetscher als tüchtiger Organisator und Ausbilder. Während der Bombenangriffe auf Dresden hat er Hunderten von Verwundeten und Rauchgeschädigten erste Hilfe geleistet. Während führende Nazis das Weite suchten, setzte sich Rainer Fetscher für die Dresdner Bevölkerung und die Flüchtlinge in der Stadt ein.
Am 8. Mai fuhr er - zusammen mit drei anderen Antinazis und einem russichen Zwangsarbeiter als Dolmetscher - in die Stadt, um Kontakt mit Offizieren der Roten Armee aufzunehmen. Auf der Fahrt wurde sein Auto von Soldaten beschlagnahmt, aber der Weg zu einer Kommandatur in Dresden Neustadt gewiesen. Auf dem Weg dorthin wurde Rainer Fetscher von einem Soldaten (vermutlich der SS) erschossen, die vier anderen entkamen unverletzt und berichteten am nächsten Tag meiner Mutter von dem Geschehen.
Zweck dieses Kontaktaufnahmeversuchs war es, möglichst bald zur Bildung einer deutschen Institution zu führen, die - in Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht - möglichst Übergriffe von Soldaten verhindern sollte.


Obigen Text aus dem Artikel hierher verschoben, da 1. quellenlos und 2. POV. --die Tröte Tröterei 23:08, 25. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Vor dem Hintergrund, dass Fetscher nachweislich 65 Menschen ohne rechtliche Grundlage sterilisiert hat, ist der Satz: "als Arzt war Fetscher ungemein erfolgreich" ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Werter Herr Fetscher, Sie opfern die historische Wahrheit auf dem Altar ihrer persönlichen Eitelkeit, in dem sie versuchen, die Geschichte umzuschreiben.(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 77.21.3.127 (DiskussionBeiträge) 21:36, 20. Okt. 2008)

Darstellung Iring Fetschers[Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung Iring Fetschers ist im Bezug auf die zwangsweise Sterilisation sehr einseitig und im Bezug auf das Wirken seines Vaters äußerst selektiv. Sie ist vielleicht als ein Gegenstück zum Stern-Artiklel von Frau Schneider zu sehen. Dennoch wird durch Iring Fetscher das eugenische Wirken seines Vaters verharmlost. So ist bereits 1929 in "Grundzüge der Eugenik" eindeutig zu lesen:„Wichtig wäre auch eine Regelung, die es ermöglicht, auch gegen den Willen der Kranken, etwa durch Gerichtsbeschluß, namentlich bei moralischem Schwachsinn, zu sterilisieren". (S. 51) Für Rainer Fetscher war die Sterilisation der "Minderwertigen" ein Weg die drohende "Entartung" der Menschheit abzuwenden. Ferner finden die Forschungen zu Kriminellen keine Eingang in die Darstellung. Hierbei bezog sich Fetscher u.a. auf antropometrische Daten (Äußerlichkeiten). Durch die Erfassung der Familien in Rainer Fetschers "Kartei der Asozialen" sollte eine "bessere Beurteilung" des Einzelfalles im Gerichtsverfahren erfolgen, was unter Umständen "familiärer Belastung" auch zu längerer Verwahrung bzw. Sterilisation führen konnte. Doch dies nur am Rande, später, sofern ich Zeit finde, mehr zum Thema. Zum Todesumstand Rainer Fetschers gibt es eine Aussage von Hermann Eckart, die jedoch eindeutige Widersprüche aufweist. Daher ist diese in Frage zu stellen.

PS: Im Artikel findet sich die fälschliche Bezeichnung Quellen über dem Verweis auf Sekundärliteratur, wie z.B. dem Personenlexikon Klees.

PPS: @ Iring Fetscher: Sehr geehrter Herr, so viele Titel sie auch anführen - ihre Darstellung wird dadurch nicht richtiger.

Wie Familie Fetscher die Geschichte umschreibt[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel über Rainer Fetscher haben sich mehrere Fehler eingeschlichen, die die Person Fetschers verklären. In der Ursprungsversion wird verschwiegen, dass Fetscher 65 Menschen sterilisiert hat, noch bevor die Nazis dafür die rechtliche Grundlage schufen. Es wird verschwiegen, dass Fetschers Kartei der Minderwertigen den Nazis als Vorlage dienten, um Unschuldige als vermeintlich "erbkrank" zu verfolgen. Die Umstände seiner Entlassung werden ebenfalls verklärt. Fetscher ist niemals aufgestanden und hat sich gegen die Rassenideologie der Nazis gewandt. Im Gegenteil. Er hat sich den Nazis regelrecht angedient, nachdem er entlassen worden war. Steffen Sachse schreibt in seiner Dissertation gar von Aktivitäten die "als Versöhnung mit dem Regime" zu sehen waren. Fetscher trat nach seiner Entlassung in die SA ein. Weiter wurde bislang auf wikipedia behauptet, Fetschers Privatpraxis sei eine Schaltzentrale des Dresdners Widerstandes gewesen. Auch das ist nicht korrekt. In Fetschers Praxis gingen auch Nazi-Größen aus und ein. Mit anderen Worten: Fetscher nahm offenbar seinen Eid ernst und behandelte ohne Ansehen des Parteibuchs. Er behandelte auch den Juden Klemperer. Aber eben auch Nazis. Es wird weiter behauptet, Fetscher sei in einer Art Friedensmission erschossen worden. Dafür gibt es jedoch keinen Beweis. Fetscher hatte gar kein Mandant mit den Truppen zu verhandeln. Außerdem waren die Bombardements bereits eingestellt. In der Biographie von Iring Fetscher lässt sich sehr gut nachlesen, wie die Familie Fetscher die Geschichte umschreibt, um sich mit einem vermeintlichen Widerstandskämpfer schmücken zu können.(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 77.21.3.127 (DiskussionBeiträge) 08:08, 28. Sep. 2008)

Erstmal Danke für deine Ergänzungen & Richtigstellungen. Dass an dem Text rummanipuliert wurde, habe ich schon länger vermutet. Ob es aus dem Kreis der Familie war, kann nur vermutet werden (gesichert nachweisen lässt sich das nicht). Nachfragen meinerseits wurde ausgewichen. Eine wichtige Bitte: Du hast zahlreiche Zitate eingebracht, die nach den Regeln mit Einzelnachweisen belegt werden sollten. Wie das geht, ist hier beschrieben. Wenn dir das zu kompliziert / aufwändig ist, kannst du die Belege auch hier angeben, ich kann es dann einarbeiten. Danke & Gruß --Hozro 08:58, 28. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Die Quellen reiche ich gerne nach. Auch in dem neuen Artikel hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es stimmt zwar, dass Fetscher nie Mitglied der NSDAP war. Er war jedoch sehr wohl Mitglied der SA, was Geschichtsprofessor Pommerin anhand einer alten Karteikarte beweisen kann. Es drängt sich hier wieder der Verdacht auf, dass es Leute gibt, die die fälschlich behauptete NSDAP-Mitgliedschaft (Iring Fetscher) zum Anlass nehmen, um Rainer Fetscher gleich auch noch aus der SA austreten zu lassen.(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 77.21.3.127 (DiskussionBeiträge) 19:09, 28. Sep. 2008)

Fetscher war SA-Mitglied[Quelltext bearbeiten]

Ich finde es schon erstaunlich, wie sich wikipedia ins Boxhorn jagen lässt. Kein Historiker hat je behauptet, dass Fetscher Mitglied der NSDAP war. Dies hat Iring Fetscher selbst in seinem Buch "Neugier und Furcht" behauptet, und zwar auf Seite 267. Möglich, dass er Uniformen verwechselt hat. Die Historiker (Sachse und Pommerin) haben immer nur behauptet, dass Fetscher 1934 in die SA eingetreten ist. Pommerin schreibt in seinem Aufsatz, das in der Gedenkschrift zum 100sten Geburtstag von Rainer Fetscher erschienen ist: "So kann es auch nicht verwundern, daß Fetscher am 9. Oktober 1933 als Anwärter in die SA eintritt und im Juni 1934 als SA-Mann des SA-Sturms 3 der Standarte R 48 in Pirna vereidigt wird. Nach der Vereidigung stellt eir einen Antrag auf Verwandung als Arzt, "da Truppendienst mit meiner Berufstätigkeit nicht auf die Dauer vereinbar ist. Einsehbar im Bundesarchiv, SA Stammrolle Fetscher In ZA IV 806, Akte 2, Bundearchiv Außenstelle Berlin. Das Bundesarchiv hat in seinem Schreiben lediglich bestätigt, dass Fetscher nicht Mitglied der NSDAP und des Ärztebundes war. Die Mitgliedschaft in der SA steht nach wie vor fest. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 193.7.250.35 (DiskussionBeiträge) 11:54, 29. Sep. 2008)

Nachwirkung - uneindeutige Formulierung[Quelltext bearbeiten]

"In der sächsischen Kreisstadt Pirna war die EOS und das daraus entstandene Gymnasium (seit 1. August 2007 unter dessen Namen mit dem Friedrich-Schiller-Gymnasium vereinigt) nach ihm benannt; in Dresden eine Straße, ein Platz, die Schule für Körperbehinderte und ein Seniorenpflegeheim."

