Drasenberg (Schlüchtern)

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Drasenberg ist ein ehemaliger Klosterhof und späterer Weiler in der heutigen Gemarkung der Stadt Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis. Es gehört heute zum Schlüchterner Stadtteil Klosterhöfe.

Geografische Lage

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Drasenberg liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises auf etwa 405 bis 420 m ü. NHN, etwa 3 km nordnordöstlich des Schlüchterner Kernorts. Es breitet sich auf dem Südwesthang des Dallstrauchs (Drasenberg; ca. 450 m) aus.

Historische Namensformen

In erhaltenen Urkunden wurde Drasenberg unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Traseme (1303), Trasen (1335). Drasen (1361), und Trasenberg (1538).

Die älteste erhaltene Erwähnung von Drasenberg stammt von 1303. Der Hof des Klosters Schlüchtern und der später dort entstandene Weiler gehörte dann im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zum Amt Schlüchtern der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau, ab 1458 zur Grafschaft Hanau-Münzenberg.

1493 werden noch Höfe am Drasenberg erwähnt. Dann muss der Weiler noch vor 1500 wüst gefallen sein. 1538 sind dort dann wieder zwei Haushaltungen erwähnt.

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. Drasenberg war nach Schlüchtern eingepfarrt.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Drasenberg 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.

Während der napoleonischen Zeit stand Drasenberg ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Drasenberg zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Höfe in Drasenberg, Gomfritz, Raith und Röhrigs als Gemeinde Klosterhöfe zusammen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Dezember 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Klosterhöfe im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schlüchtern eingemeindet.[1] Für Klosterhöfe wurde, wie für die anderen eingemeindeten, ehemals eigenständigen Gemeinden von Schlüchtern, ein Ortsbezirk eingerichtet.[2] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern 1974 aufgelöst und Klosterhöfe liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Drasenberg angehört(e):[1][3]

Einwohnerentwicklung

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Belegte Einwohnerzahlen sind:[1]

  • 1538: 2 Haushaltungen
  • 1753: 3 Haushaltungen mit 32 Personen
  • 1895: 7 Häuser mit 48 Personen
  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt und Marburg, 1986, S. 138, 143, 187, 260, Anm. 250.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 97.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung von Justiz (Justizamt Steinau (Assistenzamt Schlüchtern)) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d Drasenberg, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 6. In: Webauftritt. stadt Schlüchtern, abgerufen im Juni 2024.
  3. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 208 f. (online bei Google Books).
  5. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 76.

Koordinaten: 50° 22′ 32,9″ N, 9° 32′ 20,1″ O