Dieser Satz kann bzw. muß dahingehend fehlinterpretiert werden, daß in Dresden eine Straße und ein Platz nach Fetscher benannt waren, inzwischen aber umbenannt wurden. Beide tragen jedoch noch immer diesen Namen! --84.179.223.123 19:42, 16. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Zitat von R. Fetscher aus dem Vorwort zur Schrift "Grundzüge der Eugenik" 2. Auflage, Deutsches Hygiene-Museum, Dresden 1929[Quelltext bearbeiten]

"Wenn diesmal an der Stelle der Bezeichnung "Rassenhygiene" das Wort "Eugenik" gewählt wurde, so geschah es, da der Verfasser sich davon überzeugt hat, daß "Rassenhygiene" zahlreichen Mißdeutungen ausgesetzt ist und zudem oft genug für Bestrebungen mißbraucht wird, die mit Wissenschaft nichts zu tun haben."

(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 77.131.185.60 (DiskussionBeiträge) 7. Jan. 2009, 19:54:52)

Rainer Fetscher rehabilitiert[Quelltext bearbeiten]

31.01.2008 / Pirna Fetscher war keinesfalls Rassist, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Dresdner Instituts für Geschichte der Medizin.

Im Namensstreit um Pirnas linkselbisches Gymnasium schaltet sich jetzt noch einmal die Universität Dresden ein. Dr. Marina Lienert vom Institut für Geschichte der Medizin erörtert in einer Stellungnahme, dass die gegen Rainer Fetscher erhobenen Vorwürfe, er sei ein Rassist gewesen und hätte Menschen zwangssterilisiert, aus ihrer Sicht unhaltbar seien. Sie seien viel zu pauschal und ließen den Sinneswandel Fetschers völlig außer Acht.

Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU) stellte den Stadträten auf ihrer Sitzung am Dienstagabend die drei Seiten umfassende Stellungnahme vor. Fetscher stehe eine ebenso differenzierte Beurteilung zu wie Graf von Stauffenberg, dessen Leben zurzeit von Hollywood verfilmt wird, heißt es in dem Papier. Auch Stauffenberg hatte sich mit dem Nazi-Regime arrangiert.

„Fetscher hat sich wiederholt und dezidiert von rassistischen Äußerungen distanziert und darauf bestanden, dass es aus wissenschaftlicher Sicht keinen Wertunterschied zwischen den verschiedenen Menschenrassen gäbe und auch sogenannte ,Rassenmischlinge‘ nicht per se minderwertig seien“, schreibt Marina Lienert. Es sei darüber hinaus zwar richtig, dass Fetscher während seiner Tätigkeit in der Dresdner Ehe- und Sexualberatungsstelle am Sternplatz Sterilisationen empfohlen habe. Dies sei aber nach dem freien Willen der Patienten und nach sorgfältiger Abwägung des Einzelfalls geschehen. Die Behauptung, Fetscher habe selbst 65 Sterilisierungen vorgenommen, sei „schlichtweg falsch und eine Verleumdung“, so die Historikerin. Eine schuldhafte Verstrickung Fetschers in Zwangssterilisierung und Euthanasie sei nicht zu konstruieren. Vielmehr habe er als niedergelassener Arzt ab 1935 Bedürftige „ohne Ansehen der Person und unter Hintanstellung des eigenen Wohls“ behandelt – auch Juden. Und das als „einer der ganz wenigen deutschen Ärzte in jener Zeit“ überhaupt. Daraus resultiere die große Verehrung, die ihm Zeitgenossen entgegenbrachten.

Sie sehe Fetscher durchaus nicht als Helden, sagt Marina Lienert auf SZ-Nachfrage, sondern als Person mit vielen Widersprüchen. Gerade deshalb halte sie es durchaus für richtig, dass ein Gymnasium seinen Namen trägt. „Man ist immer gezwungen, sich damit zu beschäftigen und Stellung zu beziehen.“

(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 77.133.163.80 (DiskussionBeiträge) 8. Jan. 2009, 21:05:03)

Wenn du schon Texte klaust, dann gib bitte an woher. Mir bleibt rätselhaft, wie du angesichts des letzten Absatzes ("Personen mit vielen Widersprüchen") zu der Überschrift kommst. --Hozro 23:28, 8. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Abschluss der Studie zu Rainer Fetscher (Dez. 2008)[Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2008 erschien nach einjähriger Recherche die neueste, bisher umfangreichste Studie zur Person Fetschers. Alle bisher in Ost und West erschienenen Studien wurden hierbei erfasst. Im Auftrag der Stadt recherchierte das Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden das Leben des Arztes. Anstoß waren "neue" Erkenntnisse zu Fetscher, der der Wegbereiter der "Zwangssterilisierungen" gewesen sein soll und ein Online- Artikel des "stern" zu dem Thema. Die "neuen" Erkenntnisse erwiesen sich als hinlänglich bekannt, in älteren Studien sehr wohl berücksichtigt. Die letzte Dissertation zu Fetscher schrieb Steffen Sachse 1990, der im Artikel schon hinlänglich zitiert wurde. Allerdings, liest man die vollständige Arbeit Herrn Sachses, stellt sich ein völlig anderes Bild von Fetscher dar, als dies, was man dem Leser bzw. Informationssuchenden hier darstellt. Ebenso verhält es sich mit anderen Quellen und Fetscher selbst. Es wird sehr frei zitiert, aus dem Zusammenhang gerissen, Klammmern und Pünktchen gesetzt, wo der Nebensatz meist schon eine erklärende Wirkung hätte, ( siehe "Stern"- Artikel (10 /2007).

Mit unheimlicher Akribie mussten in der aktuellen Studie sämtliche belastenden Zitate wieder in den ursprünglichen Zusammenhang gesetzt, Pünktchen und Klammern ersetzt, Fetschers Werke aktuell neu bewertet werden, unter Berücksichtigung unserer heutigen und damaliger ethischer Grundsätze. Aber auch die Rolle des damaligen( Wissens)-Standes der Wissenschaft am Anfang des 20. Jh.s, mit dem aufstrebenden Zweig der Eugenik, vergleichbar heute mit der aktuellen Humangenetik, wurde hierbei untersucht......Selbst das uns heute manchmal etwas drastisch anmutende Vokabular der damaligen Zeit, wurde mit Schriften/ Arbeiten anderer ( keiner NS- ) Ärzte und Wissenschaftler verglichen, es war so üblich, die Regel, sich innerhalb seiner Studien in dieser Weise auszudrücken.

Allerdings nicht so aus dem Zusammenhang, wie im Artikel geschehen,......Interessierte sollten sich die Mühe machen, Veröffentlichungen vollständig zu lesen,- nehmen wir einen weiteren Absatz zum Thema "Mischehen" ("Die medizinische Welt" 1929 /Nr. 27 ), der auch im Artikel enthalten ist. Neutraler kann man es gar nicht belegen, dass die Arbeiten Fetschers den späteren Machthabern ein gewaltiger Dorn im Auge gewesen sind, wenn er schreibt:".....daß z. B. in einer jüdisch-christlichen Mischehe geringere Differenzen des Erbgutes bestehen können, als in mancher s c h e i n b a r reinrassigen "blonden" Ehe, usw."

Noch ein Wort zum Artikel: 1. Gleich in zwei Absätzen hintereinander ein Verweis zu Fetschers SA- Mitgliedschaft, u. a. im Kapitel "Nachwirkungen"???

2. Ein den Leser völlig verwirrendes Springen zwischen nur scheinbar verschiedenen Themen und Zeiten: Fetscher, als Unterzeichner des Gesetzes zur Verhütung erbkr. Nachwuchses 1933, soll heißen er war für die Nazis. Aber was will der Beschwerdebrief des Ministeriums des Innern, der Fetschers o. g. Artikel über Mischehen zitiert, im nächsten Satz uns sagen? Aussage: Fetscher steht den Rassenvorstellungen der Nazis völlig konträr gegenüber,und ist übel beleumdet (- warum wohl?? ) Beim Lesen beschleicht einen der Verdacht, hier wurde viel, schnell und oberflächlich zusammengetragen, ohne wirklich zu sichten, denn sonst müssten doch wenigstens die "Doppeleien" aufgefallen sein?

3. Für Herrn Pommerin sind mündliche Zeitzeugenberichte nicht historisch verwertbar.... Das zeugt von wenig Feingefühl, ist eine Ohrfeige für alle Menschen, die diese Zeit überlebt haben, ....und vor allem für die, welche ohne Fetscher nicht überlebt hätten. Auch das ist Geschichte. Ohne die Überlieferungen der Zeugen wäre Historie nur ein Fragment und - diese Aussage Herrn Pommerins entbehrt außerdem jeder Grundlage. Will man Fetscher die Ehre verweigern, möchte ich auf eine andere Persönlichkeit verweisen, deren Recht auf Wandlung und Ehre niemand laut in Frage stellt. Zu Recht. Stauffenberg, als Befehlshaber der deutschen Armee wandte er sich deutlich später, als Fetscher von den Nazis ab und war als Oberst der dt. Armee für seine Handlungen bis 1943 verantwortlich. Fetscher hat sich letztendlich nie wandeln müssen. Verfolgt man seine Biografie, wird eines schnell klar: Er war in den 20-ern ein eifriger, junger Wissenschaftler, Später, in der Zeit der Machtübernahme der Nazis, versuchte er zwar kurzzeitig ein Arrangement mit Selbigen um einen vermeintlich "sicheren" Platz im neuen System zu finden. Aber sehr schnell wurde ihm klar, das seine Arbeit und die der neuen Herren unvereinbar waren. Aller Ämter und der Professur enthoben, wurde er Mitte der 30er niedergelassener Arzt.

Seine angeblichen Sterilisierungen fielen in die Zeit, in der er die Eheberatungsstelle bei der AOK leitete,ca. 5 Jahre früher. Fetscher hatte damals weder Praxis, noch war er Belegarzt eines Krankenhauses, konnte also den Eingriff gar nicht selbst vornehmen. Wenn er davon sprach 65 Sterilisierungen "gemacht" zu haben, meinte er im ärztlichen Kontext den Prozeß von der Erstberatung bis zur Empfehlung des Eingriffs, welche er sehr gewissenhaft u. a. mit Stammbäumen über Generationen etc. dokumentierte (siehe Studie).....Und er war immer Mensch,.... dies zu merken, bleibt dem vorbehalten, der seine Publikationen, Werke, Briefe, Gedichte aufmerksam gelesen hat. Hier besteht dringendster Überarbeitungsbedarf, unter Berücksichtigung der neuen Studienarbeit. Die aktuellste, umfangreichste Studie zu Fetscher liegt vor, einzusehen beim Institut für Geschichte( geschichte@imib.med.tu-dresden.de), sie wird demnächst publiziert.--Nerse 21:57, 6. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Literatur[Quelltext bearbeiten]

Es gibt in Dresden noch eine Arbeit, die sich des Themas angenommen hat. Habe versucht sie in den Artikel einzutragen aber bisher hat die Übernahme noch nicht geklappt. Vielleicht kann das ja noch jemand einfügen: "* Fabian Russin: Rainer Fetscher - Arzt und Eugeniker. Staatsexamensarbeit, Dresden, 2007, 125 Seiten." Siehe: http://webopac.slub-dresden.de/libero/WebOpac.cls?VERSION=2&ACTION=DISPLAY&RSN=14602606&DATA=SLU&TOKEN=HjQVe1y4ii8149&Z=1&SET=1 (nicht signierter Beitrag von 77.179.221.113 (Diskussion) 10:48, 3. Jul 2010 (CEST))

Bitte WP:Q und WP:Lit lesen, es geht nicht darum, *jeden* Titel zu Fetscher hier aufzulisten, Staatsexamensarbeiten sind da nicht vorgesehen. Gruß --Hozro 17:48, 3. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Ich bitte die jeweiligen Bearbeiter dringend, die Nachweise für die Originalzitate von Rainer Fetschers sowie zu den Aussagen Pommerins etc. nachzutragen. Es ist absurd, daß das Wort "Rassenhygieniker" mit einer auf Klees Personenlexikon verweisenden Fußnote versehen ist, umfangreiche Zitate aber ohne Beleg auskommen müssen. Besonders wichtig wäre etwa ein Nachweis für die Zitate, die Fetschers Befürwortung von Zwangssterilisationen und die Sterilisierungen entgegen der Gesetzeslage belegen. Wieso ist unter Literatur etwa Victor Klemperes Tagebuch angegeben, aber nicht der Text von Pommerin? Besson (nicht signierter Beitrag von 85.178.181.45 (Diskussion) 12:51, 15. Jul 2010 (CEST))

radikale Überarbeitung notwendig[Quelltext bearbeiten]

Ich wohne seit kurzem in Dresden am Fetscherplatz, daher wollte ich mal schauen, was es eigentlich genau mit diesem Fetscher auf sich hat. Der Artikel in der WP hat mich sehr erstaunt, hatte ich doch gehört, Fetscher sei ein Antifaschist und insgesamt ein verdienstvoller Mann gewesen. Nachdem ich mich nun auch anderweitig informiert habe, bin ich einigermaßen entsetzt über den Inhalt und Tenor des Artikels, der von extremen Verzerrungen, böswilligen Unterstellungen, perfiden Auslassungen usw. nur so wimmelt. Hier mal ein paar Zitate aus einem Artikel des Ärzteblattes Sachsen (www.aerzteblatt-sachsen.de/pdf/sax10_027.pdf):

"Vehement polemisierte er auch mehrfach gegen diejenigen Rassenhygieniker und Politiker, die eine „Minderwertigkeit verschiedener Menschenrassen“ propagierten. Insbesondere folgte er nicht der Konstruktion einer „arischen“ und einer „semitischen“ Rasse und betonte mehrfach: „Die Rassenhygiene hat es nicht mit Menschenrassen im anthropologischen Sinne (Systemrassen) zu tun, sondern nur mit Menschen mit gesundem oder krankem Erbgut […]“ „[…] innerhalb [der blonden Bevölkerung] sind so erhebliche Unterschiede der Erbanlagen möglich und vorhanden, dass z.B. in einer christlich-jüdischen Mischehe geringere Differenzen des Erbgutes bestehen können als in mancher scheinbar reinrassigen ‚blonden‘ Ehe usw.“

"Nach wie vor sind keine explizit antisemitischen Äußerungen nachzuweisen; er vertrat nicht die Rassenlehre der neuen Machthaber."

"Fetscher schlug nach eingehender Untersuchung und zum Teil mehrfacher Beratung für 88 Personen (2,74%) eine freiwillige Sterilisierung – nach wie vor die sicherste Form der Verhütung – vor, diese kam in 65 Fällen (2,04%) zur Ausführung. Eine Zwangssterilisierung konnte Fetscher nicht veranlassen, da die Personen nicht zur Beratung gezwungen wurden und eine Sterilisierung nicht ohne ihr Einverständnis bzw. das des gesetzlichen Vormundes vorgenommen werden durfte."

"Bestritten wurden zudem Fetschers humanistisches Wirken und sein antifaschistisches Engagement. Dieses ist aber aufgrund zahlreicher Zeugenaussagen, nicht zuletzt von Viktor Klemperer, hinreichend belegt."

Ich bitte die für diesen Artikel verantwortlichen, diesen radikal zu überarbeiten und ein objektives Bild von Fetscher zu zeichnen. Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen selbst Hand anlegen. Müllerslieschen 18:23, 27. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Neue Version[Quelltext bearbeiten]

Ich habe eine neue Fassung des Artikels erstellt, nachdem ich dies gestern bereits angeregt hatte. Ich möchte vorausschicken, dass dies das erste Mal ist, dass ich in der Wikipedia selbst etwas verfasse. Ich bin also mit den hiesigen Regeln nicht vertraut - man möge mir eventuelle Fehltritte nachsehen, es ist kein böser Wille.

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Version des Artikels ein weitaus ausgewogeneres Bild Fetschers liefert als die Vorgängerversion. Ich habe die meisten der alten Zitate, die fast durchweg einseitig negativ sind, dringelassen, sie allerdings um andere Standpunkte ergänzt, immer mit Belegen. Ich stütze mich größtenteils auf einen Artikel im sächsischen Ärzteblatt von 2010, verfasst von zwei Medizinhistorikerinnen aus Dresden. Gern kann ich auch noch weitere Quellen einarbeiten. Ich bitte euch, euch meine Fassung anzuschauen. Müllerslieschen 18:23, 27. Apr. 2011 (CEST)Beantworten


Dieser Artikel über Fetscher gehört absolut gelöscht!!! Er enthält so viele Fehler und Verklärungen - wie beispielsweise, dass sich Fetscher von den Nazis dizstanziert habe - dass nur der Schluss gezogen werden kann, dass es sich hier um Machwerk seiner Familie handelt. Es ist auch interessant, dass der sehr ausführliche Artikel auf stern.de "Die Stadt Dresden ehrt einen Rassisten" Oktober 2007 hier nicht aufgeführt ist. Darin protestieren renommierte Historiker, wie Ernst Klee, Rainer Pommerin und auch der Bund der Euthanasiegeschädigten gegen Fetscher. Dass ein Autor das erste Mal etwas für Wikipedia verfasst, ist keine Entschuldigung einen solchen Mann, der die Erkartei für Minderwertige anlegte, reinzuwaschen (nicht signierter Beitrag von 31.17.40.154 (Diskussion) 14:25, 22. Jul 2012 (CEST))

Mit Meckern erreichst du nichts. Verbessere den Artikel, indem du quellenbasiert an ihm arbeitest.
Der Stern-Artikel von Kerstin Schneider ist mir bekannt, das Problem daran ist, dass sie einige Indizien publizierte, ohne dies jedoch belegen zu können. Der Artikel ist sicherlich im Zusammenhang mit ihren Recherchen zu ihrem Buch Maries Akte entstanden (→ Magdalena Kade#Kritik). Nachdem das Buch in einigen Artikeln der Oberlausitz mehrfach von unangemeldeten Nutzern als Literatur eingetragen wurde, hatte ich es gänzlich gelesen. So erschütternd die Lebensgeschichte der Lina Marie Schöbel auch ist, fällt es mir schwer, Schneiders Arbeit ernst zu nehmen. Im Buch gibt es immer wieder Charakterisierungen von Personen, die schlicht auf der Interpretation eines Familien- oder Porträtfotos basieren, und auch zwischen eigener Fantasie und urkundlich belegten Aussagen gibt es keine Unterscheidung. -- 32X 15:07, 2. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Der Artikel über Rainer Fetscher auf stern.de und das Buch "Maries Akte"[Quelltext bearbeiten]

Ich bin die Autorin des Buches "Maries Akte" und möchte jenem Nutzer antworten, der da meint: "So erschütternd die Lebensgeschichte der Lina Marie Schöbel auch ist, fällt es mir schwer, Schneiders Arbeit ernst zu nehmen. Im Buch gibt es immer wieder Charakterisierungen von Personen, die schlicht auf der Interpretation eines Familien- oder Porträtfotos basieren, und auch zwischen eigener Fantasie und urkundlich belegten Aussagen gibt es keine Unterscheidung. -- 32X 15:07, 2. Feb. 2014 (CET). Diese Aussage ist falsch. "Maries Akte" basiert auf einer vier Jahre andauernden Recherche. Sämtliche Fakten sind belegbar, basieren auf Akten, Büchern, Zeitungsartikeln oder anderen Quellen. Die wenigen Charakterisierungen von Personen beziehen sich ausschließlich auf Familienangehörige und basieren auf Erzählungen. Diese Stelle sind jeweils gekennzeichnet und bilden in dem Buch die Ausnahme. Die Beschreibungen historischer Persönlichkeiten, dazu gehört auch Fetscher, basieren ausschließlich auf historischen Quellen. Die Aussage "zwischen eigener Fantasie und urkundlich belegten Aussagen gibt es keine Unterscheidung", ist regelrecht böswillig. Sie trifft nicht zu. Das gleiche gilt für meinen Artikel über Fetscher. Er basiert ausschließlich auf Zitaten, die von Fetscher selbst stammen oder aber aus Arbeiten über ihn, wie zum Beispiel die Dissertation von Sachse. Ich habe für diesen Artikel etliche Veröffentlichungen von Fetscher selbst ausgewertet, darüber hinaus mit Ernst Klee und Rainer Pommerin gesprochen. Die Meinung dieser beiden Historiker über Fetscher ist hinlänglich bekannt. Kerstin Schneider

Liebe Frau Schneider, der Stern-Artikel ist leider nicht als reputable Quelle i.S.d. Richtlinien anzusehen. Er enthält bei näherer Betrachtung eine ganze Reihe eklantanter Fehler. Hier nureine kleine Auswahl:

Im Artikel heißt es: „Fetscher … sterilisierte 65 Menschen, die er für minderwertig hielt.“

Richtig ist:

  • Fetscher hat niemals auch nur einen einzigen Menschen sterilisiert, er war dafür weder fachlich qualifiziert noch hatte er die entsprechenden technisch-organisatorischen Möglichkeiten
  • er hat lediglich – nach sehr eingehender Prüfung jedes Einzelfalls - entsprechende Empfehlungen ausgesprochen, denen die Mehrheit seiner Patienten gefolgt ist – und dass trotz des persönlichen Risikos (auch freiwillige Sterilisationen waren in der Weimarer Zeit illegal
  • woher wollen Sie wissen, dass Fetscher seine Patienten für „minderwertig“ hielt? Frei erfunden? Wenn nicht: was ist Ihre Quelle für diese äußert gewagte Aussage?

Weiter heißt es im Artikel: „Er [Fetscher] schuf eine ‚Erbbiologische Kartei‘ von ‚biologisch minderwertigen" Personen, die für die Nazis "wohl von entscheidender Bedeutung für die systematische Realisierung ihres barbarischen Feldzuges gegen alle Formen, ererbter Minderwertigkeit‘ war“

  • Hier beziehen Sie sich auf Herrn Sachse – immerhin zru Abwechslung mal eine Quelle – andere Forscher kommen da jedoch zu ganz anderen Ergebnissen.

Weiterhin schreiben Sie im Artikel: „Auf die Frage, wer den Rassenhygieniker auf den Sockel des Widerstandskämpfers hievte, hat der Historiker [Pommerin] eine provokante Antwort parat. "Fetscher wurde von der DDR zum Widerständler und Antinazi gekürt, weil es in den Kurs der offiziellen Geschichtsschreibung passte. Man brauchte einen bürgerlichen Widerstandskämpfer und Nazigegner. Weil es keine gab, kürte man Fetscher dazu."

  • Jeder ehemalige DDR-Bürger wird Ihnen – und Herrn Pommerin – versichern können, dass die Idee, die „offizielle“ Geschichtsschreibung der DDR hätte einen bürgerlichen Widerstandskämpfer gebraucht, vollkommen absurd ist. Widerstand war in der DDR-Geschichtsschreibung und im offiziellen Gedenken entweder strikt kommunistisch oder gar nicht.

--LdlV (Diskussion) 21:06, 9. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Meinungsmache statt Fakten[Quelltext bearbeiten]

Lieber Nutzer x32. Ich nehme an, Sie sind ein Mitglied der Familie Fetscher oder ein Mensch, der dieser Familie nahesteht. Anders ist die Propaganda, die sie hier betreiben, nicht nachvollziehbar. Sie stellen meinen Einwänden keine Fakten, sondern nur Ihre Meinung gegenüber. Aber der Reihe nach: Im Artikel heißt es: „Fetscher … sterilisierte 65 Menschen, die er für minderwertig hie Sie behaupten nun:

"Fetscher hat niemals auch nur einen einzigen Menschen sterilisiert, er war dafür weder fachlich qualifiziert noch hatte er die entsprechenden technisch-organisatorischen Möglichkeiten", schreiben Sie nun. Sie unterschlagen, dass sich Fetscher höchstpersönlich dazu bekannt hat, 65 Menschen sterilisiert zu haben. Niemand hat ihm diese Eingriffe angedichtet. Er hat sie selbst zugegeben und sie schriftlich fixiert. Klar, dass die Fetscher-Anhänger dieses Geständnis nun ungeschehen machen möchten, aber es existiert nun mal. Ihre Behauptung ist nichts als eine lapidare Erklärung, für die es keinen Beweis gibt. Weiter schreiben Sie: "er hat lediglich – nach sehr eingehender Prüfung jedes Einzelfalls - entsprechende Empfehlungen ausgesprochen, denen die Mehrheit seiner Patienten gefolgt ist – und dass trotz des persönlichen Risikos (auch freiwillige Sterilisationen waren in der Weimarer Zeit illegal .." Sie räumen hier ein, dass Fetscher Menschen empfohlen hat, sich sterilisieren zu lassen. Er tat dies, weil er diese Menschen offenbar für nicht würdig hielt, Nachwuchs zu bekommen. Als wenn das nicht schlimm genug wäre. Doch weiter zu Ihrer Frage: "Woher wollen Sie wissen, dass Fetscher seine Patienten für „minderwertig“ hielt? Frei erfunden? Wenn nicht: was ist Ihre Quelle für diese äußert gewagte Aussage?" Sie ignorieren einfach die bestehende Literatur, die von Fetscher verfasst wurde und die in meinem Artikel auszugsweise auch zitiert wird. Die zeigen sehr deutlich, welches Menschenbildu Fetscher hatte. Dazu nur ein Auszug: Schon in seinem 1928 erschienenen Buch "der Geschlechtstrieb" warnte Fetscher, "jede Zeugung, welche zu minderwertigen Früchten führt, ist zu vermeiden". Über die "Eheberatung" schrieb der Arzt:"Von einzelnen Autoren wird die Auffassung vertreten, dass aus der Kreuzung zweier Menschenrassen … relativ minderwertige Kinder hervorgingen ... Der Einwand dagegen besagt, dass sich eben nur relativ minderwertige Personen in ungünstigen sozialen Verhältnissen zur Mischehe bereitfinden, wenn einer solchen gesellschaftliche Vorurteile entgegenstehen. Dann erklärt sich die körperliche und geistig verminderte Leistungsfähigkeit der Kinder zwanglos aus der geringeren Wertigkeit der Eltern. Als Folge der Rassenkreuzung ist das aber nicht zu bezeichnen. Weiter ist zu bemerken, das jede Ehe auch eine 'Mischehe' sein muss, da sich praktisch das Erbgut aller Menschen unterscheidet. Zwischen einer Rassenmischehe und einer beliebigen anderen Ehe besteht also nur ein gradueller, nicht aber prinzipieller Unterschied." Und das ist nur ein Zitat. In den Büchern von Fetscher widmet es von Zitaten dieser Art. Im Gegensatz zu Ihnen zitiere ich aus Büchern Fetschers. Sie schreiben weiter: "Weiter heißt es im Artikel: ,Er [Fetscher] schuf eine ‚Erbbiologische Kartei‘ von ‚biologisch minderwertigen" Personen, die für die Nazis "wohl von entscheidender Bedeutung für die systematische Realisierung ihr en s barbarischen Feldzuges gegen alle Formen, ererbter Minderwertigkeit‘ war' Hier beziehen Sie sich auf Herrn Sachse – immerhin zru Abwechslung mal eine Quelle – andere Forscher kommen da jedoch zu ganz anderen Ergebnissen." Dann nennen Sie diese Forscher doch mal. Sind es vielleicht wieder Mediziner und Medizinhistoriker, die der Familie Fetscher nahe stehen und die Geschichte umschreiben? Davon abgesehen: Sie scheinen bestreiten zu wollen, dass Fetscher diese Kartei angelegt. Dafür aber gibt es nun aber hinlänglich viele Beweise. Nicht mal Rainer Fetscher selbst hat dies bestritten. Er hat diese Kartei dem Segen des Sächsischen Justizministeriums ab 1923 zusammengetragen. Er sammelte Daten von Straftätern und ihren Familien für eine "Erbbiologische Kartei". Fetscher konzentrierte sich zunächst auf Sexualtäter, begann jedoch 1925 mit der systematischen Erfassung aller Häftlinge in Sachsen und deren Familien, um eine "umfangreiche Kartothek über dissoziale Familien Sachsens" zu schaffen. Sachse, der immerhin seine Doktorarbeit zu diesem Thema geschrieben hat, ist zur Auffassung gelangt, dass diese Kartei von den Nazis für ihre Euthanasie diente. Das klingt einleuchtend. Davon abgesehen: Eine solche Kartei ist anrüchig, sie leistet der Sippenhaft Vorschub. Und Forscher wie Sachse, und er ist der Einzige, haben dies auch so bewertet. Ihren nächsten Einwand verstehe ich nicht. Sie schreiben: "Weiterhin schreiben Sie im Artikel: „Auf die Frage, wer den Rassenhygieniker auf den Sockel des Widerstandskämpfers hievte, hat der Historiker [Pommerin] eine provokante Antwort parat. "Fetscher wurde von der DDR zum Widerständler und Antinazi gekürt, weil es in den Kurs der offiziellen Geschichtsschreibung passte. Man brauchte einen bürgerlichen Widerstandskämpfer und Nazigegner. Weil es keine gab, kürte man Fetscher dazu." Jeder ehemalige DDR-Bürger wird Ihnen – und Herrn Pommerin – versichern können, dass die Idee, die „offizielle“ Geschichtsschreibung der DDR hätte einen bürgerlichen Widerstandskämpfer gebraucht, vollkommen absurd ist. Widerstand war in der DDR-Geschichtsschreibung und im offiziellen Gedenken entweder strikt kommunistisch oder gar nicht." Wieder antworten Sie mit einer Meinung, nicht mit Fakten. Herr Pommerin ist ein anerkannter Historiker. Er war Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte an der TU Dresden. Er hat zu Fetscher geforscht und herausgefunden, dass Fetscher sogar in die SA eingetreten ist. Ich habe ihn zitiert. Und zwar zutreffend.

Hier also noch mal der vollständige Link zu meinem Artikel, von dem ich kein Wort zurückzunehmen habe:

http://www.stern.de/politik/geschichte/rassenhygieniker-rainer-fetscher-die-stadt-dresden-ehrt-einen-rassisten-601042.html

Darüber hinaus der hochinteressante Artikel von Fabian Russin (studierte Geschichte und Politik in Dresden), der seine Examensarbeit über Fetscher geschrieben hat. Er beschreibt in einem Gastbeitrag, der natürlich hier auch auf Wikipedia nicht genannt wird, weil er vermutlich immer wieder gelöscht wird, wie die Geschichtsklitterung im Falle Fetscher in Dresden noch heute betrieben wird:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/5006/operation-am-offenen-geschichtsbuch


Kerstin Schneider (nicht signierter Beitrag von 31.17.46.58 (Diskussion) 16:46, 11. Aug. 2014 (CEST))Beantworten

Liebe Frau Schneider, zu den 65 Sterilisationen: Ihnen scheint gar nicht klar zu sein, in welchem Kontext diese erfolgt sind. Fetscher war in der Weimarer Zeit Leiter einer "erbbiologischen Beratungsstelle" der AOK in Dresden. Dort sind Leute hingegangen, sei es aus eigenem Antrieb, aufgrund einer Überweisung des Hausarztes oder was auch immer, die eine begründete Vermutung hatten (etwa aufgrund von Erbkrankheiten in der Familie, bereits geborener behinderter Kinder usw.), dass sie (schwer/schwerst) behinderte Kinder zeugen könnten. Fetschers Aufgabe war es nun, durch eine Familienanamnese udgl. zu ergünden, wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist. Dies hat er nach dem Zeugnis von Zeitgenossen mit großer Kompetenz und Sorgfalt getan. Er hat dann in etwas mehr als 2% der Fälle die Empfehlung einer Sterilisation ausgesprochen (der damals mit weitem Abstand sichersten Verhütungsmethode.
Wollen oder können Sie nicht verstehen, dass daran absolut nichts Anstößiges war/ist? Woran liegts? Fetschers Handeln ist insoweit auch aus heutiger medizin-ethischer Sicht nicht zu beanstanden. Auch heute würde ein verantwortungsvoller Arzt zur Verhütung raten, wenn ein sehr großes Risiko besteht, dass ein schwerst behindertes Kind gezeugt wird. Ist das nicht unmittelbar einleuchtend? Eine andere Sache ist, dass man heute in der Medizin/Biologie natürlich sehr viel weiter ist und dass heute viel bessere Verhütungsmethoden existieren - aber es ist ja nicht Fetschers Schuld, dass es das zu seiner Zeit noch nicht gab.
Zu der Kartei, die angeblich von den Nazis verwendet wurde, hätten Sie nur mal in den Artikel zu schauen brauchen (haben Sie den gar nicht gelesen?). Die Medizinhistorikerinnen Lienert/Heidel, welche die maß0gebliche Arbeit zu Fetscher verfasst haben, schreiben dazu:
"Es ist nicht geklärt, ob Fetscher die Kartei über das Jahr 1932 hinaus geführt hat. Auch ihr Verbleib ab 1933 ist ungeklärt. Es ist nirgends nachgewiesen, dass die Kartei später zu Zwangssterilisierungsprozessen herangezogen wurde. Dies war gesetzlich gar nicht vorgesehen, also auch sehr unwahrscheinlich.“
Wie gesagt, nach allem, was ich hier von Ihnen gelesen habe, ist mein Eindruck, dass Sie da auf die Schnelle etwas zu einem Thema zusammengeschustert haben, von dem Sie im Grunde nicht die geringste Ahnung haben. Ist das beim Stern so üblich?--LdlV (Diskussion) 16:59, 11. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Noch mehr Meinungsmache - lesen Sie "Operation am offenen Geschichtsbuch" von Fabian Russin[Quelltext bearbeiten]

Lieber Schreiberling, Verzeihen Sie mir die Offenheit, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie es sind, der sich offenbar eine Meinung zusammenschustert, ohne genauere Kenntnis der Literaturlage. Nochmal: Rainer Fetscher selbst war es, der sich dazu bekannt hat, 65 Sterilisationen vorgenommen zu haben. Kein Historiker hat ihm das angedichtet. Und er selbst war es auch, der geschrieben hat, die Eingriffe ohne gesetzliche Grundlage vorgenommen zu haben. Warum sollte Fetscher sich selbst bezichtigen, wenn diese Eingriffe doch gar nicht stattgefunden haben, wie sie behaupten? Für die Behauptung, dass Fetscher sterilisiert hat, spricht seine eigene Aussage. Der von Ihnen behauptete Annahme, er habe nur Leute beraten, nicht jedoch sterilisiert, widerspricht die Aussage Fetschers. Ihre Annahme ist also durch nichts zu belegen. Sie ist nicht mehr als eine Annahme.

Sie beziehen sich weiter u.a. auf die auf die Medizinhistorikerin Lienert. Ich empfehle Ihnen daher dringend die Lektüre von Fabian Russin, der seine Examensarbeit im Fach Geschichte über Fetscher geschrieben hat: Der Beitrag trägt den schönen Titel: "Operation am offenen Geschichtsbuch". Russin schreibt:

"Der in der DDR aufgebaute Mythos um Rainer Fetscher wirkt noch immer nach. Das Fortwähren dieser Legende ist nicht zuletzt das fragwürdige Verdienst von Dr. phil. Marina Lienert vom Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der TU Dresden. Nach wie vor ist sie der Ansicht, dass Rainer Fetscher vorrangig Menschen geholfen hat. Die inhumanen eugenischen Ansichten, die Befürwortung von staatlich verordneten Sterilisationen, die eigenhändige Durchführung von mindestens 65 Sterilisationen, die Forderung nach der „Ausmerze krankhaften und rassenfremden Erbgutes“ – all diese Fakten werden in Dresden am Institut für Geschichte der Medizin marginalisiert. Um den Mythos vom Menschenfreund Fetscher aufrechtzuerhalten, erscheinen Lienert selbst waghalsige Behauptungen, die sich am Rande der Geschichtsklitterung bewegen recht. So schreibt die Historikerin im Ärzteblatt Sachsen (1/2010): „Zudem ist der Begriff ‚Rasse‘ bei Fetscher im Sinne der gesamten menschlichen Rasse und nicht in Unterscheidung von ‚Menschenrassen‘ zu verstehen. Nach wie vor sind keine explizit antisemitischen Äußerungen nachzuweisen“. Lesen wir bei Fetscher nach. 1930 schreibt er in einem Buch (Titel: Eugenik), dass die Aufgabe der Eugenik… „nicht nur nationale Bedeutung hat, sondern entscheidend auch für die Gesamtheit der weißen Rasse ist, der doch wohl im Laufe noch dieses Jahrhunderts die Auseinandersetzung mit den farbigen Völkern bevorsteht.“ Im oben bereits erwähnten Buch „Rassenhygiene“ setzt er Juden mit Parasiten gleich, indem er schreibt: „Es ist verständlich, dass ihr großes Einfühlungs- und Anpassungsvermögen ihnen das Eindringen in die Wirtsvölker erleichtert.“ Im selben Werk stellt Fetscher fest: Die letzte Möglichkeit der Verbesserung der Erbwerte unseres Volkes besteht in der Ausmerze krankhaften und rassenfremden Erbgutes.[...] Voraussetzung erfolgreicher und gründlicher Arbeit ist dafür die Kenntnis der erbkranken Familienstämme, die in besonderen Karteien geführt werden müssen. Diese Ausmerze bezieht sich für ihn auf zahlreiche Gruppen, die er als minderwertig betrachtet: Juden, Alkoholiker, sogenannte Asoziale, Kriminelle, Prostituierte, Menschen anderer Hautfarbe und auch kranke Menschen. Menschen, denen er als Arzt zu helfen geschworen hat. Fetscher ist hier nicht nur Stichwortgeber für die Nationalsozialisten, sondern beschreibt und legt den Grundstein für exakt das System, von der Erfassung bis hin zur Ausmerze „Erbkranker“, das später mit tödlicher Präzision zu greifen beginnt. Es ist nie leicht, liebgewonnene Ansichten zu verändern: In Dresden blickte man mehrere Dekaden stolz auf den „Menschenfreund“ Rainer Fetscher, dessen übergroßes Konterfei noch heute die Räumlichkeiten des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin ziert." Ich hoffe, Herr Russin sieht es mir nach, dass ich ihn hier so ausführlich zitiert habe.

Frau Lienert hat also keineswegs eine Arbeit verfasst, die unumstritten ist. Davon abgesehen: Dass sie das Anlegen dieser Kartei offenbar nicht kritisierenswert finden, ist schon bemerkenswert. Und ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise, dass selbst der namhafte und leider verstorbene Euthanasieforscher Ernst Klee Fetscher sehr, sehr kritisch gesehen hat.

Im übrigens finde es interessant, dass Sie offenbar vorm Rechner sitzen, um sofort jede kritische Äußerung zu Fetscher zu kommentieren. Geben Sie sich doch ruhig zu erkennen. Sind Sie ein Familienmitglied, jemand, der der Familie nahe steht? Ich jedenfalls halte es mit der Nutzerin, die hier unter dem Pseudonym LieschenMüller gepostet hat, dass der Artikel dringend überarbeitet werden müsste. Alles in allem ist Rainer Fetscher ein Mann, der zu viele dunkle Flecken in seiner Vergangenheit aufweist. Er verdient es nicht, geehrt zu werden. Kerstin Schneider (nicht signierter Beitrag von 31.17.46.58 (Diskussion) 18:49, 11. Aug. 2014 (CEST))Beantworten

Sie haben offenbar weder den Artikel gelesen noch meine Diskussionsbeiträge. Da erübrigt sich wohl jede weitere Diskussion.--LdlV (Diskussion) 19:34, 11. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Ja, lieber Schreiberling, ich finde auch, dass die Diskussion sich erübrigt. Sie wollen die dunklen Flecken in der Vergangenheit Fetschers nicht zur Kenntnis nehmen. Über die Gründe ließe sich trefflich spekulieren. Schönen Abend noch! (nicht signierter Beitrag von 31.17.46.58 (Diskussion) 20:36, 11. Aug. 2014 (CEST))Beantworten

Antifaschist Fetscher[Quelltext bearbeiten]

Mir zum Beispiel ist bekannt, dass Fetscher 1944 ein Kind der Kindereuthanasie in Großschweidnitz überantwortet hat - und nun? Scans der Akte samts Fetschers Unterschrift kann ich gern beibringen. Also soviel dazu, das dass mit der Erbbiologie keine Rolle mehr bei ihm gespielt hätte... MfG (nicht signierter Beitrag von URTh (Diskussion | Beiträge) 21. Juli 2016, 16:29)

Dann mach es, bis dahin ist dein Beitrag auf einer Stufe mit Kerstin Schneider zu sehen – Andeutungen ohne Belege. Dem gegenüber steht Hans-Jürgen Westphals Aktion, für die der Kommunist Westphal zuvor Akten überprüfte. -- 32X 19:42, 21. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Das wäre eigentlich "Original Research", trotzdem: interessant wäre das schon. Wenn Sie tatsächlich Zugang zu solchen Quelle haben, sollten Sie sich allerdings vielleicht zuerst mal an einen der Historiker wenden, die sich eingehender mit Fetscher befasst haben - damit meine ich nicht Frau Scheider :D--LdlV (Diskussion) 20:46, 21. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Ich bin Historiker und arbeite zur Euthanasie. Ich hätte es auch nicht geschrieben, wenn ich es nicht selber gelesen hätte. Das Kind (Herbert Sch. geb. 02.09.37 in DD) ist von Fetscher am 03.02.44 nach Großschweidnitz überwiesen worden, Meldung an Reichsausschuß war am 07.02.44, Tod war es am 01.03.44. Bevor es bei Fetscher war, ist es von Prof. Krisch in DD behandelt worden. Namen werde ich aufgrund Datenschutzes nicht nennen. MfG URTh (Diskussion) 22:20, 21. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Das heißt also, wir erhalten keine Scans der Akte und erfahren auch nicht, ob Fetscher das Kind „der Kindereuthanasie […] überantwortet“ oder schlicht als behandelnder Arzt an eine Fachklinik überwiesen hat?
Ein Kommentar zum Verweis auf den Datenschutz erübrigt sich, wenn man bedenkt, dass sowohl Arzt als auch Patient vor über 70 Jahren verstarben. -- 32X 23:45, 21. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Wenn Sie dazu an geeigneter Stelle (Fachzeitschrift, Diss., Buch etc.) publizieren, kann das anschließend hier eingebracht werden.--LdlV (Diskussion) 00:08, 22. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
@32X - ihr Kommentar " Verweis auf den Datenschutz erübrigt sich, wenn man bedenkt, dass sowohl Arzt als auch Patient vor über 70 Jahren verstarben" zeugt von Unkenntnis. Das trifft nämlich auf Krankenakten gerade nicht zu. Und das Fetscher irgendwo im Nirwana gelebt hat und nicht mitbekam, was in Großschweidnitz oder im nahen Arnsdorf passierten, ist können sie auch vergessen - dazu war die Ärzteschaft generell viel zu sehr miteinanader verpflochten. Übrigens sei noch nebenher bemerkt, dass Fetscher als AOK-Arzt auf jeden Fall auch mit Zwangsarbeitern zu tun hatte, da ist er in dieser Stellung garnicht drumherum gekommen (wenn sie wissen, wie das damalige Krankenkassensystem funktioniert hat). MfG URTh (Diskussion) 10:51, 22. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Beweis durch Behauptung, dann muss es ja stimmen. -- 32X 11:39, 22. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Wollen Sie die Signatur aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden haben? Sie müssen vorher nur einen Antrag auf Schutzfristenverkürzung stellen und nachweisen, das es nicht privaten Zwecken (sofern sie kein Angehöriger sind, was ich bezweifle) sondern auschliesslich der Forschung dient. Eine Anfrage bei der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, wo das Gedenkbuchprojekt "Opfer der NS-"Euthanasie" Sachsen - 1939-45" läuft, könnte Ihnen vielleicht auch Klarheit verschaffen. MfG URTh (Diskussion) 13:06, 22. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Normalerweise legen Historiker ihre Quellen offen und fragen nicht erst nach, ob sie das tun sollen. Es bleibt also dabei: Bislang wurden nur Behauptungen aufgestellt, auch auf Nachfrage konnten dafür keine Belege geliefert werden. Seriöse und gewissenhafte Arbeit sieht anders aus. -- 32X 18:38, 24. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Immer das gemosere: Die Schutzfristenverkürzung erteilt das Archiv und nicht ich - also. Zudem sind Primärquellen bei Wiki nicht erwünscht resp. nicht zugelassen, da sie der Eigeninterpretation unterliegen. Ein Arbeit zum Thema ist aber in Vorbereitung - und wenn die da ist - dürfen sie dann daraus zitieren. MfG URTh (Diskussion) 20:14, 24. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Ich fasse zusammen: Behauptung, Beweis durch Behauptung, „Wollen Sie die Signatur […]?“ und „Immer das gemosere“, aber noch nicht einen stichhaltigen Beleg. Ich bleibe bei meiner vorherigen Aussage. -- 32X 19:57, 8. Aug. 2016 (CEST)Beantworten
Ich halte aus guten Gründen dagegen... MfG URTh (Diskussion) 18:30, 10. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Fazit in der Einleitung[Quelltext bearbeiten]

"Eine differenzierte Auseinandersetzung mit seiner Person ergibt, dass das traditionell in Dresden und Umgebung vorherrschende positive Bild Fetschers aufrechterhalten werden kann, dass jedoch bestimmte Aspekte seines Wirkens und bestimmte Aussagen aus heutiger Sicht kritisch zu beurteilen sind." - Von wem stammt diese Einschätzung? Inwieweit ist das allgemein anerkannt? --Nuuk 13:52, 1. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Folgender Artikel bestätigt diese Aussage teilweise: https://www.slaek.de/media/dokumente/04presse/aerzteblatt/archiv/2010/01/0110_027.pdf --Hans C. Schnier (Diskussion) 17:55, 10. Aug. 2016 (CEST)Beantworten
Eine Quelle allein (auch noch aus der Fetscherstraße!) kann das nicht belegen. --Nuuk 17:16, 11. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Lienert/Heidel über Fetscher[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel stützt sich nicht nur in weiten Teilen auf den Artikel von Lienert/Heidel über Fetscher im Sächsischen Ärzteblatt von 2010, sondern übernimmt auch deren Wertungen und apologetische Strategie. Besagter Artikel ist ausgesprochen fehlerhaft. Ich geh´ mal einige Punkte durch (kursiv sind überwiegend Zitate von Lienert/Heidel):

  • Diese humangenetischen Erkenntnisse sollten in der Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel angewandt werden, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern (positive Eugenik) und negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern (negative Eugenik). Tatsächlich bezeichnet "negativen Eugenik" den Ausschluss bestimmter als "minderwertig" erachteter Gruppen von der Fortpflanzung, während "positive Eugenik" die Vermehrung der "Höherwertigen" fördern sollte, also quasi Sterilisation vs. Ehestandsdarlehen. (Nachzulesen in jeder seriösen Darstellung wie bspw. Weingart/Kroll/Bayertz, Rasse, Blut und Gene). Mit einem wie auch immer gearteten "Anteil" hat das nichts zu tun. Der Anteil "positiv bewerteter Erbanlagen" steigt theoretisch ja auch dann, wenn man nur sterilisiert. In diesem Zusammenhang gibt es eine interessante Wechselwirkung mit unserem Artikel zur Eugenik.[1]
  • Legal durchgeführt wurden erste Zwangssterilisierungen bereits seit 1896 in den USA, wo in der Folgezeit Hunderttausende als erbkrank Geltende oft ohne Aufklärung über die Folgen des Eingriffes sterilisiert wurden. Das erste amerikanische Sterilisationsgesetz datiert von 1907. Der maßgeblich beteiligte Gefängnisarzt Harry C. Sharpe trat zwar 1896 seinen Dienst an, aber seine Sterilisationen waren illegal. Wann er genau damit angefangen hat, weiß man nicht. Echte "Zwangssterilisationen" waren es nicht, sondern Basis war Freiwilligkeit. Aber in Gefängnissen hat man verschiedene Möglichkeiten, Zwang auszuüben, etwa durch Aussicht auf Begnadigung. (Philip Reilly, Surgical Solution, 1991). Bis 1980 wurden geschätzt 63.000 Amerikaner aus eugenischen Gründen sterilisiert. (Hansen/King, Sterilized by the State, 2013, S. 220)
  • In der Schweiz (seit 1890) und in den skandinavischen Ländern wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren Sterilisierungsgesetze erlassen. Das erste Schweizer Gesetz datiert von 1928 (im Kanton Waadt).
  • Fetscher erwog 1929, diese Kartei in „Sozialhygienische Kartei“ umzubenennen, da er offenbar den sozialen Verhältnissen eine größere Relevanz beimaß als zuvor. Jürgen Simon ist der Auffassung, Fetscher habe sich hiermit "offenkundig" von den bayerischen kriminalbiologischen Sammelstellen abgrenzen wollen.
  • Genutzt wurde die Kartei nach Fetschers Angaben gelegentlich für gutachterliche Zwecke im Einzelfall. Genauer gesagt: Gutachten zur Beurteilung in Strafverfahren. Das sind immer Einzelfallgutachten.
  • Es ist nicht geklärt, ob Fetscher die Kartei über das Jahr 1932 hinaus geführt hat. Auch ihr Verbleib ab 1933 ist ungeklärt. Es ist nirgends nachgewiesen, dass die Kartei später zu Zwangssterilisierungsprozessen herangezogen wurde. Dies war gesetzlich gar nicht vorgesehen, also auch sehr unwahrscheinlich. Jürgen Simon vermerkt, dass Fetscher bis 1936 die Leitung der Kartei behielt. Es war eine Kartei des Justizministeriums. Warum sollte sie dort nicht verblieben sein? Simon vermutet eine Vernichtung im 2. WK. (Kriminalbiologie und Zwangssterilisation, 2001, S. 144) Laut Sonja Schröter (Psychiatrie in Waldheim, 1994) wurde die Kartei nach Erlaß des sog. Berufsverbrechergesetzes durchgesehen, um die "Personen für eine etwaige nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung oder Entmannung namhaft" zu machen (S. 84). Dass die Kartei im Rahmen des GzVeN ausgewertet wurde, ist mehr als warscheinlich.
  • Zudem ist der Begriff „Rasse“ bei Fetscher im Sinne der gesamten menschlichen Rasse und nicht in Unterscheidung von „Menschenrassen“ zu verstehen. Wer solches schreibt, hat weder recherchiert, noch Fetschers Publikationen gesichtet. Wie schreibt er doch in Grundzüge der Erblichkeitslehre (Dresden 1924): "Auf der Vererbung der normalen körperlichen Anlagen beruht die Tatsache, daß wir Menschenrassen unterscheiden können." (S. 64) Und dann lässt er sich über die nordische, die ostische, die dinarische Rasse usw. aus und erwähnt auch die Juden ("keine einheitliche Rasse, sondern eine Rassenmischung, in der orientalische und vorderasiatische neben ostischen Einflüssen überwiegen." (ebd., S. 66) Dass vereinzelt Formulierungen in Fetschers Publikationen enthalten [sind], die als rassistisch und Versuch einer Anpassung an den Zeitgeist interpretiert werden könnten (man beachte den Konjunktiv!) mag eine Interpretation der Autorinnen sein. Nicht nur Jürgen Simon weist darauf hin, dass sich Fetscher gegen Ende der WR radikalisierte, die NS-Rassenhygiene begrüßte und sich antisemitisch äußerte. (S. 144, mit Beleg Pommerin)
  • Fetscher schlug nach eingehender Untersuchung und zum Teil mehrfacher Beratung für 88 Personen (2,74%) eine freiwillige Sterilisierung – nach wie vor die sicherste Form der Verhütung – vor, diese kam in 65 Fällen (2,04%) zur Ausführung. Eine Zwangssterilisierung konnte Fetscher nicht veranlassen, da die Personen nicht zur Beratung gezwungen wurden und eine Sterilisierung nicht ohne ihr Einverständnis bzw. das des gesetzlichen Vormundes vorgenommen werden durfte. Da unterschlagen die Autorinnen geflissentlich, dass der Dresdner Taubstummenlehrer Herbert Weinert Behinderte in die Eheberatungsstelle brachte, die er zuvor zur Sterilisation überredet hatte, bzw. Eltern mit ihren Kindern. Wie soll die mehrfache Eheberatung eines 13jährigen taubstummen, angeblich geistig zurückgebliebenen Jungen aussehen, den seine Mutter aus eugenischen Gründen sterilisieren lassen will? (Werner Brill, Pädagogik der Abgrenzung, 2011, S. 249f.) Wie ist das ethisch aus heutiger Sicht zu bewerten?
  • Fetscher selbst ging von dem Grundsatz aus: „[…] welches Unglück könnte größer sein als jenes, das kranke Kinder bedeuten, kranke Kinder durch die Schuld der Eltern.“ Mag sein, aber er ließ es sich auch nicht nehmen, aus den 15 Sterilisationen des Jahres 1930 (darunter auch der genannte 13jährige) eine Ersparnis von 180.000-200.000 RM zu errechnen. (Albrecht Scholz: Personenlexikon der Sexualforschung, 2009, S. 164) Und das ist keine übliche Kosten-Nutzen-Rechnung, sondern klassische Rassenhygiene.

Dies und einige weitere sprachliche Relativierungen machen deutlich, dass es sich um einen apologetischen Beitrag handelt, der nicht nur verschweigt, sondern auch einiges falsch darstellt. Aus gegebenem Anlass sei daran erinnert: Belege sind, wenn möglich, mit anderen Belegen zu vergleichen. Erst wenn verschiedene, voneinander unabhängige Quellen übereinstimmen, kann von einer zuverlässigen Darstellung ausgegangen werden. Mögen die Autorinnen ihr Werk selbst verantworten, aber ihre Darstellung hält dem Vergleich mit anderen Belegen nicht stand. Sie ist nicht zuverlässig und taugt auch nicht als Artikelgrundlage und zwar auch deshalb, weil unter der Geschichtsklitterung das eigentlich Interessante verschwindet, nämlich die Wirkmächtigkeit einer sozialistisch orientierten Eugenik (manche sagen sogar, Fetscher sei SPD-Mitglied gewesen, aber mindestens SPD-Nähe ist gesichert). S. dazu auch Michael Schwartz: Sozialistische Eugenik, 1995. --Assayer (Diskussion) 04:55, 12. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

Die neuen Quellen können ja eingearbeitet werden. Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein:
  • Erster Absatz: Es ist unstrittig, dass Fetscher im Zeitgeist verhaftet war und der Eugenik positiv gegenüberstand, wie ausnahmslos alle seine Kollegen weltweit. Das wird im Artikel auch erwähnt.
  • “Jürgen Simon vermerkt, dass Fetscher bis 1936 die Leitung der Kartei behielt. Es war eine Kartei des Justizministeriums.“ Fetscher wurde seit 1934 von den Nazis Schritt für Schritt kaltgestellt. Das spricht eher dagegen, dass er die Leistung über die Kartei ‚‘‘des Justizministeriums‘‘‘ bis 1936 behielt.
  • Zu dem Punkt ‘‘Rassen‘‘: Fetscher schreibt z.B. auch: „Die Rassenhygiene hat es nicht mit Menschenrassen im anthropologi-schen Sinne (Systemrassen) zu tun, sondern nur mit Menschen mit gesun¬dem oder krankem Erbgut […]“ „[…] innerhalb [der blonden Bevölkerung] sind so erhebliche Unterschiede der Erbanlagen möglich und vorhanden, dass z.B. in einer christlich-jüdischen Mischehe geringere Differenzen des Erbgutes bestehen können als in man¬cher scheinbar reinrassigen ‚blonden‘ Ehe usw.“
  • Dass sich Fetscher „gegen Ende der Weimarer Republik“ radikalisierte ist angesichts seiner Vita gelinde gesagt unglaubwürdig. Dass er das Rassengesetz zunächst begrüßte, scheiben auch Lienert/Heidel. Die wahrscheinlichste Interpretation ist, dass er das Gesetz zunächst nicht im Einzelnen kannte und es zunächst pauschal begrüßt hat, da er ja zeit seines Lebens auf die Entkriminalisierung der freiwilligen Sterilisation hingearbeitet hat. Später hat er sich dann vehement gegen das Gesetz ausgesprochen, da er Zwangssterilisationen prinzipiell ablehnte.
  • Wo und wann hat Fetscher sich antisemitisch geäußert? Dafür würde ich gern einen konkreten Beleg sehen. Was wir mit Sicherheit wissen ist, dass er z.B. Viktor Klemperer angeboten hat, dessen Tagebücher in Verwahrung zu nehmen, dass er in seiner Praxis in der Nazizeit Juden behandelt hat, dass er die „rassische Minderwertigkeit“ von Juden entschieden geleugnet hat usw.--LdlV (Diskussion) 08:22, 12. Aug. 2016 (CEST)Beantworten
Nochmal: Fetscher stand der Eugenik nicht nur positiv gegenüber, er war Eugeniker bzw. "Rassenhygieniker". In der Rassenhygiene bedeutet "Rasse" nicht "Systemrasse", sondern "Vitalrasse" (Alfred Ploetz), eine menschliche Fortpflanzungsgemeinschaft, die "Erhaltungs- und Entwicklungsgemeinschaft des Lebens" (Ploetz). Das heißt aber nicht, dass Rassenhygieniker nicht zwischen "Menschenrassen" unterschieden hätten, obgleich dies das Forschungsfeld der Anthropologie war. Das ist Grundlagenwissen (Weingart/Kroll/Bayertz, S. 91ff.). Dass Fetscher indes einer der bedeutendsten Erbforscher seiner Zeit gewesen wäre, dieser Superlativ müßte mal belegt werden. (Und das wird nicht gelingen.) "Dem Zeitgeist verhaftet" ist WischiWaschi. Damit wird unter den Teppich gekehrt, dass die ganze Minderwertigkeits-Lehre und auch eugenische Sterilisationen selbst innerhalb der Bewegung umstritten waren (z. B. Albert Moll; vgl. auch Thomas Bryant, Sexological Deliberation and Social Engineering. Albert Moll and the Sterilisation Debate in Late Imperial and Weimar Germany. in Medical History 56 (2012), S. 237-254.), ganz zu schweigen von der Kritik von außerhalb der Bewegung. Denn das ist der springende Punkt: Die Haltung zur (Zwangs-)Sterilisation. Und da hat sich Fetscher im Laufe der WR von einem Befürworter der freiwilligen zu einem Befürworter der Zwangssterilisation gewandelt (1929), der schließlich das GzVeN begrüßte, d.h., wie Jürgen Simon schreibt, seine Vorstellungen "radikalisierten" sich. (Kriminalbiologie, S. 143) Das ist belegt und zur Kenntnis zu nehmen. Nicht belegt sind hingegen "wahrscheinlichste Interpretationen", die jeder Grundlage entbehren und sowohl die Quellen- wie die Forschungslage ignorieren. Zu den antisemitischen Äußerungen Fetschers habe ich bereits einen konkreten Beleg angegeben. Jürgen Simon bezieht sich auf Pommerins Beitrag in der Gedenkschrift von 1996. Glücklicherweise müssen wir Wikipedianer keine potentiell peinliche Diskussion darüber führen, was antisemitisch ist und was nicht, sondern können da die Belege sprechen lassen. WP:NPOV --Assayer (Diskussion) 15:03, 12. Aug. 2016 (CEST)Beantworten

neuer Artikel zu Straße/Platz in Dresden in "Stern". --- Und "DDR antifaschistisch" ??? Bestimmt nicht[Quelltext bearbeiten]

25. Oktober 2020, von Kerstin Herrnkind. Onlinefassung nach Anmeldung, evtl. hat ein User die Print-Ausgabe zur Hand und kann etwas daraus einarbeiten? Titel: "Streit um Straßennamen. Vom Rassenhygieniker zum Antifaschisten? Warum Rainer Fetscher in Dresden noch immer geehrt wird." Zum angeblichen "Antifaschismus" der DDR: einer der führenden Techniker, der für die Erfurter Topf & Söhne die Öfen im KZ Auschwitz eingebaut, die Gaskammern technisch nach außen abgedichtet hat, damit sie auch gut funktionierten, und sie (nach der entsprechenden Nutzung durch die SS) gewartet hat, wurde nach '45, als er sich wieder zum Sozialisten mauserte (er war früher mal in der KPD gewesen), zum Polizeipräsidenten in Dresden ernannt. Und er ist ja nicht allein nach Auschwitz gefahren, gern im Trupp von Monteuren, mit Reisekostenabrechnung und allem, was dazu gehört. Es wußten also genügend Leute nach '45 in Dresden, was er im Krieg gemacht hatte. --Eisbaer4419 (Diskussion) 02:45, 26. Okt. 2020 (CET)Beantworten